Das Coronavirus breitet sich immer weiter aus, neue Maßnahmen und Regelungen erreichen uns täglich. Die aktuellen Entwicklungen zeigen, dass auch wir Karpfenangler keineswegs davor gefeit sind. In diesem Artikel fassen wir alle Informationen für die Angelei im In- und Ausland für euch zusammen…
Kein Durchkommen
Bei den warmen Temperaturen der letzten Tage und den bevorstehenden (regulären) Osterferien denken viele Angler gewiss schon an den ersten Trip in eines unserer Nachbarländer. Italien, Spanien und natürlich Frankreich standen bisher hoch im Kurs, doch die voranschreitende Ausbreitung des Coronavirus (COVID-19) und die damit einhergehenden Grenzschließungen machen das Angeln im Ausland aktuell praktisch unmöglich.
Welche Maßnahmen die jeweiligen Länder bereits für alle Angler getroffen haben, fassen wir nachfolgend zusammen:
Angeln in Frankreich:
In Frankreich ist das Coronavirus weiter auf dem Vormarsch. Bereits vor einigen Tagen hat das Robert-Koch-Institut die an Deutschland angrenzende Region Grand Est (enthält Elsass, Lothringen und Champagne-Ardenne) zu einem internationalen Risikogebiet erklärt. Mittlerweile wurden strikte Maßnahmen getroffen, um das Virus dort einzudämmen, die ebenfalls einen erheblichen Einfluss auf uns Karpfenangler haben:
- Am Montagabend (16.03.2020) verhängte Staatschef Emmanuel Macron eine 15-tägige Ausgangssperre
- Zuvor hatten bereits Italien und Spanien eine Ausgangsperre verhängt. Auch in Österreich ist das öffentliche Leben stark eingeschränkt
- Der Zeitraum von 15 Tagen kann jederzeit verlängert werden
- In diesem Zeitraum sind Freizeitaktivitäten - Angeln eingeschlossen - nicht erlaubt
- Für Arztbesuche und Einkäufe gelten Ausnahmeregelungen, für das Arbeitsleben wird individuell entschieden
Der Präsident des französischen Fischereiverbandes meldet sich zu Wort:
Sehr geehrte Mitglieder, liebe Angler, in letzter Zeit sind viele Fragen bei uns eingegangen, ob die Corona Krise und die damit verbundenen Einschränkungen, auch die Freizeitfischereitätigkeit betreffen. Der Nationale Verband für Fischerei in Frankreich und seine angeschlossenen Verbände sind nicht befugt, das Angeln unter solchen Umständen zu verbieten oder zu genehmigen. Nur die zuständigen Behörden können dies tun. Im Zusammenhang mit der aktuellen Pandemie hat die Regierung mit dem Dekret vom 16. März 2020 zur Regelung des Reiseverkehrs die Bewegungsfreiheit stark eingeschränkt und reguliert… Dieses Dekret legt in seinem Artikel 1, 5° fest, dass nur kurze, wohnortnahe Fahrten, die mit der individuellen körperlichen Aktivität der Personen verbunden sind, erlaubt sind. Folglich muss die Fischereitätigkeit ausgesetzt werden, wenn sie nicht in diesen Rahmen fällt. Diese Maßnahme gilt in ihrer jetzigen Form bis zum 31. März.
Der Präsident des nationalen Fischereiverbandes in Frankreich, Claude Roustan
Quelle: http://www.federationpeche.fr/4382-coronavirus.htm (Stand 19.03.2020)
Die Situation in Spanien verhält sich ähnlich. Felix Pinedo und Felix Schielmann (Catchtastic) waren bis kurz vor der Grenzschließung vor Ort und berichten uns im morgigen Beitrag von ihren Eindrücken!
Angeln in den Niederlanden:
Auf der Website von Sportvisserij Nederland wird dazu aufgerufen, dass alle Angelverbände ihre Veranstaltungen bis zum 15. April absagen. Dazu gehören Wettbewerbe, Kurse und weitere öffentliche Veranstaltungen. Das Bilden von Gruppen soll somit verhindert werden. Von einem generellen Angelverbot wie in Spanien oder Frankreich ist jedoch nicht die Rede. Auch die Grenzen zu den Niederlanden sind bis dato (19.03.20) noch nicht geschlossen worden. Kurz gesagt: Die Angler können weiterhin ans Wasser, solange sie dies auf verantwortungsvolle Weise tun und sorgfältig über eine mögliche Kontamination nachdenken.
Angeln in Belgien:
Auf der Website des Amtes für Natur und Wald gibt es eine klare Botschaft: Gemäß den Richtlinien des Nationalen Sicherheitsrates wurden alle sportlichen Aktivitäten bis auf Weiteres eingestellt, sowohl öffentliche als auch private, unabhängig von der Größe. Dennoch: Der Aufenthalt in der Natur ist erlaubt und wird sogar gefördert, z.B. die Fahrt mit dem Auto für Freizeitzwecke. Konkret bedeutet dies, dass die Angler unter den erhobenen Auflagen immer noch ans Wasser fahren dürfen, wenngleich Fernreisen grundsätzlich unterlassen werden sollten.
Angeln an Vereinsgewässern sowie an öffentlichen Gewässern in Deutschland:
Derzeit wird in Deutschland kontrovers debattiert, ob flächendeckende Ausganssperren eingeführt werden sollen. In Bayern und im Saarland wurden am heutigen Tag (20.03.20) sogenannte Ausgangsbeschränkungen erlassen. Doch für die Angler in den betroffenen Bundesländern besteht noch kein Grund zur Sorge. Der bayrische Ministerpräsident Söder erklärte sogar explizit in einer Pressemitteilung, dass Sport im Freien erlaubt sei. Dabei müsse jedoch jede Gruppenbildung vermieden werden.
Für das Angeln an Vereinsgewässern und an öffentlichen Gewässern gibt es derzeit noch keine gesetzlichen Einschränkungen. Wohl aber an den Küstengewässern von Mecklenburg-Vorpommern. Dort verlieren erworbene Angelerlaubnissen von Touristen ab sofort ihre Gültigkeit, teilte das zuständige Landesamt mit.
Wir empfehlen darüber hinaus, stets die aktuellen Informationen und Maßnahmen des jeweiligen Angelvereins zu berücksichtigen. Sollten in Deutschland tatsächlich Ausgangssperren eingeführt werden, ist damit zu rechnen, ähnlich wie auch in Frankreich, dass das Angeln für diese Zeit untersagt wird.
Nie war es so wichtig, gemeinsam alleine zu sein
Wie die Entwicklung des Coronavirus in den kommenden Wochen verlaufen wird, weiß leider niemand so genau. Es bleibt uns also nichts anderes übrig, als abzuwarten, für sich und andere Verantwortung zu übernehmen und so einer Verbreitung entgegenzuwirken. Solidarität und Disziplin sind gefragt, auch wenn das bedeutet, dass ein Angeltrip in eines der Nachbarländer oder an den heimischen Vereinssee mit Kumpels um einige Zeit verschoben werden muss.
Wir von Carpzilla wünschen euch für die kommende Zeit viel Kraft und Gesundheit und versorgen euch natürlich auch weiterhin mit zahlreichen News, Stories, Beiträgen und etwaigen Änderungen!
Aus der Carpzilla Redaktion, David Rosemeier.
Wo das Angeln derzeit noch gestattet ist, hat das Angelmagazin übersichtlich für euch dargestellt.
Weitere Informationen zum Corona Virus stellt das Robert-Koch-Institut für euch bereit:
https://www.rki.de/DE/Home/homepage_node.html
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