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Deine Story / 10.10.2024

Dort, wo alles begann - Benjamin Seiffert und die Ausnahmesession am Kindheitsgewässer

Benjamin Seiffert erzählt dir in dieser Story seine ganz besondere Geschichte zu einem seiner wertvollsten Fänge. Zurück an seinem Kindheitsgewässer erlebt der Bait Perfection Teamangler wahre Sternstunden und fängt zwei absolute Ausnahmefische. Aber lies am besten selbst...

Der Anfang

Meistens bereitet man seine Session akribisch und bis ins kleinste Detail vor. Diesmal war es jedoch ganz anders. Mein Jahresurlaub stand kurz bevor und ich hatte keinen blassen Schimmer, wohin es mich ziehen würde. Ganz getreu dem Motto „auf sein Bauchgefühl hören“ startete ich mein Vorhaben. Mein Ziel war es, zu den Anfängen meines Karpfenangelns zurückzukehren. Also ging es für mich zurück in meine Heimat. Hier habe ich das Angeln an einem kleinen Fluss und einem Baggersee erlernt. Kurz nachdem ich wieder am Ufer dieser Gewässer stand, kamen Erinnerungen an meine ersten Fänge auf, die ich mit meinem Vater zusammen erleben durfte – es war Nostalgie pur. Mein Urlaub startete und ich war mehr als gespannt, was mich in der kommenden Zeit erwarten würde.

Alte Bekannte 

Da ich an diesem Gewässer schon viele Stunden verbracht hatte, waren mir die Gewässerstrukturen nach wie vor bekannt und ich habe mich schnell wieder zurechtgefunden. Lediglich das Kraut hatte drastisch zugenommen und das Gewässer konnte ohne jeden Zweifel als echte „Krauthölle“ beschrieben werden. Mein Plan war es, nach kleinen Krautlöchern zu suchen und dort meine Montagen mit schweren Bleigewichten zu präsentieren. Die schweren Bleigewichte waren bei dieser Angelei und dem angekündigten stürmischen Wetter unumgänglich. Nachdem alle Ruten ausgelegt waren, kam ein alter Freund vorbei, mit dem ich bereits viele Nächte an diesem Gewässer verbracht hatte. Natürlich wurden die alten Geschichten aufgerollt und die Zeit verging wie im Flug. Mein Freund berichtete mir vom gesunden Abwachsen des damaligen Fischbestands, und in mir entfachte die Sehnsucht nach einem dieser alten Fische. Ich hoffte, einen alten Bekannten aus meinen Kindheitstagen auf die Matte zu bekommen.
Abendstimmung am See
Liquid und Boilies von Baitperfection

Die erste Aktion

In der ersten Nacht konnte ich genug schlafen und mich von der langen Anreise gut erholen. Die Bissanzeiger blieben die Nacht über stumm und beim ersten Licht beobachtete ich mit einer Tasse Kaffee die Wasseroberfläche. Glücklicherweise konnte ich viele rollende Fische in meinem Areal ausfindig machen, was mich sehr optimistisch stimmte. Die erste Aktion kam dennoch erst in den Abendstunden. Mit drei einzelnen Tönen meldete sich mein Bissanzeiger und mir war sofort klar, dass der Fisch im Kraut festhing. Ich fuhr mit dem Boot über den Fisch und konnte ihn aus dem Krautdschungel befreien. Im Kescher lag ein kugelrunder Spiegelkarpfen, dem meine Baits offensichtlich geschmeckt hatten. Während der heranbrechenden Nacht machte sich der angekündigte Sturm bemerkbar und auch der Regen prasselte auf mein Zeltdach. Die Nacht verlief wieder ruhig, und der nächste Biss kam in den frühen Morgenstunden. Auch hier meldete sich die Funkbox mit drei einzelnen Tönen. Genau wie beim ersten Fisch fuhr ich mit dem Boot hinaus auf den See. Anders als am Abend zuvor musste ich das Kraut mit den Händen von der Schlagschnur befreien. Nach einem kurzen Drill konnte ich zu meiner Freude auch diesen Fisch sicher landen. Das Ergebnis konnte sich wirklich sehen lassen und ich durfte einen in wunderschönen Herbstfarben gezeichneten Spiegelkarpfen auf meiner Matte bewundern.
Benjamin Seiffert mit kugelrundem Karpfen
Benjamin Seiffert mit riesigem Spiegelkarpfen

Erinnerungen

Tiefdruck, Wind und Regen – absolutes Fangwetter brach nach dem Sturm über mir herein, und meine Hoffnung, einen alten, markanten Fisch aus dem See zu fangen, stieg ins Unermessliche. Ich hatte es ganz besonders auf einen sehr bulligen Schuppenkarpfen abgesehen, den ich im Vergleich zu meinem Freund leider noch nie fangen und in die Kamera halten durfte. In der hereinbrechenden Nacht nahm das Unwetter wieder Fahrt auf und der Regen hämmerte auf mein Zelt ein. Eine Sturmböe jagte die nächste und es herrschten wirklich beängstigende Verhältnisse am Wasser. Nachdem sich der Sturm wieder beruhigt hatte, meldete sich meine rechte Rute und wieder fuhr ich dem Fisch entgegen. Bereits im Drill konnte ich die Kraft spüren, die der Fisch in seinen Fluchten immer wieder aufbrachte und war mir sicher, einen der großen Fische gehakt zu haben. Mein ganzer Körper war voller Adrenalin und ich wollte bloß keinen Fehler machen. Nachdem ich den Fisch nach einem kräftezehrenden Drill sicher landen konnte, war ich überwältigt von dem, was mich da im Kescher erwartete. Der alte, bullige Schuppenkarpfen, den ich unbedingt fangen wollte, lag vor mir und ich konnte mein Glück kaum fassen. Im ersten Licht machte ich die Bilder für die Ewigkeit und ließ meinen absoluten Traumfisch zurück in sein Element. Solche Geschichten schreibt wohl nur das Angeln!
Benjamin Seiffert mit großem Schuppenkarpfen

Platz unter Futter halten

Nachdem ich diesen Fisch zurückgesetzt hatte, kam in mir ein Gefühl von Zufriedenheit auf, das auch ihr sicherlich kennt. Alles, was jetzt noch kam, war für mich Bonus. Ich konnte meinen bis dato wunderschönen Urlaub noch mehr genießen und war froh darüber, dem Trubel des Alltags entflohen zu sein. Während der gesamten Zeit habe ich einen in meinen Augen sehr interessanten Spot dauerhaft unter Futter gehalten, ohne aber darauf zu angeln. Als Futter benutzte ich Boilies in verschiedenen Größen, die ich mit dem dazu passenden Liquid benetzt hatte. Beim Einbruch der Dämmerung war ich mir nicht sicher, ob meine Ruten alle perfekt lagen und entschied mich dazu, eine Rute umzulegen. Ich wählte den Spot, den ich tagelang gefüttert hatte und legte die Montage sehr perfektionistisch dort ab. Zufrieden ließ ich die letzten Tage Revue passieren und konnte nach zwei Stunden den nächsten Biss verzeichnen. Natürlich war es genau die Rute, die ich kurz zuvor erst auf den gefütterten Platz umgelegt hatte. Wieder musste ich meine Schnur vom lästigen Kraut befreien. Im Mondschein, der direkt über mir stand, konnte ich auch diesen Karpfen sicher keschern und konnte es nicht fassen, was mich da auf meiner Matte begrüßte. Vor mir lag ein riesiger Spiegelkarpfen und gleichzeitig einer der größten Fische des Gewässers. Einen solchen Ausnahmefisch aus einem Gewässer zu fangen, in dem ich meine ersten Erfahrungen machen durfte, erfüllt mich mit absoluter Dankbarkeit. Ich möchte diesen Moment unbedingt mit euch teilen und euch dazu animieren, ans Wasser zu gehen und eure Träume zu verfolgen.

Petri Heil und viel Spaß am Wasser!
Benny
Langer dicker Spiegelkarpfen.
Mehr über Benjamin Seiffert erfährst du:
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Dennoch hieß es für mich, den Kopf nicht in den Sand zu stecken und mir irgendwas einfallen zu lassen, um den geplanten Urlaub zu retten.Schon nach kurzer Zeit lag die Lösung ganz nah. Meine Eltern hatten ursprünglich Ihren Sommerurlaub in Italien geplant, sagten diesen aber zwangsweise ebenfalls ab und wollten daher irgendwo mit dem Wohnwagen in unserem Bundesland NRW einen geeigneten Ort für eine kleine Auszeit suchen. Die Entscheidung fiel auf einen Campingplatz unmittelbar an den Ufern der schönen Weser, der zu früheren Zeiten schon mal von uns besucht wurde. Ich wusste, dass mein Vater früher, zu meiner Pamperszeit, bei seiner Allroundfischerei kleine Karpfen fing in diesem 20ha großen See fing und ich selbst, ein paar Jahre später in seiner Begleitung viele kleine Brassen.Die Vorbereitungen laufenIch machte natürlich sofort die Buchung fertig, um auch vom Wohnwagen meiner Eltern aus, den für mich lukrativsten Angelplatz einnehmen zu können. Der Plan war, die Flachwasserzone direkt am Badestrand vor mir zu befischen. Mein Dad wollte drei Wochen dort sein und könnte den Platz regelmäßig vorfüttern, wobei mir dann die Möglichkeit blieb, in diesem Zeitraum so oft, wie mir möglich war dazu zu stoßen. Genauer gesagt hatte ich die Möglichkeit, genau zwei Sessions dort durchzuführen. Die erste bot mir ein Zeitfenster von vier Nächten und die andere von drei Nächte.Als ich nach zwei Tagen ankam, sah der See für mich augenscheinlich erstmal trotz der widrigen Bedingungen beangelbar aus. Die Sonne kam zu diesem Zeitpunkt gerade raus und die Polbrille brachte mir Klarheit. Enorme Krautmassen verbarg dieser See!Ich hoffte nur auf etwas Glück, dass ich am Wohnwagen, in dem nicht gerade großen Bereich der Flachwasserzone, eine krautfreie Stelle finden konnte. Ich sah schon alle Pläne dahin gleiten, jedoch packte mich die Motivation diese Herausforderung anzunehmen.Zelt aufbauen, Ruten montieren und mit der Lotrute erstmal ausführlich alles abwerfen und den Untergrund checken – alles verlief routiniert und steigerte mein Vertrauen in dieses Unterfangen.Gutes Futter ist die halbe MieteIch wollte zu Anfang erstmal versuchen mit Stickmix, Partikel und Co sämtliche Art von Fischen auf die krautfreie Stelle zu locken, um anschließend dann gänzlich auf Boilies umzusteigen - es waren ja schließlich drei Wochen Zeit, um sämtliche Futterstrategien auszuprobieren. Da der See von Natur aus ohnehin schon viel Nahrung aufweisen konnte, wollte ich das Futter und zwei Ruten relativ kompakt halten, um die Fische eher zentral an meine Plätze zu bekommen.Ich fing an, mir eine großzügige Mischung aus Stick Mix, Pellets und gecrushten Boilies anzufertigen. Den Teil an Boilies erhöhte ich dann von Tag zu Tag immer mehr. Da ich Teamangler der Firma Eddy Sterckx Baits Range bin, setzte ich natürlich die hochwertigen Produkte ein, denen ich seit langer Zeit vertraue. Zum einen den Crunch, den ich mit Milch, Secret Key Booster und Fish Feed Trigger derselben Sorte anmischte. Grund dafür war, dass es mir diese Kombination möglich machte, die komplette Wassersäule anzusprechen und die Karpfen im ganzen Areal hoffentlich zu Tisch zu bitten. Als Boilies kamen der Secret Key und der Bon Bon Rouge in 20 mm zum Einsatz.In der ersten Nacht ging bis auf einen Brassen erstmal garnichts. Aber dann, in den frühen Morgenstunden kam der ersehnte Ton. Von einem schönen Drill konnte man jedoch bei diesen Krautmassen nicht sprechen!Ich hatte auf einen gelben Popup einen tollen Spiegler mit einzelnen Schuppen auf der Seite, mit satten 15,5kg gefangen. Für den Anfang war ich mehr als zufrieden.Erschwerte BedingungenAm Vormittag hatte sich das Fischen für mich erstmal erledigt, da der Campingplatzbetreiber mit einem Mähboot dem vielen Kraut im Gewässer den Kampf angesagt hatte. Durch das ganze lose Kraut, was sich jetzt an der Oberfläche befand, wurden meine Schnüre damit regelrecht umschlossen und mit dem auftretenden Wind dann noch perfekt verzogen. Wieder einmal war durchbeißen und aussitzen angesagt. Ich hoffte auf stärkeren Wind, da dieser das meiste Kraut Richtung Badestrand abtrieben ließ.Am Mittag, als meine Eltern natürlich wieder spazieren waren, kam der ersehnte Dauerton. Ich kescherte vorerst einen riesigen Batzen Kraut und im Anschluss einen tollen Fisch. Ich hatte einen großen, sehr dunklen Spiegler mit 17,6kg im Netz. Zwei Fische in einem unbekannten See und direkt zwei über der dreißig Pfund Marke – ich war mehr als zufrieden!Die zweite Session an diesem See plante ich diesmal mit meiner besseren Hälfte. Gemeinsam mit meinen Eltern wollten wir zusammen vor Ort meinen 26. Geburtstag feiern. Ich konnte damit sozusagen zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen, denn für mich hieß das weitere drei Nächte fischen.Um das ganze abzukürzen: Ich fing einen weiteren Brassen und am letzten Morgen, aus Gründen die ich immer noch nicht verstehe, hing meine Rolle am Bissanzeiger Fest und dieser rettete mir meine Rute. Die RX+ hatten mich bis dato noch nie im Stich gelassen, aber von dieser Aktion bekam ich keinen einzigen Piepton mit! Ob die Schnur nicht auf der Rolle lag oder ähnliches, ich weiß es nicht. Es sind unerklärliche Momente, die dennoch auf ihre Art und Weise unvergessen bleiben.FazitIch denke, dass dort in diesem Gewässer noch einige Überraschungen auf mich warten. Es ist ein See, der offensichtlich Karpfen und auch gute Karpfen beherbergt, aber kaum befischt wird. Zum einen, weil man Gast des Campingplatzes sein muss, der meist nicht so stark frequentiert wird und zum anderen, weil das Kraut es einem unheimlich schwer macht, dort richtig agieren zu können.Fakt ist, dieser See sah mich nicht zum letzten Mal.Darwin Melz

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