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Nachgehakt / 13.12.2016

Schwere Herbsternte trotz großer Beißflaute: Nachgehakt bei Achim Schlüßel!

Kürzlich berichteten wir über die phänomenale Saison von Fox und TT Baits Teamangler Achim Schlüßel. Trotz anhaltender Beißflaute im Herbst 2016 gelang es dem Buchautor des kultigen Szene-Werks „Picknick für Fortgeschrittene“ gleich mehrere wirklich kapitale Herbst-Karpfen in Deutschland aber auch in Frankreich zu fangen. Grund genug bei Achim nachzuhaken, wie er das angestellt hat!

Carpzilla: Hallo Achim, schön, dass wir Dich kurzfristig für ein Interview gewinnen konnten. Für alle die nichts von Deinen durchaus gewichtigen Fängen in den letzten Wochen und Monaten mitbekommen haben – wie lief dein Herbst bisher?

Achim Schlüßel: Hallo Volker, gerne und vielen Dank für das Interesse. Ein einzelnes Wort reicht beinahe schon aus, um meinen Herbst zu beschreiben: LäufTT! Mit Doppel T oder besser: Lief! Ich muss nämlich gestehen, dass ich gerade in den letzten 2 Wochen eher einen auf die Mütze bekommen habe und nur einen Fisch fangen konnte. OK, der war mit 20,7 kg auch gut, aber ich hatte mir speziell bei dieser letzten Wochenend-Session mehr versprochen, da ich vorher extrem konsequent und regelmäßig über einen längeren Zeitraum die Stellen vorbereitet hatte, ohne zu fischen. Aber das Wetter war auch eher suboptimal, während im ganzen Land die Sonne schien, hing über meinem Loch 2 Tage dicker Nebel und es war saukalt.

In Summe habe ich aber wirklich viel Glück gehabt und ab Anfang September einige 20kg+, zwei geile Fünfziger und einem echten Riesen aus einem großen Stausee gefangen.  Doch leider habe ich diesen Herbst auch 2 Fische im Drill verloren, wobei einer ein richtiges Schiff war.  Shit happens!

Ich hatte immer den Traum, den Wunsch, das Ziel einen unbekannten 30kg+-Fisch aus einem der großen französischen Stauseen zu fangen. Dieses Ziel habe ich mir diesen Herbst durch den Fang eines echten Giganten aus einem 800 Hektar See erfüllen können. Da bin ich auch megastolz drüber, zumal ich bei dieser Tour mal wieder ganz alleine in Südfrankreich unterwegs war und ich keine Ahnung hatte, dass dieser Koloss dort seine Bahnen zieht. Nach ein wenig Recherche auf der Messe in Wallau habe ich jetzt herausgefunden, dass der Fisch in den letzten Jahren wohl nur äußerst selten gefangen worden ist.

Seid mir nicht böse, aber die Bilder und Story hebe ich mir noch ein wenig auf. Wer weiß, vielleicht schreibe ich ja irgendwann noch mal ein zweites Buch, da würde sich der Gigant gut auf dem Cover machen…

Carpzilla: Nicht schlecht, da hast Du ja in den letzten Wochen ordentlich zugeschlagen: Glückwunsch. Und das obwohl man aus allen Richtungen der Republik nur von sehr durchwachsenen Fängen im Herbst 2016 hört. Was glaubst Du woran das liegt, wie lief es für Dich im Vergleich zum Vorjahr?

Achim Schlüßel: Was mir und auch vielen Freunden in diesem Jahr aufgefallen ist, sind die sehr wechselhaften Witterungsbedingungen - im Speziellen ist hier sicherlich der Luftdruck zu nennen. Gefühlt gab es von September bis Mitte Dezember keine 3 Tage am Stück, an denen konstanter Luftdruck geherrscht hat. Und falls doch, dann hatte ich keine Zeit zum Fischen

Dann blieben auch die in den letzten Jahren eigentlich immer vorkommenden Herbststürme aus, die bekanntermaßen wahre Fressorgien auslösen können. Im Rheinland gab es nur eine sehr kurze Phase, während das Wasser ordentlich durchmischt worden ist. Auch das wird ein möglicher Einfluss-Faktor gewesen sein.

Unterm Strich habe ich vermutlich vergleichbar viele Fische gefangen wie im Vorjahr. Für mich persönlich lief es gefühlt einfach „megageil“, gerade in den letzten Wochen, da ich zwei meiner persönlichen Zielfische fangen konnte, neuer PB inklusive. Gerade die Story zum 28,3 kg war echt verrückt: Erst am Vortag war ich vorzeitig aus Frankreich zurückkommen. Trotzdem wollte ich sofort wieder raus und lud kurzerhand Stefan Janssen an eines meiner Gewässer für eine Session ein. Ein kleines Video vom Fisch habe ich euch angehängt. Ich denke, die Bilder verdeutlichen ganz gut unsere Stimmung: Definitiv ein unvergesslicher Moment!

Carpzilla: Kannst Du uns etwas mehr über Deine Herbst-Strategie verraten. Was für Gewässer beangelst Du? Wie gehst Du vor und was ist Dir besonders wichtig und wie lange geht Deine Angelsaison 2016?

Achim Schlüßel: Zunächst mal meine Ganzjahres-Strategie: Ich gehe oft fischen! Beruf, Familie und Passion unter einen Hut zu bekommen ist nicht immer einfach, aber letztendlich durch die Unterstützung meiner Frau machbar – dafür liebe ich sie sehr! Und im Herbst gehe ich halt „noch ein wenig mehr“ fischen. Das Zauberwort heißt hier Kontinuität. Und genau darin sehe ich auch einen entscheidenden Faktor:

Qualität und Kontinuität

Bereits ab Mitte/Ende September bereite ich mir meine Herbst/Winterspots in Form von ausgeprägter Location und seeeehr diszipliniertem Anfüttern vor. In diesem Jahr habe ich seit Mitte September ca. 120 - 150 kg Boilies und ca. 100 kg Tigernüsse gefüttert. Im Anbetracht des großen Zeitraumes von mehreren Monaten keine Riesenmengen, aber qualitativ hochwertiges Futter, das sehr regelmäßig ins Wasser eingebracht wurde. Alle 3 Tage war ich am Wasser, entweder zum Fischen oder zum Füttern. Hierbei habe ich meistens 7-8 kg 4-Fish-GLM Boilies und 3 kg Tigernüsse versenkt. Manchmal ein wenig mehr, manchmal weniger, je nach Gefühl.

Angeldruck

Das ist an den von mir befischten Gewässern der Schlüssel zum dauerhaften Erfolg. Da ich bevorzugt an eher größeren Gewässern mit überschaubarem Karpfenbestand fischen gehe, (bei mir im Rheinland ist das der klassische Baggersee), hält sich der Angeldruck in Grenzen und ich kann „mein Ding“ machen, ohne wirklich andere Angler auf den von mir vorbereiteten Spots sitzen zu haben. Das ist definitiv ein riesiger Vorteil und mir auch besonders wichtig bei meiner Fischerei. Ich weiß genau, welche Futtermenge in den See kommt! Und das nicht irgendwelche Schmarotzer meine Futterplätze beangeln, möglicherweise dann einen guten Fisch fangen und sich anschließend selber auf die Schultern klopfen. 

Strategie

Strategisch richte ich die Futtermenge generell stark von den äußeren Faktoren des jeweiligen Gewässers ab: Anzahl der Fische, Anzahl der gefiederten Mitfresser, aber vor allem auch nach Jahreszeit, Wassertemperatur und Wassertiefe. Speziell in den letzten Wochen des Jahres, wenn die Wassertemperatur von 12°C auf 8°C abfällt (ja, im Rheinland kann das erst im Dezember der Fall sein, siehe 2015!), arbeite ich anfangs noch sehr massiv mit Futter, teste die Spots an und schraube dann beim eigentlichen Fischen die Futtermenge auf ein absolutes Minimum zurück. 10 – 20 Boilies um den Hakenköder – fertig! Die Fische sind über Wochen mit sehr großen Futtermengen auf die Plätze konditioniert worden. Warum sollte ich sie beim Angeln weiter füttern? Ich will sie fangen- und zwar schnell. Füttern kann ich dann immer noch, wenn ich wieder nach Hause fahre.

Motivation

Aktuell sage ich, dass meine Angelsaison 2016 am 30.12 enden wird. Dann ist ein letztes ‚abgrillen‘ mit meinem Freund Peter geplant, der „Master of Schweinenacken-Steaks“. Jetzt gerade sitze ich aber auch schon wieder auf heißen Kohlen, gleich noch schnell zur Weihnachtsfeier und danach ab ans Wasser. Vor 23:00 Uhr werde ich nicht am Wasser sein - d.h. für mich wieder vollen Einsatz, wahrscheinlich werde ich die letzte Montage irgendwann morgen früh um 3:00 Uhr versenkt haben. Auch das ist ein Teil des Erfolg-Rezeptes! Ich investiere meine gesamte Energie auf Familie, Arbeit – und das Karpfenfischen. Jede freie Sekunde meines Daseins widme ich mich der Passion Karpfenangeln. Ohne den massiven Einsatz von Leidenschaft, Motivation und Zeit würden meine Fänge bei weitem schlechter ausfallen!

Carpzilla: Zu guter Letzt, dein Buch „Picknick für Fortgeschrittene“ hat sich in den letzten zwei Jahren vom Geheimtipp zu einem wirklich kultigen Szene-Werk gemausert, das unserer Meinung nach in keiner Angelbücher-Sammlung fehlen sollte. Hättest Du vor zwei Jahren mit einem solchen Erfolg gerechnet? Was glaubst Du ist es, was den Lesern besonders gut an Deinem Werk gefällt?

Achim Schlüßel: Ihr von Carpzilla wisst mit am besten, dass ich das Buch nicht geschrieben habe, um „Erfolg“ zu haben. Ich definiere meinen persönlichen Erfolg mit meinen gesunden Kindern, meiner Frau, meinem Haus und mit meinen beruflichen Perspektiven.

Es macht mich aber unheimlich stolz, dass ich häufig auf Facebook oder Messen angeschrieben bzw. angesprochen werde, weil sich die Leser für den Schreibstil begeistern können, die Hintergrundinformationen zu schätzen wissen und auch die Gastbeiträge sich nahtlos dabei einreihen lassen. Dafür bedanken sich die Leser bei mir. Das macht mich glücklich und war aller Mühen wert.

Vor allem aber habe ich auch wahrgenommen, dass sich viele Angler und ihre Angelei dort wiederfinden. Das ist für mich jetzt auch mal wieder die Gelegenheit der gesamten Zilla-Crew und allen Lesern ein „herzliches Dankeschön“ zu sagen. Ohne Euch wäre „Picknick für Fortgeschrittene“ nicht das was es heute ist – ein kleines Stück Geschichte der deutschen Karpfenangelszene.

Carpzilla: Das freut uns Achim, vielen Dank für das Interview – wir wünschen Dir und Deiner Familie ein frohes Fest und natürlich einen ganz dicken Saisonabschluss!

Achim: Vielen Dank Jungs, das wünsche ich Euch und den Lesern natürlich auch! Mal schauen, vielleicht klappt es ja in den letzten Nächten des Jahres noch mit einem weiteren Dicken. Es gibt da nämlich noch diesen einen, ganz Speziellen…

Achims Buch "Picknick für Fortgeschrittene findet ihr im Carpzilla Shop hier:
http://shop.carpzilla.de/buecher/picknick-fuer-fortgeschrittene.html

Mehr Beiträge von, mit oder über Achim Schlüßel auf Carpzilla findet ihr hier:
http://www.carpzilla.de/search/node/achim%20schl%C3%BC%C3%9Fel

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