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Deine Story / 05.03.2021

Fabian Valicek: Give it a try!

Das malerische Frühlingswetter lockt uns Karpfenangler wieder ans Wasser. Doch unsere schuppigen Freunde nehmen aufgrund kalter Wassertemperaturen vielerorts nur spärliche Futtergaben auf. Ein Verhalten, mit dem auch Fabian Valicek und Alex Zilleckens zu Kämpfen hatten. Mit welcher Taktik sie dennoch zum Erfolg kamen, berichtet euch Fabian in seiner neuen Story…

Alex Zille und ich erlebten eine wirklich kuriose Session. Die Fische sprangen um uns herum wie verrückt, doch sie hatten einfach keinen Hunger. Dabei sagt man doch weitläufig, Fische, die sich bewegen und auch springen, verbrauchen theoretisch viel Energie. Energie, die sie durch die Nahrung wieder aufnehmen. Doch zu Beginn unserer Sesseion wollten sie einfach nicht fressen. Zu allem Übel kam steigender Luftdruck, Wind, der sich drehte und, dass es eisig kalt wurde hinzu . Das Wort kurios hat seiner Bedeutung alle Ehre gemacht. Doch, es waren nicht nur die Umwelteinflüsse, die uns nicht in die Karten spielten, sondern auch ein ziemlich hoher Angeldruck, der am See herrschte.

Die Sache mit dem Vertrauen

Es war Frühlingsanfang. Ein großer Bestand von Fischen war genau über unseren Spods und sprangen wie verrückt im eiskalten Wasser umher. Doch es tat sich lange Zeit rein gar nichts. Wir fingen an zu philosophieren und überlegten, was der nächste Schritt sein könnte, um an Fisch zu kommen. Ich hörte schon einige Male vom einfachen Single-Hook Fischen, von erfahrenen Anglern erklärt und doch konnte ich nicht zu 100% glauben, dass es so effektiv sein würde. Nach kurzem Hin und Her wurde ich durch Alex Zille, den ich durch das gemeinsame Hobby kennengelernt habe und mittlerweile als Freund betiteln kann, ordentlich bekräftigt. Ich wusste, dass ich ihm blind vertrauen kann und schritt zur Tat. Ein Seitenwurf auf etwas über 30 wraps platzierte den auffälligen gelben Köder unter den Fischen.

Es zeigten sich sehr viele kleine Fische in einem relativ großen Areal. Da müssten doch auch ein paar Dicke zwischen sein, erhofften wir uns. Aufs Futter kam bislang kein Feedback. Ein kleiner Schuppi verirrte sich auf einer der Uferruten von Zille, wo der Fisch mit hoher Wahrscheinlichkeit einfach entlang geschwommen war und das wenige hoch attraktive Futter, welches aus Scopex Squid und kleinen Pellets bestand, zu sich nahm. Ich musste es probieren. Eine Montage ohne Beifutter, eine Taktik, die ich bisher nicht angewandt hatte, weil ich ihr nicht ganz vertraute. Doch man muss auch mal andere Wege gehen war der Gedanke. Eine Nacht lag die Rute, regungslos. Bei einem leckeren Kaffee und guter Laune mit stets optimistischer Stimmung starteten wir in den nächsten Tag. Wir waren gespannt was die ersten Sonnenstrahlen des Jahres mit sich bringen. Eine gute und positive Einstellung ist für uns sehr wichtig. Es sorgt einfach für ein gutes Klima und gleichermaßen habe ich das Gefühl, dass es auch Auswirkungen auf unsere Angelei hat. Stay positive and trust in yourself!

Die Macht der ersten wärmeren Sonnenstrahlen

Trotz kaltem Wind bemerkten wir schnell wie viel Kraft die Sonne im Frühling mit sich brachte. Das Springen der Fische lies nach, was uns sehr nachdenklich machte. Ob sie jetzt auf die Futtersuche gehen würden …? Tatsache! Kurze Zeit später kam die Antwort. Der einzelne auffällig gelbe Fluo Pop up, am nachgeschärften Haken der Größe 4, konnte bei der Suche nach was Essbaren nicht übersehen werden. Ein makelloser Schuppenkarpfen mit 16kg konnte überlistet werden. So sollte es laufen. Gesagt getan. Der Abend brach langsam an, die kalten Temperaturen konnten uns nicht die Lust nehmen zusammen zu sitzen und sich untereinander auszutauschen. Wie aus dem Nichts und ganz unerwartet rannte eine der Ruten los. Es war die Rute von Zille. Zum Glück standen unsere Camps nur wenige Meter auseinander, sodass er direkt reagieren konnte. Ein sehr schöner Langer Schuppenkarpfen mit fast 17 Kilo konnte geborgen werden, der ihm aus dem letzten Jahr schon bekannt war. Die Freude war riesig, und die Erwartungen an die Nacht stiegen an.

Doch leider haben wir unseren erholsamen Schlaf bekommen. Am zweiten Morgen der Wochenendsession wiederholte sich das Spiel. Gleiche Rute, gleicher Platz, gleicher Köder - Single Hook und noch höherer Luftdruck. Ich merkte schon beim Aufnehmen der Rute, dass es wieder ein guter Fisch sein könnte. Kaum Kopfschläge und starke Fluchten ins tiefe Wasser. Der zweite schöne Fisch mit 18 Kilo hing bei mir am Haken. Ein besonders schön gezeichneter Spiegler konnte nach einem satten Drill gekeschert werden. Ein Verdienst, den ich nicht nur auf meine Rechnung schreibe. Angeln ist meines Erachtens in so mancher Situation ein absoluter Teamsport. Teamwork zahlt sich aus und ehrlich gesagt macht feiern alleine doch auch keinen Spaß. Unsere Vorstellung wurde zur Realität. An manchen Tagen läuft es einfach nach Plan. Geht ein Plan mal nicht auf, hinterfrage ihn. Komm zu einem Entschluss. Oft müssen nur wenige Dinge überarbeitet werden und schon funktioniert es. Kuriose Bedingungen - andere Mittel!

Euer Fabian Valicek

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Lander und Lange: Zurück am Binnenmeer!
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Deine Story 22.05.2016

Wenn Kai und ich zusammen losziehen, suchen wir immer nach einem besonderen Erlebnis und natürlich nach einem neuen Abenteuer. Ganz nach der Devise: Je größer die Wasserfläche, umso größer das Freiheitsgefühl, begaben wir uns auch dieses Mal wieder auf einen Trip ins Ungewisse. Es sollte uns endlich wieder in Richtung Norden ziehen, wo die großen Binnenmeere mit ihrer Weite, Schönheit, ihrer ganz speziellen Atmosphäre und das große Unbekannte auf einen warten.Auf der Suche nach Freiheit und dem UnbekanntenNach einigen stressigen Arbeitstagen über den ersten Mai und Himmelfahrt sollten wir uns ein paar freie Tage so richtig gut tun. Spät nach der Arbeit machten wir uns noch auf den Weg. 280 Kilometer mussten runter geschruppt werden. Wir hatten die besten Voraussetzungen, denn das Wetter war für Anfang Mai endlich frühsommerlich. Stabiler Luftdruck und konstant starker Wind aus Nord-Ost peitschte über das riesige Wasser. Solche Bedingungen sind gerade an den großen Naturseen optimal, denn Wind bedeutet oft Fisch!Da wir erst recht spät aufbrechen konnten und erst bei Dunkelheit am Wasser ankamen, lagen unsere Ruten auch erst tief in der Nacht auf ihren Plätzen. In der ersten Nacht sollte es zunächst ruhig bleiben, was den Vorteil hatte, dass wir uns zunächst einmal richtig ausschlafen konnten. Da sind sieNach einem Kaffee am nächsten Morgen, ging es erst einmal auf die Suche nach den Karpfen. Die flachen Seebereiche waren dabei natürlich unsere Anlaufstellen. So hielten wir zunächst nach frischen Fraßlöchern im Kraut Ausschau, schließlich wurde Mathias in einer großen flachen Bucht fündig. Er entdeckte einige Karpfen im Schilf. Wir fuhren langsam an sie heran und ehe wir es merkten, waren sie plötzlich überall. Was war denn hier los?Die Fische boten uns ein absolutes Spektakel. Von Scheu war nichts zu merken. Die Brassen waren in diesem Gebiet am laichen und Brassenlaich steht nun mal ganz oben auf dem Speiseplan vom Karpfen. Selten kamen wir bisher in den Genuss, so etwas live mit zu erleben. Die Entscheidung den Platz zu wechseln stand sofort fest.Auf zu den KarpfenDer Aussenborder ließ das Schlauchboot im hohen Tempo über die raue See zurück zum Camp gleiten. Alles wurde fix kreuz und quer auf die Boote geschmissen, Spanngurt drüber, fertig. Auf zu den Karpfen. Schnell stand das Camp wieder mitten in der Pampa, bequem war es nicht gerade, aber das war uns wie immer egal. Dort zu sein, wo die Rüssler sind, ist uns stets das Wichtigste.Im flachen aufgewühltem Wasser kamen jetzt auffällige Pop Ups am Hinged-Stiff-Rig und Multi-Rigs zum Einsatz. Eine Handvoll Boilies dazu gefüttert sollte reichen für den schnellen Biss. Selbst beim Ablegen der Ruten sahen wir viele Karpfen. Mathias erste Rute lag keine 10 min, da rannte sie schon los. Einen Milchner mit über 1m länge konnte er daraufhin sicher landen.Die Krönung für MatzeDie Freude über den furiosen Start war riesig, hier sollte uns noch einiges erwarten, da waren wir beide uns ziemlich sicher. Es ging auch gut weiter. Jetzt war Kai an der Reihe mit einem richtig markanten Spiegler voller Laichausschlag. Das war schon heftig, denn die Karpfen bissen fast alle auf einer Fläche von vielleicht Dreißig Quadratmeter und das in solch einem riesigen See. Aber die Krönung sollte für Mathias erst noch kommen: Wir sahen zwischen den ganzen Fischen auch richtig dicke Muttis und auf solche hofften wir natürlich am meisten. Und unser Hoffen wurde erhört! Nachdem schon einige Karpfen auf der Habenseite waren, kam in der Dämmerung eine richtig fette Spieglerdame.Während des Drills konnte man trotz des flachen Wasser überhaupt nichts mehr erkennen, da der Fisch immer am Grund schwamm und alles aufwühlte. Der Fisch machte ordentlich Druck und zog kraftvoll seine Bahnen. Mathias war sofort klar, dass wird ein besserer sein. Als wir den Rogner endlich im Kescher hatten, wurde erstmal abgeklatscht und die Freude war riesengroß. Es war einfach der Wahnsinn was hier abging.Kai feiert GeburtstagAm nächsten Tag stand Kais Geburtstag an und als Geschenk von ganz oben, sollte er auch noch einen richtig dicken Carp abbekommen. Während des Frühstücks nahm ein typischer Meck-Pomm-Fisch, lang und mit riesigem Maul den einzelnen Pop Up am Multi-Rig im Schilffeld. Der Fisch wollte sich nicht so leicht geschlagen geben. Ein ewiges hin und her folgte bis sich endlich die Maschen des Keschers um den Fisch schlossen. Sicher saß der 4er Choddy Haken in der Unterlippe. Darauf mussten wir gleich doppelt anstoßen, wie es sich für einen Geburtstagsfisch gehört, mit einem leckeren Glas Wodka-Tonic. Auch dieser Morgen lief zunächst weiter wie am Schnürchen. Jeder von uns fing noch zwei weitere Karpfen.Die Fische sind wegAb dem Mittag wurde es plötzlich ruhiger. Der Luftdruck fiel rasant und der Wind schlief ein, von den Karpfen war direkt nicht mehr allzu viel zu sehen. Wir überlegten was wir jetzt machen sollten? Bleiben und versuchen eventuell noch ein paar übergebliebene Fische zu fangen? Oder von neuem auf die Suche zu gehen? Am Ende beschlossen wir zu bleiben, da wir am nächsten Morgen sowieso früh packen mussten, um wieder pünktlich auf Arbeit zu sein. In der Nacht und in den Morgenstunden blieb es soweit ruhig bis auf einen Satzkarpfen und Brassen war nichts mehr zu fangen. So ist das eben an solch großen Naturgewässern, Sternstunden sind immer ganz nah, aber genauso schnell auch wieder in weite Ferne gerückt.Wir kommen wieder!Das für uns das Angeln an solch großen, unerforschten Seen etwas ganz Besonderes ist, habt ihr eingangs schon erfahren und aus unserer Feder natürlich auch schon des Öfteren gelesen. Deshalb verwundert es natürlich auch nicht, dass unser Entschluss fest steht schon bald wieder zurückzukehren um neue Abenteuer an den riesigen Naturseen im Nord-Osten der Republik zu erleben. Wenn wir beide uns frei fühlen können, dann ist es genau an diesen Orten, an Orten, wo das Wasser unendlich ist.Kai und Matze

David Rosemeier: Lockdown-Blog #5 - Jetzt beißen die Dicken!
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Deine Story 13.05.2021

Unser Chefredakteur David Rosemeier ist gemeinsam mit Videographer Kai Thiry trotz verschärften Maßnahmen nach Frankreich aufgebrochen, um das Frühjahr im Süden einzuleiten. Doch wie sind die Regelungen vor Ort? Wie reagieren die Menschen auf ausländische Angler? Und wie schaffen die Zwei es, sich trotzdem an die Regeln zu halten? David berichtet in seinem Lockdown-Blog:Wir schalten einen Gang zurück, zumindest, was die Gewässergröße anbelangt. Ein weiterer Stausee steht auf dem Plan, jedoch mit weniger Steinen und schroffen Ufern. Idyllisch eingebettet in ein kleines Tal, scheint dieser See genau das zu sein, was wir nach dem Montbel brauchen: eine Art Motivationsgewässer, mit gutem Bestand. Der Frühling ist hier schon mit großen Schritten vorangeschritten, die umliegenden Felder erstrahlen im saftigen Grün und auch die Wassertemperatur ist mit 16 Grad schon wirklich ansehnlich. Nach den vielen Gewässern, Kilometern auf der Autobahn und Nächten in der Karre, schwindet langsam meine Kraft. Kai jedoch strotzt nur so vor Energie und Motivation und treibt mich an. Also alles wieder ausladen, die Boote aufbauen, beladen und ab aufs Wasser. Klingt für Karpfenangler im Lockdown mit Entzugserscheinungen nach der schönsten Prozedur der Welt, aber macht das mal jeden Tag! Wir steuern eine flache Bucht an, welche wir auf Maps ausgemacht haben und werden schnell fündig: Überall huschen Schatten umher. Bingo!Schnell im RennenWährend ich mein Geraffel zu einer strategischen Stelle paddle und alles nach und nach aufbaue, versucht Kai sein Glück beim Stalking. Er hat seine Maiskörner gerade ins Wasser geschnickt, als seine Rute bereits läuft. Ein kleiner, hübscher Schuppi ist das Ergebnis und bildet den Einstand an diesem Gewässer. Tagsüber passiert wieder mal nichts. Also heißt es erneut: Plätze füttern und ab zum Auto. Ach, wie schön es doch ohne Ausgangssperre und Corona sein könnte. Hilft alles nichts und wir versuchen bei ein paar kühlen Bier und Filets in der Pfanne, etwas Urlaubsstimmung aufkommen zu lassen.Trübe AussichtenAm nächsten Morgen sind wir wieder bereit, anzugreifen und paddeln über den See, der in eine dicke Nebelsuppe gehüllt ist. Zwei Ruten kommen in die flache Bucht, in welcher wir Tags zuvor die Karpfen gesehen hatten, die anderen verteilen wir rund um unsere Landspitze. Kai scheint für diesen See irgendwie ein Händchen zu haben und drillt nach kurzer Zeit den ersten Schuppenkarpfen in einer winzigen Bucht, während ich versuche, den fehlenden Schlaf nachzuholen. Immer wieder wache ich auf und höre irgendwo Kais Bissanzeiger piepen. Gerne hätte ich ihm geholfen, aber ich war nach all den Strapazen einfach platt. Als ich gegen Mittag aufwache, grinst mich ein übermüdeter, aber auch überglücklicher Kai an: drei Karpfen hat er über den Vormittag verteilt fangen können. Darunter ein dicker Schuppi und ein bildhübscher Spiegler. Wir freuen uns über die Fische und ich knipse sie ihm der Reihe nach ab. Wir fühlen uns angekommen und wohl an diesem See. Als am Nachmittag der nächste Schuppi beißt, den ich vom Boot in feinster südfranzösischer Frühlingssonne drille, scheint unser Glück perfekt.Zuschauer in UniformDoch auch hier, im tiefsten Süden, ist die Polizei präsent. Zwei Beamte beobachten den Drill aufmerksam vom gegenüberliegenden Ufer. Aber uns bleiben noch zwei Stunden, bis wir wieder zum Auto müssen, also alles im grünen Bereich. In den Abendstunden folgt der Schock: Es ist Freitag und ab Montag soll ganz Frankreich zum Risikogebiet erklärt werden, mit flächendeckenden Ausgangssperren: Rien ne va plus! Wie gerne hätten wir an diesem See noch ein paar Stündchen geangelt, aber vor uns liegen viele Kilometer, die wir nicht am Stück abreißen wollen. Wir entscheiden uns einen Zwischenstopp an der Rhone einzulegen und erreichen den Fluss nach einer kurzen Polizeikontrolle ohne weitere Zwischenfälle. Langsam fließt sie vor uns dahin, doch dieser Anblick ist nichts im Vergleich zu dem, was uns gegen Abend erwarten würde: Mistral! Von vorbeifahrenden Franzosen vorgewarnt, erleben wir schon die zweite Sturm-Nacht auf diesem Tripp. Am nächsten Morgen ist gefühlt alles sandgestrahlt. Zwar hatten wir in den Abendstunden noch probiert, unsere Ruten mit dicken Steinmontagen abzulegen, doch bei Mistral auf dem Faltboot, noch dazu auf einem so großen Fluss, wäre lebensmüde und keinen Fisch wert – so unsere Meinung.Alles auf eine KarteEin Zwischenstopp bleibt uns noch und wir setzen an einem Flachlandsee in Zentralfrankreich alles auf eine Karte, um doch noch den Abschlussfisch unserer Tour zu fangen. Doch der Kälteeinbruch, gepaart mit eiskaltem Nord-/Ostwind vernagelt allen Fischen wohl die Mäuler. Kai macht sich am nächsten Morgen auf den Heimweg nach Luxemburg, aber ich habe noch ein Ass im Ärmel! Eine kurze Sprachnachricht später, verabrede ich mich mit Kumpel Guido an einem kleinen Fluss, der sich durch die Grenzregion schlängelt. Hier sollen Karpfen schwimmen? Zweifel kommt kurz auf, aber Guido zeigt mir ein paar Fangbilder und ich bin wieder Feuer und Flamme. Nach einem entspannten Plausch und leckerem Abendessen versuche ich, etwas Kraft zu tanken und platziere in den Morgenstunden zwei Ruten unmittelbar vor meinen Füßen. Innerhalb kürzester Zeit gelingt es uns, gleich drei Flusskarpfen zu fangen. Davon zwei wunderschöne, alte Spiegler, die den Fluss bestimmt seit vielen, vielen Jahren ihr Zuhause nennen – der perfekte Abschluss der Frankreich-Tour! Mit etwas Wehmut verlasse ich Frankreich und passiere die Grenze, ohne auch nur einen einzigen Beamten dort zu sehen.Zwei Wochen mit unglaublich vielen Eindrücken, Rückschlägen und Glücksmomenten liegen hinter uns. Kai, es war mir ein Fest! Drücken wir die Daumen, dass der Lockdown bald endlich ein Ende hat!Zu den anderen Lockdown-Blog Parts von David geht es hier entlang:https://www.carpzilla.de/stichworte/lockdownSchon in Kürze machen sich die beiden wieder auf, um in ein neues Abenteuer zu starten, seid gespannt!

Oliver Langwald: 9 Tipps für mehr Nachhaltigkeit beim Angeln
Oliver Langwald: 9 Tipps für mehr Nachhaltigkeit beim Angeln
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Deine Story 11.03.2022

Heute für euch: Oliver Langwalds Sicht der Dinge zum Thema "Nachhaltigkeit beim Karpfenangeln". Zwei Worte, die eigentlich im gleichen Atemzug fallen sollten. Aber tun wir wirklich alles uns Mögliche, um die von uns so oft gerühmte Natur zu schützen? Nope, da gibt es Ausbaubedarf! Oliver verrät uns, was seiner Ansicht nach möglich ist. Wir werden immer mehr mit dem Thema Umweltschutz konfrontiert und genau dieses Thema sollten wir Angler sehr ernst nehmen, denn die Natur ist Hauptbestandteil unserer Leidenschaft. Zwar ist auch mir bewusst, dass Nachhaltigkeit und Karpfenangeln nicht immer Hand in Hand gehen, trotzdem – oder genau deshalb – habe ich mir die Frage gestellt, welche Maßnahmen jeder von uns treffen kann, um die Karpfenangelei nachhaltiger zu gestalten. Im Folgenden findet ihr neun Tipps, wie ihr eure Angelei mehr auf diesen Aspekt hin auslegen könnt.  1. Terminal Tackle weiterverwendenEinige von euch werden bereits gebrauchtes Endtackle wiederverwenden. Jedoch kenne ich viele Kollegen, die komplette Rigs etc. entsorgen. Das muss nicht sein! Anti-Tangle Sleeves, Tubes, Wirbel, Putty, Sinker, Kicker, etc. können getrost wiederverwendet werden. Das schont auch den Geldbeutel und sorgt immer wieder für ein wenig Nachschub in der Tacklebox.  2.  Das Multi RigNatürlich wird das Multi Rig nicht in allen Situationen die richtige Wahl sein, es ist jedoch sehr nachhaltig. Wer Haken schärft, kennt das Problem: Nach fast jedem Fisch ist der Haken stumpf oder verbogen. Mit dem Multi Rig ist schnell ein neuer Haken eingeschlauft, ohne ein komplettes neues Rig verwenden zu müssen.Dies spart nicht nur Material, sondern auch Zeit.Tipp: Das Ganze kann auch als Multi-Kombi Rig gebunden werden, wenn die Situation steife Vorfächer verlangt.3. Lebensmittel beim AngelnHier besteht mal richtig Handlungsmöglichkeit! Auch das Essen, bzw. die Lebensmittel, die wir verzehren spielen eine große Rolle, um gegen den Klimawandel anzukämpfen. Dies gilt natürlich nicht nur beim Angeln, sondern auch im Alltag.Ich habe diesen Punkt explizit aufgeführt, da viele (und da zähle ich mich selbst auch dazu) sich am Wasser anders ernähren und somit im Supermarkt entsprechend andere Produkte kaufen als im Alltag. Dennoch kann auch bei der Verpflegung am Wasser darauf geachtet werden, was und wie viel man kauft. Gerade bei verderblichen Lebensmitteln empfiehlt es sich, genau vorzuplanen. Des Weiteren kann man mittlerweile ohne große Umstände auf überflüssige Plastikverpackungen verzichten. Wiederverwendbare Boxen von zuhause bringen zudem den netten Nebeneffekt mit sich, dass man – sofern man ein wenig auf Ordnung steht – immer alles im gleichen „System“ packen kann.Was viele von uns auch gar nicht auf dem Schirm haben, ist die Möglichkeit, wenn man schonmal im Ausland ist, regionale Lebensmittel vor Ort zu kaufen. Dies schlägt sich dann nicht nur in der Klimabilanz nieder, sondern bereichert den eigenen Speiseplan auch erheblich.  4. Kürzere Strecken mit alternativen VerkehrsmittelnBei manchen von euch ist vielleicht sogar das Hausgewässer in der unmittelbaren Nähe. Anstatt mit dem Auto zu fahren, schnappt euch doch einfach mal das Fahrrad oder den E-Scooter und leichtes Gepäck. Eine CO2-sparende Möglichkeit ist auch, mit Bus und Bahn zu fahren (da kann man meistens auch einen Trolley mitnehmen), wenn die Verkehrsanbindung es zulässt – Probiert es mal aus!5. Lokale Abenteuer erlebenJa, auch ich liebe die Abenteuer in einem fremden Land, unendliche Weiten, etc. etc. Dennoch muss es mich nicht in jedem Urlaub in die Ferne treiben. Oft sind lokale Gewässer auch sehr interessant und können ebenfalls eine Herausforderung/Abenteuer darstellen. Wer dennoch nicht darauf verzichten möchte, kann sich den nächsten Punkt etwas genauer anschauen.6. CO2-AusgleichBei großen Touren und weiten Strecken ist es nicht nur sinnvoll, sondern auch echt cool, seine CO2-Emissionen im Nachhinein auszugleichen. Im Internet findet ihr einige Seiten, auf denen die vollständigen CO2-Emissionen eurer Reise berechnet und anschließend durch eine Spende ausgeglichen werden können. So könnt ihr nicht nur euer Gewissen beruhigen, sondern auch euren ökologischen Fußabdruck etwas aufpäppeln.7. Überlegter Tackle kaufen / Altes Tackle verkaufenIch weiß, dieser Tipp gestaltet sich manchmal etwas schwer. Aber manchmal hilft es wirklich enorm darüber nachzudenken, welche Produkte man wirklich für seine Angelei benötigt, damit diese nicht unnötig im Keller verstauben. Außerdem ist es oft sinnvoll, Tackle, das nicht mehr benötigt wird, wieder zu verkaufen. Ein anderer Angler freut sich sicherlich darüber und man selbst kann noch ein wenig Kasse nebenbei machen.8. Abfall beseitigenEigentlich sollte dies für jeden klar sein, dennoch sehe ich regelmäßig Müll an den Angelplätzen. Nehmt bitte den Müll beim Angeln mit (auch wenn er nicht von euch ist) und entsorgt ihn sachgemäß! Um schnell ein Beispiel aufzubringen: Eine Plastikflasche benötigt bis zu 1.000 Jahre, bis sie zersetzt ist… Wem das Aufheben von fremdem Müll zu eklig ist: Eine Müllzange kostet nicht die Welt und nimmt kaum mehr Platz weg als ein längerer Bankstick.9. Alte Schnur recycelnIn vielen Ländern (leider nicht in Deutschland) gibt es von ANLRS bereits Container, in denen alte Schnur entsorgt werden kann. Diese Schnur wird anschließend fachgemäß recycelt und zur Herstellung anderer Produkte wie zum Beispiel Verkehrskegeln, Sonnenbrillen usw. verwendet. Es gibt viele Standorte in Großbritannien, den Niederlanden und Belgien. Alle Standorte können unter www.anglers-nlrs.co.uk eingesehen werden. Wer jedoch nicht die Gelegenheit hat, seine alte Schnur in so einem Container zu entsorgen kann diese auch direkt zu ANLRS senden (die Adresse findet ihr ebenfalls auf der Webseite).Nachdem ich euch nun aufgezeigt habe, was wir zum Thema Nachhaltigkeit beim Angeln beitragen können ist hier abschließend ein Appell an die Angelindustrie:Nur vereinzelt sehe ich nachhaltige Verpackungen wie zum Beispiel bei der Firma Radical. Rapala setzt mit seiner „Recycline“ aus der Sufix-Reihe ebenfalls ein klares Zeichen. Trotzdem wird nach wie vor nur selten auf nachhaltige Verpackungen zurückgegriffen. Das meiste (Terminal-)Tackle, das ich im Laden sehe, ist immer noch in Plastik verpackt. Selbst in Papierkarton verpacktes Tackle ist oft nochmals mit einer Plastiktüte versehen (siehe Taschen, Rucksäcke, etc.). Auch auf eine klimaneutrale Produktion wird verzichtet. Hier haben einige (auch namenhafte) Firmen noch deutlich Nachholbedarf.Ich hoffe, dass der eine oder andere von euch etwas für diese Saison mitnehmen konnte, um unserem Planeten ein kleines bisschen zu helfen – Denn jeder Einzelne von uns kann etwas verändern!Euer OliverWir möchten die Kernaussagen von Olivers Bericht absolut bekräftigen, denn wie heißt es doch so schön: Unsere Umwelt geht uns alle etwas an! Hiermit wollen wir deshalb auch auf weitere umweltverträglich verpackte Produkte hinweisen, die wir in der Vergangenheit bereits vorgestellt haben, nämlich die Kleinteile-Serie von Forge Tackle. Hier geht’s zum Bericht, hier zum Unboxing.

Nachgehakt: Zilles Tipps zur Winterangelei.
Nachgehakt: Zilles Tipps zur Winterangelei
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Nachgehakt 01.02.2022

Mit dem Nash-Video zur Winterangelei hat Alex "Zille" Zilleckens die Karpfenangler-Welt für kurze Zeit ins Staunen versetzt. Drei richtig gute Fische in einer schnellen Nacht, darunter sogar der zweitgrößte Karpfen des Gewässers – und das im Januar. Wir wollen mehr über Zille´s Kaltwasserangelei erfahren und haben beim sympathischen Teamer nachgehakt. So geht er vor...Carpzilla: Hallo Zille, erstmal Glückwunsch zu dieser wirklich erfolgreichen Wintersession und dem gelungenen Video dazu. War es geplant deine Winterangelei in Bild und Ton festzuhalten oder haben die glücklichen Umstände spontan dazu geführt?Zille: Hi zusammen und vielen Dank erstmal für die Glückwünsche. Ein Video zu meiner Winteranglei zu drehen war tatsächlich schon länger geplant. Ich hatte mir fest vorgenommen den Winter über viel zu angeln und unserem Videographer Basti daher angeboten mich bei einer Session zu besuchen. Als ich Mitte Dezember dann die ersten Fische fangen konnte, planten wir den Dreh vorerst auf den 22. Januar, da Basti Anfang des Monats zu einer anderen Veranstaltung musste. Wie es aktuell häufiger der Fall ist, wurde jene Veranstaltung Corona-bedingt abgesagt und wir entschieden uns relativ spontan dazu doch schon Anfang Januar zu filmen. Glücklicherweise, denn die Bedingungen haben gepasst und es lief wirklich gut.Carpzilla: Viele Karpfenangler motten ihr Tackle zum Winter ein und sind erst wieder im Frühjahr am Wasser. Was reizt dich so an der Kaltwasser-Angelei, warum legst du keine Winterpause ein?Zille: Ich liebe das Angeln in der kalten Jahreszeit aus genau dem Grund, dass viele Leute ihr Tackle einmotten und ich häufig allein am Wasser bin. Der Winter strahlt einfach eine unglaubliche Ruhe auf mich aus. Außerdem gefällt mir die Herausforderung zu dieser Jahreszeit: Der Kampf gegen die Witterung, die nicht wirklich aktiven Karpfen und vor allem der große Unterschied zu meiner sonstigen Angelei. Normalerweise bin ich kein großer Tüftler und vertraue immer auf die Basics. Im Winter hingegen liebe ich es viel herumzuprobieren, mal mit Solid Bags und feinem Futter zu angeln, einfach zu experimentieren, anstatt Plan-X zu verfolgen. Selbstverständlich steht der Fokus immer auf dem Fisch, einfach die Zeit am Wasser zu genießen, Socials mit Freunden zu unternehmen gehört aber auch dazu. Und eine Sache sehe ich sowieso nicht ein: Warum sollte ich drei Monate im Jahr auf das verzichten, was ich halt am liebsten tue, nur weil es kalt ist? Wenn ich gar nicht mehr Angeln gehen würde, dann würde mir ja sprichwörtlich die Decke auf den Kopf fallen. Der Spruch: „No Fishing No Life“ kommt ja nicht von ungefähr…Carpzilla: Im Winter regelmäßig zu fangen kann zur echten Mammut-Aufgabe werden. Was sind deine drei Top-Tipps, um auch jetzt noch am Fisch zu sein?Zille: Generell ist es schwierig das Vorgehen im Winter zu pauschalisieren. Drei Tipps, die ich dennoch geben kann, sind:Wenn füttern, dann nur vor dem Angeln und nicht währenddessen. Die Fische nehmen ohnehin meist nur wenig Futter auf und je weniger Futter am Hakenköder liegt, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit einen Biss zu bekommen.Schenkt Single-Hookbaits euer Vertrauen und probiert es wirklich mal aus. Wenn ihr euch an den Gedanken nicht gewöhnen könnt, dann hängt wirklich nur einen ganz kleinen PVA-Stick mit an den Haken.Glaubt nicht, dass die Fische im Winter ausschließlich in den tiefsten Bereichen des Sees stehen. Probiert auch mal Areale aus, die im Herbst oder Frühjahr gut funktioniert haben.Carpzilla: Im Video erzählst du, dass der vergangene Herbst für dich nicht wirklich gut gelaufen ist. Weißt du, woran das gelegen haben könnte und warum der Schalter gerade jetzt im Winter gekippt ist?Zille: Warum ich im Herbst schlecht gefangen habe, kann ich ehrlichgesagt nach wie vor leider nicht beantworten – es war kein „Aha“ und Lerneffekt für mich da. Fakt ist jedoch, dass die Fische an meinem Herbstgewässer ab Oktober augenscheinlich nicht mehr das Futter der Angler gefressen haben. Bei Kontrollen war der Futterplatz zwar immer leergefegt, nur gehen wir davon aus, dass dies den zahlreichen Wasservögeln an dem See geschuldet ist. Meinem Wissensstand nach, wurde ab dem 10. Oktober – und das bis heute – kein Karpfen mehr an diesem Gewässer gefangen. Eine Tatsache, die unsere Vermutung bestätigen würde.Dass ich jetzt im Winter wieder regelmäßig fange, liegt am Gewässerwechsel. Ich habe die Futterkampagne am besagten, anspruchsvollen See beendet und meinen Fokus auf zwei Hausgewässer gelegt, die ich wirklich gut kenne. Generell gestaltet sich die Angelei dort relativ einfach – die perfekten Wintergewässer also.Carpzilla: Welche Rolle spielt das Futter im Winter und auf welche Köder setzt du jetzt?Zille: Im Winter setzte ich sehr gerne unsere Citruz Range ein. Ich vertraue da auf auffällige Köder, wie kleine Schneemänner, Pop Ups oder auch mal einen Wafter. Als Beifutter füttere ich gerne Dosenmais und Pellets, ob nun Citruz oder herkömmliche Fischpellets spielt dabei keine große Rolle. Hauptsache sie arbeiten gut und schnell. Eine Futterration, die ich alle zwei Tage füttere, ist beispielsweise: 1 Kilo Pellets, 1-2 Dosen Süßmais und ein paar wenige Hände Boilies. Falls man die Plätze mit dem Boot, Futterboot oder einer Futterrakete befüttert, dann funktionieren im Winter auch Boilieflakes ziemlich gut.Vielen Dank für deine Zeit! Übrigens: Weitere Infos zu Zilles Traumession findet ihr in unserer News.Ihr kennt das Video noch nicht? Dann seid ihr hier an genau der richtigen Adresse. Film ab:

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