Nachgehakt
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28.05.2019
Die Big Fish-Woche: 4x ü25 zum Saisonstart – nachgehakt bei Dominik Hengstschläger
Dominik Hengstschläger hat wirklich zugeschlagen, nicht nur einmal! Was dem Trakker und Baitlounge Teamer dieses Frühjahr gelang ist alles andere als gewöhnlich. Dabei fing es eigentlich mit einer echten Überraschung an (Big Surprise, wir berichteten). Jetzt schnappten wir bei Instagram etwas von drei weiteren Fischen über 25 Kilo auf, die der Österreicher neben dem 30-Kilo-Plus-Riesen in nur einer Woche auf der Matte hatte. Grund genug bei Dominik nachzuhaken!Carpzilla: Meine Herren, was für ein Saisonstart! Herzlichen Glückwunsch! Hast du so etwas schon mal erlebt?Dominik: Hi Jungs und herzlichen Dank! Nein, definitiv nicht. Ich habe jetzt auch eine Weile gebraucht, um zu realisieren, zu genießen und einzuordnen was hier Woche für Woche abging! Dieses Frühjahr war bis jetzt mit Abstand mein Bestes! Der Fang des 30kg Fisches, der zugleich mein neuer Personal Best ist, hätte schon gereicht, aber was dann noch passierte war echt unfassbar!Carpzilla: Im Blog hattest du schon berichtet, wie es zur Begegnung mit dem 32,9kg Schuppi kam. Wir haben dieses urige Tier gleich erkannt, es ist der Riese, den auch unser Freund Andreas Hetzmannseder vor ein paar Jahren fing – wir berichteten. Gib uns doch noch mal ein paar Fakten zum Gewässer, dem Bestand und den Umständen dort.Dominik: Ja, da habt ihr recht. Andy und ich kennen uns schon viele Jahre und obwohl er jetzt durch seinen neuen Job bei Korda wenig zuhause ist sind wir dennoch ab und an in Kontakt. Zu der Zeit als Andy diesen Ausnahmefisch fing verbrachte ich viele Nächte an anderen Gewässern rund um meine Heimat im Norden Österreichs und stellte mich unter anderem der Herausforderung Donau. Obwohl ich diesem einzigartigen See schon in frühen Jahren sehr viele meiner größten Erfolge zu verdanken habe, mied ich ihn zuletzt. So sehr mich der außergewöhnliche Bestand an Großkarpfen anspornte, so sehr vermisste ich die Freiheit und das Unbekannte. Der See ist schon immer stark von Anglern frequentiert und man kann ihn zweifellos als DAS Szenegewässer Österreichs schlechthin einordnen. Trotz der über 30 Hektar Größe dieses Gewässers ist man hier immer mit anderen Karpfenanglern in unmittelbarer Nähe konfrontiert und dazu kommen im Sommer noch hunderte Badegäste. Auch das Reglement wurde aufgrund teilweiser massiver Überschreitungen jährlich verschärft und das unter anderem strenge Nachtangel-und Anfütterverbot wird mittlerweile sogar mittels Video-Aufzeichnungen kontrolliert! Viele Gründe für mich, sich über die Zukunft des Karpfenangelns Gedanken u machen und vielleicht seine eigene Herangehensweise zu überdenken...Carpzilla: OK, das ist krass! Wie ging es dann für dich weiter? Stammen die anderen Kapitalen auch aus diesem großen Baggersee? Und wie bist du vorgegangen?Dominik: Nur eine Woche nach dem Fang des großen Schuppi fing ich bei einem Kurzansitz Freitagfrüh einen weiteren 26,2kg Two-Tone-Schuppi, bevor ich um 10 Uhr zur Arbeit musste. Der Fisch kam ebenfalls auf ein gut mit Natural GLM Boilies befülltes PVA Bag, das ich wie schon im Blog erwähnt in einer abgelegenen Bucht präsentierte. Selbst beim Schreiben dieser Zeilen hier frag ich mich, welch intensives Angelfrühjahr ich da hinlegte, denn am selben Tag und nach getaner Arbeit folgte ich der Einladung zweier Freunde, ihr Gewässer in der Steiermark gemeinsam mit ihnen zu beangeln! Es kam wie es kommen musste und ich konnte auch an diesem Wochenende einen der größten Fische mit 27,5kg fangen. Jetzt wurde es auch mir schon ungeheuer, was da geschah und ich war selbst etwas ratlos, warum es plötzlich so lief. Es schien, als hätte ich das Glück an meinen Händen kleben. Zurück im Arbeitsalltag machte ich mir Gedanken über das kommende Wochenende. Ich plante einen ersten Versuch an einem anderen, etwas in einer Au abgelegenen idyllischen Gewässer, das ich in den letzten Jahren oft befischte. Man hörte dieses Jahr von untypisch wenig Fängen was sich auch bestätigte. In zwei Nächten konnte ich nur einen Fisch fangen, der aber war mit 27,9kg mein bisher schwerster Fisch an diesem See. Somit waren es drei Ü25 in gut einer Woche an drei unterschiedlichen Gewässern in Österreich und spätestens ab diesem Zeitpunkt war ich absolut überfordert mit den überschlagenden Ereignissen...Carpzilla: Wie kannst du dir so einen außergewöhnlichen Lauf erklären? Denkst du es lag an einer besonderen Taktik oder Futterstrategie!?Dominik: Ich denke so eine Serie kann man nicht planen und es gehört schon eine große Portion Glück dazu. Was ich mir heuer aber vorgenommen habe ist, dass ich meine Angelei flexibler gestalte und mich nicht an ein Gewässer festklammern möchte. Ich möchte mehr aus meiner Intuition heraus angeln, auf die jeweiligen Gewässer eingehen und die Futterstrategie dementsprechend anpassen. Bis jetzt scheint es zu funktionieren.Carpzilla: Was hast du aus diesem heftigen Auftakt mitgenommen, dass einen Wissens-Mehrwert für unsere User bringen könnte?Dominik: Ich denke es ist sehr wichtig, seine eigene Angelei öfters zu durchleuchten und in Frage zu stellen. Oft wird uns erst im Nachhinein klar warum es genau in diesem Moment so gut lief. Es spielen meiner Meinung nach viele Faktoren zusammen und entscheiden, ob und wie gut eine Session für uns läuft. Oft sind es Kleinigkeiten die vieles verändern. Wetter, Futter, Rigs.... zu all diesen Faktoren gibt es unzählige Berichte und Videos, die helfen, unsere eigene Angelei erfolgreicher zu gestalten, wenn man sich nur traut neues auszuprobieren!Carpzilla: Herzlichen Dank für dieses Interview! Du wirst sicher wieder von uns hören, denn auch deine Donau-Angelei ist spannend. Und alles Gute noch für dieses Jahr, du kannst es ja entspannt angehen.