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05.03.2021
Fabian Valicek: Give it a try!
Das malerische Frühlingswetter lockt uns Karpfenangler wieder ans Wasser. Doch unsere schuppigen Freunde nehmen aufgrund kalter Wassertemperaturen vielerorts nur spärliche Futtergaben auf. Ein Verhalten, mit dem auch Fabian Valicek und Alex Zilleckens zu Kämpfen hatten. Mit welcher Taktik sie dennoch zum Erfolg kamen, berichtet euch Fabian in seiner neuen Story…Alex Zille und ich erlebten eine wirklich kuriose Session. Die Fische sprangen um uns herum wie verrückt, doch sie hatten einfach keinen Hunger. Dabei sagt man doch weitläufig, Fische, die sich bewegen und auch springen, verbrauchen theoretisch viel Energie. Energie, die sie durch die Nahrung wieder aufnehmen. Doch zu Beginn unserer Sesseion wollten sie einfach nicht fressen. Zu allem Übel kam steigender Luftdruck, Wind, der sich drehte und, dass es eisig kalt wurde hinzu . Das Wort kurios hat seiner Bedeutung alle Ehre gemacht. Doch, es waren nicht nur die Umwelteinflüsse, die uns nicht in die Karten spielten, sondern auch ein ziemlich hoher Angeldruck, der am See herrschte.Die Sache mit dem VertrauenEs war Frühlingsanfang. Ein großer Bestand von Fischen war genau über unseren Spods und sprangen wie verrückt im eiskalten Wasser umher. Doch es tat sich lange Zeit rein gar nichts. Wir fingen an zu philosophieren und überlegten, was der nächste Schritt sein könnte, um an Fisch zu kommen. Ich hörte schon einige Male vom einfachen Single-Hook Fischen, von erfahrenen Anglern erklärt und doch konnte ich nicht zu 100% glauben, dass es so effektiv sein würde. Nach kurzem Hin und Her wurde ich durch Alex Zille, den ich durch das gemeinsame Hobby kennengelernt habe und mittlerweile als Freund betiteln kann, ordentlich bekräftigt. Ich wusste, dass ich ihm blind vertrauen kann und schritt zur Tat. Ein Seitenwurf auf etwas über 30 wraps platzierte den auffälligen gelben Köder unter den Fischen.Es zeigten sich sehr viele kleine Fische in einem relativ großen Areal. Da müssten doch auch ein paar Dicke zwischen sein, erhofften wir uns. Aufs Futter kam bislang kein Feedback. Ein kleiner Schuppi verirrte sich auf einer der Uferruten von Zille, wo der Fisch mit hoher Wahrscheinlichkeit einfach entlang geschwommen war und das wenige hoch attraktive Futter, welches aus Scopex Squid und kleinen Pellets bestand, zu sich nahm. Ich musste es probieren. Eine Montage ohne Beifutter, eine Taktik, die ich bisher nicht angewandt hatte, weil ich ihr nicht ganz vertraute. Doch man muss auch mal andere Wege gehen war der Gedanke. Eine Nacht lag die Rute, regungslos. Bei einem leckeren Kaffee und guter Laune mit stets optimistischer Stimmung starteten wir in den nächsten Tag. Wir waren gespannt was die ersten Sonnenstrahlen des Jahres mit sich bringen. Eine gute und positive Einstellung ist für uns sehr wichtig. Es sorgt einfach für ein gutes Klima und gleichermaßen habe ich das Gefühl, dass es auch Auswirkungen auf unsere Angelei hat. Stay positive and trust in yourself!Die Macht der ersten wärmeren SonnenstrahlenTrotz kaltem Wind bemerkten wir schnell wie viel Kraft die Sonne im Frühling mit sich brachte. Das Springen der Fische lies nach, was uns sehr nachdenklich machte. Ob sie jetzt auf die Futtersuche gehen würden …? Tatsache! Kurze Zeit später kam die Antwort. Der einzelne auffällig gelbe Fluo Pop up, am nachgeschärften Haken der Größe 4, konnte bei der Suche nach was Essbaren nicht übersehen werden. Ein makelloser Schuppenkarpfen mit 16kg konnte überlistet werden. So sollte es laufen. Gesagt getan. Der Abend brach langsam an, die kalten Temperaturen konnten uns nicht die Lust nehmen zusammen zu sitzen und sich untereinander auszutauschen. Wie aus dem Nichts und ganz unerwartet rannte eine der Ruten los. Es war die Rute von Zille. Zum Glück standen unsere Camps nur wenige Meter auseinander, sodass er direkt reagieren konnte. Ein sehr schöner Langer Schuppenkarpfen mit fast 17 Kilo konnte geborgen werden, der ihm aus dem letzten Jahr schon bekannt war. Die Freude war riesig, und die Erwartungen an die Nacht stiegen an.Doch leider haben wir unseren erholsamen Schlaf bekommen. Am zweiten Morgen der Wochenendsession wiederholte sich das Spiel. Gleiche Rute, gleicher Platz, gleicher Köder - Single Hook und noch höherer Luftdruck. Ich merkte schon beim Aufnehmen der Rute, dass es wieder ein guter Fisch sein könnte. Kaum Kopfschläge und starke Fluchten ins tiefe Wasser. Der zweite schöne Fisch mit 18 Kilo hing bei mir am Haken. Ein besonders schön gezeichneter Spiegler konnte nach einem satten Drill gekeschert werden. Ein Verdienst, den ich nicht nur auf meine Rechnung schreibe. Angeln ist meines Erachtens in so mancher Situation ein absoluter Teamsport. Teamwork zahlt sich aus und ehrlich gesagt macht feiern alleine doch auch keinen Spaß. Unsere Vorstellung wurde zur Realität. An manchen Tagen läuft es einfach nach Plan. Geht ein Plan mal nicht auf, hinterfrage ihn. Komm zu einem Entschluss. Oft müssen nur wenige Dinge überarbeitet werden und schon funktioniert es. Kuriose Bedingungen - andere Mittel!Euer Fabian Valicek