Die Big Fish-Woche: 4x ü25 zum Saisonstart – nachgehakt bei Dominik Hengstschläger
Dominik Hengstschläger hat wirklich zugeschlagen, nicht nur einmal! Was dem Trakker und Baitlounge Teamer dieses Frühjahr gelang ist alles andere als gewöhnlich. Dabei fing es eigentlich mit einer echten Überraschung an (Big Surprise, wir berichteten). Jetzt schnappten wir bei Instagram etwas von drei weiteren Fischen über 25 Kilo auf, die der Österreicher neben dem 30-Kilo-Plus-Riesen in nur einer Woche auf der Matte hatte. Grund genug bei Dominik nachzuhaken!
Carpzilla: Meine Herren, was für ein Saisonstart! Herzlichen Glückwunsch! Hast du so etwas schon mal erlebt?
Dominik: Hi Jungs und herzlichen Dank! Nein, definitiv nicht. Ich habe jetzt auch eine Weile gebraucht, um zu realisieren, zu genießen und einzuordnen was hier Woche für Woche abging! Dieses Frühjahr war bis jetzt mit Abstand mein Bestes! Der Fang des 30kg Fisches, der zugleich mein neuer Personal Best ist, hätte schon gereicht, aber was dann noch passierte war echt unfassbar!
Carpzilla: Im Blog hattest du schon berichtet, wie es zur Begegnung mit dem 32,9kg Schuppi kam. Wir haben dieses urige Tier gleich erkannt, es ist der Riese, den auch unser Freund Andreas Hetzmannseder vor ein paar Jahren fing – wir berichteten. Gib uns doch noch mal ein paar Fakten zum Gewässer, dem Bestand und den Umständen dort.
Dominik: Ja, da habt ihr recht. Andy und ich kennen uns schon viele Jahre und obwohl er jetzt durch seinen neuen Job bei Korda wenig zuhause ist sind wir dennoch ab und an in Kontakt. Zu der Zeit als Andy diesen Ausnahmefisch fing verbrachte ich viele Nächte an anderen Gewässern rund um meine Heimat im Norden Österreichs und stellte mich unter anderem der Herausforderung Donau. Obwohl ich diesem einzigartigen See schon in frühen Jahren sehr viele meiner größten Erfolge zu verdanken habe, mied ich ihn zuletzt. So sehr mich der außergewöhnliche Bestand an Großkarpfen anspornte, so sehr vermisste ich die Freiheit und das Unbekannte. Der See ist schon immer stark von Anglern frequentiert und man kann ihn zweifellos als DAS Szenegewässer Österreichs schlechthin einordnen. Trotz der über 30 Hektar Größe dieses Gewässers ist man hier immer mit anderen Karpfenanglern in unmittelbarer Nähe konfrontiert und dazu kommen im Sommer noch hunderte Badegäste. Auch das Reglement wurde aufgrund teilweiser massiver Überschreitungen jährlich verschärft und das unter anderem strenge Nachtangel-und Anfütterverbot wird mittlerweile sogar mittels Video-Aufzeichnungen kontrolliert! Viele Gründe für mich, sich über die Zukunft des Karpfenangelns Gedanken u machen und vielleicht seine eigene Herangehensweise zu überdenken...
Carpzilla: OK, das ist krass! Wie ging es dann für dich weiter? Stammen die anderen Kapitalen auch aus diesem großen Baggersee? Und wie bist du vorgegangen?
Dominik: Nur eine Woche nach dem Fang des großen Schuppi fing ich bei einem Kurzansitz Freitagfrüh einen weiteren 26,2kg Two-Tone-Schuppi, bevor ich um 10 Uhr zur Arbeit musste. Der Fisch kam ebenfalls auf ein gut mit Natural GLM Boilies befülltes PVA Bag, das ich wie schon im Blog erwähnt in einer abgelegenen Bucht präsentierte. Selbst beim Schreiben dieser Zeilen hier frag ich mich, welch intensives Angelfrühjahr ich da hinlegte, denn am selben Tag und nach getaner Arbeit folgte ich der Einladung zweier Freunde, ihr Gewässer in der Steiermark gemeinsam mit ihnen zu beangeln! Es kam wie es kommen musste und ich konnte auch an diesem Wochenende einen der größten Fische mit 27,5kg fangen. Jetzt wurde es auch mir schon ungeheuer, was da geschah und ich war selbst etwas ratlos, warum es plötzlich so lief. Es schien, als hätte ich das Glück an meinen Händen kleben. Zurück im Arbeitsalltag machte ich mir Gedanken über das kommende Wochenende. Ich plante einen ersten Versuch an einem anderen, etwas in einer Au abgelegenen idyllischen Gewässer, das ich in den letzten Jahren oft befischte. Man hörte dieses Jahr von untypisch wenig Fängen was sich auch bestätigte. In zwei Nächten konnte ich nur einen Fisch fangen, der aber war mit 27,9kg mein bisher schwerster Fisch an diesem See. Somit waren es drei Ü25 in gut einer Woche an drei unterschiedlichen Gewässern in Österreich und spätestens ab diesem Zeitpunkt war ich absolut überfordert mit den überschlagenden Ereignissen...
Carpzilla: Wie kannst du dir so einen außergewöhnlichen Lauf erklären? Denkst du es lag an einer besonderen Taktik oder Futterstrategie!?
Dominik: Ich denke so eine Serie kann man nicht planen und es gehört schon eine große Portion Glück dazu. Was ich mir heuer aber vorgenommen habe ist, dass ich meine Angelei flexibler gestalte und mich nicht an ein Gewässer festklammern möchte. Ich möchte mehr aus meiner Intuition heraus angeln, auf die jeweiligen Gewässer eingehen und die Futterstrategie dementsprechend anpassen. Bis jetzt scheint es zu funktionieren.
Carpzilla: Was hast du aus diesem heftigen Auftakt mitgenommen, dass einen Wissens-Mehrwert für unsere User bringen könnte?
Dominik: Ich denke es ist sehr wichtig, seine eigene Angelei öfters zu durchleuchten und in Frage zu stellen. Oft wird uns erst im Nachhinein klar warum es genau in diesem Moment so gut lief. Es spielen meiner Meinung nach viele Faktoren zusammen und entscheiden, ob und wie gut eine Session für uns läuft. Oft sind es Kleinigkeiten die vieles verändern. Wetter, Futter, Rigs.... zu all diesen Faktoren gibt es unzählige Berichte und Videos, die helfen, unsere eigene Angelei erfolgreicher zu gestalten, wenn man sich nur traut neues auszuprobieren!
Carpzilla: Herzlichen Dank für dieses Interview! Du wirst sicher wieder von uns hören, denn auch deine Donau-Angelei ist spannend. Und alles Gute noch für dieses Jahr, du kannst es ja entspannt angehen.
Michael Lechelt arbeitet in der Abteilung Wasseruntersuchung eines Instituts für Umweltuntersuchungen und hat uns erst kürzlich in einem Interview die Bedeutung der Sprungschicht erläutert. In diesem Folgebeitrag geht er auf den Einfluss des Windes ein, um uns zu helfen, den Lebensraum Wasser noch besser zu verstehen.Angle in der warmen Jahreszeit im Wind und in der kalten am windabgewandtem Ufer! Gerade unter den Karpfenanglern ist diese alte Regel bekannt. Gleiches gilt aber auch für die anderen Friedfische und Raubfische, die den Futterfischen folgen. Wieso ist das aber so und wann genau ist der Wendepunkt zwischen diesen beiden Gegebenheiten? Dieser Artikel erklärt Euch die tatsächlichen Zusammenhänge und hilft Euch so, die Fische besser zu finden.Wie wir alle wissen, ist das Wichtigste beim Angeln die Lokalisation der Fische bzw. die Kenntnis über deren potentielle Aufenthaltsorte. In meinem Interview zur Sprungschicht haben wir uns mit dem wahrscheinlichen Aufenthaltsort der Fische hinsichtlich der Wassertiefe beschäftigt. Wir können ihren Standort aber oftmals noch weiter einschränken, wenn wir zusätzlich die Windrichtung beachten. Die zentrale Bedeutung für den Aufenthaltsort der Fische hat auch hier wieder die Wassertemperatur, weil die wechselwarmen Tiere meist wärmere Temperaturen bevorzugen und diese können in einem stehenden Gewässer, nicht nur in der Tiefe, sondern auch an den verschiedenen Ufern, sehr variieren! Die folgenden Betrachtungen beziehen sich auf tiefere, stehende Gewässer wie zum Beispiel den typischen Vereins-Baggersee. Sie können nicht auf Fließgewässer übertragen werden. Um den Einfluss des Windes auf die Fische verstehen zu können, müssen wir uns noch einmal mit einigen Grundlagen zum Element Wasser und dessen Eigenschaften beschäftigen. Dazu sollten wir die Bedeutung folgender Begriffe aus der „Limnologie“ (Binnengewässerkunde) verstehen. Dichteanomalie des WassersSommer- und WinterstagnationFrühjahrs- und Herbstzirkulation Dichteanomalie des WassersWasser hat seine höchste Dichte bei genau 4°C, ist dann also am schwersten! Das heißt also, bei Temperaturen über 4° C ist es leichter und bei Temperaturen unter 4°C ist es auch leichter! Wasser ist mit Temperaturen unterhalb 0°C (Eis) am leichtesten und schwimmt auf wärmerem Wasser. Für uns eine Selbstverständlichkeit, bei den meisten anderen Flüssigkeiten ist dies aber nicht so. Hier nimmt die Dichte mit sinkender Temperatur kontinuierlich zu. Ohne diese spezielle Eigenschaft wäre das Leben im Wasser in unseren Breitengraden gar nicht möglich, denn anderenfalls würde ein Gewässer von unten nach oben zufrieren und jedes Leben im Winter vernichten.Sommer- und WinterstagnationSowohl in einem kalten Winter, als auch im Sommer kommt es zu einer stabilen Temperaturschichtung des Wasserkörpers, so dass auch der Wind diesen nicht mehr durchmischen kann. WinterstagnationIm Winter befindet sich das wärmste Wasser mit 4°C direkt am Grund, das kältere Wasser befindet sich aufgrund seiner geringeren Dichte an der Oberfläche. Je kälter, desto weiter oben. Bei einer Eisbedeckung ist der Wasserkörper gegen jeden Windeinfluss geschützt. Allerdings bleiben auch unsere Gewässer nicht vom Klimawandel verschont. Bei einem Winter ohne längere Temperaturphasen unter 4°C entfällt die Winterstagnation! Einfluss des Windes während der Winterstagnation Vorausgesetzt, der See ist nicht mit Eis bedeckt, so bewegt der Wind das kalte Oberflächenwasser auf das Wind zugewandte Ufer und es entsteht eine Oberflächenströmung, die auf das Ufer drückt. Daraus resultiert eine Unterströmung, die das kalte Oberflächenwasser entgegengesetzt fließen lässt. In kleineren Gewässern kann die Unterströmung bis ans entgegengesetzte Ufer reichen. Wärmeres Wasser aus tieferen Bereichen wird dann bis nach oben ans Ufer gedrückt. Die Fische sind bei diesen Bedingungen oftmals, aufgrund der etwas wärmeren Wassertemperaturen, an dem windabgewandtem Ufer zu suchen. Allerdings stehen die Fische im Winter generell recht tief und verlassen die 4°C „warmen“ Bereiche kaum. Da der Stoffwechsel erheblich reduziert ist, haben Sie möglichst unterströmungsberuhigte Gewässerbereiche aufgesucht. Dieses können tiefere Bereiche sein, windgeschützte Buchten oder eben auch Kanten am windabgewandtem Ufer. SommerstagnationIn der wärmeren Jahreszeit erwärmt sich das Oberflächenwasser und „schwimmt“ dann auf dem kälteren Tiefenwasser. Es bildet sich eine „Sprungschicht“ (Siehe auch Interview Sprungschicht), die den tieferen Wasserkörper von dem Wasserkörper an der Oberfläche trennt. Dies kann, bei windstillem Wetter, bereits ab einer Wassertemperatur von ca. 6°C geschehen. Allerdings ist diese warme Oberflächenschicht (Epilimnion) dann im Frühjahr noch recht unstabil und kann durch Wind wieder durchmischt werden. Ab ca. 12°C bildet sich dann eine stabile Schichtung aus.Einfluss des Windes während der Sommerstagnation Der Wind bewegt das warme Oberflächenwasser auf das windzugewandte Ufer und es entsteht eine Oberflächenströmung, die auf das Ufer drückt. Daraus resultiert eine Unterströmung, die das warme Oberflächenwasser nach unten abführt. In kleineren Gewässern kann die Unterströmung bis ans entgegengesetzte Ufer reichen. Kälteres Wasser wird dann von der Sprungschicht bis nach oben ans Ufer gedrückt. Bei stärkerem Wind verläuft die Sprungschicht auch nicht mehr horizontal, weil die warmen Wassermassen an das windzugewandte Ufer gedrückt werden. Die Fische sind bei diesen Bedingungen sehr häufig an dem Ufer mit auflandigem Wind zu suchen. Bringen wir an diesem Ufer zusätzlich Futter ein, so können die „Duftstoffe“ durch die Unterströmung weit in den See hinausgetragen werden. Das Futter kann so von den Fischen besser wahrgenommen werden und lockt diese zu unserem Angelplatz! Neben der Beeinflussung der Wassertemperatur, spielen in der wärmeren Jahreszeit aber weitere Faktoren eine wesentliche Rolle. Die Wellenbewegung erzeugt am windzugewandten Ufer oftmals eine Aufwirbelung von Sedimenten und Freispülung von Nahrung. Es kommt zu einer deutlichen Trübung des Wassers. Die Oberflächenströmung führt weitere Nahrung mit sich. Durch das angetrübte Wasser und die Geräusche der Wellen fühlen sich die Fische auch direkt am Ufer sicher. Gerade Karpfen lieben diese Trübungszone und so manche Sternstunde ist diesen Umständen zu verdanken! Frühjahrs- und Herbstzirkulation Zweimal im Jahr kommt es in unseren Breitengraden in der Regel zu einer vollständigen Durchmischung des Wasserkörpers. Das Wasser zirkuliert also von unten nach oben und umgekehrt. Frühjahrszirkulation Die Lufttemperatur erwärmt das Oberflächenwasser. Wenn das Wasser 4°C erreicht, sinkt es ab! Kälteres Wasser steigt von unten nach oben auf! Es kommt zur Zirkulation, die vom Wind noch gefördert wird, bis der gesamte Wasserkörper 4°C erreicht hat. Für die Fische das Signal, die Winterquartiere zu verlassen. Sollte die Winterstagnation aufgrund zu hoher Lufttemperaturen (größer 4°C) entfallen sein, so gibt es auch keine Frühjahrszirkulation. Die Herbstzirkulation geht dann direkt in die Sommerstagnation über!Einfluss des Windes während der Frühjahrszirkulation Der gesamte Wasserkörper hat jetzt die gleiche Temperatur. Die Fische können sich jetzt theoretisch überall aufhalten. Der Einfluss des Windes spielt während dieser Phase eine eher geringere Rolle, weil keine Wassermassen unterschiedlicher Temperatur bewegt werden können. Allerdings können warme Winde und die Frühjahrssonne das Oberflächenwasser bereits erwärmen. Daher gilt: Bei höherer Lufttemperatur das windzugewandte Ufer aufsuchen bzw. in flachen Gewässerbereichen fischen, die von der Sonne schnell erwärmt werden. Herbstzirkulation Die Lufttemperatur kühlt das Oberflächenwasser ab. Wenn die Wassertemperatur hier Werte erreicht, die unterhalb derer im Tiefenwasser (Wasserkörper unterhalb der Sprungschicht) liegt, so sinkt das Oberflächenwasser ab! Dieser Prozess beginnt bei ca. 10°C, je nach Tiefe und Größe des Gewässers (bei sehr großen und tiefen Gewässern ist es auch im Sommer unter der Sprungschicht sehr kalt). Der gesamte Wasserkörper wird durchmischt und die Sprungschicht löst sich auf. Die sauerstofffreien Bereiche, die oftmals im Tiefenwasser vorhanden waren, verschwinden. Dieser Zyklus setzt sich fort, bis der gesamte Wasserkörper 4°C erreicht hat. Der Wind fördert diesen Prozess maßgeblich. Einfluss des Windes während der Herbstzirkulation Der gesamte Wasserkörper hat jetzt die gleiche Temperatur. Der Einfluss des Windes spielt während dieser Phase eine eher geringere Rolle, weil keine Wassermassen unterschiedlicher Temperatur bewegt werden können. Allerdings können kalte Winde das Oberflächenwasser weiter abkühlen. Auch in dieser Phase können sich die Fische eigentlich überall aufhalten. Jedoch ist der Stoffwechsel der Fische bereits verlangsamt und zwingt die Fische zu einer möglichst energiearmen Verhaltensweise. Ab ca. 6°C ziehen sie kaum noch umher und suchen möglichst unterstömungsberuhigte Gewässerbereiche auf. Dieses können tiefe Bereiche sein, windgeschützte Buchten oder eben auch Kanten am windabgewandten Ufer. Fazit und Faustregeln:PhaseTemperaturbereichAngel-Ufer bei WindFrühjahrszirkulationab Erwärmung der Oberflächenwassertemperatur auf über 4°CFische am windzugewandten Ufer, wenn die Lufttemperatur über der Wassertemperatur liegt. Andernfalls umgekehrt.SommerstagnationAusbildung der Sprungschicht, Temperaturen ab ca. 6 - 12°CFische am windzugewandten Ufer Herbstzirkulationab Abkühlung der Oberflächenwassertemperatur auf ca. 10°CFische am windabgewandten Ufer, wenn die Lufttemperatur unter der Wassertemperatur liegt. Andernfalls umgekehrt.WinterstagnationOberflächentemperatur unter 4°C, Wasserkörper mit 4°C am Grund am wärmstenFische am windabgewandtem Ufer (macht aber nur Sinn, wenn es hier auch tiefere Bereiche gibt) Zur Planung des nächsten Angeltrips solltet ihr daher immer über die Windvorhersagen informiert sein. Dafür gibt es hervorragende Apps fürs Handy. In der Kartendarstellung könnt ihr die genaue Windrichtung und Stärke auf die verschiedenen Ufer des Sees vorhersehen (links: Windy, rechts: Windfinder). Die Kenntnis über die Wassertemperatur ist entscheidend, um diese vier verschiedenen Phasen im Verlauf eines Jahres bestimmen zu können. Daher darf ein geeignetes Thermometer beim Angeln nie fehlen! Letztendlich geht es eigentlich immer nur darum, das Ufer mit dem wärmsten Wasser zu finden. Das kann z.B. im Frühjahr, entgegen der Faustregel, auch eine sonnenbestrahlte, flache Bucht sein, die im Windschatten liegt!Michael LecheltTeil 1 verpasst? Den Beitrag zur Sprungschicht liest du hier:https://www.carpzilla.de/mag/interview/das-bewirkt-die-sprungschicht-ein-interview-mit-michael-lechelt-14065.html
weiterlesenIm 23. Karpfenradio hat Christopher Paschmanns einen ganz besonderen Gast vors Mikro geholt - nämlich das Dortmunder Kanal-Ass Sven Ihne. Doch Sven angelt natürlich nicht nur an der Rinne, sondern auch an Seen, Flüssen und in Frankreich. Für den Carpzilla Podcast plaudert er aus dem Nähkästchen - anglerisch, wie privat, das sind die Themen:Selbständigkeit - das Für und Wieder (Messebau, Saisonarbeit, Familie)Angeln auf hohem Level trotz Familie - geht das?Undergrounder oder Understatement?Als Teamangler für Chub und Greys - wie war das damals? Heute Teamangler bei HZ Baits - wie ist es heute?Wertigkeit von Fischen – was zählt mehr, der Fangerfolg oder die Umstände?Blanken - Motivation oder Demotivation?Knapp 34 Kilo aus NRW - Sven erzählt vom Fisch seines LebensWelchen Stellenwert nimmt das Karpfenangeln in Svens Leben ein?Muss man als Karpfenangler egoistisch sein.Wie verändern Kinder unseren Blick auf das Angeln?Aus dem Alltag ausbrechen und nach Frankreich fahren - neue Gewässer / vertraute Gefilde?Roadtrips – Traumurlaub oder purer Stress?Große Kanäle vs. kleine KanäleVom Hip Hop geprägt, Sven blickt zurück
weiterlesenKürzlich berichteten wir über die neuen KRV-Haken in der Carpleads Range. Auf den ersten Blick ein klassischer Kurv Shank-Haken, auf den zweiten aber doch etwas anders geformt und vor allem in zwei Versionen erhältlich: Der „Razor Sharp“ ist der erste PTFE-beschichtete Haken von Carpleads, der „Tough Black“ ist ein KRV ohne diese Beschichtung. Premiere feierten beide Modelle auf der Carp Zwolle – und sie kamen gut an. Wir haben nachgehakt, bei Carpleads-Media Manager Jan Schütz.Carpzilla: Der KRV macht einen guten Eindruck, ohne Frage. Was auffällt ist, dass sein Öhr nicht so stark eingeschränkt ist wie bei anderen Anbietern. Das sollte sein Potential zu greifen noch erhöhen, lässt mehr Raum zwischen Öhr und Spitze, um zu greifen. Auch die Spitze ist besonders lang. Bewusste Entscheidungen? Wie läuft so eine Hakenentwicklung wirklich ab?Jan Schütz: Hallo und zunächst ein herzliches Dankeschön für das Lob und euer Interesse an unseren neuen KRV-Modellen. Die Hakenentwicklung ist ein sensibles Thema, da ein Haken maximales Vertrauen genießen muss, um beim Angler eine Chance zu bekommen. Das Vertrauen hängt einerseits von der Hakenform an sich ab, da es dort viele unterschiedliche Geschmäcker gibt, aber auch von der Materialstärke und zu guter Letzt natürlich von der Schärfe, die in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung gewonnen hat. Als Grundform kam, für unser erstes fertiggestelltes Modell der neuen Generation, zunächst ein Curved-Shank in Frage. Diese Form verwenden wir schon bei unseren Ready Ronnies und können zudem auf eine lange Testphase zurückblicken, in der das Modell uns, unsere Teamangler und auch ausgewählte Stammkunden sehr überzeugt hat. Auf die Hakenentwicklung selbst kann ich gar nicht im Detail eingehen da das den Rahmen hier bei weitem sprengen würde. Vom Beschluss, ein neues Modell auf den Markt zu bringen, über die Kommunikation mit verschiedenen Herstellern, dem Besuch in der Produktionsstätte, diversen Test-Modellen und -stufen, mehrmaligem „Korrekturschleifen“ bis zum finalen, unseren Wünschen angepassten Modell, vergehen locker 1 bis 2 Jahre, bevor die Haken dann in unserem Shop zu finden sind. Das ist auch der Grund, weshalb der KRV bereits im Februar auf den Markt kam: Wir waren mit diesem Curved-Shank Modell bereits nach 3 Korrekturstufen vollkommen zufrieden, während die anderen 5 Modelle noch etwas Nacharbeit bedürfen. Zur Form unseres neuen KRV: Wir haben bewusst ein nur minimalst eingeschränktes Öhr gewählt, um den Zug möglichst direkt und linear auf die Spitze des Hakens zu übertragen. Dadurch bietet er unserer Meinung nach eine höhere Stabilität gegenüber Aufbiegen und hat vor allem deswegen auch weniger Potenzial im Fischmaul zu hebeln und dadurch auszuschlitzen.Carpzilla: PTFE-beschichtete Haken bestimmen mittlerweile den Markt. Carpleads ist den Trend lange nicht mitgegangen. Warum die Entscheidung, solche Eisen jetzt doch ins Programm aufzunehmen?Jan Schütz: Die Entscheidung haben wir nicht alleine getroffen. Wir sind nach wie vor überzeugt von der Stabilität und der langanhaltenden Mittel-Schärfe unserer bisherigen Hakenmodelle. Jedoch wurden die Rufe nach PTFE-beschichteten Modellen immer lauter und somit befassten wir uns mit diesem Thema. Auch der ‚englische‘ Stil hat ja einen deutlichen Einfluss auf den europäischen Markt. Zur Pop-Up-Angelei bieten wir leichtere, schärfere und nicht-reflektierende Haken an. Uns wurde dann immer mehr bewusst, dass wir nun den Schritt zu einer vollkommen neuen Haken-Range gehen, bei der wir Stabilität und größtmögliche Schärfe aus einer Serienproduktion vereinen wollen. Im Sommer können wir dann sogar sechs verschiedene Modelle anbieten, um jedem Kundenwunsch gerecht zu werden. Die neue Range bietet ebenso Varianten in Barbless-Ausführung und neben dem PTFE-Modell (Razor Sharp) auch die Ausführung in Black Nickel (Tough Black).Carpzilla: Dennoch haltet ihr weiter an den unbeschichteten Modellen fest und die treffen auf viele Fans. Sie gelten als stabiler. Woran liegt das genau? Welche Vor- und Nachteile haben die Versionen mit und ohne Beschichtung?Jan Schütz: Die unbeschichteten Modelle waren bislang unser Steckenpferd was verlässliche, langlebige und scharfe Haken angeht. Wir hatten so gut wie keine Probleme, mit aufbiegen oder brechen - da sind uns aus der Online-Community schon ganz andere Fälle bekannt. Mitbewerber wurden schon mehrfach öffentlich ‚zerrissen‘, wenn Haken im Drill den Geist aufgegeben haben. Viele unserer Kunden schwören deshalb nach wie vor auf ein Black Nickel-Finish. Der Unterschied der beiden Ausführungen in Schärfe und Stabilität ist beim ‚Tough Black‘ und ‚Razor Sharp‘ (PTFE) im Herstellungsprozess begründet. Dabei muss ich allerdings einwerfen, dass wir hier nicht von meilenweiten, aber dennoch, in Extremsituationen, bemerkbaren Unterschieden sprechen. Die Haken unserer Range werden im Grunde für beide Ausführungen aus einer Vanadium-haltigen Legierung gefertigt. Dieser Stahl hat einen hohen, komprimierten Kohlenstoffgehalt und ist dadurch äußerst stabil und bietet die Möglichkeit, eine länger haltende, scharfe Spitze zu produzieren. Beim Herstellungsprozess werden die Haken der ‚Razor Sharp’-Serie während der Beschichtung mit PTFE nochmals erhitzt. Dadurch verändert sich das Trägermaterial in seiner molekularen Beschaffenheit - kurz gesagt: Der Stahl wird etwas weicher und spröder und deshalb minimal weniger stabil. Das große Plus ist allerdings die gewonnene Schärfe dieses Coatings. Es kommt dadurch zustande, da die hauchdünne PTFE-Beschichtung eine extrem geschlossene, glatte Oberfläche bietet und dadurch bei einem Biss leichter in das Fischmaul eindringt. Ein weiterer Vorteil dieser Beschichtung ist, dass sie auffällige Lichtreflexe minimiert. Diese Eigenschaft ist vor allem in flachem, klarem Wasser und in Kombination mit der Verwendung von Pop-Ups ein großes Plus. Besonders scheue und vorsichtige Fische haben es so schwerer, den Haken erkennen zu können.Die Black Nickel-Variante unter dem Namen ‚Tough Black‘ knüpft von der Machart nahtlos an unseren bisherigen Modellen an. Mit dem großen Vorteil, dass die ‚Neuen’ auch einen spürbar deutlichen Gewinn an Schärfe erfahren. Die ‚Tough Black‘ Haken werden im Elektrolyse-Verfahren, also einer Veredelung durch Strom in einer Art Wasserbecken, beschichtet. Hierzu trägt der einfließende Strom eine feine Nickel-Schicht auf die Roh-Haken auf und sorgt so für eine sehr materialschonende Beschichtungsart. Durch den Verzicht auf das PTFE-Coating und die damit einhergehende Material-Änderung können wir diesen Haken besonders für die harte Angelei empfehlen. Durch die stabilere, da dickere, Ausführung der Beschichtung ist ausserdem die Spitze etwas länger stabil, wenn auch minimal weniger scharf, als die ‚Razor Sharp‘. Beides, der Gewinn an Stabilität und die etwas weniger scharfe Spitze resultieren aus dem Beschichtungsverfahren, welches komplett anders ist als bei den PTFE-beschichteten Modellen. Mit der Entscheidung, zukünftig beide Beschichtungsvarianten anzubieten können wir sowohl den Bedürfnissen nach absolut robusten Haken, als auch der Nachfrage nach absolute scharfen, PTFE-Modellen nachkommen. Dadurch sollen möglichst alle Angler die passende Haken-Ausführung für ihre Angelei in unserem Programm finden.Carpzilla: Vielen Dank für die Einblicke! Zum Schluss und als Mehrwert für jeden Leser: Welches Rig ist deiner Meinung nach der Hammer in Kombination mit einem KRV?Jan Schütz: Im Grunde kann der KRV für fast jedes Ring genutzt werden, das war auch einer der Gründe, warum wir diese Form zuerst in unser Sortiment aufgenommen haben. Dennoch kann ich eine Empfehlung besonders in Kombination mit dem Ronnie Rig, wie es auch von uns als fertige Variante angeboten wird, geben. Ebenso eignet sich der Haken, durch die große Öffnung zwischen Hakenspitze und Öhr, für die Verwendung an Stiff Rigs oder aber auch ganz klassisch am Blowback Rig, mit einem kleinen Rig Ring. Weitere Rig-Ideen bieten wir zum Beispiel auch auf unserem Blog an. Im digitalen Rig-Guide bieten wir ‚Step by Step’-Bindeanleitungen für einfache Rigs, bis hin zu komplexen Montagen.
weiterlesenKöder fangen Fisch und gute Köder fangen halt noch mehr Fisch. Getreu diesem Motto bin ich stets mit der Verbesserung und Weiterentwicklung meiner Baits und Lockstoffe beschäftigt.Keine Frage, meine Köder sind schon lange sehr attraktiv und weitaus fängiger als so mach hochgelobtes „Teuerzeug“. Von daher könnte ich mich doch eigentlich getrost zurücklehnen und den zufriedenen Mann spielen. Doch ehrlich gesagt, dies ist nicht so wirklich mein Ding. Auf der einen Seite macht mir die ständige Tüftelei sehr viel Spaß. Und auf der anderen Seite ist es natürlich auch eine nachvollziehbare Genugtuung, wenn ein Konzept und unzählige Experimente zu einem neuerlichen Erfolg führen. Waren es früher noch die ungezählten Stunden des Wartens auf den nächsten Anbiss, so sind es heute eher die Vorbereitungen für den Ansitz, die die Zeit fressen. Und ja, als aktiver und wohl auch etwas ungeduldiger Charakter ist mir dies auch lieber. Es ist oft das Kleine, Verborgene...In meiner Bücherserie „Watercraft – Erfolgreich Karpfenangeln“ habe ich bereits detaillierte Einblicke in meine Vorgehensweisen und Strategien gewährt. Dies gilt sowohl für das eigentliche Fischen als auch für die Vorbereitungen und meine Köderkonzepte. Besonders in Teil 3 habe ich tiefgreifende Einblicke gewährt, was den bis dahin neuesten Stand meiner Köderentwicklungen anbetrifft. Hier wird das Stichwort Enzyme ganz groß geschrieben. Nicht die teuren Wundermittelchen, sondern diese oftmals unsichtbaren, kleinen Helferlein machen aus einem Allerweltsköder einen Renner unter den Karpfen. Wie so oft im Leben entscheiden die winzigen Kleinigkeiten über den letztendlichen Erfolg und machen somit auch den einzig gravierenden Unterschied aus.Ohne Enzyme kein LebenUnd ja, ohne Enzyme wäre auch unser Leben kaum möglich. Allein für den alltäglichen Verdauungsprozess benötigt unser Körper diese wundersamen Zusätze. Ansonsten wäre unsere Nahrung nämlich völlig wertlos. Unser Organismus könnte sie schlichtweg nicht verwerten. Auch zur Herstellung von vielerlei Lebensmitteln werden ganz bestimmte Enzyme benötigt. Als bestes Beispiel kann hier Käse herhalten. Ohne das Enzym Lab, welches heutzutage künstlich erzeugt wird, wäre es nicht möglich, Rohmilch zu Käse zu verarbeiten. Und das ist nur ein Beispiel unter tausenden oder gar noch viel mehr.0815 + Enzym = FangmaschineFür meine Köder und Lockstoffe sind ebenso Enzyme vonnöten. Bereits die Grundmehle lassen sich durch den Einsatz von Enzymen äußerst positiv verändern. Ein zuvor noch vollkommen banales Maismehl wird so auf einmal zu einem echten Attraktor. Vergessen Sie besser rasch den Flavour XY, den der Verkäufer im Angelshop andauernd so in den Himmel lobt. Ein enzymaktiver Dip kann deutlich mehr. Er riecht vielleicht nicht ganz so dolle, doch dafür triggert er die Karpfen zu einer heftigen und raschen Reaktion. Wie Sie sich so einen mega Attraktor selber herstellen, können Sie ebenfalls meinen Büchern entnehmen. Und damit lässt sich sogar ein durchschnittlicher Fertigköder, der zuvor noch eher ein Garant für eine geruhsame Angelnacht war, in eine wirkliche Fangmaschine verwandeln.Wir basteln uns ein sensorisches MeisterwerkIch muss gestehen, dass ich auch gerne mit Kunstködern auf Karpfen fische. Nein, natürlich nicht mit Gummifisch, Wobbler & Co. Vielmehr meine ich damit Pop Ups oder aber Wafter. Denn genau diese von der üblichen Norm abweichenden Baits lassen eigentlich keinen Vergleich mit Boilies zu, da sie für die Karpfen keine zusätzliche Nahrungsquelle darstellen. Sie sind nämlich schlichtweg nicht verdaubar. Allerdings haben die meisten Pop Ups visuell etwas zu bieten. Doch ihre restliche Attraktivität lässt zumeist mehr als zu wünschen übrig. Mit einem enzymaktiven Dip kann ich dieses Manko ziemlich rasch beheben. Damit peppe ich sie mal eben zu sensorischen Meisterwerken auf. Eine Zeit darin gesoakt und im Anschluss dann wieder etwas nachgetrocknet und schon schlage ich zwei Fliegen mit einer Klappe. Denn danach stimmen sowohl ihre visuellen als auch die sensorischen Reize. Schon krass, denn diese Dips sind so vielfältig einsetzbar, dass ich sie für mein komplettes Repertoire an Ködern einsetze. Die Aktivität dieser Dips und die Wirkweise der Enzyme sind einfach ein Muss in meinen Boilies, Stick- und Spodmixen, Partikeln, Pop Ups, Waftern und und und… Außerdem wirkt so ein Gebräu auch noch klasse zur Steigerung des bereits vorhandenen Eigengeschmacks. Zudem ist es hochwasserlöslich, verdauungsfördernd und reich an Vitaminen und Spurenelementen.Keine leeren Versprechen - liefern muss es! Seit einiger Zeit bin ich auch wieder intensiv mit der Weiterentwicklungen der Thematik "Enzym im Futter" höchst aktiv auf Kurs. Genauer gesagt beschäftige ich mich, in Zusammenarbeit mit Marco Bettin von der Firma Baitlounge, mit der genauen Wirksamkeit und Wirkweise von ganz speziellen Enzymen. Ein besonderes Ziel dieser unzähligen Versuche sollen dann neue Liquids sein, die fix und fertig auch für den Handel geeignet sind. Natürlich soll es nicht noch ein weiteres „Blenderwässerchen“ werden. Davon ist der Markt in den vergangenen Wochen und Monaten schließlich schon überschwemmt worden. Ganz im Gegenteil: das Zeug muss auf alle Fälle mal so richtig abliefern! Ebenso sind wir mit Hochdruck an der Entwicklung von enzymbehandelten Fischmehlködern beschäftigt. Und auch hier ist unser Motto: Gut Ding braucht Weile! Von daher können Sie sicher sein, dass auch hier bald etwas spektakulär Gutes auf Sie warten wird! Ich wünsche Ihnen allzeit klasse Erfolge am Wasser und unzählige einzigartige Momente! Thomas Talaga
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