Jeder gute Futterplatz läuft irgendwann nicht mehr so, wie gewohnt. Gerade dann können unscheinbare Kleinigkeiten den Platz mal wieder so richtig anfeuern. Im dritten Top Tipps Beitrag zum Futterplatzangeln gibt Klaus euch erneut waschechte Insider-Tipps aus seiner eignen Erfahrung heraus, um euren Spot auch über lange Zeiträume hinweg produktiv zu gestalten. Auf geht’s…
Futterplatzangeln ist Arbeit, Arbeit und nochmals Arbeit. Die vielen gefahrenen Kilometer, das viele Geld was für Futter und Kraftstoff drauf geht und nicht zu vergessen, die ganze kostbare Zeit. Ein intensiver Futterplatzangler verdient somit meinen größten Respekt!
Jeder der sagt: "Futterplatzangeln wäre einfach!", hat es ganz offensichtlich noch nie selbst ausprobiert.
In meinem dritten Teil, möchte ich dir wieder etliche Tipps mit auf dem Weg geben, damit du zu einem noch besseren Futterangler wirst. Let´s go...
1. Welches Rig?
Zum Start eine gute Nachricht, funktioniert dein Futterplatz, sind die verwendeten Rigs fast egal. Der Haken sollte scharf sein und das Rig sollte nicht verheddert am Grund liegen. Welches Rig du also verwendest, ist völlig egal. Die Karpfen haben nämlich Vertrauen in den Platz und ins Futter aufgebaut, fressen dieses ohne Argwohn und lassen sich so deutlich einfacher haken. Ohne dieses Vertrauen werden Boilies oftmals mit großer Vorsicht aufgenommen und schließlich gefressen. Auf einem Futterplatz hingegen, saugen sie die Kugeln relativ zügig ein, ein großer Vorteil.
2. Pop Ups
Ich bin zwar ein großer Fan von Pop Ups, allerdings musste ich auch schon die Erfahrung machen, dass meine Pop Ups, von den Fischen völlig ignoriert wurden. An drei Gewässern habe ich diese schmerzhafte Erfahrung machen müssen. Man bekam auf Pop Ups keinen einzigen Biss, auf Bodenködern hingegen schon. Alle drei Gewässer waren extrem hart beangelte Seen (Paylakes), übrigens war es völlig egal ob ich farbige Fluoro Pop Ups oder neutrale verwendet habe. Deshalb benutze ich an stark beangelten Gewässern heutzutage eigentlich kaum noch Pop Ups.
3. Warum beißt es nicht?
Es gibt Gewässer an denen funktionieren kleine punktuelle Futterplätze überhaupt nicht mehr. In der Regel sind das Gewässer, an denen jahrelang fast ausschließlich mit dem Futterboot gefischt wurde. Dort ist der Schlüssel oftmals "back to the roots!", soll heißen Ruten werfen und das Futter mit dem Stick verteilen.
Du hast kein Vertrauen in geworfene Ruten? Kein Problem, du kannst das Futterboot weiterhin nutzen, nur ein klein wenig anders. Verteil auf dem Futterfeld einfach zehn kleine Ladungen Boilies, kreuz und quer auf der gesamten Fläche. Die Rigs hingegen werden ohne Beifutter irgendwo dazwischen platziert, unbedingt mal ausprobieren! Ganz raffinierte Karpfen beangel ich oftmals mit dieser Futtertaktik.
4. Stelle ausgelutscht
Selbst der allerbeste Futterplatz verliert irgendwann mal an Anziehungskraft. Einen Teil der Fische verbindet die Futterstelle mehr und mehr mit Gefahr, wenn sich dieses Gefühl einstellt, solltest du die Stelle etwas verlegen. Da reicht es oftmals schon 30m weiter rechts oder links, eine andere Stelle anzufüttern, die ähnliche Eigenschaften aufweist. So einfach ist es, die Karpfen wieder auf´s neue auszutricksen. Sie werden den Platz wieder annehmen, denn das Futter kennen und lieben sie bereits. Oftmals läuft es dann wieder wie am Schnürchen...
5. Ruten neu legen
Die Ruten mehrmals täglich neu auszulegen, hat mir schon oft extra Fische gebracht. Ruhig wieder auf dieselbe vielversprechende Stelle, wichtig ist einfach nur, dass das Rig neu ausgelegt wurde. Hat zwei Vorteile:
1. Die Schnur sammelt von Stunde zu Stunde immer mehr Schwebstoffe ein und wird so extrem dick und somit deutlich sichtbarer. Die Karpfen riechen den Braten und sind dann schnell weg oder extrem vorsichtig.
2. Ich bin überzeugt, dass Karpfen mit der Zeit den Hakenköder vom restlichen Beifutter unterscheiden können. Legt man die Rute neu, ist wieder alles auf null gesetzt. Die Fische müssen erst mal auf ein Neues, die Montage ausfindig machen. Bis dahin haben wir bestmöglich schon längst einen gefangen. Gerade diese Methode hat mir an einigen Gewässern schon oft Fisch gebracht!
6. Mit einer Rute spielen
Man sollte nie zu eingefahren, in seiner Angelei sein, ich nutze eine Rute eigentlich immer als Versuchsrute. Mit der spiele ich herum, probiere Plätze aus, verschiedene Tiefen, verschiedene Köder... Oftmals findet man so immer mal wieder einen guten Punkt, an dem die Fische beißen.
7. Trickkiste
Hier noch ein paar Tipps, die so sicherlich eher selten eingesetzt werden!
- "Anders, als die Anderen!" ist nicht nur ein platter Spruch, sondern oftmals der Schlüssel zum Erfolg. Routine durchbrechen, ist da das Stichwort...
- Fast immer wird beim Füttern ordentlich Futter rein geknallt, beim eigentlichen Angeln dann aber gegeizt. Oftmals ein Fehler, probiert es mal mit derselben Futtermenge wie beim Anfüttern, kann Wunder bewirken.
- Von Zeit zu Zeit musst du unbedingt mal eine Rute mit einem Singelhookbait, (also ganz ohne Beifutter) etwas abseits vom Futterfeld ablegen. Darauf habe ich schon oft, ganz andere Fische fangen können.
Mehr zum Futterplatzangeln bei richtig kaltem Wasser, gibt es im nächsten und gleichzeitig letzten Teil meiner kleinen Serie über´s Futterplatzangeln. Bis dahin wünsche ich viel Erfolg auf deinem Futterplatz!
LG
Klaus Wegmann