Deine Story
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23.04.2019
Mathias Lange: das Phantom Projekt
Es gleicht der sprichwörtlichen Suche nach einer Nadel im Heuhaufen: Mathias Lange hatte im vergangenen Jahr einen idyllischen Waldsee für sich entdeckt. Mit dem Ziel, einen Karpfen aus dem Altbestand zu fangen, kehrte Mathias in diesem Frühjahr zurück. Doch je mehr er sich auf den Fang eines Ausnahmefisches konzentrierte, desto mehr lernte er auch, die kleineren Fänge zu schätzen. Ob es ihm schlussendlich gelang, den einen Dicken zu überlisten, lest ihr in seiner Story…Ein Wiedersehen nach vielen JahrenSeit Jahren kenne ich ihn und seit langer Zeit stand ich mal wieder an seinen Ufern. Ein See in meiner Region, mitten im Wald, circa 15 Hektar groß und voller Hindernissen. Ein großer Vorteil aus anglerischer Sicht war für mich, dass er schwer zu erreichen ist und es so gut wie keine Angelplätze gibt. Genau das ist mein Ding, hier kann ich in Ruhe meiner Angelei nachgehen. Also wagte ich vor ein paar Jahren den ersten Versuch und fischte im März zwei Nächte dort. Ich fing auf Anhieb gleich mehrere Karpfen, jedoch war kein Exemplar größer als 12 Pfund.Einer neuer VersuchTrotzdem fühlte ich mich am See zu Hause, der See wirkte urig und zugleich extrem ruhig. Ich verlor das Gewässer dennoch wieder aus den Augen und verfolgte andere Ziele. Aber irgendwie konnte ich nie so richtig von ihm ablassen, der See schwirrte immer wieder durch meinen Kopf. Ich erzählte meinem Freund Stefan Göhring von ihm, da wir zusammen eine Session planen wollten. Im April 2018 war es schließlich soweit. Ich vereinbarte mit Stefan, vier Tage lang unser Glück an diesem See zu versuchen. Um es abzukürzen: Wir fingen keine Riesen, aber richtig gesunde und schöne, dunkle Fische. Über diesen Trip berichteten wir bereits im vergangenen Jahr auf Carpzilla.Ein See, eine MissionIm zeitigen Frühjahr wollte ich es dieses Jahr nochmals versuchen. Nicht ganz ohne Hintergedanken, denn irgendwie musste es doch möglich sein, noch größere Karpfen aus dem Altbestand zu fangen. Es war bereits wieder Ende März, als ich den ersten Versuch wagte. Die Wassertemperatur lag bei 6,5 Grad und ich setzte auf zerkleinerte und hoch attraktive Boilies, die mir mein guter Kumpel Kai Lander herstellte. Meine Rigs und Hakenköder passte ich dem schlammigen Gewässerboden an. Zum Einsatz kamen auffällige Wafter am German- und Blowback-Rig, in Kombination mit den extrem scharfen Kamakura Haken, waren diese Rigs für mich die perfekte Wahl.Trotz kaltem Wind, hohem Luftdruck und Regen konnte ich direkt in zwei Nächten vier Karpfen überlisten. Dunkel und makellos – einfach perfekte Tiere. Ich liebe einfach diese Winterfarben der Fische. Jetzt war ich so richtig angefixt und um endlich einen der größeren Karpfen zu fangen, setzte ich alles auf eine Karte. Getreu dem Motto „viel hilft viel“ gab ich ordentlich Kelle. Ich gab den Fischen anschließend vier Tage Zeit, in Ruhe zu fressen und wollte anschließend mit meinen Ruten im Gepäck zurückkehren.Der Platz war leergefegtDie Außentemperaturen stiegen stetig und auch das Wasser erwärmte sich rasch. Als ich nach Ablauf der Zeit am See ankam, wurde der Spot erst mal mit der Unterwasserkamera kontrolliert. Tatsächlich schien mein Plan aufzugehen, denn mein gesamtes Futter war gefressen worden. Geil! Meine Motivation stieg ins Unermessliche und ich war mir sicher, es würde richtig gut anlaufen. Ich hatte mir für mein Vorhaben extra drei Nächte Zeit genommen, um endlich den unbekannten Dicken zu fangen, falls es ihn überhaupt gab. Oftmals ist es so, dass gerade die größeren Fische auf einem Futterplatz zuerst gefangen werden, die Chancen standen also gut.Es kommt Zweifel auf…Es lief wirklich gut an und die Überbleibsel, welche die Fische mir in Form von meinen ausgeschiedenen Boilies auf der Matte hinterließen, stimmte mich optimistisch. Leider hatten die Karpfen allesamt wieder eine recht einheitliche Größe. Sollte mein Vorhaben mit dem Dicken scheitern? Mittlerweile hatte ich bereits Doppelfänge aus vergangenen Sessions zu verzeichnen.Erfolglose Suche?Gut, so was bleibt nicht aus, aber trotzdem ist es komisch und gibt mir viele Informationen über den Karpfenbestand im See. Nach den drei Nächten standen bestimmt 25 Karpfen auf der Habenseite, alle zwischen fünf und zehn Kilo schwer. Aber an den einen besonderen Dicken kam ich dennoch nicht ran. Ich kreiste so oft mit dem Boot und mit meiner Polbrille über den See, um Fische zu beobachten, aber auch so konnte ich nur kleinere Karpfen ausmachen. Entweder gibt es ihn nicht oder ich fing ihn schlichtweg nicht.Der Weg ist das ZielSchlussendlich bin ich mir sicher: Würde ein Ausnahmefisch im See seine Bahnen ziehen, hätte ich ihn irgendwann fangen müssen. Zumal die Fische überhaupt keinen Angeldruck in diesem Gewässer verspürten. Ein Versuch war es dennoch wert und jeder einzelne Fisch brachte mir ein breites Grinsen ins Gesicht. Denn obwohl ich meinen Dicken nicht fangen konnte, hat mir das Angeln dort einfach unglaublich viel Spaß bereitet und das ist am Ende doch das wichtigste oder?Viele Grüße MathiasMathias Lange ist seit vielen Jahren Story-Autor auf Carpzilla. Wer noch mehr Abenteuer aus seiner Feder lesen möchte, schaut hier:https://www.carpzilla.de/stichworte/mathias-langeZusammen mit Kai Lander durfte Mathias in diesem Jahr die deutsche Korda Masterclass einleiten. Über ihren Part "Große Naturseen Masterclass" haben wir bereits ausführlich berichtet. Checkt das aus:https://www.carpzilla.de/news/szene-news/online-grosse-naturseen-masterclass-mit-kai-lander-und-mathias-lange-12250.html