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Szene-News / 13.02.2017

Große Fische umgesetzt… und niemand will’s gewesen sein!

Wenn Karpfen Füße kriegen, dann geht es in der Szene heiß her und das ist gut so! In den letzten Tagen und Wochen wurden neue Fälle von umgesetzten Fischen bekannt. Die Nachricht verbreitete sich wie ein Lauffeuer von Belgien über Holland bis nach Frankreich und Deutschland, wo ein weiterer Fall aufgedeckt wurde.

Wir haben die letzten Tagen viel recherchiert und möchten unseren Stand der Recherche in diesem Beitrag veröffentlichen, um etwas Klarheit in die Sache zu bringen, Fakten festzuhalten und ganz klar Stellung zu beziehen: Das illegale Umsetzen von Fischen darf nicht toleriert werden, sondern muss öffentlich gemacht und bekämpft werden!

Darum geht es: Umgesetzte Fische im Elsass

Konkret geht es aktuell um einen Koi-Karpfen aus einem französischen Kanal und um einen großen markanten Spiegelkarpfen über 50 Pfund aus einem französischen Stausee. Beide Gewässer liegen nur unweit vom Paylake "Hattigny" oder  "Diamond Lake" entfernt. Im Zusammenhang mit diesem kommerziellen Gewässer konnte aufgedeckt werden, dass mindestens diese beiden Fische umgesetzt wurden.

Der Kanal-Koi

Der belgische Karpfenangler Raf van Opstal entdeckte im Netz das Foto eines markanten Koi - um die 17 Kilos schwer - in den Händen des Diamond-Lake-Seebesitzers. Raf, der den Fisch selbst schon in einem nahe gelegenen Kanal gefangen hatte, wendete sich daraufhin sofort an The Carp Specialist, die Angelreisen an den See vermitteln. Daraufhin trat The Carp Specialist mit dem See-Besitzer in Kontakt, um den Fall lückenlos aufzuklären. In einer Stellungnahme von The Carp Specialist - erschienen (in holländischer Sprache) auf der Facebook-Seite von Raf van Opstal - heißt es wie folgt zusammengefasst:

Der Besitzer des Diamond Lakes habe den Koi zusammen mit einigen weiteren kleineren Karpfen dem Besitzer eines kleinen Privatsees legal abgekauft. Dieser habe seinen See abgelassen und zum Vorschein kamen der Koi und seine Gefährten. Wie die Karpfen dorthinein kamen, sei keinem Beteiligten bekannt.

In Folge des öffentlichen Drucks und durch des Engagements von The Carp Specialist seinen daraufhin der Koi und die anderen Karpfen, kurz bevor sie ihr neues zu Hause im Diamond Lake finden sollten, wieder in den Kanal gesetzt worden.

Der markante Spiegler

Leider ist der Vorfall damit längst nicht beendet. Denn nur kurze Zeit später wurde ein weiterer Fisch in der Galerie des Sees entdeckt, der dort definitiv nicht hingehört. Ein großer markanter Spiegler, der aus einem nahen Stausee stammt und dort z.B. von Peter Schwedes, Jan Brauns und Achim Schlüssel gefangen wurde, hat auch Füße bekommen und ist im Diamond Lake gelandet.

Wir haben nach Bekanntwerden direkt Kontakt zu The Carp Specialist aufgenommen, die durch verschiedene Facebook-Posts schon informiert waren und erneut den Seebesitzer aufgefordert hatten, die Herkunft des Fisches aufzuklären. Auch hier wird vermutet, dass der Fisch legal angekauft wurde. Ein offizielles Statement zur Herkunft dieses Fisches steht allerdings noch aus. Ob auch dieser Fisch seinem Heimatgewässer zurückgeführt wird, ist zum derzeitigen Zeitpunkt ebenfalls noch unklar.

Keiner will es gewesen sein – niemand wird bestraft?!

Ob der oder die Personen, die die Fische aus dem Stausee umgesetzt haben, entlarvt werden können, ist uns nicht bekannt aber wohl eher unwahrscheinlich. Denn solange ein Seebesitzer legal Fische ankauft, kann dieser wohl kaum zur Rechenschaft gezogen werden: Ein Teufelskreis, dem es entgegenzutreten gilt!

Denn Fakt ist, der große Spiegler stammt aus einem Stausee und nicht aus dem Diamond Lake, das kann zweifelsfrei anhand zahlreicher Fotos bewiesen werden.

Sind uns die Hände gebunden? Nein!

Nichtsdestotrotz ist der Kampf gegen das Umsetzen von Fischen nicht aussichtslos. Wichtig ist, stets die Augen offen zu halten und umgesetzte Fische öffentlich zu identifizieren! Sowohl die Betreiber der Paylakes als auch die Reisevermittler sind dadurch zum Handeln gezwungen!

Ein Stein kommt ins Rollen!

Wir werden diesen Fall natürlich weiter verfolgen und darüber berichten, wie es mit dem großen markanten Spiegler weiter geht. Dazu haben unsere Recherchen noch weiter Fälle ans Licht gebracht, über die wir berichten werden. Aus England haben wir Informationen, welche Preise dort auf dem Schwarzmarkt für große Karpfen erzielt werden. So werden bis zu 12000 Pfund für einen Vierzigpfünder geboten… Aber auch deutsche Fälle werden in diesen Tagen wieder aufgerollt…

Seid gespannt, wie es weitergeht! So viel steht jetzt schon fest: Ein Stein kommt endlich ins Rollen - gegen das illegale Umsetzen von Fischen!

Achtung: Hinweise und Beweise zum Thema illegal umgesetzter Fische können (auch vertraulich) an kontakt[at]carpzilla.de gesendet werden.

Die Redaktion

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