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Deine Story / 14.11.2017

Mathias Lange: Die Perle im Brandenburger Wald - Teil 2

Im Sommer 2017 erzählte Mathias Lange die Geschichte von der Perle im Brandenburger Wald - von einem versteckten Waldsee mit alten urwüchsigen aber dennoch jungfräulichen Karpfen. Wie schon damals versprochen kehrte Matze im Herbst zurück! Lest hier den 2. Teil seiner Geschichte:

Was bisher geschah…

Im ersten Teil meiner Story beschrieb ich die Gegebenheiten am kleinen Waldsee, in welchem ich anglerisch keine Konkurrenz zu erwarten hatte und in dem ich schon die eine oder andere schöne Perlen fangen konnte.

Im Sommer pausierte ich zunächst an diesem See, weil mich zu viele Wanderer und Badegäste bei meinem Vorhaben einschränkten, weitere Schätze aus dem geheimnisvollen Gewässer zu bergen. Aber diesen Spätsommer und Herbst, wollte ich dem See nochmal meine volle Aufmerksamkeit schenken.

Taktikwechsel

Im Frühjahr und im Frühsommer stellte ich noch kleine Fallen um die Karpfen zu überlisten. Jetzt im Herbst aber, versuchte ich die Karpfen mit einer anderen Taktik auf die Schliche zu kommen. Ich legte mir einen Langezeit-Futterplatz an und versuchte so noch mehr über diesen See und dessen Bestand zu erfahren.

Ab September fuhr ich - wenn es zeitlich passte - alle 2-3 Tage an diesen See und fütterte anfangs um die 4-6 kg Boilies und ca. 5kg Tigernüsse. Ich wollte mit meiner Langzeitfutter-Kampagne erreichen, dass die Karpfen diesen Platz immer wieder anschwimmen.

Die Erste Generalprobe!

Die erste Nacht brach an und mir ging es überhaupt nicht gut: Ich schleppte seit Tagen eine fette Grippe mit mir herum. Aber ich war so heiß, dass ich dachte, irgendwie wird’s schon gehen. Die Nacht wurde zu einer Qual, denn das Fieber brach so richtig aus.

Nachdem ich drei kleinere Karpfen um die 8kg fing, ließ ich die Ruten am Land. Es ging nichts mehr weil, mein Körper war einfach zu schlapp. Ich ruhte mich lieber aus und packte geschwächt am nächsten Tag ein. Zu Hause angekommen ging es erstmal in die Wanne und danach ins Bett. Ich war mir aber sicher, dass der Platz angenommen wurde.

Zweite Probe mit Sturm Xavier!

Ein heftiger Sturm fegte durch die Republik und ich hatte nichts Besseres zu tun, als mein Leben aufs Spiel zu setzen und Angeln zu fahren. Jetzt im Nachhinein muss ich sagen, dass ich bei so einer Wetterprognose nie wieder angeln fahren würde. Ich hatte teilweise wirklich Angst und neben mir fielen die Bäume reihenweise um.

Auf diesem kleinen See waren Wellen, wie ich sie vorher noch nie gesehen hatte. Ich musste mich am Folgetag sogar vom Forst freischneiden lassen, um wieder vom See weg zu kommen. Ich war wirklich sehr leichtsinnig. Erst kam die Krankheit, dann der Sturm, irgendwie war der Wurm drin.

Das Krasseste aber war, dass mitten im stärksten Wind ein richtig guter Spiegler biss. Ich hatte meine Bissanzeiger längst ausgeschalten, weil ich das Gepiepe durch den Sturm nicht mehr aushielt. Ich stand neben meinem Zelt und beobachtete intensiv die Bäume, um einem Unglück aus dem Weg zu gehen. Plötzlich sah ich, dass mein Bobbin am Blank klebte und die Rute krumm war. Ich nahm sie auf und drillte bei stärkstem Unwetter einen schönen 16kg Spiegler.

 

Der Sache auf den Grund gegangen

Da die Karpfen meine Plätze angenommen hatten, setzte ich nochmal einen drauf und fütterte 10kg Boilies, 10kg Tigernüsse und ca. 80Kilo Mais verteilt auf zwei Plätzen. Drei Tage später fischte ich eine Nacht mit meiner Frau und war gespannt, wie es Unterwasser aussah. Zuerst kam die Ernüchterung, denn dort lag leider noch einiges an Tigernüssen und Mais.

Das konnte ich im trüben Wasser gerade so erkennen, aber ich sah keine Boilies mehr. War es zu viel Futter oder ließen die Karpfen den Mais bewusst liegen? Ich war irgendwie verunsichert und hatte ein komisches Gefühl dabei. Ich fischte natürlich trotzdem auf den beschriebenen Plätzen, um es heraus zu finden.

Ich legte meine Rute Punkt genau mit dem Boot ab und platzierte mein Lieblings Rig (das Hinge-Stiff-Rig ) mit einen orangenen Sweet Insect Pop Up aus dem Hause Selfmade Baits, verteilte noch großflächig eine Handvoll Shellfish Boilies hinzu und wartete gespannt auf das, was passieren würde.

Große Hoffnungen hatte ich zunächst nicht, bis dann um 3 Uhr morgens der erste Dauerton ertönte. Ein kleiner voll gefressener Spiegler, um die 9 Kilo machte den Anfang. Fünf Stunden später, lag der nächste fett gefressene Spiegler auf meiner Matte.

Oh doch!

Die Krönung kam zwei Stunden später, meine Frau sagte noch zu mir: „Schatz für 2 Stunden brauchst du die Rute eigentlich gar nicht mehr zu fahren.“ „Oh doch, da geht sicher noch was“, sagte ich voller Überzeugung zu ihr.

Und es kam beim Einpacken wirklich nochmal richtig pralle: Ein dicker Spiegler mit 18kg und ordentlich Kraft in den Flossen zauberte mir ein breites Grinsen ins Gesicht. „Siehst du Schatz, ich habe es dir ja gesagt“, konnte ich mir jetzt mehr verkneifen. Was für ein geiler Fisch, der zur besten Zeit gebissen hatte und eine goldgelbe Herbstfarbe hatte.

Boilies vs. Mais

Die Karpfen waren wohl so verwöhnt, dass sie nur oder zum Großteil meine Boilies gefressen hatten, denn diese schieden sie regelmäßig auf meiner Matte aus. Das habe ich so auch noch nicht erlebt, dass Karpfen meinen Mais verschmähten. Von nun an blieb er beim Füttern weg - es gab nur noch Boilies.

Keine Konkurrenz in Sicht!

Ich hatte ja im ersten Teil schon geschrieben, dass ich am kleinen Waldsee noch nie einen anderen Karpfenangler angetroffen habe. Das ist etwas ganz besonderes für mich, denn ich kann mein Ding durchziehen und fange Fische, die wahrscheinlich noch nie einen Haken gesehen haben. Wer kann das in der heutigen Zeit schon behaupten? Dort alleine zu sitzen, den kompletten See für mich zu haben und die Ruhe zu genießen, zählt mehr als jeder fette Karpfen. Wenn aber dann diese auch noch zum Vorschein kommen, umso besser.

Dritte Probe mit Sturmtief Herwart!

Bei meiner dritten Session wollte ich gleich vier Tage am Stück an meiner Perle angeln. Aber daraus wurde erstmal nichts, denn nur drei Wochen nach Xavier kam das nächste fette Sturmtief. Dieses Mal hatte ich richtig gehandelt und mich dazu entschieden einzupacken und nach Hause zu fahren. Das Risiko war mir einfach zu hoch und ich hatte noch die Gedanken vom letzten Sturm im Kopf, wo neben mir die Bäume reihenweise umkippten.

Schön bekloppt!

Als der Spuk dann nach 30 Stunden endlich vorbei war, fuhr ich wieder zum See und baute erst einmal im strömenden Regen mein Camp auf. Nur Gleichgesinnte können nachvollziehen, wie "bekloppt" man manchmal ist.

Der Luftdruck schwankte auch ständig und gute Bedingungen zum Fischen sahen irgendwie anders aus. Die ersten zwei Nächte musste ich das erste Mal einen Blank hinnehmen. Ich versuchte die Fische zu finden, in dem ich immer wieder den See beobachtete oder mit dem Boot auf Erkundungstour ging. Aber nichts! Selbst meine Futterplätze blieben ruhig.

Durch den Sturm sind die Wassertemperaturen auch von 13 Grad auf 10 Grad Celsius gefallen. Schwankender Luftdruck und plötzlicher Temperatursturz waren vielleicht der Grund dafür, dass die Karpfen in dem kleinen See nicht in Fresslaune waren. Ich blieb aber weiter dran. Egal wo und wie ich fischte, nichts wollte mehr klappen. Ich konnte mir nach einiger Zeit keinen Reim daraus machen, wieso? Es wurde für mich Zeit etwas zu ändern.

Weitermachen oder weiterziehen?

Ich hatte durch die Zahlreichen Blanknächte beschlossen weiter zu ziehen und mein Glück an größeren und tieferen Gewässern zu versuchen. Ich war irgendwie satt an diesem See und der Ausblick aufs kleine Blau reichte mir auch allmählich. Ich war trotz allem irgendwie im Zwiespalt, jetzt einfach alles aufzugeben?

Auf zu neuen Ufern!

Ich entscheid mich - zunächst schweren Herzens - dafür weiterzuziehen. Parallel begann ich zwei Seen zu befischen - einer um die 80ha und der andere um die 200ha.

Und was soll ich sagen: Leute, es war die absolut beste Entscheidung, die ich treffen konnte. Warum und was ich erlebt habe, werdet ihr bestimmt in Kürze auf der Korda Homepage zu lesen bekommen!

Ich wünsche euch allen einen schönen Spätherbst und vielleicht trifft man sich ja im Winter mal auf den anstehenden Messen.

Mathias Lange 

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Die Dreier-Story: Brocke, Zander und Lühnen am Ebro
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Deine Story 30.10.2014

Brocke hatte gerade erst die Guidingtour mit den Carp Killers hinter sich als wir zu dritt wieder auf den Weg ins spanische Gebirge machten. Nach rund 2000 Kilometern standen wir vor einer gigantischen Wasserfläche. Im Camp von „Urlaub nach Mass“ erwartete uns Olli. Der Mann für alle Fälle in Mequinenza übergab uns unsere Papiere. Wir brachen wieder auf. Brocke lenkte den Wagen zielstrebig durch die engen Bergpässe. Irgendwann hielt der Wagen und er murmelt irgendetwas durch seinen Bart. Das macht Brocke immer, wenn er nervös ist.  Ein verlassenes Grundstück stellte unsere erste Stelle für die ersten paar Tage dar.TraumstartNach zwei Tagen waren wir schon ein bisschen verwundert, dass wir bereits 20 Fische auf der Habenseite hatten. Die Angler um uns herum erzählten uns bei der Ankunft nämlich von sehr schlechten Fängen. So ist das halt, wenn man sich Mark's Film Mequinenza Gold Rush gibt, sich eine Palette San Miguel genehmigt und auf den Dicken hofft, aber nichts dafür zu tun bereit ist. Wir fingen nicht nur in allen Tiefen, nein, wir fingen uns sprichwörtlich den Arsch wund. Die vielen Hindernisse zwangen uns die Fische zu zweit vom Boot aus zu drillen.Da ich direkt neben Björn saß, hatte ich das Glück ihn jedes Mal zum Fisch rudern zu dürfen. Dabei gab er mir grundsätzlich Kommandos im Befehlston. „Rechts! Links! Junge bist du blind?“ Irgendwie schaffte ich es aber immer wieder ihn glücklich zu machen.Unser morgendlicher Wecker war Titus, indem er uns gründlich übers Gesicht schleckte. Toller Wecker! Daraufhin ging er wie jeden Morgen stundenlang Vögel jagen. Brocke stieg hingegen ins Auto und checkte die Lage. Währenddessen konnte ich endlich das Privatgrundstück inspizieren. Das wurde mir vom Oberst (Brocke) ausdrücklich verboten.Durch die Scheibe im ersten Stock konnte ich ein Schlafzimmer ausmachen. Im Vorgarten fand ich sowohl Wasser- als auch Elektroanschluss. Zu gerne hätte ich in die Hütte reingeschaut, aber ich wollte Brocke nicht schon wieder auf die Palme bringen.Drillend ins neue JahrUm etwas Ruhe zu haben, verzog ich mich gerne hoch auf die Berge. Dort setzte ich mich auf eine alte Ruine, die Dennis den „Kummerfelsen“ taufte. Er hatte doch keine Ahnung wie fett der Ausblick hier oben war! Nach dieser Aktion taufte uns Brocke liebevoll A- und B-Hörnchen. Der Silvestertag stand an. Mit den Jungs von Poseidon und ein paar netten Österreichern saßen wir bis spät in die Nacht gemütlich zusammen. Für Dennis und mich war es die Premiere den Jahreswechsel am Wasser zu feiern. Ich fing sogar den letzten Fisch des Jahres um exakt 23.50Uhr.Einen fetten Dank nochmal an die Jungs aus dem Osten. Ohne euch wären wir unser Bier wohl nie losgeworden. Nach 6 Tagen und etwa 70 Fischen brauchten wir eine Auszeit. Björn und ich machten uns es eher gemütlich und fuhren nach Mitternacht die Ruten nicht mehr heraus. Nur Dennis war immer am Fisch! Aber in der letzten Nacht an diesem Platz hat auch er einen Biss verschlafen…Ich bekam das nur mit, weil wir dieselbe Frequenz in unseren Microns haben. Ich nahm seine Rute auf, lief zu seinem Brolly, drückte ihm die Rute in die Hand, während er noch im Schlafsack lag und legte mich einfach wieder schlafen: ein netter Zug oder nicht?In der Hoffnung ein paar größere Fische heraus zu selektieren, machten wir uns auf in eine tiefe Außenkurve. (Philipp Zander alias das A-Hörnchen)Treibgut und strapazierte NervenNaja, tiefe Außenkurve ist relativ. Wir bauten an einer Verengung des großen Seeteils auf. Um auf Tiefe zu kommen mussten wir die Ruten mindestens 150 Meter ziehen. Ich brachte es auf sogar über 300m an diesem hindernissreichen Gewässer, was mir schon nach kurzer Zeit den letzten Nerv raubte. Das sich an dieser Verengung strömungsbedingt sämtliches Treibgut sammelt wurde uns erst beim Dunkelwerden bewusst. Nach etlichen Versuchen die Schnüre von Treibgut zu befreien und wortlauten Auseinandersetzungen zwischen uns Dreien legten wir uns pennen. Ich hätte nie gedacht, dass nach dem ganzen Theater und Ziehen an den Schnüren auch nur eine Rute ablaufen würde. Doch es liefen einfach alle ab. Unfassbar! Die Fische waren voll in Fresslaune.Am nächsten Tag gingen Philipp und ich erst einmal Frustshoppen. 100€ und im Wagen war gerade einmal der Boden bedeckt. Okay, die Palette San Miguel und den Kanister Wasser hatten wir noch in unseren Händen. Geht doch oder!? Als wir den Einkauf in den Kofferraum luden wurde uns schon bewusst, dass Brocke uns den Kopf abreißen würde. Egal! Zum Glück lässt er immer alles an Philipp aus.Brocke und das FreudenfeuerNach unserem Fressrausch legten wir die Ruten neu aus und sammelten Holz für ein Lagerfeuer. Und wie bekommen wir das jetzt an? Kocherbenzin! Das mit der Dosierung hatte Brocke nicht ganz verstanden und kippte etwa eine halbe Flasche auf das Holz. Was dann geschah brauche ich eigentlich nicht zu erwähnen. Ein riesiger Feuerball schoss in die Luft und Brocke landete nach einem doppelten Backflip auf meinem Brolly. Reissverschluss im Arsch! Na super! Und ich dachte das Zelt schafft ein Jahr schadenfrei.Schnell wurde der Schaden „profisorisch“ behoben und wir ließen den Abend mit ein paar Dosen Bier am Feuer ausklingen. In der folgenden Nacht stellte Philipp, bedingt des Funkboxkonzertes durch Treibgut, auf Taub und hätte beinahe nur noch mit einer Rute weiterfischen können, wenn ich nicht seine Rute nach einem Biss aus dem Wasser gefischt hätte.Beim Keschern des Fisches hörte ich meine weite Rute ablaufen und wie sollte es auch anders sein, niemand bewegte sich aus dem Zelt. Das gibt Saures! Nach einem gehörigen Arschtritt ruderte Philipp mich zum Fisch. Stress pur! Aber deshalb waren wir hier. Wir fingen weiterhin Fische, viele Fische! Nach drei Tagen Kampf mit dem Treibgut beschlossen wir erneut den Platz zu wechsln. (Dennis das B-Hörnchen)"Moven bringt immer neue Motivation"Am Morgen der Abreise vom Treibgutplatz war es mein Part erst einmal Einkaufen zu fahren. Dennis verdonnerten wir zum Packen und Aufräumen, während ich mich mit Philipp auf ins nächste Dorf machte. Nachhilfeunterricht im Supermarkt war angesagt! Resultat der Unterrichtsstunde: 50€ für eine Woche a drei Leute im Gegensatz zu den beiden Hörnchen, die es schafften 100€ für zwei Tage zu verprassen. Hochzufrieden fuhren wir zurück zu Dennis.Mit all unseren Sachen fuhren wir anschließend weiter flussabwärts. Nach guten 30 Kilometern Berg- und Talfahrt durch Schluchten und engen Bergpässen fanden wir irgendwie den Weg nach Materana. Nach kurzer Diskussion beschlossen wir erst einmal Location zu machen. Nach einer wilden Irrfahrt fanden wir zwei verzweifelte Deutsche auf einer „Pelletmeile“ (Anmerkung der Redaktion: Eine sogenannte Pelletmeile ist ein Uferabschnitt, an dem das ganze Jahr über von Angelcamps für ihre Gäste mit Pellets angefüttert wird.) Nach kurzem Smalltalk erhielten wir die Info, dass die beiden auf diesem Abschnitt drei Fische in der letzten Woche gefangen haben.Flach oder tief?B-Hörnchen (Dennis) wollte wieder im Tieferen fischen, während ich lieber im Flachen fischen wollte. A-Hörnchen (Philipp) war mal wieder alles scheißegal. Ein kleiner Bergpass führte uns ans Wasser. Beim ersten Blick über die engen Felsen fielen A-Hörnchen und B-Hörnchen die Kinnlade herunter. Das Wasser brodelte hier nur so vor Fisch! Wir legten uns an einem kleinen Platz im Steilhang nieder. Hier konnten wir einen großen Bereich abspannen. Die Ruten lagen schnell auf ihren Plätzen. Gerade machten wir uns es am Abendessen gemütlich als eine große schwarze Wolkenwand über die Berge hervorzog. Auf einmal war totenstille zwischen A- und B-Hörnchen und ein Mistral peitschte durch die Felsspalten. Wir verkrochen uns lieber. Der Sturm hielt die ganze Nacht an. In der Nacht pfiffen alle Ruten nacheinander ab, wie sollte es auch anders sein... Weil A- und B-Hörnchen die gleiche Frequenz in ihren Piepern hatten, habe ich die Bisse so gut wie nie mitbekommen.Mitten in der Nacht lief meine linke Rute ab. A-Hörnchen ruderte mich zum Fisch, während meine rechte Rute los lief. B-Hörnchen nahm die Rute auf. Völlig orientierungslos paddelte A-Hörnchen zurück zum Ufer. Als wir uns etwa vier Mal drehten, war Bambule angesagt. B-Hörnchen lachte sich tot, während ich A-Hörnchen Ruderbefehle gab. Als wir am Ufer ankamen, beschloss A-Hörnchen nicht mehr mit mir Boot zu fahren. Ich nahm die andere Rute auf, aber der Fisch hing bereits fest. Am Ende konnten wir jedoch beide Fische landen.Flacher, flacher, am flachsten…Der Sturm hinderte uns daran, die Ruten noch einmal neu zu legen. Die letzten Tage auf diesem Platz verliefen fast harmonisch. Vor Ende des Trips wollten wir noch ein letztes Mal moven. A- und B-Hörnchen wollten natürlich zusammenbleiben und klebten aneinander wie siamesische Zwillinge. Die beiden waren einfach zu süß, um sie zu trennen. Kurzerhand packte ich alles in meine Falte und suchte mir einen Platz im Steilhang, um noch weiter ins Flache fischen zu können. Nachdem ich meinen neuen Platz bezogen hatte, dauerte es nur wenige Stunden bis die beiden Hörnchen an mir vorbei paddelten. „Was du kannst, können wir auch und zwar noch flacher!“Die beiden verschwanden hinter einer großen Schilfbucht und verschanzten sich auf einer Kiesbank. Dort war das Wasser so klar wie in einer Lagune. Der Abend brach herein. Die Platzwahl meinerseits erwies sich als Volltreffer. 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Partner
Nash Marc and Alan