Leatherman verbindet Kult und Tradition mit Funktion. Der Markenname ist längst zum Oberbegriff für Multi Tools geworden. Christopher Paschmanns hat mit dem Signal Colors und Free P2 gleich zwei der Multifunktionswerkzeuge für sechs Monate mit ans Wasser genommen und schreibt hier, was die Teile können.Gute GeschichteDie Story hinter dem Unternehmen Leatherman aus Oregon, USA, kann einen nur inspirieren: Während einer Europareise in jungen Jahren mit seiner Frau hatte Tim Leatherman immer wieder Ärger mit dem Auto. Unterwegs war kein Werkzeug zur Hand und aus dieser Problemsituation heraus kam ihm die Idee für ein kompaktes Tool mit verschiedenen Funktionen – sozusagen die Eier legende Wollmilchsau unter den Werkzeugen. Bis zur Marktreife dauerte es seine Zeit und bis der Handel das Produkt dann akzeptierte, den tatsächlichen Mehrwert erkannte, noch weitere Jahre. Mr. Leatherman glaubte an sein Produkt und zog es stur durch – zum Glück! Denn mittlerweile ist Leatherman ein Weltunternehmen mit großem Produktportfolio und doch nach wie vor familiär und traditionell – so wird auch heute noch komplett in den USA und größtenteils mit heimischen Rohstoffen gefertigt. Jeder kennt es, doch wer nutzt es? Auch wenn diese – kurz gefasste – Geschichte hinter dem Unternehmen nicht jedem geläufig ist, ich wage zu behaupten, dass jeder Leatherman Tools kennt, und wenn auch nur als Synonym für Multi Tools. Viele, die sich draußen zuhause fühlen, besitzen eines dieser Tools und ich kann mir vorstellen, dass es sich seit vielen Jahren im Besitz befindet und mal ein Geschenk war – in meinem Bekanntenkreis ist das jedenfalls Standard. Die schicken, hochwertig verarbeiteten Tools sind schöne Gimmicks, echte Handschmeichler mit Prestige-Faktor – und sie wecken die Sammelleidenschaft, top Geschenke also. Doch wie sieht es wirklich mit der Praxistauglichkeit aus?Nützlich oder Spielerei?Anfang Juni stellte mir Leatherman zwei Tools für die private Nutzung zur Verfügung: ein Signal Colors, ursprünglich als limitierte Ausgabe für 2019 geplant, aber aufgrund des Erfolges – so Leatherman – jetzt Teil des Sortimentes, Preis rund 159 Euro. Und ein Free P2, für 159,95 Euro zu erhalten. Natürlich forderte ich diese beiden Tools nicht ohne Grund an, ich wollte sie fest in meine Ausrüstung integrieren und auf Herz und Nieren – besser: Klinge und Schraubenzieher – testen. Ein kleines Fazit vorweg: Missen möchte ich die Tools nicht mehr! Und mittlerweile habe ich eines im Fotokoffer und eines in der Tackle-Tasche deponiert. Klar, zwei Tools sind eines zu viel. Welches mich mehr überzeugt, schreibe ich am Ende noch ins Fazit.Einsatzgebiete der LeathermansMittlerweile habe ich die Tools in unzähligen Situationen eingesetzt. Hier möchte ich nur einige davon aufzählen: Die Messerklingen kommen dauernd zum Einsatz, ob zum Brote schmieren, halbieren von Pop Ups oder zum Schitzen von Speeren für meinen Sohn. Mit der Zange habe ich abgebrochenen Futterkellen aus den Stabgewinden geschraubt, zu fest gezogene Muttern gelöst, meine Espresso-Maschine repariert, Rollenbügel abmontiert und angebracht, heiße Töpfe vom Kocher genommen, Haken geformt, Widerhaken angedrückt... Der Drahtschneider in der Zange schneidet dicke Snag Leader oder auch Leadcore wie nichts und der Flaschenöffner ist selbsterklärend. Das Sägeblatt am Signal Colors habe ich neulich in Frankreich zum Korkenzieher umfunktioniert, einfach (vorsichtig) von oben in den Korken schlagen und diesen dann damit rausdrehen – klappt prima. Das Signal Colors verfügt übrigens auch über einen „Hammer“ mit dem sich zum Beispiel die „Pegs“ fürs Zelt in den Boden schlagen lassen. Ganz wichtiges Tool an beiden Werkzeugen: Schraubenzieher! Damit habe ich Batteriefächer an Bissanzeigern geöffnet, den Kamera-Cage zusammengeschraubt oder den Schlauch meiner Zeltheizung wieder fixiert. Die Sache mit der GarantieLeatherman steht hinter seinem Qualitätsversprechen und gibt auf seine Tools 25 Jahre Garantie. Das ist mal ein Wort und ich wollte wissen, ob es gehalten wird. Also habe ich – ja, zugegeben, etwas mutwillig – die Anbringung der Klinge meines Signal Colors abgebrochen. Auf der deutschsprachigen Leatherman Website habe ich den Retourenschein heruntergeladen, ausgefüllt und ausgedruckt, dann samt beschädigtem Tool an die dort angegebene Adresse geschickt. Es dauerte nicht lange, bis ich eine Benachrichtigung erhielt, dass mein Tool eingegangen sei und in die Reparatur ginge. Etwa zwei Wochen später hatte ich mein Original-Signal samt der Original-Klinge wieder zurück – so repariert, als wäre nie etwas gewesen!Free P2 vs. Signal ColorsGut, an Einsatzgebieten mangelt es nicht, die Qualitätsgarantie wird eingehalten und insgesamt wissen die beiden Tools zu begeistern. Welches aber gehört jetzt unter den Weihnachtsbaum, das lifestylige Signal Colors oder das Free P2? Beide verfügen über insgesamt 19 Werkzeuge. Zwar kommt das Signal mit zwei am Wasser nützlichen Tools, dem Hammer und der Säge, daher, wenn ich mich für eines entscheiden müsste, würde die Wahl aber auf das Free fallen. Die Verarbeitung ist außergewöhnlich und der Magnet-Klick-Verschluss der einzelnen Werkzeuge macht eine einhändige Bedienung möglich. Außerdem gefällt mir die sehr scharfe Schere an diesem Tool, die ohne zu fasern schneidet. Die cleveren Werkzeuge können direkt bei Leatherman im Online-Shop bestellt werden. Hier geht es zum Signal Colors:https://www.leatherman.com/de_DE/search?q=signal+colors&lang=de_DEUnd hier zum Free P2:https://www.leatherman.com/de_DE/free-p2-832638.htmlÜbrigens: Wir haben die Chance genutzt und uns auch ein Signal und ein Free für die Redaktion bestellt. Aber nicht, um sie zu behalten! Nein, diese beiden Tools habe ich mir auf der Outdoor in München von Tim Leatherman persönlich signieren lassen und sie gehen demnächst in ein exklusives Carpzilla+ Gewinnspiel. Cool, oder? Mehr dazu demnächst!
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