Deine Story
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08.11.2022
Thomas Bachmann: Herbsttrip nach Maß
Den Herbst so richtig nutzen, eine Woche Urlaub nehmen, losfahren und eine gute Zeit am Wasser haben - so der Plan von Thomas Bachmann in diesem Jahr. In der heutigen Story nimmt er euch mit auf einen Herbsttrip an ein kommerziell bewirtschaftetes Gewässer, der für ihn kaum besser hätte laufen können. Lest selbst...Es ist Sonntag, 6 Uhr, der Wecker klingelt. Aber nicht, um auf die ungeliebte Frühschicht zu fahren… Nein, voller Elan treibt es mich aus dem Bett, es geht nämlich zum Angeln. Nach meinem morgendlichen Kaffee und den letzten Sachen, die noch ins Auto sollten, ging gegen 7 Uhr die dreistündige Fahrt los. Erneut startete ich ins schöne Niedersachsen, an die La Motta Seen und im Speziellen an „See 3“. Diesmal war ich nicht alleine unterwegs, denn meine Tochter (9 Jahre) und ihre beste Freundin (ebenfalls 9) begleiteten mich auf diese sechstägige Tour.Gelungener AuftaktAngekommen am See, verschaffte ich mir einen schnellen Überblick vom Wasser und suchte eine geeignete Stelle für unsere zwei großen Zelte, was überraschend schnell bewältigt war. Auch der anschließende Aufbau des Camps und das Auslegen der Ruten gingen schnell von der Hand. Diesmal verzichtete ich auf das Boot und wollte mich nur aufs Werfen verlassen – so konnte es schon bald in die erste Nacht gehen. Nach einem guten Abendessen, gefühlt gab es jeden Tag Nudeln für die Kids, meldete sich am frühen Morgen das erste – und ich nehme es vorweg: nicht das letzte – Mal, der Bissanzeiger. Ein toller Spiegler kam zum Fotoshooting vorbei und es folgten bis zum Mittag noch zwei weitere tolle Fische. Was ein gelungener Start… Yes!Der Nachmittag und auch der Abend, ja sogar die zweite Nacht, blieben jedoch wider Erwarten ruhig. Der Kaffee köchelte gerade am zweiten Morgen vor sich hin, als die Funke einen erlösenden Dauerton von sich gab. Was danach passierte, lässt sich wirklich schwer in Worte fassen. Nachdem der Fisch soeben über den Kescherrand geglitten war, pfiff schon die nächste Rute ab und als auch dieser Fisch sicher gelandet war, wanderte mein Blick verwundert in beide Kescher. Links ein Zeiler mit knappen 18,5kg und im rechten ein Koi – unfassbar. Zwei solche Fische in weniger als fünf Minuten – das konnte doch nicht wahr sein.Die beiden Mädels bewiesen bereits ihr fotographisches Talent und wir lichteten beide Fische ab. Gleich darauf wurden natürlich auch die Ruten schnell wieder auf den Spot geworfen, der nun wirklich zu laufen begann. So konnten wir bis zum Mittag tatsächlich noch zwei weitere, gute Spiegler fangen; ein echter Traum. Was war das denn bitteschön für ein Tag?!Schlechte Prognose?Mittlerweile war es Dienstagabend und die Vorhersage zeigte eine klare Richtungsänderung in Sachen Wetter: Es sollte kalt werden, genau genommen sehr kalt. Dazu sollte auch noch der Luftdruck extrem nach oben klettern.... Ob da noch einer ablaufen würde?Mittwoch: Es war schon weit nach Mittag, die kühle Herbstluft stieg uns in die Nase, es war nasskalt, ein klassischer Herbsttag. Das Wasser war ruhig. Zu ruhig? PIIIIIEEEEPPPP, das ersehnte Geräusch ertönte und wir konnten endlich den nächsten Fisch in den Händen halten. Wieder war es ein Spiegler und erneut zählte er zu den Guten des Sees. Wir waren mega happy. Genau so macht Angeln Spaß, besonders, wenn die Kinder dabei sind!Der Donnerstagmorgen zeigte sich kühl und neblig. Der angekündigte Wetterwechsel war gekommen und man spürte förmlich diese Veränderung am Wasser, wenn die Natur sich bunt färbt, die Vögel Richtung Süden ziehen, aber auch die Fische ihre herbstliche Farbe bekommen. Genau dieser Kategorie gehörte dann auch unser „Donnerstagsfisch“ an. Es handelte sich erneut um einen Spiegler – und beileibe keinen schlechten.Traditionspflege und letzte HoffnungenViel schneller als erwartet, brach dann auch bereits unsere letzte Nacht an, in die wir mit großer Hoffnung starteten. Doch zuvor wollten wir ein wenig Traditionen pflegen und bestellten uns Pizza – natürlich direkt an den See geliefert… was ein Service!Die Hoffnung auf die Nacht wurde nicht erfüllt, aber noch war ja die Chance auf den berühmten Einpackfisch geblieben. Mit dem gewohnt niedrigen Level an Motivation begann ich damit, all das Tackle wieder ins Auto zu schachteln, als wie aus dem Nichts die mittlere Rute ablief. Einpackfisch, check!Und so endete diese Woche so schön, wie sie nur enden konnte. Wir hatten tolle Tage, haben viel gelacht, gut gegessen und den Mädels hat es so gut gefallen, dass schon Pläne fürs kommende Jahr geschmiedet wurden. Insgesamt verlief die Woche mit elf Fischen in sechs Nächten wirklich gut und wir werden definitiv zurückkommen. Und an dieser Stelle kann ich jedem nur empfehlen, es auch einmal dort zu versuchen.Tight LinesEuer Bachi