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30.12.2022
Benjamin Seiffert: Der Weg ist das Ziel
Wer kennt es nicht? Man sieht auf Social Media einen Fisch oder bekommt ihn auf irgendeinem Handy gezeigt und denkt sich: „Den will ich auch mal fangen!“ So ging es auch Benjamin Seiffert als er das Foto eines dicken Two Tone Spieglers sah. Der Bait Perfection Teamangler setzte sich zum Ziel diesen einen Fisch zu fangen - mit Happy End? Lest am besten selbst!Der Weg ist das ZielDie ersten warmen Sonnenstrahlen erwecken jedes Jahr unsere Gewässer und der Drang raus ans Wasser zu gehen ist unbeschreiblich hoch. In der langen Winterzeit schmieden wir neue Pläne und stecken uns Ziele die wir erreichen wollen. Neue Gewässer, alte Pfade die wir schon beschritten haben oder sogar die Zielfischjagd, werden fokussiert. Meine Angelei in der letzten Zeit war eine gute Mischung von allem. Kommt mit auf meine Reise und begleitet mich auf dem Weg zu meinem Ziel.Der AnfangMitte März startete ich, nachdem die ersten milden Tage das Oberflächenwasser langsam erwärmt hatten, meine erste Session. Zu dieser Jahreszeit suchte ich mir tendenziell eher kleine Gewässer aus um schneller zum Erfolg kommen zu können. Dies klappte auch prompt und ich konnte relativ schnell Fische überlisten. Kleine PVA-Sticks und hoch attraktives Futter sollten die müden Karpfen zum Biss überreden. Als Köder ein auffälliger Popup oder ein kleiner Schneemann brachten mir den Erfolg.Der Anfang war gemacht und besser hätte es kaum laufen können für mich. Ich hielt an meiner Taktik fest und wurde dafür belohnt. Fisch um Fisch fand den Weg in meinem Kescher. Eine Gefühl der absoluten Zufriedenheit machte sich in mir breit. Schnell fokussierte ich neue Projekte und war bereit für neue Ziele.Der WahnsinnMittlerweile war es schon Mai. Es sollte nun an größere Gewässer gehen. In den kleineren Gewässern machten sich die Fische schon bereit für das Liebesspiel und so fuhr ich mit der Hoffnung los, dass die Fische an den großen Seen noch nicht so weit waren. Dies sollte genau die richtige Entscheidung gewesen sein. Ich setzte beim Futter wie immer auf alt bewährte Sachen die überall laufen. Mit im Gepäck habe ich immer einen soliden Fischmehlköder wie den EasyFish 2.0, den GLM Boilie und die passenden Boilieteige aus dem Hause Bait Perfection. Dazu noch Stickmix für die Attraktion und als visuellen Reiz natürlich Popups in den unterschiedlichsten Farben. Damit ist man für jegliche Situation gewappnet und kann mit guten Gewissen seine Session angehen.FangrauschAls ich am Gewässer ankam, welches mir kein unbekanntes war, bereitete ich die Plätze wie immer sorgfältig vor. Ich wusste wo sich Fische im Frühjahr meist aufhalten und so konnte ich relativ schnell an Fisch kommen. Mit diesem See hatte ich die eine oder andere Rechnung offen und ich wusste, dass er so einige Schätze beherbergt. Darunter auch ein massiver Two Tone Spiegler, den ich bei einem Freund das erste Mal auf einem Foto sah. Ein absoluter Ausnahmefisch den ich unbedingt einmal in den Händen halten wollte. Die ersten 24 Stunden blieben zwar ruhig, aber was dann passierte, waren die sogenannten „Sternstunden“. Als die Fische mein Futter angenommen hatten lief es am laufenden Band. Es war absolut irre und schon fast surreal.Etappenziel in SichtNach dieser Session war ich so richtig heiß wieder zum See zu fahren. Ich konnte es kaum erwarten wieder das Ufer zu betreten und erneut mein Glück herauszufordern. Ich dachte mir wenn nicht jetzt, wann dann? Das Wetter spielte mir auch perfekt in die Karten. Es herrschten kühle Temperaturen, was eigentlich absolut untypisch war, für Ende Mai. Die Fische waren also noch nicht beim laichen, also wählte ich die selbe Taktik wie letztes Mal. Warum sollte man etwas altbewährtes ändern, wenn es sowieso läuft? Es gibt keinen Grund dazu. Die Fische bissen wieder konstant auf meine präparierten Plätze und es lief wie am Schnürchen.Der große KnallAm vorletzten Tag der Session kontrollierte ich abends noch einmal die Ruten und machte für die Nacht alles neu. Meine Bissfrequenz war sehr hoch und viele kleinere Fische fanden den Weg in meinen Kescher. Ich änderte mit kleinen Handgriffen mein Vorgehen. Ich setzte nun auf große Hakenköder und ein relativ langes Vorfach. Das Rig blieb das gleiche. Auch hier halte ich es so einfach wie nur möglich. Ein 4er Haken am Blowback-Rig, gebunden mit einen kleinen Ring, hat hier mein Vertrauen. Dazu ein kleiner Kicker oben drauf und die Waffe ist scharf.Die Nacht passierte dann aber unerwartet absolut nichts mehr. Was war los? Die äußeren Bedingungen hatten sich kaum verändert. Am Vormittag kam dann aber kalter, stürmischer Nordostwind auf. Aus der Erfahrung raus ist das nicht gerade produktiv im Frühjahr. Ich machte mir also keine großen Hoffnungen mehr für den Rest der Session, doch was ich dann erleben durfte, übertraf wieder bei weiten meine Vorstellungen. Kennt ihr das auch, wenn ihr solch fangreiche Tage hinter euch habt und euch denkt: „Alles was jetzt kommt ist Bonus“? Mir erging es jedenfalls so und genau in solchen Augenblicken entstehen die unglaublichsten Storys.Matte vollDer kalte, stürmische Wind blies mir frontal ins Gesicht. Gefühlt war es 15 Grad kühler als es vom Wetterbericht gemeldet war. Ich trank gemütlich einen Kaffee und schwebte in Gedanken. Einen kurzen Augenblick später meldete sich eine Rute. Es hat vielleicht 3 oder 4 mal gepiepst und ich lief zur Rute. Natürlich dachte ich, dass der Wind mir irgendwas in die Schnur gedrückt hatte. Aber es stellte sich heraus, dass die Schnur frei war. Der Bobbin klebte am Blank meiner Rute und meine Rolle fing langsam an zu rattern. Ich nahm die Rute auf und ein heftiger Widerstand war am anderen Ende zu spüren. Der Fisch stand voll im Wind und legte sein ganzes Gewicht rein. Die hohen Wellen klatschten gegen meine Wathose und die Rute war krumm. Ich dachte mir, dass dies kein kleiner Fisch sein kann. Der Drill zog sich in die Länge und ich stand über eine halbe Stunde in den Wellen und versuchte meinen Gegner zu überwinden. Als ich dann das erste Mal den Rücken sah, war mir schon ein wenig mulmig. Jetzt nur nichts falsch machen. Alles ging gut und der Fisch landete im Kescher. Selten habe ich so einen breiten Fisch gesehen. Ich war überglücklich. Als der Fisch dann auf der Matte lag kam ich kaum aus dem Staunen raus. Ich drehte ihn auf die Seite und mir stockte der Atem. Ich hatte ihn. Unfassbar!!! Ein absolutes Brett lag vor mir. Es war der Two Tone, den ich bis dato nur von Fotos kannte. Ich hatte meinen „Zielfisch“ in den Armen und strahlte über beide Ohren. Diesen Moment mit jemanden zu teilen ist unbeschreiblich. Mein Sohn, der bei dieser Session auch mit dabei war, konnte es auch kaum glauben. Wir schauten uns beide an und kurze Zeit später, als wir realisiert hatten was eigentlich geschehen war, stand uns das Grinsen im Gesicht. Diese Glücksmomente sind oft sehr kurz, aber bleiben für immer in Erinnerung!Petri HeilBenjamin Seiffert