Top Tipps
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14.10.2021
Klaus' Weg durch den Herbst: Futterplatz 1x1 #2
Weiter geht’s mit Teil 2 der Top Tipps Reihe zum Futterplatzangeln im Herbst von Aqua Products Teamer Klaus Wegmann. Während er im letzten Teil noch etwas allgemeiner vom Aufbau eines Futterplatzes berichtet hat, gibt er in diesem Monat schon ziemlich spezifische Insider-Tipps preis. Aber lest selbst…Schluss mit dem ganzen Vorgeplänkel, wir sind mitten im Herbst. Ein paar Stürme sind schon übers Land gezogen, die Temperaturen auch schon deutlich zurückgegangen und es wird immer früher dunkel. Am besten ich komme gleich zur Sache, Futterplatzangler aufgepasst: 1. FuttertageJeden zweiten Tag sollte spätestens gefüttert werden, all meine Versuche, diesen Abstand noch weiter auseinander zu ziehen, misslangen kläglich. Das Problem ist im Grunde ganz einfach, die richtige Futtermenge lässt sich bei einem Abstand von 3, 4 oder mehr Tagen einfach unmöglich abschätzen. Ziel sollte sein, dass immer, wenn ein Karpfen den Futterplatz anschwimmt, er dort auch etwas von unserem leckeren Futter findet. So lernt er, dass es dort etwas Feines zu fressen gibt und kommt immer wieder und wieder. Logisch, oder?Jetzt könnte man meinen, man müsste nur die Futtermenge erhöhen und schon haben die Karpfen über Tage hinweg Futter auf dem Platz. Dies ist meiner Erfahrung nach, absolut nicht so. Wie gesagt, ich habe es öfters mal probiert, aber es hat leider nie funktioniert. Oft ist es nämlich so, dass die Fische binnen 24h fast alles an Futter weggefressen haben. So habe ich es zumindest bei Schnorchelgängen und bei Kontrollen mit der Unterwasserkamera, eindeutig selbst gesehen. Es ist ehrlich gesagt eher selten, dass man nach 24h auf einem gut angenommenen Futterplatz überhaupt noch Futter findet – (gutes Futter vorausgesetzt!). Dabei ist es auch völlig egal, ob man viel oder wenig anfüttert.Tägliches Füttern wäre das allerbeste, allerdings kann ich mir das zeitlich nicht erlauben. Also hat sich für mich ein „alle zwei Tage Rhythmus“ bewährt. 2. AbwechslungNiemand von uns würde gern, Tag ein Tag aus, immer dasselbe Essen vorgesetzt bekommen. Genauso ist es auch beim Karpfen, natürlich handelt es sich hier "nur" um einen Fisch, man sollte ihn auch nicht zu sehr vermenschlichen. Aber über die vielen Jahre, in denen ich jetzt schon intensives Futterplatzangeln betreibe, kann ich eindeutig sagen: Das ein dauerhafter Futterplatz besser funktioniert, indem man ganz gezielt etwas Abwechslung reinbringt.So nutze ich zum Beispiel gerne zwei verschiedene Boiliesorten, einmal einen Fischmehlboilie (braun/schwarz) und einmal einen Birdfoodboilie (bei mir weiß). Diese Kombination hat mir in den letzten Jahren gute Erfolge beschert. Es gibt nämlich Fische, die bestimmte Vorlieben für den einen oder den anderen Boilietyp entwickelt haben. Mit zwei total unterschiedlichen Boiliesorten spricht man also insgesamt mehr Karpfen an. Damit nicht genug, alle paar Wochen gehe ich her und soake noch zusätzlich meine Boilies. Gerne nehme ich dazu dünnflüssiges Liquid, dies hat die Eigenschaft, dass es besonders gut und schnell in einen Boilie hineinzieht. Amino Spice oder Liv Amino sind da meine favorisierten Sorten. Dazu schütte ich meine Boilies in einen Eimer mit Deckel, gebe eine ausreichende Menge Liquid hinzu, Deckel drauf und ordentlich durchschütteln. Schütteln mehrmals wiederholen, so lasse ich es eine Nacht lang stehen, um es dann am nächsten Tag zu verfüttern. Meine weißen Birdfoodboilies färbe ich sogar zeitweise noch in pink oder gelb ein. So hat der Boilie eine etwas andere Note und spricht nochmals mehr Karpfen an.Die Boilies an sich bleiben und das ist mir sehr wichtig, über den gesamten Futterzeitraum dieselben zwei Sorten. Die Abwechslung kommt ausschließlich über die verwendeten Liquids und/oder Farben. 3. Das Wetter im Auge behaltenMir ist natürlich vollkommen klar, die meisten müssen ihr Angeln so organisieren, dass es in ihren Alltag hineinpasst. Irgendwo zwischen Familie, Beruf und anderen Hobbys. Kaum jemand kann seine Angeltage nach dem Wetter planen und legen, im Übrigen auch ich nicht. Aber dennoch behaltet bitte das Wetter stets gut im Auge. Denn wenn Wind, Luftdruck und Mondphase stimmen, solltest du unbedingt raus. In einer solchen Phase beißt es eigentlich immer, also nimm dir die Zeit und fahr raus ans Wasser. Selbst wenn es nur ein paar Stunden (z.B. für eine Session am frühen Morgen) sein können, es lohnt sich. 4. KrautbekämpfungDein Gewässer ist noch immer total verkrautet, ein Angeln quasi unmöglich, Kopf hoch ich habe eine Lösung parat:Dein Lieblingsspot ist derzeit noch total verkrautet, dann empfehle ich dir diesen Bereich mit einer größeren Menge Weichfutter zu befüttern. Die Weißfische fressen diesen Spot dann für dich sauber – praktisch, oder? Das funktioniert ganz hervorragend, drei- bis fünfmaliges Befüttern und die Stelle ist in der Regel krautfrei und somit wieder beangelbar. Anschießend bitte nur noch mit Boilies weiter füttern, wir wollen schließlich möglichst wenig Ärger mit Beifängen. Ihr werdet sehen, im Laufe der Zeit wird die freie Stelle sogar noch größer und größer.Mein Weichfutter stelle ich mir selbst her und sieht wie folgt aus: Eine Mischung aus Bruchmais, Hanf, Weizen und ein paar Tigernüssen, diese 24h wässern, anschließend abkochen. Lange kochen lassen, bis der Bruchmais und der Weizen ziemlich zerkocht ist, es sollte schon fast matschig sein. Dann das Ganze ein paar Tage stehen lassen (die Partikelmasse muss immer mit Wasser bedeckt sein), anschließend kommen noch reichlich Haferflocken hinzu (Im Verhältnis 60% Partikel / 40% Haferflocken). Diese haben die Aufgabe sämtliche Flüssigkeiten aufzusaugen, es entsteht ein unwiderstehlicher Brei, der vor Attraktivität nur so trotzt. Die Fische werden ihn lieben, versprochen... 5. TrickkisteIn einer Phase, in der die Karpfen viel Futter zu sich nehmen, hat es sich gelohnt den Tag vor dem Angeln nochmals kräftig vorzufüttern. Häufig konnte ich dadurch den einen oder anderen Fisch mehr fangen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Fische dann in der Nähe des Futterplatzes bleiben und man somit deutlich schneller einen Biss bekommt.Mehr zum Futterplatzangeln gibt es im nächsten Monat, bis dahin wünsche ich viel Spaß, tolle Drills und ein paar richtig fette Herbstkarpfen!LG,Klaus Wegmann