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Deine Story / 10.12.2020

Florian Zink: Nur die Harten kommen in den Garten – Durchhaltetipps für den Winter #1

Angeln im Winter bietet seinen ganz besonderen Reiz, auch wenn die Fische manchmal nicht so wollen wie der Angler. Das Wasser ist kalt und meist sind es auch die Umgebungstemperaturen. Was kann man tun um die Zeit auf den nächsten Biss möglichst komfortabel zu überbrücken? Flo aus der Carpzilla-Redaktion hat ein paar Antworten für euch parat. Los geht's mit Teil 1 ...

Was ist eigentlich mit dem Winter los? Kommt der noch oder kann der komplett weg? Während ich diese Zeilen schreibe, ist es bereits Mitte November. Draußen windet und regnet es, nun kommt jedoch das große ABER: Es sind 17 Grad! Nicht normal, aber die überraschend milden Temperaturen werden natürlich mitgenommen; ich bin am Wasser – in Jogginghose und leichtem Hoody. Aber eines weiß ich jetzt schon: Bald schlägt die Stunde für die Luxusausstattung in Sachen Klamotten und sonstigem Komfort, denn ich fische den Winter über durch! Das nicht deshalb, weil ich einer der hartgesottenen Jungs bin, die selbst noch bei Minusgraden in Crocs und Longsleeve am Ufer entlang spazieren (genau genommen bin ich sogar ein bekennender Frierer vor dem Herrn), sondern einfach, weil ich auch die Angelei in der dunklen Jahreszeit unglaublich faszinierend finde. Um diese soll es in diesem Zweiteiler gehen! Aber nicht darum, welche Taktik dir bei kaltem Wasser die meisten Fische ins Netz zaubert – dafür gibt es wesentlich kompetentere Leute – sondern welche Ausrüstung dir im Winter hilft, dich am Wasser wohl zu fühlen.

In diesem ersten Teil beschäftige ich mich mit dem, was ich direkt an mir tun kann um auch bei Minusgraden stets einen klaren Kopf zu behalten – ob beim schnellen Overnighter, der momentan rund 90% meiner Angelei ausmacht, oder bei längeren Ansitzen. Fangen wir  also mit den Klamotten an…

Die Zwiebel/Erste Schicht

Tausendfach wurde es schon erwähnt und wenn man sich die bibbernden Herrschaften an so manchem Gewässer betrachtet, scheinbar noch nicht oft genug: das Zwiebelprinzip. Im Grunde ist das ganz einfach. Statt sich nur eine dicke Lage anzuziehen, sollte die Kleidung schichtweise aufgebaut werden, wobei jede einzelne Lage bestimmte Funktionen aufweisen sollte. Ich gehe in diesem Beispiel von mir aus und beziehe hierbei mehr als 20 Jahre ganzjährige Karpfenangelei mit ein. Wenn einer da draußen DIE eine Lage gefunden hat, die allen Unbilden des Winterwetters trotzt, dann lasst es mich wissen – patentiert euch das Teil aber vorher. Zuerst kommt eine Schicht langer Unterwäsche. In meinem konkreten Fall sind das entweder lange Unterhosen aus dem Outdoorbereich oder die mittlerweile auch von einigen wenigen Anbietern im Angelsektor verfügbaren Modelle. Was hierbei besonders wichtig ist: diese Schicht muss atmungsaktiv sein! Verzichte lieber auf ein kuschliges Fleece-Innenfutter, wenn es sich zu schnell vollschwitzt und nimm eine Nummer dünner. Im Prinzip geht es beim Zwiebelprinzip nämlich nicht darum, möglichst dicke Schichten zu tragen, sondern die dazwischenliegenden Luftlagen möglichst konstant warm zu halten. Obenrum trage ich persönlich gerne ein recht langes Unterhemd, das nicht aus der Hose rutscht und obenauf einen dünnen Langarmrolli. Ein kurzer Reißverschluss reguliert überschüssige Wärme schnell und sollte es doch einmal wider Erwarten milder werden, leistet so ein dünner Pullover auch allein getragen wertvolle Dienste. Im Karpfenangelsektor ist hierbei die Palette leider recht rar gesät, weshalb ich gerne im Skibereich zugreife. Hier ist vor allem die Atmungsaktivität bei Produkten von einer gewissen Qualität ein meist anzutreffendes Kriterium. Der Hauptteil des Körpers wäre nun also schon einmal bedeckt; was fehlt, sind Füße und Kopf. Zum Wärmeverlust über den Kopf muss ich wohl nicht viel schreiben. Jeder weiß, welch großer Unterschied sich mit einer Mütze einstellt. Nur eines sollte noch erwähnt sein: Eine Mütze sollte bequem sein. Jahrelang trug ich – nur des Logos halber – eine zu kleine Fleecemütze und jeden Morgen taten die Ohren vom Druck weh. Eine Strickmütze leistet in Sachen Isolation prinzipiell das Gleiche und passt sich Kopfform und Ohren wesentlich besser an. Nun aber zu den Füßen, meinem persönlichen wunden Punkt im Winter. Inzwischen bin ich von dicken Wollsocken (Wolle Bundeswehr, Merino und Co.) wieder abgerückt, weil sich durch diese in den von mir verwendeten Schuhen kein ausreichendes warmes Luftpolster bilden kann. Seit Jahren nutze ich mehrere Formate aus dem Outdoorbereich, überwiegend von der Firma Falke. Diese haben sich auch in puncto Formbeständigkeit beim Waschen deutlich besser gehalten, als sämtliche Produkte aus der Angelindustrie, die stellenweise bereits nach dem dritten Waschgang die Biege machten. Hiermit wäre also die erste Lage inklusive Kopfbedeckung abgearbeitet. Nochmal kurz zur Übersicht:

  • Lange Unterhose – lieber eine Nummer dünner, dafür atmungsaktiv
  • Unterhemd (langer Schnitt) – weniger Herausrutschen aus der Hose und erhöhte Wärme im Nierenbereich
  • Langarmshirt mit kurzem Reißverschluss – schnelle Wärmeregulierung und bei höherem Kragen Schutz im Halsbereich, dient zusätzlich als oberste Schicht, wenn es überraschend mild wird
  • Mütze – sollte bequem sitzen
  • Socken – gerne dünner, da hierdurch Luftpolster in den Schuhen

Mittlere Schicht/Komfortlage

Jetzt kommt das, was ihr in den meisten Fällen vermutlich bereits zuhause habt. Kurz gefasst: Hoody und Jogger. Gehe ich vom Extremfall in Sachen Wetter aus, dann gibt es an dieser Stelle ein paar Kniffe, mit denen ihr euch noch besser wärmen könnt. Ein Hoody mit erhöhtem Halsbereich (z.B. Trakker Cyclone) bringt mehr Wärme als eine dünne Hoody-Jacke. Auch die Stoffdicke bei verschiedenen Kapuzenpullovern und Jogginghosen kann einen gewaltigen Unterschied machen. In der Zeit, in der ihr euch in eurem Zelt aufhaltet, wird dies die Schicht sein, die euch Komfort geben muss, denn wer will schon in der dicken Jacke und mit wattierter Hose auf der Liege sitzen?! Apropos wattierte Hose... Seit Kurzem bin ich stolzer Besitzer einer solchen. Allerdings nicht, wie sonst üblich, als oberste Lage, sondern anstelle der Jogginghose. Eher durch Zufall bin ich hier über ein Modell von Nash gestolpert, das ich einfach haben musste. Die aktuellen Temperaturen verhindern jedoch noch eine vernünftige Testphase. Die restlichen Punkte hier wieder kurz zusammengefasst:

  • Hoody – je nach Außentemperaturen auch mal ein Modell mit höherem Kragen in Betracht ziehen
  • Jogger – auch hier je nach Außentemperatur vielleicht ein dickeres Modell ins Kalkül ziehen

Obere Schicht/Die Wetterlage

Nun aber zum Obendrüber. Das ist die Lage, die dem Wetter direkt ausgesetzt ist und somit nicht nur innen etwas leisten muss, sondern auch nach außen einige Kriterien erfüllen muss. Diesmal möchte ich unten anfangen, also bei den Füßen. Warme Boots gibt es in mannigfaltiger Ausführung, ob du ein Modell zum Schnüren oder Direkteinstieg verwendest, hängt mehr oder weniger von deiner Mobilität ab. Da ich den Vorteil genieße, an viele Gewässer direkt anfahren zu können und somit lange Fußmärsche meist entfallen, tun es bei mir die traditionellen Moon-Boots. Das sind im Grunde genommen Gummistiefel, die innen warm gepolstert sind und über eine möglichst dicke und griffige Sohle verfügen sollten. Dick deshalb, weil die Sohle wunderbar nach unten isolieren kann. Für die Übergangszeit oder für weitere Strecken habe ich auch ein paar mit Neopren gefütterte Stiefel, die dem Fuß deutlich mehr Halt bieten, dabei aber auch nicht ganz so warm sind. Dass die Stiefel dabei etwa eine Größe über normal ausfallen sollten, ist vermutlich einleuchtend – Stichwort Luftpolster. Zusätzlich sind diese Varianten natürlich auch praktisch, weil man damit mal ins Wasser stehen kann.

Am restlichen Körper variiere ich immer, je nach konkreter Außentemperatur. Zwar habe ich einen zweiteiligen Thermoanzug, davon trage ich aber die Hose wesentlich häufiger als die Jacke. Nicht deshalb, weil die Jacke nichts taugt, sondern weil ich obenrum gerne noch eine andere Jacke trage, zumindest solange es nicht regnet, bzw. schneit. Hierbei haben sich, je nach Witterung wattierte Jacken, Teddyfleece oder normale Fleecejacken bestens bewährt. Insgesamt fühle ich mich einfach wohler, wenn ich nicht in der großen, sperrigen und raschelnden Thermojacke im Zelt sitze, auch wenn die Zeltheizung mal nicht an ist. Insgesamt muss die obere Lage natürlich den Widrigkeiten trotzen, die das Wetter auf uns herabwirft, also Regen/Schnee und Wind. Natürlich gibt es hier im Angelsektor wie auch im Outdoorbereich absolute Luxusmodelle, deren Preis teilweise sicher auch gerechtfertigt ist, allerdings ist auch ein erschwinglicher Thermoanzug besser als kein Thermoanzug.

Kommen wir abschließend zu einem weiteren Schwachpunkt: den Händen. Hier tue ich mich zugegebenermaßen oft schwer, denn ich bin kein großer Handschuhfan. Allerdings neige ich auch schnell zu kalten Fingern. Was über den Tag (und natürlich auch in der Nacht) prima hilft, sind sogenannte Daumenschlaufen – also Aussparungen im unteren Ärmelbereich – am Longsleeve der unteren Lage oder der Jacke. Der Unterschied, den eine zur Hälfte bedeckte Hand ausmacht, ist gewaltig und reicht mir zu über 90% in meiner Angelei vollkommen aus; zusätzlich ist es ja beim Karpfenangeln meist nicht so, dass man die Hände nicht in die Hosentasche stecken könnte. Hier nochmal alles in Kürze:

  • Wähle dicke, geräumige und griffige Boots nach Wahl, passend zu deiner Angelei
  • Ein Thermoanzug muss die wichtigsten Kriterien (Wasserresistenz, Isolation und Winddichtigkeit)erfüllen, muss aber nicht gleich ein Vermögen kosten
  • In vielen Situationen reichen verlängerte Ärmel an einer Schicht mit Daumenschlaufen aus, Handschuhe sind in meinem Fall meist eher hinderlich

Schlusswort

Ich habe eine Pause beim Schreiben des Artikels eingelegt und mittlerweile ist er da, der Winter. So hatte ich die Möglichkeit, nicht nur meine altbewährten Klamotten, sondern auch meine neueste Errungenschaft – die wattierte Hose – anzutesten. Erstes Fazit: gutes Teil. Was aber am Schluss dieses Artikels noch einmal betont werden sollte, ist Folgendes: Das Angeln im Winter ist zauberhaft, aber extrem. Die Kälte gehört dazu und die besten Klamotten dieser Welt werden einen Frierer nicht vom zeitweisen Bibbern abhalten – es gehört einfach dazu. Eine Kombination aus guter Ausrüstung und innerer Einstellung wärmt am besten.

Bis dahin, bleibt warm

Flo

Du hast einen Klamottentipp, den du den anderen „wärmstens" empfehlen kannst und der hier nicht aufgeführt war? Dann her damit! Schick mir deinen Wintertipp an flo@carpzilla.de und ich nehme ihn in ein Update in Kürze mit auf.

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Solche Bedingungen sind gerade an den großen Naturseen optimal, denn Wind bedeutet oft Fisch!Da wir erst recht spät aufbrechen konnten und erst bei Dunkelheit am Wasser ankamen, lagen unsere Ruten auch erst tief in der Nacht auf ihren Plätzen. In der ersten Nacht sollte es zunächst ruhig bleiben, was den Vorteil hatte, dass wir uns zunächst einmal richtig ausschlafen konnten. Da sind sieNach einem Kaffee am nächsten Morgen, ging es erst einmal auf die Suche nach den Karpfen. Die flachen Seebereiche waren dabei natürlich unsere Anlaufstellen. So hielten wir zunächst nach frischen Fraßlöchern im Kraut Ausschau, schließlich wurde Mathias in einer großen flachen Bucht fündig. Er entdeckte einige Karpfen im Schilf. Wir fuhren langsam an sie heran und ehe wir es merkten, waren sie plötzlich überall. Was war denn hier los?Die Fische boten uns ein absolutes Spektakel. Von Scheu war nichts zu merken. Die Brassen waren in diesem Gebiet am laichen und Brassenlaich steht nun mal ganz oben auf dem Speiseplan vom Karpfen. Selten kamen wir bisher in den Genuss, so etwas live mit zu erleben. Die Entscheidung den Platz zu wechseln stand sofort fest.Auf zu den KarpfenDer Aussenborder ließ das Schlauchboot im hohen Tempo über die raue See zurück zum Camp gleiten. Alles wurde fix kreuz und quer auf die Boote geschmissen, Spanngurt drüber, fertig. Auf zu den Karpfen. Schnell stand das Camp wieder mitten in der Pampa, bequem war es nicht gerade, aber das war uns wie immer egal. Dort zu sein, wo die Rüssler sind, ist uns stets das Wichtigste.Im flachen aufgewühltem Wasser kamen jetzt auffällige Pop Ups am Hinged-Stiff-Rig und Multi-Rigs zum Einsatz. Eine Handvoll Boilies dazu gefüttert sollte reichen für den schnellen Biss. Selbst beim Ablegen der Ruten sahen wir viele Karpfen. Mathias erste Rute lag keine 10 min, da rannte sie schon los. Einen Milchner mit über 1m länge konnte er daraufhin sicher landen.Die Krönung für MatzeDie Freude über den furiosen Start war riesig, hier sollte uns noch einiges erwarten, da waren wir beide uns ziemlich sicher. Es ging auch gut weiter. Jetzt war Kai an der Reihe mit einem richtig markanten Spiegler voller Laichausschlag. Das war schon heftig, denn die Karpfen bissen fast alle auf einer Fläche von vielleicht Dreißig Quadratmeter und das in solch einem riesigen See. Aber die Krönung sollte für Mathias erst noch kommen: Wir sahen zwischen den ganzen Fischen auch richtig dicke Muttis und auf solche hofften wir natürlich am meisten. Und unser Hoffen wurde erhört! Nachdem schon einige Karpfen auf der Habenseite waren, kam in der Dämmerung eine richtig fette Spieglerdame.Während des Drills konnte man trotz des flachen Wasser überhaupt nichts mehr erkennen, da der Fisch immer am Grund schwamm und alles aufwühlte. Der Fisch machte ordentlich Druck und zog kraftvoll seine Bahnen. 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Die Dreier-Story: Brocke, Zander und Lühnen am Ebro
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Brocke hatte gerade erst die Guidingtour mit den Carp Killers hinter sich als wir zu dritt wieder auf den Weg ins spanische Gebirge machten. Nach rund 2000 Kilometern standen wir vor einer gigantischen Wasserfläche. Im Camp von „Urlaub nach Mass“ erwartete uns Olli. Der Mann für alle Fälle in Mequinenza übergab uns unsere Papiere. Wir brachen wieder auf. Brocke lenkte den Wagen zielstrebig durch die engen Bergpässe. Irgendwann hielt der Wagen und er murmelt irgendetwas durch seinen Bart. Das macht Brocke immer, wenn er nervös ist.  Ein verlassenes Grundstück stellte unsere erste Stelle für die ersten paar Tage dar.TraumstartNach zwei Tagen waren wir schon ein bisschen verwundert, dass wir bereits 20 Fische auf der Habenseite hatten. Die Angler um uns herum erzählten uns bei der Ankunft nämlich von sehr schlechten Fängen. So ist das halt, wenn man sich Mark's Film Mequinenza Gold Rush gibt, sich eine Palette San Miguel genehmigt und auf den Dicken hofft, aber nichts dafür zu tun bereit ist. Wir fingen nicht nur in allen Tiefen, nein, wir fingen uns sprichwörtlich den Arsch wund. Die vielen Hindernisse zwangen uns die Fische zu zweit vom Boot aus zu drillen.Da ich direkt neben Björn saß, hatte ich das Glück ihn jedes Mal zum Fisch rudern zu dürfen. Dabei gab er mir grundsätzlich Kommandos im Befehlston. „Rechts! Links! Junge bist du blind?“ Irgendwie schaffte ich es aber immer wieder ihn glücklich zu machen.Unser morgendlicher Wecker war Titus, indem er uns gründlich übers Gesicht schleckte. Toller Wecker! Daraufhin ging er wie jeden Morgen stundenlang Vögel jagen. Brocke stieg hingegen ins Auto und checkte die Lage. Währenddessen konnte ich endlich das Privatgrundstück inspizieren. Das wurde mir vom Oberst (Brocke) ausdrücklich verboten.Durch die Scheibe im ersten Stock konnte ich ein Schlafzimmer ausmachen. Im Vorgarten fand ich sowohl Wasser- als auch Elektroanschluss. Zu gerne hätte ich in die Hütte reingeschaut, aber ich wollte Brocke nicht schon wieder auf die Palme bringen.Drillend ins neue JahrUm etwas Ruhe zu haben, verzog ich mich gerne hoch auf die Berge. Dort setzte ich mich auf eine alte Ruine, die Dennis den „Kummerfelsen“ taufte. Er hatte doch keine Ahnung wie fett der Ausblick hier oben war! Nach dieser Aktion taufte uns Brocke liebevoll A- und B-Hörnchen. Der Silvestertag stand an. Mit den Jungs von Poseidon und ein paar netten Österreichern saßen wir bis spät in die Nacht gemütlich zusammen. Für Dennis und mich war es die Premiere den Jahreswechsel am Wasser zu feiern. Ich fing sogar den letzten Fisch des Jahres um exakt 23.50Uhr.Einen fetten Dank nochmal an die Jungs aus dem Osten. Ohne euch wären wir unser Bier wohl nie losgeworden. Nach 6 Tagen und etwa 70 Fischen brauchten wir eine Auszeit. Björn und ich machten uns es eher gemütlich und fuhren nach Mitternacht die Ruten nicht mehr heraus. Nur Dennis war immer am Fisch! Aber in der letzten Nacht an diesem Platz hat auch er einen Biss verschlafen…Ich bekam das nur mit, weil wir dieselbe Frequenz in unseren Microns haben. Ich nahm seine Rute auf, lief zu seinem Brolly, drückte ihm die Rute in die Hand, während er noch im Schlafsack lag und legte mich einfach wieder schlafen: ein netter Zug oder nicht?In der Hoffnung ein paar größere Fische heraus zu selektieren, machten wir uns auf in eine tiefe Außenkurve. (Philipp Zander alias das A-Hörnchen)Treibgut und strapazierte NervenNaja, tiefe Außenkurve ist relativ. Wir bauten an einer Verengung des großen Seeteils auf. Um auf Tiefe zu kommen mussten wir die Ruten mindestens 150 Meter ziehen. Ich brachte es auf sogar über 300m an diesem hindernissreichen Gewässer, was mir schon nach kurzer Zeit den letzten Nerv raubte. Das sich an dieser Verengung strömungsbedingt sämtliches Treibgut sammelt wurde uns erst beim Dunkelwerden bewusst. Nach etlichen Versuchen die Schnüre von Treibgut zu befreien und wortlauten Auseinandersetzungen zwischen uns Dreien legten wir uns pennen. Ich hätte nie gedacht, dass nach dem ganzen Theater und Ziehen an den Schnüren auch nur eine Rute ablaufen würde. Doch es liefen einfach alle ab. Unfassbar! Die Fische waren voll in Fresslaune.Am nächsten Tag gingen Philipp und ich erst einmal Frustshoppen. 100€ und im Wagen war gerade einmal der Boden bedeckt. Okay, die Palette San Miguel und den Kanister Wasser hatten wir noch in unseren Händen. Geht doch oder!? Als wir den Einkauf in den Kofferraum luden wurde uns schon bewusst, dass Brocke uns den Kopf abreißen würde. Egal! Zum Glück lässt er immer alles an Philipp aus.Brocke und das FreudenfeuerNach unserem Fressrausch legten wir die Ruten neu aus und sammelten Holz für ein Lagerfeuer. Und wie bekommen wir das jetzt an? Kocherbenzin! Das mit der Dosierung hatte Brocke nicht ganz verstanden und kippte etwa eine halbe Flasche auf das Holz. Was dann geschah brauche ich eigentlich nicht zu erwähnen. Ein riesiger Feuerball schoss in die Luft und Brocke landete nach einem doppelten Backflip auf meinem Brolly. Reissverschluss im Arsch! Na super! Und ich dachte das Zelt schafft ein Jahr schadenfrei.Schnell wurde der Schaden „profisorisch“ behoben und wir ließen den Abend mit ein paar Dosen Bier am Feuer ausklingen. In der folgenden Nacht stellte Philipp, bedingt des Funkboxkonzertes durch Treibgut, auf Taub und hätte beinahe nur noch mit einer Rute weiterfischen können, wenn ich nicht seine Rute nach einem Biss aus dem Wasser gefischt hätte.Beim Keschern des Fisches hörte ich meine weite Rute ablaufen und wie sollte es auch anders sein, niemand bewegte sich aus dem Zelt. Das gibt Saures! Nach einem gehörigen Arschtritt ruderte Philipp mich zum Fisch. Stress pur! Aber deshalb waren wir hier. Wir fingen weiterhin Fische, viele Fische! Nach drei Tagen Kampf mit dem Treibgut beschlossen wir erneut den Platz zu wechsln. (Dennis das B-Hörnchen)"Moven bringt immer neue Motivation"Am Morgen der Abreise vom Treibgutplatz war es mein Part erst einmal Einkaufen zu fahren. Dennis verdonnerten wir zum Packen und Aufräumen, während ich mich mit Philipp auf ins nächste Dorf machte. Nachhilfeunterricht im Supermarkt war angesagt! Resultat der Unterrichtsstunde: 50€ für eine Woche a drei Leute im Gegensatz zu den beiden Hörnchen, die es schafften 100€ für zwei Tage zu verprassen. Hochzufrieden fuhren wir zurück zu Dennis.Mit all unseren Sachen fuhren wir anschließend weiter flussabwärts. Nach guten 30 Kilometern Berg- und Talfahrt durch Schluchten und engen Bergpässen fanden wir irgendwie den Weg nach Materana. Nach kurzer Diskussion beschlossen wir erst einmal Location zu machen. Nach einer wilden Irrfahrt fanden wir zwei verzweifelte Deutsche auf einer „Pelletmeile“ (Anmerkung der Redaktion: Eine sogenannte Pelletmeile ist ein Uferabschnitt, an dem das ganze Jahr über von Angelcamps für ihre Gäste mit Pellets angefüttert wird.) Nach kurzem Smalltalk erhielten wir die Info, dass die beiden auf diesem Abschnitt drei Fische in der letzten Woche gefangen haben.Flach oder tief?B-Hörnchen (Dennis) wollte wieder im Tieferen fischen, während ich lieber im Flachen fischen wollte. A-Hörnchen (Philipp) war mal wieder alles scheißegal. Ein kleiner Bergpass führte uns ans Wasser. Beim ersten Blick über die engen Felsen fielen A-Hörnchen und B-Hörnchen die Kinnlade herunter. Das Wasser brodelte hier nur so vor Fisch! Wir legten uns an einem kleinen Platz im Steilhang nieder. Hier konnten wir einen großen Bereich abspannen. Die Ruten lagen schnell auf ihren Plätzen. Gerade machten wir uns es am Abendessen gemütlich als eine große schwarze Wolkenwand über die Berge hervorzog. Auf einmal war totenstille zwischen A- und B-Hörnchen und ein Mistral peitschte durch die Felsspalten. Wir verkrochen uns lieber. Der Sturm hielt die ganze Nacht an. In der Nacht pfiffen alle Ruten nacheinander ab, wie sollte es auch anders sein... Weil A- und B-Hörnchen die gleiche Frequenz in ihren Piepern hatten, habe ich die Bisse so gut wie nie mitbekommen.Mitten in der Nacht lief meine linke Rute ab. A-Hörnchen ruderte mich zum Fisch, während meine rechte Rute los lief. B-Hörnchen nahm die Rute auf. Völlig orientierungslos paddelte A-Hörnchen zurück zum Ufer. Als wir uns etwa vier Mal drehten, war Bambule angesagt. B-Hörnchen lachte sich tot, während ich A-Hörnchen Ruderbefehle gab. Als wir am Ufer ankamen, beschloss A-Hörnchen nicht mehr mit mir Boot zu fahren. Ich nahm die andere Rute auf, aber der Fisch hing bereits fest. Am Ende konnten wir jedoch beide Fische landen.Flacher, flacher, am flachsten…Der Sturm hinderte uns daran, die Ruten noch einmal neu zu legen. Die letzten Tage auf diesem Platz verliefen fast harmonisch. Vor Ende des Trips wollten wir noch ein letztes Mal moven. A- und B-Hörnchen wollten natürlich zusammenbleiben und klebten aneinander wie siamesische Zwillinge. Die beiden waren einfach zu süß, um sie zu trennen. Kurzerhand packte ich alles in meine Falte und suchte mir einen Platz im Steilhang, um noch weiter ins Flache fischen zu können. Nachdem ich meinen neuen Platz bezogen hatte, dauerte es nur wenige Stunden bis die beiden Hörnchen an mir vorbei paddelten. „Was du kannst, können wir auch und zwar noch flacher!“Die beiden verschwanden hinter einer großen Schilfbucht und verschanzten sich auf einer Kiesbank. Dort war das Wasser so klar wie in einer Lagune. Der Abend brach herein. Die Platzwahl meinerseits erwies sich als Volltreffer. Ich konnte viele Fische fangen und das in Wurfweite. Im flachen Flussbett biss es wie verrückt.Nach zwei Tagen und etlichen Fischen trafen wir uns am Auto wieder. Mit breitem Grinsen im Gesicht fingen wir an das Auto zu beladen und die 2000 Kilometer nach Hause anzutreten. Auch beim Einpacken schaffte es A-Hörnchen den Vogel abzuschießen. Als B-Hörnchen und ich damit beschäftigt waren, alle Sachen auf das Auto zu laden, musste sich A-Hörnchen erst einmal waschen.Diese Zeilen entstanden kurz vor der Heimreise im Januar 2014, die uns noch bis heute zum Halse raushängt… (Björn der Obermacker-Guide)Fazit der Geschichte: Wir hatten Spaß wie Sau. Wir würden es jederzeit wieder machen und der Ebro ist eine echte Alternative zu Südfrankreich!Peace!Brocke, Phil, Lühn und Titus(Björn Brockmann, Philipp Zander, Dennis Lühnen und Titus - Björns Hund)

David Rosemeier: Lockdown-Blog #4 - Auf die Fresse am Montbel
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Deine Story 04.05.2021

Unser Chefredakteur David Rosemeier ist gemeinsam mit Videographer Kai Thiry trotz verschärften Maßnahmen nach Frankreich aufgebrochen, um das Frühjahr im Süden einzuleiten. Doch wie sind die Regelungen vor Ort? Wie reagieren die Menschen auf ausländische Angler? Und wie schaffen die Zwei es, sich trotzdem an die Regeln zu halten? David berichtet in seinem Lockdown-Blog:Nach einer kräftezehrenden Fahrt liegt er im schönsten Abendlicht vor uns: Der See mit den Tausend Bäumen. Eingebettet in ein Tal, dessen Hänge von blühenden Rapsfeldern überzogen sind. Wir sind vom ersten Anblick des Sees so angetan, dass wir einen kurzen Zwischenstopp auf einem der Hügel einlegen, um diese wunderschöne Kulisse auf uns wirken zu lassen. Als wir langsam über einen Feldweg ans Wasser rollen, holt uns die Realität wieder ein: noch eine Stunde bis Lockdown!Wir beschließen, noch eine kurze Runde mit der Falte zu drehen, um uns einen Überblick zu verschaffen und damit wir in den frühen Morgenstunden keine kostbare Zeit vergeuden. Während ich das Boot startklar mache und das viele Totholz im Wasser ansteuere, sucht Kai eine flache Bucht mit seiner Drohne ab. Schon kurze Zeit später läuft er mir aufgeregt am Ufer entgegen, schließlich hat er zwei Fische ausfindig machen können. Ein gutes Zeichen für den folgenden Tag.Viel Schlaf? Nix da!Wir legen uns ab und hoffen auf eine ruhige Nacht. Hätten wir lieber zuvor noch einen Blick auf die Wetterapp geworfen, denn wie aus dem Nichts kommt Wind auf – und wie! Am nächsten Morgen ist alles voller Staub und Sand, doch wir wollen uns die Chance nicht nehmen lassen, in diesem See einen Karpfen zu fangen. Kai steuert die flache Bucht an, in welcher er am Vortag die Karpfen gesehen hat. Ich platziere meine Ruten rund um das zahlreiche Totholz, dass sich überall aus dem Wasser erstreckt, eine wirklich skurrile Angelei und bei dem Wind auf der Falte auch irgendwie beängstigend.Wir erholen uns mit einem starken Kaffee von der windigen Nacht, als Kais linke Rutenspitze anfängt zu Wippen. Vielleicht ist etwas in die Schnur getrieben? Als das Wippen jedoch nicht aufhört, schwingt sich Kai in die Falte und fährt dem Etwas am Ende der Schnur entgegen. Kurze Zeit später sehe ich ihn jubelnd zurückkommen. Er hatte tatsächlich einen Karpfen im Schlepptau. Zwar kein Riese, doch in Anbetracht der wenigen Zeit und dem starken Wind, zählt jeder Fisch!Das Ziel vor AugenMit zittrigen Fingern gebe ich das nächste Ziel in das Navi ein, auf welches ich mich persönlich am meisten gefreut habe: Wir fahren an den Montbel! Ein riesiger See, verzweigt, unterteilt, glasklar und die Heimat von einigen wunderschönen Fischen. Wir treffen auf zwei Karpfenangler, die am Vortag von der Polizei hochgenommen worden. Auch im Süden von Frankreich ist die Ausgangssperre ein heikles Thema.Nach kurzer Location steuern Kai und ich mit den Booten eine flache, verkrautete Bucht an, die mit Fraßlöchern übersäht ist und förmlich nach Karpfen schreit. Sehen tun wir zwar keine, aber wir haben zwei Tag Zeit im Gepäck und Bock uns auf dieses Abenteuer einzulassen.Ein Unglück kommt selten alleinDer Wind hat nachgelassen und während Kai die Bucht nach Spots absucht, heißt es für mich erneut: Strategisch Angeln! Eine Rute kommt an die gegenüberliegende Uferkante, eine vor ein unscheinbares Krautfeld, dass sich bis in tieferes Wasser zieht und eine Rute auf weite Distanz in einen Übergangsbereich. Ich kürze hier ab: Am ersten Tag passiert rein gar nichts. Irgendwie auch kein Wunder, bei diesem klaren Wasser. Als wir am zweiten Tag in der Morgendämmerung sechs Ruten im Rennen haben, passiert alles ganz schnell. Kai bekommt einen Lauf in der Bucht. Während wir dem Fisch entgegenfahren, läuft meine Rute am gegenüberliegenden Ufer ab. Shit, was nun?Zu allem Übel, steigt Kais Fisch kurze Zeit später im dichten Kraut aus. Als ich meine Rute aufnehme, ist der Fisch bereits die Kante hoch geschwommen und hat zwei Bäume erreicht, die in einer unscheinbaren Ecke ins Wasser ragen. Ich merke die Reibung jedoch zu spät und nach einer kräftigen, kurzen Flucht, verabschiedet sich auch dieser Fisch in die türkisenen Fluten. Zwei Fisch in fünf Minuten verloren, wir wissen gar nicht wie uns geschieht und setzen uns erstmal verdattert neben die Ruten.Macht euch gefasstIn den nächsten Stunden passiert natürlich nichts mehr und stehen vor einem großen Fragezeichen: Hier bleiben oder weiterziehen? Vermutlich würde hier in den nächsten Tagen noch etwas beißen, aber einen Eindruck vom See haben wir bereits bekommen. Also nichts wie zusammenpacken und weiterfahren. Während ich diese Zeilen schreibe, merke ich, was wir während unseres Roadtrips eigentlich alles auf uns genommen haben, aber so ist das eben, wenn man viele Gewässer sehen möchte! Und eines kann ich euch versprechen: Die Entscheidung weiterzuziehen war goldrichtig!Zu den anderen Lockdown-Blog-Parts von David gelangt ihr hier:https://www.carpzilla.de/stichworte/lockdown

Oliver Langwald: 9 Tipps für mehr Nachhaltigkeit beim Angeln
Oliver Langwald: 9 Tipps für mehr Nachhaltigkeit beim Angeln
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Deine Story 11.03.2022

Heute für euch: Oliver Langwalds Sicht der Dinge zum Thema "Nachhaltigkeit beim Karpfenangeln". Zwei Worte, die eigentlich im gleichen Atemzug fallen sollten. Aber tun wir wirklich alles uns Mögliche, um die von uns so oft gerühmte Natur zu schützen? Nope, da gibt es Ausbaubedarf! Oliver verrät uns, was seiner Ansicht nach möglich ist. Wir werden immer mehr mit dem Thema Umweltschutz konfrontiert und genau dieses Thema sollten wir Angler sehr ernst nehmen, denn die Natur ist Hauptbestandteil unserer Leidenschaft. Zwar ist auch mir bewusst, dass Nachhaltigkeit und Karpfenangeln nicht immer Hand in Hand gehen, trotzdem – oder genau deshalb – habe ich mir die Frage gestellt, welche Maßnahmen jeder von uns treffen kann, um die Karpfenangelei nachhaltiger zu gestalten. Im Folgenden findet ihr neun Tipps, wie ihr eure Angelei mehr auf diesen Aspekt hin auslegen könnt.  1. Terminal Tackle weiterverwendenEinige von euch werden bereits gebrauchtes Endtackle wiederverwenden. Jedoch kenne ich viele Kollegen, die komplette Rigs etc. entsorgen. Das muss nicht sein! Anti-Tangle Sleeves, Tubes, Wirbel, Putty, Sinker, Kicker, etc. können getrost wiederverwendet werden. Das schont auch den Geldbeutel und sorgt immer wieder für ein wenig Nachschub in der Tacklebox.  2.  Das Multi RigNatürlich wird das Multi Rig nicht in allen Situationen die richtige Wahl sein, es ist jedoch sehr nachhaltig. Wer Haken schärft, kennt das Problem: Nach fast jedem Fisch ist der Haken stumpf oder verbogen. Mit dem Multi Rig ist schnell ein neuer Haken eingeschlauft, ohne ein komplettes neues Rig verwenden zu müssen.Dies spart nicht nur Material, sondern auch Zeit.Tipp: Das Ganze kann auch als Multi-Kombi Rig gebunden werden, wenn die Situation steife Vorfächer verlangt.3. Lebensmittel beim AngelnHier besteht mal richtig Handlungsmöglichkeit! Auch das Essen, bzw. die Lebensmittel, die wir verzehren spielen eine große Rolle, um gegen den Klimawandel anzukämpfen. Dies gilt natürlich nicht nur beim Angeln, sondern auch im Alltag.Ich habe diesen Punkt explizit aufgeführt, da viele (und da zähle ich mich selbst auch dazu) sich am Wasser anders ernähren und somit im Supermarkt entsprechend andere Produkte kaufen als im Alltag. Dennoch kann auch bei der Verpflegung am Wasser darauf geachtet werden, was und wie viel man kauft. Gerade bei verderblichen Lebensmitteln empfiehlt es sich, genau vorzuplanen. Des Weiteren kann man mittlerweile ohne große Umstände auf überflüssige Plastikverpackungen verzichten. Wiederverwendbare Boxen von zuhause bringen zudem den netten Nebeneffekt mit sich, dass man – sofern man ein wenig auf Ordnung steht – immer alles im gleichen „System“ packen kann.Was viele von uns auch gar nicht auf dem Schirm haben, ist die Möglichkeit, wenn man schonmal im Ausland ist, regionale Lebensmittel vor Ort zu kaufen. Dies schlägt sich dann nicht nur in der Klimabilanz nieder, sondern bereichert den eigenen Speiseplan auch erheblich.  4. Kürzere Strecken mit alternativen VerkehrsmittelnBei manchen von euch ist vielleicht sogar das Hausgewässer in der unmittelbaren Nähe. Anstatt mit dem Auto zu fahren, schnappt euch doch einfach mal das Fahrrad oder den E-Scooter und leichtes Gepäck. Eine CO2-sparende Möglichkeit ist auch, mit Bus und Bahn zu fahren (da kann man meistens auch einen Trolley mitnehmen), wenn die Verkehrsanbindung es zulässt – Probiert es mal aus!5. Lokale Abenteuer erlebenJa, auch ich liebe die Abenteuer in einem fremden Land, unendliche Weiten, etc. etc. Dennoch muss es mich nicht in jedem Urlaub in die Ferne treiben. Oft sind lokale Gewässer auch sehr interessant und können ebenfalls eine Herausforderung/Abenteuer darstellen. Wer dennoch nicht darauf verzichten möchte, kann sich den nächsten Punkt etwas genauer anschauen.6. CO2-AusgleichBei großen Touren und weiten Strecken ist es nicht nur sinnvoll, sondern auch echt cool, seine CO2-Emissionen im Nachhinein auszugleichen. Im Internet findet ihr einige Seiten, auf denen die vollständigen CO2-Emissionen eurer Reise berechnet und anschließend durch eine Spende ausgeglichen werden können. So könnt ihr nicht nur euer Gewissen beruhigen, sondern auch euren ökologischen Fußabdruck etwas aufpäppeln.7. Überlegter Tackle kaufen / Altes Tackle verkaufenIch weiß, dieser Tipp gestaltet sich manchmal etwas schwer. Aber manchmal hilft es wirklich enorm darüber nachzudenken, welche Produkte man wirklich für seine Angelei benötigt, damit diese nicht unnötig im Keller verstauben. Außerdem ist es oft sinnvoll, Tackle, das nicht mehr benötigt wird, wieder zu verkaufen. Ein anderer Angler freut sich sicherlich darüber und man selbst kann noch ein wenig Kasse nebenbei machen.8. Abfall beseitigenEigentlich sollte dies für jeden klar sein, dennoch sehe ich regelmäßig Müll an den Angelplätzen. Nehmt bitte den Müll beim Angeln mit (auch wenn er nicht von euch ist) und entsorgt ihn sachgemäß! Um schnell ein Beispiel aufzubringen: Eine Plastikflasche benötigt bis zu 1.000 Jahre, bis sie zersetzt ist… Wem das Aufheben von fremdem Müll zu eklig ist: Eine Müllzange kostet nicht die Welt und nimmt kaum mehr Platz weg als ein längerer Bankstick.9. Alte Schnur recycelnIn vielen Ländern (leider nicht in Deutschland) gibt es von ANLRS bereits Container, in denen alte Schnur entsorgt werden kann. Diese Schnur wird anschließend fachgemäß recycelt und zur Herstellung anderer Produkte wie zum Beispiel Verkehrskegeln, Sonnenbrillen usw. verwendet. Es gibt viele Standorte in Großbritannien, den Niederlanden und Belgien. Alle Standorte können unter www.anglers-nlrs.co.uk eingesehen werden. Wer jedoch nicht die Gelegenheit hat, seine alte Schnur in so einem Container zu entsorgen kann diese auch direkt zu ANLRS senden (die Adresse findet ihr ebenfalls auf der Webseite).Nachdem ich euch nun aufgezeigt habe, was wir zum Thema Nachhaltigkeit beim Angeln beitragen können ist hier abschließend ein Appell an die Angelindustrie:Nur vereinzelt sehe ich nachhaltige Verpackungen wie zum Beispiel bei der Firma Radical. Rapala setzt mit seiner „Recycline“ aus der Sufix-Reihe ebenfalls ein klares Zeichen. Trotzdem wird nach wie vor nur selten auf nachhaltige Verpackungen zurückgegriffen. Das meiste (Terminal-)Tackle, das ich im Laden sehe, ist immer noch in Plastik verpackt. Selbst in Papierkarton verpacktes Tackle ist oft nochmals mit einer Plastiktüte versehen (siehe Taschen, Rucksäcke, etc.). Auch auf eine klimaneutrale Produktion wird verzichtet. Hier haben einige (auch namenhafte) Firmen noch deutlich Nachholbedarf.Ich hoffe, dass der eine oder andere von euch etwas für diese Saison mitnehmen konnte, um unserem Planeten ein kleines bisschen zu helfen – Denn jeder Einzelne von uns kann etwas verändern!Euer OliverWir möchten die Kernaussagen von Olivers Bericht absolut bekräftigen, denn wie heißt es doch so schön: Unsere Umwelt geht uns alle etwas an! Hiermit wollen wir deshalb auch auf weitere umweltverträglich verpackte Produkte hinweisen, die wir in der Vergangenheit bereits vorgestellt haben, nämlich die Kleinteile-Serie von Forge Tackle. Hier geht’s zum Bericht, hier zum Unboxing.

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