#Bildsprache
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13.02.2020
#BILDSPRACHE - Tobias Schütz im Interview
Sie bringen Qualität in die Fotografie rund ums Karpfenangeln, sie bringen Inspiration und motivieren, die eigenen Skills zu verbessern: Meine Interviewpartner in dieser Bildsprache-Interviewserie. Ich freue mich schon riesig auf diese Veränderung des Formats und den Anfang macht Tobias Schütz. Tobias ist besser bekannt als @whitey_t bei Instagram. Von dort kenne ich auch seine Fotografie. Doch es war Carpzilla-Redakteur David Rosemeier, der mich auf Tobias aufmerksam machte. Den Kontakt habe ich schnell genutzt, Tobias für ein Interview verpflichtet und ihn gleich gebeten, hier einige seiner Top-Aufnahmen zu zeigen. Hey Tobias, wie bist du zur Fotografie gekommen?Es waren mein Bruder Jan Schütz und Mathias Birkle, die daran einen großen Anteil hatten und mich inspirierten.Welches Set Up verwendest du für deine Fotos?Seit mittlerweile gut zwei Jahren verwende ich die Canon 6D Mark II - also eine digitale Spiegelrefelex mit Vollformat-Sensor. Als Objektive nutze ich ein 50mm Canon mit 1.4er Lichtstärke, das 100mm 2.8er Macro von Canon und das Sigma 24-70mm 2.8.Was macht Fotografie mit dir? Was möchtest du zum Ausdruck bringen?Wenn ich mit der Kamera losziehe, nehme ich Momente und Stimmungen viel fokussierter wahr. Ich tauche ein wenig ab und konzentriere mich nicht mehr auf das Ganze sondern eher auf einen gewissen Ausschnitt. Was gibt es schöneres als sich nach einer gewissen Zeit ältere Bilder anzuschauen und in den Erinnerungen zu schwelgen. Ich möchte mit meinen Bildern die Momente festhalten, die Freude über einen gefangenen Fisch. Oder einfach nur den besonderen morgendlichen Nebel über einem Gewässer während des Sonnenaufgangs.Was macht dabei für dich ein gutes Bild aus?Es muss mich abholen! Wenn ich mich in den Moment, den das Bild festhält, hineinversetzen kann, den Moment wirklich fühle, die ausgedrückten Emotionen spüren kann, dann ist es wirklich gut!Worauf legst du in deiner Fotografie wert?Auf den Spaß an der Sache! Ich bin nicht der Typ, der sich dazu zwingt, Bilder zu machen - sei es jetzt für Instagram oder was auch immer. Nur wenn ich Spaß dran habe, bin ich motiviert und werde kreativ. Ich habe schon so manchen tollen Augenblick ohne Bild verstreichen lassen, einfach, weil mir nicht nach Fotografieren war. Dann bleibt die Kamera auch einfach mal aus und ich genieße den Moment.Was zeichnet deine Bilder besonders aus?Ich glaube, dass ich mittlerweile ein gutes Auge für den richtigen Moment und das Bild entwickelt habe. Auch gebe ich mir Mühe bei der Bearbeitung meiner Bilder am PC mit Lightroom. Mit gekünstelten Filtern arbeite ich nicht, mir ist es aber wichtig, wirklich das meiste aus meinen Bildern herauszuholen. Ich finde es immer schwierig, über die eigenen Bilder zu sprechen, ist ja auch Geschmackssache, aber bei meinen fällt - denke ich - auf, dass ich oft ein Bokeh schaffe und hin und wieder nutze ich mit der 100mm Linse auch eine außergewöhnlich lange Brennweite für Fangfotos - das fällt auf. Da muss man sich aber im Klaren sein, dass es den Fang auch kleiner erscheinen lässt. Was ist dir wichtiger: ein großer Karpfen oder ein gutes Bild?Definitv das gute Bild! Natürlich fange ich gern große Fische, aber ich freue mich mehr über ein Topbild bei bestem Licht, zum Beispiel vor einer schönen Kulisse im Morgengrauen oder in einer schicken Abendstimmung. Ob groß oder klein, für mich zählt primär der Augenblick.Wo holst du dir Inspiration?Keine Frage, die meiste Inspiration hole ich mir bei Instagram und da von einer Reihe von Leuten, deren Bildstile ich wirklich mag. Oli Davies natürlich, Alex Kobler, Stefan Fiedel, Sebastian Nolda, Jan Schütz, Hauke Jahn und auch von dir, um hier nur einige zu nennen. Allerdings hole ich mir da wie gesagt Inspiration. Es ist mir wichtig, meinen eigenen Stil einzubringen und nicht zu versuchen, eine Art zu kopieren. Fangbilder: Lieber mit Selbstauslöser oder doch den Kumpel anrufen?Oft bin ich allein am Wasser und dadurch definitiv mit dem Selbstauslöser vertraut. Auch habe ich meine eigene Vorstellung von Bildern und ich würde sagen, dass ich mittlerweile ziemlich fix bin, was den Selbstauslöser angeht. Ja, damit bin ich meistens auch besonders zufrieden. Außerdem bin ich kein Freund davon, Fische länger zu hältern.Dein Lieblings-Set Up und deine Kamera-Settings für Fangfotos?Ich benutze ein kleines, handliches, stabiles Stativ und einen Funkauslöser mit Intervall-Funktion. Des Weiteren eignet sich die 6D MKII hervorragend für „Selfies“ durch ihr klappbares Display. Als Objektiv für Fangfotos ist ganz klar das 50mm mein absoluter Favorit. Bei Fangfotos mit dem Selbstauslöser nutze ich - um Zeit zu sparen und dem Fisch zuliebe - gerne die Automatik-Einstellung der Kamera. Es liegt mir sehr am Herzen, schnell und unkompliziert Fotos zu schießen. Was die Blende angeht: F2.2 mag ich besonders! Vor allem bei Abendlicht schafft das ein tolles Bokeh - den richtigen Hintergrund vorausgesetzt. Manchmal aber auch F3.2, eben je nach Licht und Hintergrund. F1.8 oder eine noch offenere Blende sind da ein No-Go für mich, weil das Gesicht des Fängers dann einfach zu unscharf wird. Wie schon erwähnt, nutze ich ja auch das 100mm mittlerweile ganz gern für Fangfotos. Das allerdings eher, wenn mich jemand fotografiert, da es sonst mit der langen Brennweite echt schwer zu koordinieren ist. Blende F2.8 bringt mir da oft richtig geile Ergebnisse!Nachtbilder: Wie gehst du das an?Einen Fisch über Nacht zu sacken, kommt für mich nicht infrage. Im Dunkeln nutze ich zwei Blitze mit Funkauslöser, LED Lampe und Softbox. Mit ein wenig Übung und der richtigen Einstellung gelingen Nachtbilder spielend leicht und auch alleine. Große Hilfe hat mir damals der Bericht von Alex Kobler (Fangfotos bei Nacht) gegeben.Danke für diese Insights in deine Fotografie und die tollen Aufnahmen, die du mit uns teilst.OK, und weiter geht es nächsten Monat! Für Interviews bereits zugesagt haben Willem Kwinten und die Jungs von Carp Art, bleib also dran, da kommt eine voll Dröhnung Inspiration!