Suche
Nachgehakt / 09.05.2020

Was der Wind bewirkt - von Sommerstagnation bis Herbstzirkulation: Michael Lechelt klärt auf!

Michael Lechelt arbeitet in der Abteilung Wasseruntersuchung eines Instituts für Umweltuntersuchungen und hat uns erst kürzlich in einem Interview die Bedeutung der Sprungschicht erläutert. In diesem Folgebeitrag geht er auf den Einfluss des Windes ein, um uns zu helfen, den Lebensraum Wasser noch besser zu verstehen.

Angle in der warmen Jahreszeit im Wind und in der kalten am windabgewandtem Ufer! Gerade unter den Karpfenanglern ist diese alte Regel bekannt. Gleiches gilt aber auch für die anderen Friedfische und Raubfische, die den Futterfischen folgen. Wieso ist das aber so und wann genau ist der Wendepunkt zwischen diesen beiden Gegebenheiten? Dieser Artikel erklärt Euch die tatsächlichen Zusammenhänge und hilft Euch so, die Fische besser zu finden.

Wie wir alle wissen, ist das Wichtigste beim Angeln die Lokalisation der Fische bzw. die Kenntnis über deren potentielle Aufenthaltsorte. In meinem Interview zur Sprungschicht haben wir uns mit dem wahrscheinlichen Aufenthaltsort der Fische hinsichtlich der Wassertiefe beschäftigt. Wir können ihren Standort aber oftmals noch weiter einschränken, wenn wir zusätzlich die Windrichtung beachten. Die zentrale Bedeutung für den Aufenthaltsort der Fische hat auch hier wieder die Wassertemperatur, weil die wechselwarmen Tiere meist wärmere Temperaturen bevorzugen und diese können in einem stehenden Gewässer, nicht nur in der Tiefe, sondern auch an den verschiedenen Ufern, sehr variieren! 

Die folgenden Betrachtungen beziehen sich auf tiefere, stehende Gewässer wie zum Beispiel den typischen Vereins-Baggersee. Sie können nicht auf Fließgewässer übertragen werden. Um den Einfluss des Windes auf die Fische verstehen zu können, müssen wir uns noch einmal mit einigen Grundlagen zum Element Wasser und dessen Eigenschaften beschäftigen. Dazu sollten wir die Bedeutung folgender Begriffe aus der „Limnologie“ (Binnengewässerkunde) verstehen. 

  • Dichteanomalie des Wassers
  • Sommer- und Winterstagnation
  • Frühjahrs- und Herbstzirkulation 

Dichteanomalie des Wassers

Wasser hat seine höchste Dichte bei genau 4°C,  ist dann also am schwersten! Das heißt also, bei Temperaturen über 4° C ist es leichter und bei Temperaturen unter 4°C ist es auch leichter! Wasser ist mit Temperaturen unterhalb 0°C (Eis) am leichtesten und schwimmt auf wärmerem Wasser. Für uns eine Selbstverständlichkeit, bei den meisten anderen Flüssigkeiten ist dies aber nicht so. Hier nimmt die Dichte mit sinkender Temperatur kontinuierlich zu. 

Ohne diese spezielle Eigenschaft wäre das Leben im Wasser in unseren Breitengraden gar nicht möglich, denn anderenfalls würde ein Gewässer von unten nach oben zufrieren und jedes Leben im Winter vernichten.

Sommer- und Winterstagnation

Sowohl in einem kalten Winter, als auch im Sommer kommt es zu einer stabilen Temperaturschichtung des Wasserkörpers, so dass auch der Wind diesen nicht mehr durchmischen kann. 

Winterstagnation

Im Winter befindet sich das wärmste Wasser mit 4°C direkt am Grund, das kältere Wasser befindet sich aufgrund seiner geringeren Dichte an der Oberfläche. Je kälter, desto weiter oben. Bei einer Eisbedeckung ist der Wasserkörper gegen jeden Windeinfluss geschützt. 

Allerdings bleiben auch unsere Gewässer nicht vom Klimawandel verschont. Bei einem Winter ohne längere Temperaturphasen unter 4°C entfällt die Winterstagnation! 

Einfluss des Windes während der Winterstagnation 

Vorausgesetzt, der See ist nicht mit Eis bedeckt, so bewegt der Wind das kalte  Oberflächenwasser auf das Wind zugewandte Ufer und es entsteht eine Oberflächenströmung, die auf das Ufer drückt. Daraus resultiert eine Unterströmung, die das kalte Oberflächenwasser entgegengesetzt fließen lässt. In kleineren Gewässern kann die Unterströmung bis ans entgegengesetzte Ufer reichen. Wärmeres Wasser aus tieferen Bereichen wird dann bis nach oben ans Ufer gedrückt. Die Fische sind bei diesen Bedingungen oftmals, aufgrund der etwas wärmeren Wassertemperaturen, an dem windabgewandtem Ufer zu suchen. Allerdings stehen die Fische im Winter generell recht tief und verlassen die 4°C „warmen“ Bereiche kaum. Da der Stoffwechsel erheblich reduziert ist, haben Sie möglichst unterströmungsberuhigte Gewässerbereiche aufgesucht. Dieses können tiefere Bereiche sein, windgeschützte Buchten oder eben auch Kanten am windabgewandtem Ufer. 

Sommerstagnation

In der wärmeren Jahreszeit erwärmt sich das Oberflächenwasser und „schwimmt“ dann auf dem kälteren Tiefenwasser. Es bildet sich eine „Sprungschicht“ (Siehe auch Interview Sprungschicht), die den tieferen Wasserkörper von dem Wasserkörper an der Oberfläche trennt. Dies kann, bei windstillem Wetter,  bereits  ab einer Wassertemperatur von ca. 6°C geschehen. Allerdings ist diese warme Oberflächenschicht (Epilimnion) dann im Frühjahr noch recht unstabil und kann durch Wind wieder durchmischt werden.  Ab ca. 12°C bildet sich dann eine stabile Schichtung aus.

Einfluss des Windes während der Sommerstagnation 

Der Wind bewegt das warme Oberflächenwasser auf das windzugewandte Ufer und es entsteht eine Oberflächenströmung, die auf das Ufer drückt. Daraus resultiert eine Unterströmung, die das warme Oberflächenwasser nach unten abführt. In kleineren Gewässern kann die Unterströmung bis ans entgegengesetzte Ufer reichen. Kälteres Wasser wird dann von der Sprungschicht bis nach oben ans Ufer gedrückt. Bei stärkerem Wind verläuft die Sprungschicht auch nicht mehr horizontal, weil die warmen Wassermassen an das windzugewandte Ufer gedrückt werden. Die Fische sind bei diesen Bedingungen sehr häufig an dem Ufer mit  auflandigem Wind zu suchen. Bringen wir an diesem Ufer zusätzlich Futter ein, so können die „Duftstoffe“ durch die Unterströmung weit in den See hinausgetragen werden. Das Futter kann so von den Fischen besser wahrgenommen werden und lockt diese zu unserem Angelplatz! 

Neben der Beeinflussung der Wassertemperatur, spielen in der wärmeren Jahreszeit aber weitere Faktoren eine wesentliche Rolle. Die Wellenbewegung erzeugt am windzugewandten Ufer oftmals eine Aufwirbelung von Sedimenten und Freispülung von Nahrung. Es kommt zu einer deutlichen Trübung des Wassers. Die Oberflächenströmung führt weitere Nahrung mit sich. Durch das angetrübte Wasser und die Geräusche der Wellen fühlen sich die Fische auch direkt am Ufer sicher. Gerade Karpfen lieben diese Trübungszone und so manche Sternstunde ist diesen Umständen zu verdanken!    

Frühjahrs- und Herbstzirkulation 

Zweimal im Jahr kommt es in unseren Breitengraden in der Regel zu einer vollständigen Durchmischung des Wasserkörpers. Das Wasser zirkuliert also von unten nach oben und umgekehrt. 

Frühjahrszirkulation 

Die Lufttemperatur erwärmt das Oberflächenwasser. Wenn das Wasser 4°C erreicht, sinkt es ab! Kälteres Wasser steigt von unten nach oben auf! Es kommt zur Zirkulation, die vom Wind noch gefördert wird, bis der gesamte Wasserkörper 4°C erreicht hat. Für die Fische das Signal, die Winterquartiere zu verlassen. 

Sollte die Winterstagnation aufgrund zu hoher Lufttemperaturen (größer 4°C) entfallen sein, so gibt es auch keine Frühjahrszirkulation. Die Herbstzirkulation geht dann direkt in die Sommerstagnation über!

Einfluss des Windes während der Frühjahrszirkulation 

Der gesamte Wasserkörper hat jetzt die gleiche Temperatur. Die Fische können sich jetzt theoretisch überall aufhalten. Der Einfluss des Windes spielt während dieser Phase eine eher geringere Rolle, weil keine Wassermassen unterschiedlicher Temperatur bewegt werden können. Allerdings können warme Winde und die Frühjahrssonne das Oberflächenwasser bereits erwärmen. Daher gilt: Bei höherer Lufttemperatur das windzugewandte Ufer aufsuchen bzw. in flachen Gewässerbereichen fischen, die von der Sonne schnell erwärmt werden. 

Herbstzirkulation 

Die Lufttemperatur kühlt das Oberflächenwasser ab. Wenn die Wassertemperatur hier Werte erreicht, die unterhalb derer im Tiefenwasser (Wasserkörper unterhalb der Sprungschicht) liegt, so sinkt das Oberflächenwasser ab! Dieser Prozess beginnt bei ca. 10°C, je nach Tiefe und Größe des Gewässers (bei sehr großen und tiefen Gewässern ist es auch im Sommer unter der Sprungschicht sehr kalt). Der gesamte Wasserkörper wird durchmischt und die Sprungschicht löst sich auf. Die sauerstofffreien Bereiche, die oftmals im Tiefenwasser vorhanden waren, verschwinden. Dieser Zyklus setzt sich fort, bis der gesamte Wasserkörper 4°C erreicht hat. Der Wind fördert diesen Prozess maßgeblich. 

Einfluss des Windes während der Herbstzirkulation  

Der gesamte Wasserkörper hat jetzt die gleiche Temperatur. Der Einfluss des Windes spielt während dieser Phase eine eher geringere Rolle, weil keine Wassermassen unterschiedlicher Temperatur bewegt werden können. Allerdings können kalte Winde das Oberflächenwasser weiter abkühlen. Auch in dieser Phase können sich die Fische eigentlich überall aufhalten. Jedoch ist der Stoffwechsel der Fische bereits verlangsamt und zwingt die Fische zu einer möglichst energiearmen Verhaltensweise. Ab ca. 6°C ziehen sie kaum noch umher und suchen möglichst unterstömungsberuhigte Gewässerbereiche auf. Dieses können tiefe Bereiche sein, windgeschützte Buchten oder eben auch Kanten am windabgewandten Ufer. 

Fazit und Faustregeln:

Phase

Temperaturbereich

Angel-Ufer bei Wind

Frühjahrszirkulation

ab Erwärmung der Oberflächenwassertemperatur auf über 4°C

Fische am windzugewandten Ufer, wenn die Lufttemperatur über der Wassertemperatur liegt. Andernfalls umgekehrt.

Sommerstagnation

Ausbildung der Sprungschicht, Temperaturen ab ca. 6 - 12°C

Fische am windzugewandten Ufer 

 

Herbstzirkulation

ab Abkühlung der Oberflächenwassertemperatur auf ca. 10°C

Fische am  windabgewandten Ufer, wenn die Lufttemperatur unter der Wassertemperatur liegt. Andernfalls umgekehrt.

Winterstagnation

Oberflächentemperatur unter 4°C, Wasserkörper mit 4°C am Grund am wärmsten

Fische am windabgewandtem Ufer (macht aber nur Sinn, wenn es hier auch tiefere Bereiche gibt)

 

Zur Planung des nächsten Angeltrips solltet ihr daher immer über die Windvorhersagen informiert sein. Dafür gibt es hervorragende Apps fürs Handy. In der Kartendarstellung könnt ihr die genaue Windrichtung und Stärke auf die verschiedenen Ufer des Sees vorhersehen (links: Windy, rechts: Windfinder). 

Die Kenntnis über die Wassertemperatur ist entscheidend, um diese vier verschiedenen Phasen im Verlauf eines Jahres bestimmen zu können. Daher darf ein geeignetes Thermometer beim Angeln nie fehlen! Letztendlich geht es eigentlich immer nur darum, das Ufer mit dem wärmsten Wasser zu finden. Das kann z.B. im Frühjahr, entgegen der Faustregel, auch eine sonnenbestrahlte, flache Bucht sein, die im Windschatten liegt!

Michael Lechelt

Teil 1 verpasst? Den Beitrag zur Sprungschicht liest du hier:

https://www.carpzilla.de/mag/interview/das-bewirkt-die-sprungschicht-ein-interview-mit-michael-lechelt-14065.html

Interessant für dich
Das bewirkt die Sprungschicht – ein Interview mit Michael Lechelt
138
Interview 24.04.2020

Michael Lechelt gehört zusammen mit seinem Bruder Marcus zu den Touren-Pionieren Deutschlands. Schon früh beangelte er Gewässer wie den Cassien oder Balaton. Zudem arbeitet er in der Abteilung Wasseruntersuchung eines Instituts für Umweltuntersuchungen und kennt sich aus mit dem Lebensraum Wasser, den wir als leidenschaftliche Karpfenangler alle besser verstehen sollten. Dieses Interview von Christopher Paschmanns wird dabei helfen!Christopher: Michael, mal ganz platt gefragt, warum ist es wichtig zu wissen, wo die Sprungschicht liegt?Michael: Nun, vor jeder Tour stellen wir uns doch Fragen: Wo genau sollen wir angeln? Wo halten sich die Fische gerade auf. Aus Erfahrung wissen wir vielleicht, unter welchen Bedingungen sich die Fische in bestimmten Gewässerabschnitten aufhalten. Jedem von uns sind diese typischen Regeln bekannt wie: Fische im Sommer am windzugewandtem Ufer, im Frühjahr im Flachwasserbereichzum Herbst hin in tieferem Wasservermeide stinkenden schwarzen Schlamm oder: suche Plateaus.Du weißt, was ich meine. Zu wissen, wo die Sprungschicht liegt und was es damit auf sich hat, hilft uns, die Logik hinter solchen Regeln zu begreifen. Und noch mehr…Christopher: Beispielsweise Plateaus, warum sollte ein Karpfen eigentlich gerade auf der Spitze eines Unterwasserberges fressen? Michael: Die Antwort auf das Warum zu vielen dieser typischen Karpfenangler-Regeln ist sehr oft in den chemisch/physikalischen Wassereigenschaften wie Wassertemperatur, Sauerstoffkonzentration oder auch dem pH-Wert zu finden. Dabei müssen wir uns zwei Zusammenhänge bewusst machen:Alle Fische haben bezüglich der verschiedenen Wassereigenschaften bestimmte „Toleranzfenster“. Beispielsweise benötigen Karpfen eine Mindestsauerstoff-konzentration von etwa 4 mg/l. Erst ab ca. 6 mg/l fühlen sie sich richtig wohl. Beim pH-Wert liegt der Toleranzbereich zwischen 6 und 10. Richtig auf Touren kommt der Stoffwechsel der Karpfen (und damit ein erhöhter Nahrungsbedarf) ab einer Wassertemperatur von etwa 16 °C. Diese Wassereigenschaften variieren innerhalb eines Wasserkörpers sowohl räumlich als auch zeitlich! Im Umkehrschluss heißt dies, wir können nicht nur die potentiellen Aufenthaltsorte der Karpfen vorhersagen, wir können auch bestimmen, in welchen Bereichen des Gewässers sie sich auf gar keinen Fall aufhalten. Was nützt uns beispielsweise die schönste Rinne oder markante Kiesbank, wenn dort kein Sauerstoff vorhanden ist oder wenn wir nachmittags in einer Lücke eines Krautfeldes auf 1,5 Metern angeln und der pH-Wert hier bei 10,5 liegt? Christopher: Ja, das ist logisch. Warum glaubst du, finden solche Zusammenhänge so wenig Beachtung bei Anglern?Michael: Einer der Hauptgründe dafür dürfte sein, dass zur Bestimmung dieser „No-Carp-Zonen“ geeignete Messgeräte nötig sind. Und diese werden bisher nur für den professionellen Einsatz hergestellt und sind somit sehr teuer. Schon lange wünsche ich mir ein Echolot, an dem sowohl eine Temperatursonde als auch eine Sauerstoffsonde angeschlossen werden könnte. Allerdings lassen sich einige dieser Bereiche mit etwas Kenntnis über den Gewässertyp bezüglich der  Nährstoffsituation und einer sehr einfachen Temperaturbestimmung oft auch so vorhersagen. Christopher: Hilf uns auf die Sprünge!Michael: Von entscheidender Bedeutung ist hier der Zusammenhang zwischen der Sprungschicht und der Sauerstoffkonzentration. Bei stehenden Gewässern mit einer hohen Nährstoffkonzentration (eutrophe bzw. polytrophe Seen) ist es völlig normal, dass im Bereich unterhalb der Sprungschicht (Hypolimnion) kein oder kaum Sauerstoff vorhanden ist. Da fast alle nährstoffreichen Gewässer dieses Verhalten zeigen, ist es für uns wichtig, diesen Gewässertyp auch zu erkennen. Mit Nährstoffen sind in diesem Zusammenhang übrigens im wesentlichen Stickstoff- und Phosphorverbindungen gemeint, die Wasserpflanzen und insbesondere auch Algen als Nahrung dienen. Diese Gewässer zeichnen sich dadurch aus, dass sich hier im Sommer regelmäßig eine Algenblüte ausbildet und die Sichttiefe zeitweise sehr gering wird. Ein hohes Unterwasserpflanzenvorkommen ist ebenfalls ein Indikator für ein hohes Nährstoffvorkommen.Christopher: Gib uns doch mal ein Beispiel aus der Praxis.Michael: Ende Juni habe ich in einem See geangelt, bei dem in 6 Metern Tiefe eine Sauerstoffkonzentration von 0,2 mg/l und eine Wassertemperatur von 11,6 °C zu messen war. Die tiefsten Stellen dieses Sees liegen bei 16 Metern. Die Sprungschicht befand sich zwischen 4 und 6 Metern. Oberhalb der Sprungschicht lag die Sauerstoffkonzentration über 9 mg/l bei einer Temperatur zwischen 18 °C und 19 °C. Wer hier jetzt auf einem 6 Meter-Plateau angelt, kann genauso gut den Köder auf dem nächstgelegenen Maulwurfshügel platzieren. Eine geruhsame Nacht ist in beiden Fällen garantiert.Grund für die extremen Sauerstoffunterschiede ist die „Undurchlässigkeit“ der Sprungschicht für den Wasseraustausch zwischen Epi- und Hypolimnion. Ihr könnt Euch die Sprungschicht als eine Art doppelten Boden im Gewässer vorstellen. Jeder, der schon mal bei guten Sichtbedingungen durch die Sprungschicht getaucht ist, kann von dem unvergesslichen Erlebnis berichten, eine schlierige, wabernde und verschwommen wirkende Flüssigkeit (veränderte Lichtbrechung durch die Dichteänderung) zu durchschwimmen. Oberhalb der Sprungschicht verhält sich die Wasserschicht (Epilimnion) wie eine Ölschicht auf dem Wasser – denn warmes Wasser hat eine geringere Dichte als kaltes. Auch der stärkste Sturm kann jetzt das Oberflächenwasser nicht mehr mit dem Tiefenwasser vermischen! Eine Durchmischung des Wassers findet nur noch über der Sprungschicht statt und nur noch das Epilimnion kann über die Wasseroberfläche mit Sauerstoff angereichert werden. Die Kenntnis über die genaue Lage der Sprungschicht ist daher oftmals schon die halbe Miete zum Erfolg! Denn diese kann zu Beginn des Sommers bei nur 2 bis 3 Metern liegen. Eine meiner Regeln lautet daher: Bezüglich der Angeltiefe liegen wir immer auf der sicheren Seite, wenn wir über der Sprungschicht angeln!Christopher: Das ist schonmal eine sehr wichtige Regel, sicher deutlich wichtiger als viele der klassischen, kursierenden Karpfenangler-Wahrheiten. Doch wie verhält es sich mit der Sprungschicht im Laufe des Jahres?Michael: Diese verschiebt sich im Verlauf des Sommers in tiefere Bereiche, weil das Volumen des warmen Oberflächenwassers zunimmt. Ein Plateau, das im Frühjahr noch unterhalb der Sprungschicht lag, kann dann wie ein Eisberg aus dem Wasser über der Sprungschicht herausragen und zum superfängigen Hotspot werden. Selbst wenn es sich bei dem Gewässer um ein nährstoffarmes handelt, sollten die Köder in der Regel über der Sprungschicht abgelegt werden. Temperaturunterschiede von über 10 °C zwischen Epi- und Hypolimnion sind nicht ungewöhnlich. Als wechselwarme und wärmeliebende Tiere werden sich Karpfen derartigen Temperaturschwankungen nur im Ausnahmefall aussetzen und die Sprungschicht meiden.Christopher: Gibt es Ausnahmen von der Regel?Michael: Wie überall auch hier: keine Regel ohne Ausnahme. In sehr tiefen und nährstoffarmen Gewässern (oligotrophe, mesothrope Seen) kann die Sauerstoffkonzentration im Sommer in der Sprungschicht und im Hypolimnion höher sein als im Epilimnion. Dann können diese Bereiche manchmal sogar fängiger sein. Ebenso können tiefe Bereiche im Sommer auch in Stauseen interessant sein. Dies ist besonders der Fall, wenn der Wasserablauf des Sees an der Staumacher im unteren Bereich liegt und ständig (kaltes) Tiefenwasser abgeführt wird bei gleichzeitigem Zulauf von Flusswasser. Unter diesen Umständen wird auch das Tiefenwasser ständig mit (warmem) Frischwasser versorgt. Es entsteht weder Sauerstoffmangel noch gibt es extreme Temperaturdifferenzen. In Flüssen bildet sich aufgrund der Strömung generell keine Sprungschicht aus. Christopher: Spannend! Und wie findest du die Sprungschicht?Michael: Am einfachsten ist dies mit einem der modernen digitalen Echolote. Diese sind in der Lage, die Sprungschicht auf dem Display anzuzeigen. Allerdings bekommen wir weder Informationen über die Temperaturen noch über die Sauerstoffverhältnisse. Am genausten und sichersten ist die Bestimmung mit einer Temperatursonde, die über ein langes Kabel heruntergelassen werden kann. Diese Geräte können als Multisonden mit anderen Messgrößen wie Sauerstoffkonzentration und Wassertiefe kombiniert sein. Leider sind diese Geräte extrem teuer. Die dritte und noch dazu sehr unkomplizierte Möglichkeit ist die Verwendung des Messgerätes GTM Fish Hawk von Sänger Anaconda (für rund 160 Euro im Fachhandel). Das Nachfolgemodel des GTM 40+. Am Fish Hawk gefällt mir, dass es deutlich präziser misst und noch dazu in Meter- statt in Zweimeterschritten. Christopher: Vielen Dank Michael! Schon kommende Woche geht es weiter mit deinem Beitrag zum Einfluss des Windes auf das Verhalten unserer Lieblingsfische.Anmerkung der Redaktion: Dieser Beitrag ist die Interview-Version des Buchbeitrages „Die magische Grenze“ von Michael Lechelt in Christopher Paschmanns berühmtem Buch „Karpfenzeit“. Das Werk ist bereits in der dritten Auflage ausverkauft und erreicht Gebrauchtpreise bis fast 300 Euro. Den zweiten, deutlich ausführlicheren Teil „Wassermann - Karpfenzeit 2“ findet ihr bei uns im Shop für 34,95 Euro:https://shop.carpzilla.de/buecher/wassermann.html

Jan Schütz ist Media Manager bei Carpleads, hier präsentiert er ein Stiff Rig mit KRV-Haken.
Haken - besser mit oder ohne Beschichtung? Nachgehakt bei Jan Schütz von Carpleads
111
Nachgehakt 09.05.2019

Kürzlich berichteten wir über die neuen KRV-Haken in der Carpleads Range. Auf den ersten Blick ein klassischer Kurv Shank-Haken, auf den zweiten aber doch etwas anders geformt und vor allem in zwei Versionen erhältlich: Der „Razor Sharp“ ist der erste PTFE-beschichtete Haken von Carpleads, der „Tough Black“ ist ein KRV ohne diese Beschichtung. Premiere feierten beide Modelle auf der Carp Zwolle – und sie kamen gut an. Wir haben nachgehakt, bei Carpleads-Media Manager Jan Schütz.Carpzilla: Der KRV macht einen guten Eindruck, ohne Frage. Was auffällt ist, dass sein Öhr nicht so stark eingeschränkt ist wie bei anderen Anbietern. Das sollte sein Potential zu greifen noch erhöhen, lässt mehr Raum zwischen Öhr und Spitze, um zu greifen. Auch die Spitze ist besonders lang. Bewusste Entscheidungen? Wie läuft so eine Hakenentwicklung wirklich ab?Jan Schütz: Hallo und zunächst ein herzliches Dankeschön für das Lob und euer Interesse an unseren neuen KRV-Modellen. Die Hakenentwicklung ist ein sensibles Thema, da ein Haken maximales Vertrauen genießen muss, um beim Angler eine Chance zu bekommen. Das Vertrauen hängt einerseits von der Hakenform an sich ab, da es dort viele unterschiedliche Geschmäcker gibt, aber auch von der Materialstärke und zu guter Letzt natürlich von der Schärfe, die in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung gewonnen hat.  Als Grundform kam, für unser erstes fertiggestelltes Modell der neuen Generation, zunächst ein Curved-Shank in Frage. Diese Form verwenden wir schon bei unseren Ready Ronnies und können zudem auf eine lange Testphase zurückblicken, in der das Modell uns, unsere Teamangler und auch ausgewählte Stammkunden sehr überzeugt hat. Auf die Hakenentwicklung selbst kann ich gar nicht im Detail eingehen da das den Rahmen hier bei weitem sprengen würde. Vom Beschluss, ein neues Modell auf den Markt zu bringen, über die Kommunikation mit verschiedenen Herstellern, dem Besuch in der Produktionsstätte, diversen Test-Modellen und -stufen, mehrmaligem „Korrekturschleifen“ bis zum finalen, unseren Wünschen angepassten Modell, vergehen locker 1 bis 2 Jahre, bevor die Haken dann in unserem Shop zu finden sind. Das ist auch der Grund, weshalb der KRV bereits im Februar auf den Markt kam: Wir waren mit diesem Curved-Shank Modell bereits nach 3 Korrekturstufen vollkommen zufrieden, während die anderen 5 Modelle noch etwas Nacharbeit bedürfen. Zur Form unseres neuen KRV: Wir haben bewusst ein nur minimalst eingeschränktes Öhr gewählt, um den Zug möglichst direkt und linear auf die Spitze des Hakens zu übertragen. Dadurch bietet er unserer Meinung nach eine höhere Stabilität gegenüber Aufbiegen und hat vor allem deswegen auch weniger Potenzial im Fischmaul zu hebeln und dadurch auszuschlitzen.Carpzilla: PTFE-beschichtete Haken bestimmen mittlerweile den Markt. Carpleads ist den Trend lange nicht mitgegangen. Warum die Entscheidung, solche Eisen jetzt doch ins Programm aufzunehmen?Jan Schütz: Die Entscheidung haben wir nicht alleine getroffen. Wir sind nach wie vor überzeugt von der Stabilität und der langanhaltenden Mittel-Schärfe unserer bisherigen Hakenmodelle. Jedoch wurden die Rufe nach PTFE-beschichteten Modellen immer lauter und somit befassten wir uns mit diesem Thema. Auch der ‚englische‘ Stil hat ja einen deutlichen Einfluss auf den europäischen Markt. Zur Pop-Up-Angelei bieten wir leichtere, schärfere und nicht-reflektierende Haken an. Uns wurde dann immer mehr bewusst, dass wir nun den Schritt zu einer vollkommen neuen Haken-Range gehen, bei der wir Stabilität und größtmögliche Schärfe aus einer Serienproduktion vereinen wollen. Im Sommer können wir dann sogar sechs verschiedene Modelle anbieten, um jedem Kundenwunsch gerecht zu werden. Die neue Range bietet ebenso Varianten in Barbless-Ausführung und neben dem PTFE-Modell (Razor Sharp) auch die Ausführung in Black Nickel (Tough Black).Carpzilla: Dennoch haltet ihr weiter an den unbeschichteten Modellen fest und die treffen auf viele Fans. Sie gelten als stabiler. Woran liegt das genau? Welche Vor- und Nachteile haben die Versionen mit und ohne Beschichtung?Jan Schütz: Die unbeschichteten Modelle waren bislang unser Steckenpferd was verlässliche, langlebige und scharfe Haken angeht. Wir hatten so gut wie keine Probleme, mit aufbiegen oder brechen - da sind uns aus der Online-Community schon ganz andere Fälle bekannt. Mitbewerber wurden schon mehrfach öffentlich ‚zerrissen‘, wenn Haken im Drill den Geist aufgegeben haben. Viele unserer Kunden schwören deshalb nach wie vor auf ein Black Nickel-Finish. Der Unterschied der beiden Ausführungen in Schärfe und Stabilität ist beim ‚Tough Black‘ und ‚Razor Sharp‘ (PTFE) im Herstellungsprozess begründet. Dabei muss ich allerdings einwerfen, dass wir hier nicht von meilenweiten, aber dennoch, in Extremsituationen, bemerkbaren Unterschieden sprechen. Die Haken unserer Range werden im Grunde für beide Ausführungen aus einer Vanadium-haltigen Legierung gefertigt. Dieser Stahl hat einen hohen, komprimierten Kohlenstoffgehalt und ist dadurch äußerst stabil und bietet die Möglichkeit, eine länger haltende, scharfe Spitze zu produzieren. Beim Herstellungsprozess werden die Haken der ‚Razor Sharp’-Serie während der Beschichtung mit PTFE nochmals erhitzt. Dadurch verändert sich das Trägermaterial in seiner molekularen Beschaffenheit - kurz gesagt: Der Stahl wird etwas weicher und spröder und deshalb minimal weniger stabil. Das große Plus ist allerdings die gewonnene Schärfe dieses Coatings. Es kommt dadurch zustande, da die hauchdünne PTFE-Beschichtung eine extrem geschlossene, glatte Oberfläche bietet und dadurch bei einem Biss leichter in das Fischmaul eindringt. Ein weiterer Vorteil dieser Beschichtung ist, dass sie auffällige Lichtreflexe minimiert. Diese Eigenschaft ist vor allem in flachem, klarem Wasser und in Kombination mit der Verwendung von Pop-Ups ein großes Plus. Besonders scheue und vorsichtige Fische haben es so schwerer, den Haken erkennen zu können.Die Black Nickel-Variante unter dem Namen ‚Tough Black‘ knüpft von der Machart nahtlos an unseren bisherigen Modellen an. Mit dem großen Vorteil, dass die ‚Neuen’ auch einen spürbar deutlichen Gewinn an Schärfe erfahren. Die ‚Tough Black‘ Haken werden im Elektrolyse-Verfahren, also einer Veredelung durch Strom in einer Art Wasserbecken, beschichtet. Hierzu trägt der einfließende Strom eine feine Nickel-Schicht auf die Roh-Haken auf und sorgt so für eine sehr materialschonende Beschichtungsart. Durch den Verzicht auf das PTFE-Coating und die damit einhergehende Material-Änderung können wir diesen Haken besonders für die harte Angelei empfehlen. Durch die stabilere, da dickere, Ausführung der Beschichtung ist ausserdem die Spitze etwas länger stabil, wenn auch minimal weniger scharf, als die ‚Razor Sharp‘. Beides, der Gewinn an Stabilität und die etwas weniger scharfe Spitze resultieren aus dem Beschichtungsverfahren, welches komplett anders ist als bei den PTFE-beschichteten Modellen. Mit der Entscheidung, zukünftig beide Beschichtungsvarianten anzubieten können wir sowohl den Bedürfnissen nach absolut robusten Haken, als auch der Nachfrage nach absolute scharfen, PTFE-Modellen nachkommen. Dadurch sollen möglichst alle Angler die passende Haken-Ausführung für ihre Angelei in unserem Programm finden.Carpzilla: Vielen Dank für die Einblicke! Zum Schluss und als Mehrwert für jeden Leser: Welches Rig ist deiner Meinung nach der Hammer in Kombination mit einem KRV?Jan Schütz: Im Grunde kann der KRV für fast jedes Ring genutzt werden, das war auch einer der Gründe, warum wir diese Form zuerst in unser Sortiment aufgenommen haben. Dennoch kann ich eine Empfehlung besonders in Kombination mit dem Ronnie Rig, wie es auch von uns als fertige Variante angeboten wird, geben. Ebenso eignet sich der Haken, durch die große Öffnung zwischen Hakenspitze und Öhr, für die Verwendung an Stiff Rigs oder aber auch ganz klassisch am Blowback Rig, mit einem kleinen Rig Ring. Weitere Rig-Ideen bieten wir zum Beispiel auch auf unserem Blog an. Im digitalen Rig-Guide bieten wir ‚Step by Step’-Bindeanleitungen für einfache Rigs, bis hin zu komplexen Montagen.

Nachgehakt: Zilles Tipps zur Winterangelei.
Nachgehakt: Zilles Tipps zur Winterangelei
26
Nachgehakt 01.02.2022

Mit dem Nash-Video zur Winterangelei hat Alex "Zille" Zilleckens die Karpfenangler-Welt für kurze Zeit ins Staunen versetzt. Drei richtig gute Fische in einer schnellen Nacht, darunter sogar der zweitgrößte Karpfen des Gewässers – und das im Januar. Wir wollen mehr über Zille´s Kaltwasserangelei erfahren und haben beim sympathischen Teamer nachgehakt. So geht er vor...Carpzilla: Hallo Zille, erstmal Glückwunsch zu dieser wirklich erfolgreichen Wintersession und dem gelungenen Video dazu. War es geplant deine Winterangelei in Bild und Ton festzuhalten oder haben die glücklichen Umstände spontan dazu geführt?Zille: Hi zusammen und vielen Dank erstmal für die Glückwünsche. Ein Video zu meiner Winteranglei zu drehen war tatsächlich schon länger geplant. Ich hatte mir fest vorgenommen den Winter über viel zu angeln und unserem Videographer Basti daher angeboten mich bei einer Session zu besuchen. Als ich Mitte Dezember dann die ersten Fische fangen konnte, planten wir den Dreh vorerst auf den 22. Januar, da Basti Anfang des Monats zu einer anderen Veranstaltung musste. Wie es aktuell häufiger der Fall ist, wurde jene Veranstaltung Corona-bedingt abgesagt und wir entschieden uns relativ spontan dazu doch schon Anfang Januar zu filmen. Glücklicherweise, denn die Bedingungen haben gepasst und es lief wirklich gut.Carpzilla: Viele Karpfenangler motten ihr Tackle zum Winter ein und sind erst wieder im Frühjahr am Wasser. Was reizt dich so an der Kaltwasser-Angelei, warum legst du keine Winterpause ein?Zille: Ich liebe das Angeln in der kalten Jahreszeit aus genau dem Grund, dass viele Leute ihr Tackle einmotten und ich häufig allein am Wasser bin. Der Winter strahlt einfach eine unglaubliche Ruhe auf mich aus. Außerdem gefällt mir die Herausforderung zu dieser Jahreszeit: Der Kampf gegen die Witterung, die nicht wirklich aktiven Karpfen und vor allem der große Unterschied zu meiner sonstigen Angelei. Normalerweise bin ich kein großer Tüftler und vertraue immer auf die Basics. Im Winter hingegen liebe ich es viel herumzuprobieren, mal mit Solid Bags und feinem Futter zu angeln, einfach zu experimentieren, anstatt Plan-X zu verfolgen. Selbstverständlich steht der Fokus immer auf dem Fisch, einfach die Zeit am Wasser zu genießen, Socials mit Freunden zu unternehmen gehört aber auch dazu. Und eine Sache sehe ich sowieso nicht ein: Warum sollte ich drei Monate im Jahr auf das verzichten, was ich halt am liebsten tue, nur weil es kalt ist? Wenn ich gar nicht mehr Angeln gehen würde, dann würde mir ja sprichwörtlich die Decke auf den Kopf fallen. Der Spruch: „No Fishing No Life“ kommt ja nicht von ungefähr…Carpzilla: Im Winter regelmäßig zu fangen kann zur echten Mammut-Aufgabe werden. Was sind deine drei Top-Tipps, um auch jetzt noch am Fisch zu sein?Zille: Generell ist es schwierig das Vorgehen im Winter zu pauschalisieren. Drei Tipps, die ich dennoch geben kann, sind:Wenn füttern, dann nur vor dem Angeln und nicht währenddessen. Die Fische nehmen ohnehin meist nur wenig Futter auf und je weniger Futter am Hakenköder liegt, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit einen Biss zu bekommen.Schenkt Single-Hookbaits euer Vertrauen und probiert es wirklich mal aus. Wenn ihr euch an den Gedanken nicht gewöhnen könnt, dann hängt wirklich nur einen ganz kleinen PVA-Stick mit an den Haken.Glaubt nicht, dass die Fische im Winter ausschließlich in den tiefsten Bereichen des Sees stehen. Probiert auch mal Areale aus, die im Herbst oder Frühjahr gut funktioniert haben.Carpzilla: Im Video erzählst du, dass der vergangene Herbst für dich nicht wirklich gut gelaufen ist. Weißt du, woran das gelegen haben könnte und warum der Schalter gerade jetzt im Winter gekippt ist?Zille: Warum ich im Herbst schlecht gefangen habe, kann ich ehrlichgesagt nach wie vor leider nicht beantworten – es war kein „Aha“ und Lerneffekt für mich da. Fakt ist jedoch, dass die Fische an meinem Herbstgewässer ab Oktober augenscheinlich nicht mehr das Futter der Angler gefressen haben. Bei Kontrollen war der Futterplatz zwar immer leergefegt, nur gehen wir davon aus, dass dies den zahlreichen Wasservögeln an dem See geschuldet ist. Meinem Wissensstand nach, wurde ab dem 10. Oktober – und das bis heute – kein Karpfen mehr an diesem Gewässer gefangen. Eine Tatsache, die unsere Vermutung bestätigen würde.Dass ich jetzt im Winter wieder regelmäßig fange, liegt am Gewässerwechsel. Ich habe die Futterkampagne am besagten, anspruchsvollen See beendet und meinen Fokus auf zwei Hausgewässer gelegt, die ich wirklich gut kenne. Generell gestaltet sich die Angelei dort relativ einfach – die perfekten Wintergewässer also.Carpzilla: Welche Rolle spielt das Futter im Winter und auf welche Köder setzt du jetzt?Zille: Im Winter setzte ich sehr gerne unsere Citruz Range ein. Ich vertraue da auf auffällige Köder, wie kleine Schneemänner, Pop Ups oder auch mal einen Wafter. Als Beifutter füttere ich gerne Dosenmais und Pellets, ob nun Citruz oder herkömmliche Fischpellets spielt dabei keine große Rolle. Hauptsache sie arbeiten gut und schnell. Eine Futterration, die ich alle zwei Tage füttere, ist beispielsweise: 1 Kilo Pellets, 1-2 Dosen Süßmais und ein paar wenige Hände Boilies. Falls man die Plätze mit dem Boot, Futterboot oder einer Futterrakete befüttert, dann funktionieren im Winter auch Boilieflakes ziemlich gut.Vielen Dank für deine Zeit! Übrigens: Weitere Infos zu Zilles Traumession findet ihr in unserer News.Ihr kennt das Video noch nicht? Dann seid ihr hier an genau der richtigen Adresse. Film ab:

Karpfen-Abenteuer mit dem Kajak: Nachgehakt zum Serienstart bei Kai & David.
Karpfen-Abenteuer mit dem Kajak: Nachgehakt zum Serienstart bei Kai & David
26
Nachgehakt 28.03.2022

Atemberaubende Landschaften, Karpfenangeln vom Kajak, unberührte Fische und Abenteuer PUR – das erwartet euch bei „Kajak Carping“, der neuen Videoserie von Kai Thiry und David Rosemeier auf Carpzilla Plus. Wir wollen einen Blick hinter die Kulissen der Serie werfen, wissen, wie es zu der Idee gekommen ist und wie Kai und David den Abenteuertrip erlebt haben. Im Nachgehakt Interview lassen sie uns daran teilhaben.Carpzilla: Hallo David, hallo Kai! Erstmal: Glückwunsch zur neuen Videoserie. Der Einstand am vorletzten Sonntag war ja direkt ein voller Erfolg. Erzählt doch mal, was erwartet den Zuschauer in der Serie „Kajak Carping“?David: Hallo in die Runde und vielen Dank für die Blumen! Kai und ich verbrachten letzten Sommer eine Woche an einem wunderschönen Fluss, der sich Kanyon-artig durch Südfrankreich schlängelt. Dabei legten wir fast 40 Kilometer auf dem Kajak zurück und angelten mitten in der Wildnis auf unberührte Fische. Die unterschiedlichen Facetten des Flusses, der Tackle Transport auf dem kleinen Kajak durch die Stromschnelle und natürlich die vielen Ups und Downs machten die Tour zu einem unvergesslichen Abenteuer für uns, das wir zum Glück mit der Kamera festgehalten haben.Carpzilla: Du sagtest es bereits, David: Vom Kajak auf Karpfen zu angeln ist wahrlich nichts Alltägliches und dann noch in diesem Paradies. Erzählt doch mal, wie kamt ihr zu der Idee, vom Kajak auf Karpfen zu angeln?David: Ich war mit meiner Familie bereits vor vielen, vielen Jahren an diesem wunderschönen Ort, damals noch mit Spinnrute und Wohnwagen. Auch die Kajaktour habe ich davor schon in einer ähnlichen Art, natürlich ohne Karpfenausrüstung, unternommen. 2017 machte ich dort kurz mit meiner Freundin halt, auf dem Weg zum Cassien. Schon damals konnte ich einige Karpfen fangen. Es war klar, dass es ein baldiges Widersehen geben würde und Kai brauchte ich zu der Idee - Kajak und Karpfen zu kombinieren - nicht lange überreden.Carpzilla: Wie verlief denn euer Trip zusammengefasst? Womit hattet ihr zu kämpfen, was ging euch leicht von der Hand?Kai: Da kann ich wirklich so manche Geschichte erzählen. Wir hatten zwei 1-Man Kajaks organisiert, die für das Tackle viel zu klein waren. Dem netten Busfahrer sei Dank, durften wir noch auf ein längeres Modell upgraden. Dann fanden die Franzosen, die auf ihr Natur-Juwel sehr gut achtgeben, unser Vorhaben weniger toll. Es kostete uns einige Überredenskunst, bis sie uns ziehen ließen. In der zweiten Nacht fiel ein Kajak auf Davids Zeh und zertrümmerte seinen Nagel, dazu kam, dass ich an dem Tag durch eine kurze Unachtsamkeit mein Kajak verlor und es erst viele Stunden später unter einer Stromschnelle wiederfand. Alle Pleiten, Pech und Pannen aufzuzählen, würde hier den Rahmen sprengen, vielleicht machen wir noch eine Recap Folge dazu… Seid gespannt!Carpzilla: Folge 1 ist bereits am vorletzten Sonntag erschienen, gestern, am 27.03. ging es weiter. Könnt ihr kurz anreißen, was die Zuschauer erwarten wird?Kai: Oh da gibt es jede Menge. Die erste Folge handelt ja „nur“ von der Vorbereitung an unserem Ausgangspunkt, einem kleinen Campingplatz. Das eigentliche Abenteuer geht also erst noch so richtig los. Fette Stromschnellen, riesige Felswände, unberührte Natur und jede Menge Karpfen erwarten alle Zuschauer. Wir hoffen und glauben, dass wir ein gutes Stück unseres Flows mit unserer Serie in alle heimischen Wohnzimmer transferieren und die Zuschauer an unserem Trip der besonderen Art teilhaben lassen können.Carpzilla: Ihr beiden seid für eure Abenteuerlust bekannt. Wie geht es also in diesem Jahr weiter?David: Da gibt es natürlich schon so manche Pläne. Zum einen werden Kai und ich viele große Gewässer in Frankreich beangeln, zum anderen planen wir auch ein Kajak Carping Revival an einem anderen, aber nicht weniger schönen Gewässer – seid gespannt, ihr werdet mit Sicherheit von uns hören!Carpzilla: Vielen Dank für eure Zeit, Jungs. Wir freuen uns auf die nächsten Folgen und wünschen euch für dieses Jahr viel Erfolg! David & Kai: Vielen Dank für das Interesse an unserer Serie. Wir wünschen allen Lesern und Zuschauern einen tollen Start in das Frühjahr 2022! Ihr kennt die Kajak Carping Videoserie von Kai und David auf Carpzilla+ noch nicht? Hier könnt ihr euch die ersten beiden Folgen anschauen: https://www.carpzilla.de/cz-plus/videos/serien Noch kein Carpzilla+ Abonnent? Kein Problem: Mit unserer Testwoche kannst du dir alle Carpzilla+ Inhalte eine Woche lang völlig kostenlos und unverbindlich anschauen: https://testwoche.carpzilla.de/ 

Partner
Deeper Rabattcode