Teil 2 von Sascha Schwabs Story, in der euch von einer Session berichtet, die ihm ganz gewiss nur wegen den fast 1000km Anfahrtsweg in Erinnerung bleibt, sondern ganz sicher auch wegen der Geschehnisse am Wasser. Sascha sitzt alleine an einem tollen Gewässer, was nicht nur das Angeln erschwert, sondern auch die Fotografie der gefangenen Fische...
Neuer Morgen neuer Tatendrang
Ich öffne die Augen und blicke, mit dem Schlafsack noch halb über dem Gesicht, auf meine Ruten sowie die beiden Slings im Wasser. Die erste Nacht und der See hatte mich direkt mit zwei seiner Schätze beschenkt. Ein schnelles, leckeres Frühstück und ich beginne den Tag mit dem Ablichten der beiden Fische. Das Fotografieren gestaltete sich etwas schwierig, da sich mein Platz an einem komplett der Sonne abgewandtem Fleck im gleißenden Licht befand. Schließlich fand ich dennoch eine geeignete Stelle und konnte die beiden nach dem Fototermin wieder in ihr Element zurücksetzen. Mein Tagesziel hieß ab diesem Zeitpunkt, die im ersten Teil angesprochene Kiesbank zu finden. Also ab aufs Boot, die Geberstange ins Wasser und den Pro Lithium Power Pack von Proline auf ON. Voller Motivation steche ich in See. Als nach einiger Zeit die Bodenbeschaffenheit auf dem Echo deutlich härter wird und ich die ansteigende Grundlinie erkenne überkommt mich ein ziemlich gutes Gefühl. Dieses wird schließlich auch bestätigt, denn ich habe die von 3,50 auf 2,60 ansteigende Kiesbank gefunden. Sofort setze ich einen GPS Punkt und mache mich auf, um meine Rute zu holen. Ich entschied mich zunächst dazu nur eine Rute auf dem Spot zu fischen. Zwei der erlaubten 4 Ruten landeten zudem vor einem Streifen mit etwas härteren Boden vor Totholz sowie vor einem kleinen Seerosenfeld. Die vierte Rute landete natürlich wieder auf dem Spot, der mir bereits in der Nacht 2 Fische brachte. Geschafft, endlich kann ich mich zurücklehnen und etwas relaxen. Der Tag verstrich wie im Flug. Ich genoss die Ruhe und die Freiheit der großen Seen und war gespannt was da noch kommen mag. Es ist einfach ein ganz anderes Feeling als am Vereins-, oder Tageskarten See, und ich bin mir sicher, ein jeder, der regelmäßig an solchen Seen fischt, kann mir das bestätigen.
Ein nächtlicher Besucher
Nach einem guten Essen am Abend und ohne jegliche Aktivität auf den Spots bin ich an diesem Tag recht spät eingeschlafen. Um kurz vor 1 wurde ich jedoch von einem lauten Knacken im Unterholz geweckt. Ich war mir sicher, dass es diesmal kein Fuchs, Eichhörnchen oder ein Waschbär sein konnte. Durch lautes Grunzen und Schnauben wurde mir recht schnell klar wer sich da in der Nähe meines Camp´s umher schlich. Ein großes einzelnes Wildschwein! Hut ab, vor denen, die in solchen Momenten cool bleiben können. Ich konnte es auf jeden Fall nicht und mein Arsch lief mir förmlich auf Grundeis. Das Vieh ließ sich durch nichts aus der Ruhe bringen. All die Geräusche, die ich machte, waren vergebens und die Sau kam immer näher und näher. Schließlich kam der Moment in dem das Zelt den ersten Ruck bekam. Mit all meinem Mut klatschte ich ein paar Mal in die Hände. Es wird laut, der Boden vibriert und ich spüre mein Herz bis auf die Zunge schlagen. Gott sei Dank aber reagierte das Schwein darauf und trat letztendlich den Rückzug an. Das Grunzen hörte ich noch weit in der Ferne. Voll mit Adrenalin versuche ich, auch wenn mir das nur sehr schwer geling, wieder zur Ruhe zu kommen und legte mich wieder auf mein Bedchair. Die Ruhe sollte jedoch nur von kurzer Dauer sein denn aus dem nichts feuert die Kiesbank-Rute los. Im Eiltempo sprang ich in die Wathose und knipste die Kopflampe an. Aufgrund der vorhergegangenen Ereignisse öffnete ich aber nur langsam den Reißverschluss des Bivys und kontrollierte zunächst die Umgebung bevor ich, so schnell es nur ging zur Rute sprang. Schon beim ersten Kontakt konnte ich ein kraftvolles, stetiges Ziehen, völlig ohne wilde Kopfschläge, vernehmen. War dies etwa ein besserer? Wie ferngesteuert sprang ich ins Boot und fuhr dem Fisch entgegen. Der Himmel war wie in der Nacht zuvor sternenklar und dank des Mondes konnte ich wieder völlig ohne künstliches Licht den Fisch drillen. Ich liebe diese Atmosphäre. Nachts alleine auf dem See. Nur ich und der Fisch. Der Fight zog sich schier ins Endlose. Immer wieder weite Fluchten bei denen ich das Blei über den Boden schleifen spürte. Irgendwann war es aber soweit. In einem letzten Akt pumpte ich den guten langsam nach oben und zog ihn über den Kescher.
Personal Best?
„YES-In the Net“ - „Click“ - Kopflampe an. Ich muss mich setzen und kurz durchatmen. Ich schaue in den klaren Himmel, merke wie der Druck des Drills von meinen Schultern fällt und frage mich angesichts des massiven Fisches im Kescher, ob dies wohl mein neuer Personal Best ist. Ich genieße den Moment noch eine ganze Weile und bleibe beinahe regungslos auf der Sitzbank meines Bootes sitzen. Als das Adrenalin langsam wieder meine Blutbahn verlässt, konnte ich nicht anders und musste meinen Besten, die allesamt selbst „draußen“ waren, schreiben: „Es hat geknallt“. Langsam und mit diesem unbeschreiblichen Gefühl, das ihr sicherlich kennt, fahre ich zurück ins Camp. Trotz dieses außergewöhnlichen Fisches wollte ich keine Zeit verlieren und meine Rute so schnell wie möglich wieder auf den Spod bringen. Am Ufer angekommen packe ich den Fisch in die Sling und hänge sie kurz an die Waage, um zu sehen ob ich richtig liegen könnte. Und ja, es könnte reichen! Ich lasse den Fisch mitsamt der Sling in sein Element zurück und bringe auf direktem Weg die Rute aus, welche wieder mit einem Crayfish Snowman bestückt wird. Kaum wieder auf der Liege, blicke ich auf den See und kann es kaum glauben: Blaues Licht und ein Dauerton. Die Rute, die ich gerade frisch gelegt hatte, läuft schon wieder. Nach einem recht unspektakulären Drill glitt ein weiterer guter Fisch, jenseits der 15kg Marke in die Maschen. Was geht hier denn gerade ab? Ich war überwältigt von den Ereignissen. Aus einem Bauchgefühl heraus entschied ich mich dazu den Platz für den Rest der Nacht nicht weiter zu befischen, denn ich wollte auf keinen Fall diesen vermeintlichen Hotspot „vergraulen“. Lediglich etwas Futter landete noch auf ihm ...
Ob sich Saschas Disziplin, dem nun gut laufenden Spod etwas Ruhe zu gönnen, im Laufe der nächsten Stunden auszahlen sollte, erfahrt ihr im dritten und letzten Teil seiner Story!
Wenn Kai und ich zusammen losziehen, suchen wir immer nach einem besonderen Erlebnis und natürlich nach einem neuen Abenteuer. Ganz nach der Devise: Je größer die Wasserfläche, umso größer das Freiheitsgefühl, begaben wir uns auch dieses Mal wieder auf einen Trip ins Ungewisse. Es sollte uns endlich wieder in Richtung Norden ziehen, wo die großen Binnenmeere mit ihrer Weite, Schönheit, ihrer ganz speziellen Atmosphäre und das große Unbekannte auf einen warten.Auf der Suche nach Freiheit und dem UnbekanntenNach einigen stressigen Arbeitstagen über den ersten Mai und Himmelfahrt sollten wir uns ein paar freie Tage so richtig gut tun. Spät nach der Arbeit machten wir uns noch auf den Weg. 280 Kilometer mussten runter geschruppt werden. Wir hatten die besten Voraussetzungen, denn das Wetter war für Anfang Mai endlich frühsommerlich. Stabiler Luftdruck und konstant starker Wind aus Nord-Ost peitschte über das riesige Wasser. Solche Bedingungen sind gerade an den großen Naturseen optimal, denn Wind bedeutet oft Fisch!Da wir erst recht spät aufbrechen konnten und erst bei Dunkelheit am Wasser ankamen, lagen unsere Ruten auch erst tief in der Nacht auf ihren Plätzen. In der ersten Nacht sollte es zunächst ruhig bleiben, was den Vorteil hatte, dass wir uns zunächst einmal richtig ausschlafen konnten. Da sind sieNach einem Kaffee am nächsten Morgen, ging es erst einmal auf die Suche nach den Karpfen. Die flachen Seebereiche waren dabei natürlich unsere Anlaufstellen. So hielten wir zunächst nach frischen Fraßlöchern im Kraut Ausschau, schließlich wurde Mathias in einer großen flachen Bucht fündig. Er entdeckte einige Karpfen im Schilf. Wir fuhren langsam an sie heran und ehe wir es merkten, waren sie plötzlich überall. Was war denn hier los?Die Fische boten uns ein absolutes Spektakel. Von Scheu war nichts zu merken. Die Brassen waren in diesem Gebiet am laichen und Brassenlaich steht nun mal ganz oben auf dem Speiseplan vom Karpfen. Selten kamen wir bisher in den Genuss, so etwas live mit zu erleben. Die Entscheidung den Platz zu wechseln stand sofort fest.Auf zu den KarpfenDer Aussenborder ließ das Schlauchboot im hohen Tempo über die raue See zurück zum Camp gleiten. Alles wurde fix kreuz und quer auf die Boote geschmissen, Spanngurt drüber, fertig. Auf zu den Karpfen. Schnell stand das Camp wieder mitten in der Pampa, bequem war es nicht gerade, aber das war uns wie immer egal. Dort zu sein, wo die Rüssler sind, ist uns stets das Wichtigste.Im flachen aufgewühltem Wasser kamen jetzt auffällige Pop Ups am Hinged-Stiff-Rig und Multi-Rigs zum Einsatz. Eine Handvoll Boilies dazu gefüttert sollte reichen für den schnellen Biss. Selbst beim Ablegen der Ruten sahen wir viele Karpfen. Mathias erste Rute lag keine 10 min, da rannte sie schon los. Einen Milchner mit über 1m länge konnte er daraufhin sicher landen.Die Krönung für MatzeDie Freude über den furiosen Start war riesig, hier sollte uns noch einiges erwarten, da waren wir beide uns ziemlich sicher. Es ging auch gut weiter. Jetzt war Kai an der Reihe mit einem richtig markanten Spiegler voller Laichausschlag. Das war schon heftig, denn die Karpfen bissen fast alle auf einer Fläche von vielleicht Dreißig Quadratmeter und das in solch einem riesigen See. Aber die Krönung sollte für Mathias erst noch kommen: Wir sahen zwischen den ganzen Fischen auch richtig dicke Muttis und auf solche hofften wir natürlich am meisten. Und unser Hoffen wurde erhört! Nachdem schon einige Karpfen auf der Habenseite waren, kam in der Dämmerung eine richtig fette Spieglerdame.Während des Drills konnte man trotz des flachen Wasser überhaupt nichts mehr erkennen, da der Fisch immer am Grund schwamm und alles aufwühlte. Der Fisch machte ordentlich Druck und zog kraftvoll seine Bahnen. Mathias war sofort klar, dass wird ein besserer sein. Als wir den Rogner endlich im Kescher hatten, wurde erstmal abgeklatscht und die Freude war riesengroß. Es war einfach der Wahnsinn was hier abging.Kai feiert GeburtstagAm nächsten Tag stand Kais Geburtstag an und als Geschenk von ganz oben, sollte er auch noch einen richtig dicken Carp abbekommen. Während des Frühstücks nahm ein typischer Meck-Pomm-Fisch, lang und mit riesigem Maul den einzelnen Pop Up am Multi-Rig im Schilffeld. Der Fisch wollte sich nicht so leicht geschlagen geben. Ein ewiges hin und her folgte bis sich endlich die Maschen des Keschers um den Fisch schlossen. Sicher saß der 4er Choddy Haken in der Unterlippe. Darauf mussten wir gleich doppelt anstoßen, wie es sich für einen Geburtstagsfisch gehört, mit einem leckeren Glas Wodka-Tonic. Auch dieser Morgen lief zunächst weiter wie am Schnürchen. Jeder von uns fing noch zwei weitere Karpfen.Die Fische sind wegAb dem Mittag wurde es plötzlich ruhiger. Der Luftdruck fiel rasant und der Wind schlief ein, von den Karpfen war direkt nicht mehr allzu viel zu sehen. Wir überlegten was wir jetzt machen sollten? Bleiben und versuchen eventuell noch ein paar übergebliebene Fische zu fangen? Oder von neuem auf die Suche zu gehen? Am Ende beschlossen wir zu bleiben, da wir am nächsten Morgen sowieso früh packen mussten, um wieder pünktlich auf Arbeit zu sein. In der Nacht und in den Morgenstunden blieb es soweit ruhig bis auf einen Satzkarpfen und Brassen war nichts mehr zu fangen. So ist das eben an solch großen Naturgewässern, Sternstunden sind immer ganz nah, aber genauso schnell auch wieder in weite Ferne gerückt.Wir kommen wieder!Das für uns das Angeln an solch großen, unerforschten Seen etwas ganz Besonderes ist, habt ihr eingangs schon erfahren und aus unserer Feder natürlich auch schon des Öfteren gelesen. Deshalb verwundert es natürlich auch nicht, dass unser Entschluss fest steht schon bald wieder zurückzukehren um neue Abenteuer an den riesigen Naturseen im Nord-Osten der Republik zu erleben. Wenn wir beide uns frei fühlen können, dann ist es genau an diesen Orten, an Orten, wo das Wasser unendlich ist.Kai und Matze
weiterlesenWer sich noch an das Ende von Davids letztem Vangling Blog erinnern kann, der weiß was jetzt kommt: die Fortsetzung zum Kescher-Dilemma! Ob David es tatsächlich schafft das versunkene Netz samt Vierziger, Dreißiger und seiner Rute wieder aus dem See zu fischen? Hier erfährst du es.
weiterlesenWir von Carpzilla sind eng vernetzt und bekommen es mit, wenn jemand so richtig durchstartet. Und was unser Kumpel Felix Hetzmannseder von den River Rats in dieser Saison gerissen hat, ist auf jeden Fall eine Nachricht wert! Schon bis Ende März hatte Fel mehr Fische auf der Uhr, als viele in einer Saison fangen. Echte Serien konnte er bei teils noch einstelligen Temperaturen hinlegen und das an einem stark frequentierten Szenegewässer. Und so ähnlich ging es weiter. Über sein Megafrüjahr berichtet der Youngster und Korda-Teamangler im Video:https://www.carpzilla.de/user-videos/mein-fruehjahr-felix-hetzmannseder-12755.htmlZusammengefasst: Location ist der Schlüssel! Mit offenen Augen und Ohren, vor allem aber dem Willen, für seinen Erfolg zu arbeiten, zu moven und zu frieren, machte Fel den Saisonstart par excellence möglich. Er setzte dabei auf kurze Spinner Rigs mit gelben Pop Ups an Helicopter Rigs. Warum? „Gelb passte zur Wasserfarbe und brachte mit Abstand die meisten Bisse, die Rigs hakten super und verwickelten sich nie“, sagt der Österreicher. Übrigens: Einer der ersten Fische in Felix Saison war einer mit 24,9 Kilo – da stimmt auch das Mindset von Anfang an.Auf nach SlowenienWeiter ging es für Fel im ganzen Land mit Kurztrips nach Deutschland und Slowenien. Erwähnenswert: Der Junge war on fire und immer hart am Fisch! Besonders seine Slowenien-Tour ging voll auf. Fel mied die berühmt-berüchtigten Big Fish-Seen des schönen Landes und ging einen See an, der noch eher unterm Radar läuft. Lassen wir ihn selbst erzählen: „Ich entschied mich dafür, einen sehr groß angelegten Spot mit zwei Ruten zu beangeln und meine dritte zum Anwerfen von Fischen und zum Fallenstellen zu verwenden. Dies sollte sich schon nach sehr kurzer Zeit als goldrichtig erweisen und so lief es schon nach vier Stunden nach meiner Ankunft sozusagen durch, bis ich dann am Montag abbaute, da ich einfach genug hatte! Ich darf auf eine unfassbare vier-Tages-Session mit 38 Fischen zurückblicken. Gefüttert habe ich nahezu ausschließlich Link und Cell Boilies in 20 und 24mm. Da mir aber am dritten Tag die Boilies schon knapp wurden, fütterte ich noch 30kg Tigernüsse bei. Neben einem mächtigen Fünfziger besuchten mich noch einige Vierziger und etliche wunderschöne Fische!“Übrigens, die Serie endet nicht. Zuletzt trieb sich Fel an der Donau rum und im Social Media erspähten wir schon den nächsten Hauptstrom-Vierziger. Aber dazu erfahren wir dann sicher demnächst in River Rats!Bei Instagram findet ihr Felix hier:https://www.instagram.com/felixhetzmannseder/
weiterlesenDer Mond und sein Einfluss auf Karpfen - ein Thema, über das vielfach diskutiert wird und bei dem Meinungen klar auseinandergehen. Haben Mondphasen Auswirkungen auf das Verhalten von Karpfen? Und falls ja, wie kann man sich dieses Wissen zu Nutze machen? Hier erfährst du es.
weiterlesen