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Szene-News / 15.08.2025

41,3 Kilo – Jörg Schlegel fängt deutschen Spiegelkarpfen-Rekord

Er soll der wohl größte bekannte neue deutsche Rekord-Spiegelkarpfen sein – „Cuello de toro“, wie ihn Fänger Jörg Schlegel gerne nennt, mit einem Gewicht von unfassbaren 41,3kg. Darauf wurden wir kürzlich in den Sozialen Medien aufmerksam. Über das Instagram Profil von Schmidt Experience, der Köderschmiede von den Big Fish Huntern Frank Schmidt und seinem Sohn Nico, gelang dieser Rekordfisch nun in die Öffentlichkeit – das bewegt nicht nur uns, sondern tausende weitere Karpfenangler in Deutschland, wie die Reaktionen auf den Post zeigen.
 
Der Spiegler ist das Highlight einer beeindruckenden Zielfischjagd, die von vielen weiteren unfassbar großen Karpfen geprägt war. Jörg Schlegel hat ihn an einem Vereinsgewässer, einer rund 16 Hektar großen alten Kiesgrube im Bezirk Unterfranken des Freistaats Bayern, gefangen. Wir haben beim Fänger nachgehakt, um mehr über die Hintergründe zu erfahren. Lassen wir Jörg selbst zu Wort kommen:

Saison 2025 - große Karpfen ohne Ende 

Meine Saison 2025 begann Mitte April an meinem Hausgewässer, einer ca. 16 Hektar großen alten Kiesgrube, mit überschaubarem Bestand. Der See ist bis sieben Meter tief und der Tiefenverlauf wie eine Mondlandschaft. Eine Krauthölle par excellence. Ich machte mich auf die Zielfischjagd - Target sollte ein ganz bestimmter alter Spiegler sein, man munkelte, er hätte so um die 35kg. Ich wusste, dass es noch einen größeren gab, aber mein Wunschfisch war genau dieser!
 
Gut vorbereitet, befütterte ich meinen Lieblingsspot mit Yalla Yalla Highprotein Boilies von Schmidt Experience. Er ist seit Beginn meiner Karpfenangelleidenschaft der Köder meines Vertrauens. Als Montage verwendete ich ein relativ simples Mahin Blei Freilaufrig, mit Monostiff Vorfach und einem Piercer Balanced Hook der Größe 4 von Anaconda - sehr effektiv. Nach viel Kraut und Weißfisch-Problemen fing ich nach einer Woche meinen ersten Fisch – einen wunderhübschen Spiegler mit 30,6 Kilo. Nach einer anfänglichen Inkubationsfütterung habe ich durch Nachfüttern auf die Weißfischfänge und Krebsattacken reagiert und immer drei bis vier Kilo Boilies spät abends nachgespombt.
Nun lehnte ich mich schon mal in Ruhe zurück und harrte der Dinge, die da so kommen würden. Im weiteren Verlauf folgte ein Spiegler mit 24 Kilo. Ich verbrachte jede freie Minute am See und war guter Hoffnung. Ich kämpfte mit dem Kraut, der Laichzeit, den Krebsen und den Beifängen. Zwischendurch hielt ich meine Yalla Futterpyramide immer aufrecht, ausschließlich mit 30mm Murmeln, welche weiter selektiv arbeiten sollten. Im Weiteren folgten Fische mit 28,5kg, 28,1kg, 27,4kg und am Morgen des 22. Juni war es endlich so weit. Ich fing meinen Zielfisch mit 35,6kg - ich war komplett geflashed. Aber ich war immer noch hungrig und beschloss meinen Platz weiter zu befüttern und auch zu beangeln. Ich machte verschiedene kurze Nächte, welche nicht so ergiebig waren, da ich tagsüber arbeiten musste.
Jörg Schlegel mit TwoTone Spiegler über 35kg.
Jörg Schlegel mit dickem Spiegelkarpfen.

Der Weg zum Rekord-Spiegler 

Am 16. Juli ergab es sich, dass ich die folgenden 5 Tage am See verbringen konnte. Die ersten 4 Tage verliefen sehr ruhig, das Wetter sah aber sehr vielversprechend aus und ich entschloss mich trotzdem nochmals kräftig nachzufüttern. In der Hoffnung, mein zweiter Zielfisch würde sich auf mein Futter stellen. Nachts um 3:00 Uhr bekam ich einen Vollrun, mein Kontrahent war nicht aufzuhalten und sprengte über die Muscheln meine Schnur. Es war mit Sicherheit ein Wels, ich hatte keine Chance. Ich entschloss mich, mitten in der Nacht drei Kilogramm nachzuspomben.
 
Morgens um 9.30 Uhr erfolgte der ersehnte Biss. Ich merkte sofort, dass es sich um einen besonders starken Fisch handelt. Nach zähem Drill sollte ich meinen zweiten Zielfisch fangen. Ich war über die Ausmaße total aus dem Häuschen. Nach kurzem Telefonrundruf, eilten meine Freunde Frank, Nico und Josh mir zu Hilfe und zusammen wogen wir den Fisch mit einem Dreibein und einer digitalen Waage. Das exakte Gewicht fixierten wir alle mit 41,3 Kg. In diesem Moment war mir noch gar nicht bewusst, was ich da gefangen hatte. Frank und Nico teilten mir mit, dass dies der größte je gefangene Spiegler Deutschlands sei. Bis dato war der bekannte Spiegler „Veronika“, der 2013 gestorben ist – rest in peace – der mächtigste veröffentlichte Spiegelkarpfen Deutschlands. Meine Glückssträhne sollte nicht aufhören, so fing ich bis August noch einige weitere gute Fische - 26,3kg, 29,4kg und 29kg. 
 
P.S.: Dieses Monster war übrigens mein 51. Karpfen über 30 Kilo und alle fing ich auf die Boilies von den Schmidties.
Jörg Schlegel fängt größten bekannten Spiegelkarpfen Deutschlands.
Größter Spiegelkarpfen Deutschlands.

Mein Freund Wayne, alias Jörg Schlegel, 28 Jahre Karpfenleidenschaft später

Bei dieser Story bleibt einem doch echt die Spucke weg, oder? Der Mann scheint ein Händchen für große Fische zu haben. Dass es sich hier nicht um einen Zufalls-Fang handelt, sollte spätestens nach dieser Fangserie klar werden. Der 60-jährige Hesse angelt seit 1996 gezielt auf Karpfen. Dafür verantwortlich ist Frank Schmidt, den er damals auf einer Party getroffen hat und mit ihm übers Angeln ins Gespräch kam. Sie beschlossen gemeinsam eine Session am Main vor einer Schleuse zu fischen. Jörg war vor allem leidenschaftlicher Stippangler und hat sich ansonsten der Raubfischangelei gewidmet. Karpfen waren bis dato für ihn uninteressant – bis zum ersten Run in jener besagten Main-Nacht. Der Fisch hat sich direkt in die Strömung gestellt, ein Drill auf Biegen und Brechen. Spätestens danach hat sich in Jörg das Karpfenvirus breit gemacht und für ihn stand fest, dass er fortan nur noch auf die Rüssler angeln möchte. In den folgenden Monaten war er gemeinsam mit Frank viel unterwegs und hat einige Seen in der Umgebung, aber auch den Cassien in Frankreich, abgeklappert. Es folgten viele große gefangene Fische und auch Seerekorde, die Jörg knacken konnte. 
 
Damals verewigte Frank Schmidt diese Geschichte in einem Artikel im Magazin „Karpfenscene“ mit dem Titel „Mein Freund Wayne“. Darin berichtet er von den großen Erfolgen eines Neueinsteigers im Karpfenangeln, also seines Freundes Jörg Schlegel. Was er in diesem Artikel veranschaulichen wollte, ist wie man auch als Neueinsteiger mit der nötigen Intuition, Lernvermögen, Gefühl für Fisch und Platzwahl, die richtigen Gewässer und gute Köder, überdurchschnittlich fangen kann. „Wayne“ war zu der Zeit Jörgs Spitzname. Seine Freunde hatten ihn aus der Kultserie „Alf“ abgeleitet, in der es den Charakter „Wayne Schlegel“, einen Versicherungsheini, gab. Und so wurde aus Jörg Schlegel schließlich Wayne Schlegel – oder auch mein Freund „Wayne“.

In den 90ern leistete Jörg zusammen mit seinem Freund Frank so einige Pionierarbeit. Sie befischten einen riesigen See in Serbien, waren schon 1997 mit als erste am Sarulesti, Raduta Stausee und statteten z.B dem Vouglans in Frankreich die ersten Besuche ab. Überall in Europa wo große Karpfen anzutreffen waren, waren die Beiden am Start.
 
Eine schöne und auch beeindruckende Geschichte aus alten Zeiten, finden wir. 28 Jahre Karpfenanglerleidenschaft und viele große gefangene Fische später, perfektioniert Jörg seine Anglerkarriere nun mit dem vermutlich in Deutschland jemals größten gefangenen Spiegelkarpfen. Wir gratulieren ihm aus der Redaktion zu diesem geschichtsträchtigen Fang.
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