Haken - besser mit oder ohne Beschichtung? Nachgehakt bei Jan Schütz von Carpleads
Kürzlich berichteten wir über die neuen KRV-Haken in der Carpleads Range. Auf den ersten Blick ein klassischer Kurv Shank-Haken, auf den zweiten aber doch etwas anders geformt und vor allem in zwei Versionen erhältlich: Der „Razor Sharp“ ist der erste PTFE-beschichtete Haken von Carpleads, der „Tough Black“ ist ein KRV ohne diese Beschichtung. Premiere feierten beide Modelle auf der Carp Zwolle – und sie kamen gut an. Wir haben nachgehakt, bei Carpleads-Media Manager Jan Schütz.
Carpzilla: Der KRV macht einen guten Eindruck, ohne Frage. Was auffällt ist, dass sein Öhr nicht so stark eingeschränkt ist wie bei anderen Anbietern. Das sollte sein Potential zu greifen noch erhöhen, lässt mehr Raum zwischen Öhr und Spitze, um zu greifen. Auch die Spitze ist besonders lang. Bewusste Entscheidungen? Wie läuft so eine Hakenentwicklung wirklich ab?
Jan Schütz: Hallo und zunächst ein herzliches Dankeschön für das Lob und euer Interesse an unseren neuen KRV-Modellen. Die Hakenentwicklung ist ein sensibles Thema, da ein Haken maximales Vertrauen genießen muss, um beim Angler eine Chance zu bekommen. Das Vertrauen hängt einerseits von der Hakenform an sich ab, da es dort viele unterschiedliche Geschmäcker gibt, aber auch von der Materialstärke und zu guter Letzt natürlich von der Schärfe, die in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung gewonnen hat. Als Grundform kam, für unser erstes fertiggestelltes Modell der neuen Generation, zunächst ein Curved-Shank in Frage. Diese Form verwenden wir schon bei unseren Ready Ronnies und können zudem auf eine lange Testphase zurückblicken, in der das Modell uns, unsere Teamangler und auch ausgewählte Stammkunden sehr überzeugt hat. Auf die Hakenentwicklung selbst kann ich gar nicht im Detail eingehen da das den Rahmen hier bei weitem sprengen würde. Vom Beschluss, ein neues Modell auf den Markt zu bringen, über die Kommunikation mit verschiedenen Herstellern, dem Besuch in der Produktionsstätte, diversen Test-Modellen und -stufen, mehrmaligem „Korrekturschleifen“ bis zum finalen, unseren Wünschen angepassten Modell, vergehen locker 1 bis 2 Jahre, bevor die Haken dann in unserem Shop zu finden sind. Das ist auch der Grund, weshalb der KRV bereits im Februar auf den Markt kam: Wir waren mit diesem Curved-Shank Modell bereits nach 3 Korrekturstufen vollkommen zufrieden, während die anderen 5 Modelle noch etwas Nacharbeit bedürfen. Zur Form unseres neuen KRV: Wir haben bewusst ein nur minimalst eingeschränktes Öhr gewählt, um den Zug möglichst direkt und linear auf die Spitze des Hakens zu übertragen. Dadurch bietet er unserer Meinung nach eine höhere Stabilität gegenüber Aufbiegen und hat vor allem deswegen auch weniger Potenzial im Fischmaul zu hebeln und dadurch auszuschlitzen.
Carpzilla: PTFE-beschichtete Haken bestimmen mittlerweile den Markt. Carpleads ist den Trend lange nicht mitgegangen. Warum die Entscheidung, solche Eisen jetzt doch ins Programm aufzunehmen?
Jan Schütz: Die Entscheidung haben wir nicht alleine getroffen. Wir sind nach wie vor überzeugt von der Stabilität und der langanhaltenden Mittel-Schärfe unserer bisherigen Hakenmodelle. Jedoch wurden die Rufe nach PTFE-beschichteten Modellen immer lauter und somit befassten wir uns mit diesem Thema. Auch der ‚englische‘ Stil hat ja einen deutlichen Einfluss auf den europäischen Markt. Zur Pop-Up-Angelei bieten wir leichtere, schärfere und nicht-reflektierende Haken an. Uns wurde dann immer mehr bewusst, dass wir nun den Schritt zu einer vollkommen neuen Haken-Range gehen, bei der wir Stabilität und größtmögliche Schärfe aus einer Serienproduktion vereinen wollen. Im Sommer können wir dann sogar sechs verschiedene Modelle anbieten, um jedem Kundenwunsch gerecht zu werden. Die neue Range bietet ebenso Varianten in Barbless-Ausführung und neben dem PTFE-Modell (Razor Sharp) auch die Ausführung in Black Nickel (Tough Black).
Carpzilla: Dennoch haltet ihr weiter an den unbeschichteten Modellen fest und die treffen auf viele Fans. Sie gelten als stabiler. Woran liegt das genau? Welche Vor- und Nachteile haben die Versionen mit und ohne Beschichtung?
Jan Schütz: Die unbeschichteten Modelle waren bislang unser Steckenpferd was verlässliche, langlebige und scharfe Haken angeht. Wir hatten so gut wie keine Probleme, mit aufbiegen oder brechen - da sind uns aus der Online-Community schon ganz andere Fälle bekannt. Mitbewerber wurden schon mehrfach öffentlich ‚zerrissen‘, wenn Haken im Drill den Geist aufgegeben haben. Viele unserer Kunden schwören deshalb nach wie vor auf ein Black Nickel-Finish. Der Unterschied der beiden Ausführungen in Schärfe und Stabilität ist beim ‚Tough Black‘ und ‚Razor Sharp‘ (PTFE) im Herstellungsprozess begründet. Dabei muss ich allerdings einwerfen, dass wir hier nicht von meilenweiten, aber dennoch, in Extremsituationen, bemerkbaren Unterschieden sprechen. Die Haken unserer Range werden im Grunde für beide Ausführungen aus einer Vanadium-haltigen Legierung gefertigt. Dieser Stahl hat einen hohen, komprimierten Kohlenstoffgehalt und ist dadurch äußerst stabil und bietet die Möglichkeit, eine länger haltende, scharfe Spitze zu produzieren. Beim Herstellungsprozess werden die Haken der ‚Razor Sharp’-Serie während der Beschichtung mit PTFE nochmals erhitzt. Dadurch verändert sich das Trägermaterial in seiner molekularen Beschaffenheit - kurz gesagt: Der Stahl wird etwas weicher und spröder und deshalb minimal weniger stabil. Das große Plus ist allerdings die gewonnene Schärfe dieses Coatings. Es kommt dadurch zustande, da die hauchdünne PTFE-Beschichtung eine extrem geschlossene, glatte Oberfläche bietet und dadurch bei einem Biss leichter in das Fischmaul eindringt. Ein weiterer Vorteil dieser Beschichtung ist, dass sie auffällige Lichtreflexe minimiert. Diese Eigenschaft ist vor allem in flachem, klarem Wasser und in Kombination mit der Verwendung von Pop-Ups ein großes Plus. Besonders scheue und vorsichtige Fische haben es so schwerer, den Haken erkennen zu können.
Die Black Nickel-Variante unter dem Namen ‚Tough Black‘ knüpft von der Machart nahtlos an unseren bisherigen Modellen an. Mit dem großen Vorteil, dass die ‚Neuen’ auch einen spürbar deutlichen Gewinn an Schärfe erfahren. Die ‚Tough Black‘ Haken werden im Elektrolyse-Verfahren, also einer Veredelung durch Strom in einer Art Wasserbecken, beschichtet. Hierzu trägt der einfließende Strom eine feine Nickel-Schicht auf die Roh-Haken auf und sorgt so für eine sehr materialschonende Beschichtungsart. Durch den Verzicht auf das PTFE-Coating und die damit einhergehende Material-Änderung können wir diesen Haken besonders für die harte Angelei empfehlen. Durch die stabilere, da dickere, Ausführung der Beschichtung ist ausserdem die Spitze etwas länger stabil, wenn auch minimal weniger scharf, als die ‚Razor Sharp‘. Beides, der Gewinn an Stabilität und die etwas weniger scharfe Spitze resultieren aus dem Beschichtungsverfahren, welches komplett anders ist als bei den PTFE-beschichteten Modellen. Mit der Entscheidung, zukünftig beide Beschichtungsvarianten anzubieten können wir sowohl den Bedürfnissen nach absolut robusten Haken, als auch der Nachfrage nach absolute scharfen, PTFE-Modellen nachkommen. Dadurch sollen möglichst alle Angler die passende Haken-Ausführung für ihre Angelei in unserem Programm finden.
Carpzilla: Vielen Dank für die Einblicke! Zum Schluss und als Mehrwert für jeden Leser: Welches Rig ist deiner Meinung nach der Hammer in Kombination mit einem KRV?
Jan Schütz: Im Grunde kann der KRV für fast jedes Ring genutzt werden, das war auch einer der Gründe, warum wir diese Form zuerst in unser Sortiment aufgenommen haben. Dennoch kann ich eine Empfehlung besonders in Kombination mit dem Ronnie Rig, wie es auch von uns als fertige Variante angeboten wird, geben. Ebenso eignet sich der Haken, durch die große Öffnung zwischen Hakenspitze und Öhr, für die Verwendung an Stiff Rigs oder aber auch ganz klassisch am Blowback Rig, mit einem kleinen Rig Ring.
Weitere Rig-Ideen bieten wir zum Beispiel auch auf unserem Blog an. Im digitalen Rig-Guide bieten wir ‚Step by Step’-Bindeanleitungen für einfache Rigs, bis hin zu komplexen Montagen.
Michael Lechelt arbeitet in der Abteilung Wasseruntersuchung eines Instituts für Umweltuntersuchungen und hat uns erst kürzlich in einem Interview die Bedeutung der Sprungschicht erläutert. In diesem Folgebeitrag geht er auf den Einfluss des Windes ein, um uns zu helfen, den Lebensraum Wasser noch besser zu verstehen.Angle in der warmen Jahreszeit im Wind und in der kalten am windabgewandtem Ufer! Gerade unter den Karpfenanglern ist diese alte Regel bekannt. Gleiches gilt aber auch für die anderen Friedfische und Raubfische, die den Futterfischen folgen. Wieso ist das aber so und wann genau ist der Wendepunkt zwischen diesen beiden Gegebenheiten? Dieser Artikel erklärt Euch die tatsächlichen Zusammenhänge und hilft Euch so, die Fische besser zu finden.Wie wir alle wissen, ist das Wichtigste beim Angeln die Lokalisation der Fische bzw. die Kenntnis über deren potentielle Aufenthaltsorte. In meinem Interview zur Sprungschicht haben wir uns mit dem wahrscheinlichen Aufenthaltsort der Fische hinsichtlich der Wassertiefe beschäftigt. Wir können ihren Standort aber oftmals noch weiter einschränken, wenn wir zusätzlich die Windrichtung beachten. Die zentrale Bedeutung für den Aufenthaltsort der Fische hat auch hier wieder die Wassertemperatur, weil die wechselwarmen Tiere meist wärmere Temperaturen bevorzugen und diese können in einem stehenden Gewässer, nicht nur in der Tiefe, sondern auch an den verschiedenen Ufern, sehr variieren! Die folgenden Betrachtungen beziehen sich auf tiefere, stehende Gewässer wie zum Beispiel den typischen Vereins-Baggersee. Sie können nicht auf Fließgewässer übertragen werden. Um den Einfluss des Windes auf die Fische verstehen zu können, müssen wir uns noch einmal mit einigen Grundlagen zum Element Wasser und dessen Eigenschaften beschäftigen. Dazu sollten wir die Bedeutung folgender Begriffe aus der „Limnologie“ (Binnengewässerkunde) verstehen. Dichteanomalie des WassersSommer- und WinterstagnationFrühjahrs- und Herbstzirkulation Dichteanomalie des WassersWasser hat seine höchste Dichte bei genau 4°C, ist dann also am schwersten! Das heißt also, bei Temperaturen über 4° C ist es leichter und bei Temperaturen unter 4°C ist es auch leichter! Wasser ist mit Temperaturen unterhalb 0°C (Eis) am leichtesten und schwimmt auf wärmerem Wasser. Für uns eine Selbstverständlichkeit, bei den meisten anderen Flüssigkeiten ist dies aber nicht so. Hier nimmt die Dichte mit sinkender Temperatur kontinuierlich zu. Ohne diese spezielle Eigenschaft wäre das Leben im Wasser in unseren Breitengraden gar nicht möglich, denn anderenfalls würde ein Gewässer von unten nach oben zufrieren und jedes Leben im Winter vernichten.Sommer- und WinterstagnationSowohl in einem kalten Winter, als auch im Sommer kommt es zu einer stabilen Temperaturschichtung des Wasserkörpers, so dass auch der Wind diesen nicht mehr durchmischen kann. WinterstagnationIm Winter befindet sich das wärmste Wasser mit 4°C direkt am Grund, das kältere Wasser befindet sich aufgrund seiner geringeren Dichte an der Oberfläche. Je kälter, desto weiter oben. Bei einer Eisbedeckung ist der Wasserkörper gegen jeden Windeinfluss geschützt. Allerdings bleiben auch unsere Gewässer nicht vom Klimawandel verschont. Bei einem Winter ohne längere Temperaturphasen unter 4°C entfällt die Winterstagnation! Einfluss des Windes während der Winterstagnation Vorausgesetzt, der See ist nicht mit Eis bedeckt, so bewegt der Wind das kalte Oberflächenwasser auf das Wind zugewandte Ufer und es entsteht eine Oberflächenströmung, die auf das Ufer drückt. Daraus resultiert eine Unterströmung, die das kalte Oberflächenwasser entgegengesetzt fließen lässt. In kleineren Gewässern kann die Unterströmung bis ans entgegengesetzte Ufer reichen. Wärmeres Wasser aus tieferen Bereichen wird dann bis nach oben ans Ufer gedrückt. Die Fische sind bei diesen Bedingungen oftmals, aufgrund der etwas wärmeren Wassertemperaturen, an dem windabgewandtem Ufer zu suchen. Allerdings stehen die Fische im Winter generell recht tief und verlassen die 4°C „warmen“ Bereiche kaum. Da der Stoffwechsel erheblich reduziert ist, haben Sie möglichst unterströmungsberuhigte Gewässerbereiche aufgesucht. Dieses können tiefere Bereiche sein, windgeschützte Buchten oder eben auch Kanten am windabgewandtem Ufer. SommerstagnationIn der wärmeren Jahreszeit erwärmt sich das Oberflächenwasser und „schwimmt“ dann auf dem kälteren Tiefenwasser. Es bildet sich eine „Sprungschicht“ (Siehe auch Interview Sprungschicht), die den tieferen Wasserkörper von dem Wasserkörper an der Oberfläche trennt. Dies kann, bei windstillem Wetter, bereits ab einer Wassertemperatur von ca. 6°C geschehen. Allerdings ist diese warme Oberflächenschicht (Epilimnion) dann im Frühjahr noch recht unstabil und kann durch Wind wieder durchmischt werden. Ab ca. 12°C bildet sich dann eine stabile Schichtung aus.Einfluss des Windes während der Sommerstagnation Der Wind bewegt das warme Oberflächenwasser auf das windzugewandte Ufer und es entsteht eine Oberflächenströmung, die auf das Ufer drückt. Daraus resultiert eine Unterströmung, die das warme Oberflächenwasser nach unten abführt. In kleineren Gewässern kann die Unterströmung bis ans entgegengesetzte Ufer reichen. Kälteres Wasser wird dann von der Sprungschicht bis nach oben ans Ufer gedrückt. Bei stärkerem Wind verläuft die Sprungschicht auch nicht mehr horizontal, weil die warmen Wassermassen an das windzugewandte Ufer gedrückt werden. Die Fische sind bei diesen Bedingungen sehr häufig an dem Ufer mit auflandigem Wind zu suchen. Bringen wir an diesem Ufer zusätzlich Futter ein, so können die „Duftstoffe“ durch die Unterströmung weit in den See hinausgetragen werden. Das Futter kann so von den Fischen besser wahrgenommen werden und lockt diese zu unserem Angelplatz! Neben der Beeinflussung der Wassertemperatur, spielen in der wärmeren Jahreszeit aber weitere Faktoren eine wesentliche Rolle. Die Wellenbewegung erzeugt am windzugewandten Ufer oftmals eine Aufwirbelung von Sedimenten und Freispülung von Nahrung. Es kommt zu einer deutlichen Trübung des Wassers. Die Oberflächenströmung führt weitere Nahrung mit sich. Durch das angetrübte Wasser und die Geräusche der Wellen fühlen sich die Fische auch direkt am Ufer sicher. Gerade Karpfen lieben diese Trübungszone und so manche Sternstunde ist diesen Umständen zu verdanken! Frühjahrs- und Herbstzirkulation Zweimal im Jahr kommt es in unseren Breitengraden in der Regel zu einer vollständigen Durchmischung des Wasserkörpers. Das Wasser zirkuliert also von unten nach oben und umgekehrt. Frühjahrszirkulation Die Lufttemperatur erwärmt das Oberflächenwasser. Wenn das Wasser 4°C erreicht, sinkt es ab! Kälteres Wasser steigt von unten nach oben auf! Es kommt zur Zirkulation, die vom Wind noch gefördert wird, bis der gesamte Wasserkörper 4°C erreicht hat. Für die Fische das Signal, die Winterquartiere zu verlassen. Sollte die Winterstagnation aufgrund zu hoher Lufttemperaturen (größer 4°C) entfallen sein, so gibt es auch keine Frühjahrszirkulation. Die Herbstzirkulation geht dann direkt in die Sommerstagnation über!Einfluss des Windes während der Frühjahrszirkulation Der gesamte Wasserkörper hat jetzt die gleiche Temperatur. Die Fische können sich jetzt theoretisch überall aufhalten. Der Einfluss des Windes spielt während dieser Phase eine eher geringere Rolle, weil keine Wassermassen unterschiedlicher Temperatur bewegt werden können. Allerdings können warme Winde und die Frühjahrssonne das Oberflächenwasser bereits erwärmen. Daher gilt: Bei höherer Lufttemperatur das windzugewandte Ufer aufsuchen bzw. in flachen Gewässerbereichen fischen, die von der Sonne schnell erwärmt werden. Herbstzirkulation Die Lufttemperatur kühlt das Oberflächenwasser ab. Wenn die Wassertemperatur hier Werte erreicht, die unterhalb derer im Tiefenwasser (Wasserkörper unterhalb der Sprungschicht) liegt, so sinkt das Oberflächenwasser ab! Dieser Prozess beginnt bei ca. 10°C, je nach Tiefe und Größe des Gewässers (bei sehr großen und tiefen Gewässern ist es auch im Sommer unter der Sprungschicht sehr kalt). Der gesamte Wasserkörper wird durchmischt und die Sprungschicht löst sich auf. Die sauerstofffreien Bereiche, die oftmals im Tiefenwasser vorhanden waren, verschwinden. Dieser Zyklus setzt sich fort, bis der gesamte Wasserkörper 4°C erreicht hat. Der Wind fördert diesen Prozess maßgeblich. Einfluss des Windes während der Herbstzirkulation Der gesamte Wasserkörper hat jetzt die gleiche Temperatur. Der Einfluss des Windes spielt während dieser Phase eine eher geringere Rolle, weil keine Wassermassen unterschiedlicher Temperatur bewegt werden können. Allerdings können kalte Winde das Oberflächenwasser weiter abkühlen. Auch in dieser Phase können sich die Fische eigentlich überall aufhalten. Jedoch ist der Stoffwechsel der Fische bereits verlangsamt und zwingt die Fische zu einer möglichst energiearmen Verhaltensweise. Ab ca. 6°C ziehen sie kaum noch umher und suchen möglichst unterstömungsberuhigte Gewässerbereiche auf. Dieses können tiefe Bereiche sein, windgeschützte Buchten oder eben auch Kanten am windabgewandten Ufer. Fazit und Faustregeln:PhaseTemperaturbereichAngel-Ufer bei WindFrühjahrszirkulationab Erwärmung der Oberflächenwassertemperatur auf über 4°CFische am windzugewandten Ufer, wenn die Lufttemperatur über der Wassertemperatur liegt. Andernfalls umgekehrt.SommerstagnationAusbildung der Sprungschicht, Temperaturen ab ca. 6 - 12°CFische am windzugewandten Ufer Herbstzirkulationab Abkühlung der Oberflächenwassertemperatur auf ca. 10°CFische am windabgewandten Ufer, wenn die Lufttemperatur unter der Wassertemperatur liegt. Andernfalls umgekehrt.WinterstagnationOberflächentemperatur unter 4°C, Wasserkörper mit 4°C am Grund am wärmstenFische am windabgewandtem Ufer (macht aber nur Sinn, wenn es hier auch tiefere Bereiche gibt) Zur Planung des nächsten Angeltrips solltet ihr daher immer über die Windvorhersagen informiert sein. Dafür gibt es hervorragende Apps fürs Handy. In der Kartendarstellung könnt ihr die genaue Windrichtung und Stärke auf die verschiedenen Ufer des Sees vorhersehen (links: Windy, rechts: Windfinder). Die Kenntnis über die Wassertemperatur ist entscheidend, um diese vier verschiedenen Phasen im Verlauf eines Jahres bestimmen zu können. Daher darf ein geeignetes Thermometer beim Angeln nie fehlen! Letztendlich geht es eigentlich immer nur darum, das Ufer mit dem wärmsten Wasser zu finden. Das kann z.B. im Frühjahr, entgegen der Faustregel, auch eine sonnenbestrahlte, flache Bucht sein, die im Windschatten liegt!Michael LecheltTeil 1 verpasst? Den Beitrag zur Sprungschicht liest du hier:https://www.carpzilla.de/mag/interview/das-bewirkt-die-sprungschicht-ein-interview-mit-michael-lechelt-14065.html
weiterlesenWhat's up - so heißt die brandneue Update-Reihe bei Successful Baits! Im Abstand von 2 -3 Monaten erscheint ab sofort eine neue Ausgabe, in der ihr immer alles rund um die Boiliemacher aus Kerken erfahrt. Egal ob aktuelle Fänge von Kunden oder Teamanglern, Neues aus der Boilieküche oder Produktneuheiten im Shop bei Successful Baits – What’s Up hält euch auf dem Laufenden.Für die erste Ausgabe hat sich Tammo Schiller richtig ins Zeug gelegt und alles Wissens- und Sehenswerte aus den letzten Wochen geschmackvoll zusammengestellt. Angefangen bei spektakulären Fängen von Nils Ötjen, Michael Fleischmann, Sven Johnen und Co., über Shop-Neuheiten aus dem Hause Carpleads oder Ridge Monkey. Letztere stellen einen mobilen und universell einsetzbaren Sandwich-Toast her, der sich hervorragend für den Benzin- oder Gaskocher eignet. Aber auch aus den heiligen Hallen gibt es Neuigkeiten zu vermelden: Der Octopus Boilie ist da und sorgt bereits für kapitale Fänge am Wasser, wie die aktuelle Pressemeldung von Teamangler Felix Kaczamrek eindrucksvoll zeigt.Alles weitere und alle Einzelheiten erfahrt ihr direkt hier bei "What's Up":http://carpblog.successful-baits.de/whats-up-das-update/
weiterlesenGleich zwei neue Hakenmuster haben die UK-Boys von Nash jüngst auf ihrer Website präsentiert. Der erste Blick verrät es bereits: die sind von Nash! Denn die bewährt bissige Charakteristik der Claw-Modelle wurde beibehalten, während die Funktionsweisen der neuen Formen Einiges versprechen. Hier bekommt Ihr die Infos.Bewährtes zielgerichtet erweitertMister Pinpoint himself, Marc Voosen, steckt hinter der Entwicklung der beiden neuen Hakmaschinen von Nash, was nicht überrascht. Nash-Haken sind bekannt für Schärfe, Langlebig- und Robustheit. Und alle haben sie Eines gemein: sie fallen auf! Der ins Auge springende „Knick“ im Bogen verleiht dem Haken hohes Hakpotential sowie einen sauberen und sicheren Sitz im Fischmaul, der gewählte Carbonstahl ist stabil und widersteht auf diese Weise so manch hartem Drill. Die neuen Modelle bilden hierbei keine Ausnahme, denn obwohl die Grundform auf ihre jeweilige Bestimmung präzise getrimmt wurde, ist doch der Bogen noch immer eindeutig „Nash“. Was aber könnt Ihr nun anfangen mit den zwei neuen Greifern?Flota ClawGanz einfach gesprochen, liegen die Stärken des Flota Claw in erster Linie in der Zig- und Oberflächenangelei. Zwar hat besonders die erste der beiden Methoden in Deutschland noch keine lange Tradition, doch sie erfreut sich einer immer größer werdenden Anhängerschaft. Aber spätestens beim Stichwort Oberflächenangeln werden den meisten unter uns die Knie weich, steht es doch für Nervenkitzel, Überraschungsmomente und oft schnellen Erfolg. Der Flota Claw ist genau hierfür geschaffen. Laut Nash eignet er sich ideal für den Einsatz mit Slicker Floaters, Waftern und Pop Ups sowie natürlich auch sämtliche üblichen Zig-Baits. Erhältlich ist dieses Modell, das sehr dem ursprünglichen Claw ähnelt, in den Größen 6, 7, 8, 10, 12, sowohl mit als auch ohne Widerhaken, jeweils erkennbar an der roten (mit) und blauen (ohne) Verpackung.Chod ClawDer Chod Claw wartet mit nach außen gebogenem Öhr auf und die meisten unter Euch wissen sicher bereits, was das bedeutet: dies ist der Haken für die steife Mono oder Fluo. Aber das Öhr einfach nach außen zu designen und mit den übrigen positiven Eigenschaften des Claws zu verbinden, war Voosen natürlich nicht genug. Nein, es wurde etwas größer gestaltet um so das doppelte Durchziehen auch dicker und steifer Vorfachmaterialien zu ermöglichen. Herausgekommen ist also eine Maschine von einem Haken, die sich beispielsweise für Pop Up-Montagen hervorragend eignet. Der weite Hakenbogen greift nach dem Biss viel Fleisch und die Schärfe der Pinpoint-Spitze tut ihr Übriges. Erhältlich ist der Chod Claw in den Größen 2, 4, 5, 6, 7 und 8 als Version mit Widerhaken und von 4 bis 8 ohne denselben.Ihr wollt mehr Infos? Dann stöbert direkt hier bei den ultrascharfen Haken auf der neuen Nash-Webseite!Oder ihr deckt euch dirkt mit den brandneuen Haken ein. Zum Beispiel bei fogenden Händlern:MuR TackleshopAngelzentrale HerriedenEuroCarpAnglingDirectBock auf weitere Details zum Chod Claw? Dann checkt den folgenden Clip ab:
weiterlesenUnglaublich, mittlerweile bricht bereits der vierte Teil meiner Ausführungen über Rigs an. Und noch immer habe ich nicht alle grundlegenden und wichtigen Dinge dazu angesprochen. Doch zumindest ist nunmehr alles schon sehr ordentlich unterteilt. Schonmal ein D probiert?Wie schaut es denn in Ihrer Rig Box mit D-Rigs aus? Kommen diese Montagen bei Ihnen ebenfalls regelmäßig zum Einsatz. Ich bin z.B. ein bekennender Fan von diesem Vorfachaufbau. Besonders beim Hindernisfischen setze ich ein D-Rig bereits seit vielen Jahren ein. Dazu kombiniere ich ganz einfach einen sehr stabilen Kurv Shank XX mit einem 50lb tragendenden, beschichteten Vorfachmaterial. Der extrem stark gewählte und somit auch außergewöhnlich schwere Kurv fällt nach dem Einsaugen sehr rasch wieder nach unten. Dadurch fasst er weitaus besser in der Unterlippe als ein deutlich leichterer Haken. Kombiniert man das Ganze dann noch mit einem schweren Hakenköder, so werden die Fische in der Regel bombensicher in der Unterlippe gehakt. Der schwere Köder drückt den Kurv quasi noch zusätzlich in Richtung Maulunterseite. Aussteiger sind bei dieser Auswahl der Montage höchst selten und kommen bei mir fast nie vor. Wenn vor Hindernissen, warum dann nicht auch anderswo?Was beim Hindernisfischen so super klappt, sollte auch sonst sehr gut funktionieren. Das ist auch der Grund, warum ich diese Montage mittlerweile auch beim entspannten Fischen, so ganz ohne Hindernisbedrohung, einsetze. Ach ja, früher habe ich zur Köderbefestigung immer einen mittelgroßen Rig Ring verwendet. Heute nutze ich oftmals auch einen Micro Ring Swivel, einen winzig kleinen Ringwirbel. Dieser gibt dem Haken eine größere Bewegungsfreiheit und mir ein noch besseres Gefühl im Hinterkopf. Und exakt dies sollte jeder Angler schließlich auch stets haben. Zumeist habe ich auch bei dieser Variante noch ein ordentliches Stück Knetblei kurz vor dem Haken auf dem Vorfach. Dazu ummantele ich kurzentschlossen noch einen großen Sinker mit etwas Putty. Dadurch dreht der Haken dann noch deutlich aggressiver ein. Aber das hatte ich ja bereits ausführlich in den vorangegangenen Teilen dieser Serie beschrieben.Ich nutze allerdings auch noch sehr gerne und häufig eine weitere D-Variante. Und zwar eine Fluorocarbon-Version. In der Regel schaut sie vom Aufbau her wie ein normales Chod Rig aus. Der einzige Unterschied besteht dann daraus, dass ich das D etwas größer und länglicher wähle. Und ja, auch hierbei tausche ich mittlerweile den Rig Ring gegen den zuvor bereits angesprochenen kleinen Ringwirbel aus. Standardmäßig setze ich bei dieser Montage dann auf einem Choddy Haken. Der ist bedingt durch seine Form ein echt starkes Fangeisen. Durch das nach außen gebogene Hakenöhr eignet er sich bestens für das steife Fluorocarbon.Ach ja, da fällt mir noch etwas Interessantes ein: Nutzen Sie eigentlich auch so ganz normale Fluorocarbon Rigs? Damit meine ich die Ausführungen, die mit einem Haar kombiniert sind? In der Regel wird bei diesen Montagen dann zuerst das Haar aus mehr oder weniger weichem Geflecht an das Hakenöhr geknotet. Erst danach wird dann ebenfalls der Haken an das Vorfachmaterial angebunden. Nicht selten fixiert dann noch ein kleiner Silikonring den „Haaraustritt“ auf dem Hakenschenkel. So oder ziemlich ähnlich sehen zumindest die Standardversionen der weitaus meisten Karpfenangler aus. Und keine Frage, diese Montage funktioniert auch wirklich mehr als nur passabel und hat sich in unzähligen Situationen bestens bewährt.Und trotzdem, ich nutze an viel befischten Gewässern oder aber wenn ich bestimmte, nicht so einfach zu fangende Zielfische ins Auge gefasst habe, eine abgewandelte Version. Standard kann ja schließlich auch jeder!Maulsperre für Fortgeschrittene (Karpfen)Nein mal ernsthaft, mir ist ehrlich gesagt aufgefallen, dass ich in exakt den beschriebenen Situationen mit dieser Abart deutlich erfolgreicher war. Doch was ist daran denn so kontrovers? Ganz einfach, ich binde das Vorfach inklusive „Haar“ einfach komplett durch. Richtig gelesen, bei meiner speziellen Version besteht einfach alles aus Fluorocarbon. Von wegen „weiches, schön geschmeidiges Haar“. Bei meiner Version ist alles extrem sperrig, grob und wirkt halt total ungehobelt. Klingt echt skurril, nicht wahr? Allerdings ist dies auch so gewollt und man könnte es schon fast als „die Masche“ bezeichnen. Im Grunde genommen fischt so eigentlich kaum ein anderer Angler. Ganz genau! Und daher ist es für die Carps auch so speziell und anders. Kombiniere ich das Ganze nun auch noch mit einem richtig schweren und starken Stahl von einem Haken, dann besitze ich schon fast ein „Alleinstellungsmerkmal“. Das hat doch was und ist damit schon irgendwie wieder recht cool! Doch viel wichtiger ist natürlich, dass es einfach große Karpfen fängt.Da so etwas beim Karpfenfischen wahrlich extrem selten zu finden ist, können unsere Zielfische wohl kaum negative Erfahrungen damit gemacht haben. Und exakt so schaut es auch in der Praxis aus. Mal eben wieder ausspucken will dann schon echt gut gelernt sein. Es funktioniert schon nahezu wie eine Art Maulsperre. Selbst erfahrene Gesellen kommen mit so einem Gesamtgebilde von Vorfach gar nicht klar. Haben sie erst einmal den Haken samt Köderkombi in ihr Maul eingesaugt, werden sie das Ganze nur noch ziemlich selten wieder los. Als Haken verwende ich hierfür übrigens einen Wide Gape oder aber Kurv Shank der Größe 4 und teils sogar auch 2 in der Version XX. Fürwahr, schaut man zum ersten Mal auf diese dickdrahtigen Hakenversionen, wirken sie wirklich enorm. Wahrscheinlich würde auch ein normaler Wide Gape oder Kurv Shank Haken schon ausreichend sein – nur für den Fall, dass Sie dem Braten nicht so wirklich trauen. Das sollte natürlich jeder für sich ganz allein entscheiden. Ich jedenfalls habe bereits derartig viele Karpfen damit gefangen, dass sie mein volles Vertrauen genießen. Damit gehören die Zeiten voller Skepsis längst der Vergangenheit an. Ach ja, zum Schluss noch eine Kleinigkeit zu diesem Rig: Ich binde immer ein paar dieser Montagen vor. Zur Lagerung kommen sie dann in eine passende Rig Box. Das bewirkt, dass sich der Winkel, in dem das Vorfach aus dem Hakenöhr austritt, wieder sehr gut entschärfen kann. Fluorocarbon ist wirklich extrem steif und beide Hakenversionen besitzen ein leicht nach innen gebogenes Öhr. Sollten Sie sich diese Zeit nicht nehmen können oder wollen, so bewirkt ein Kicker oder aber ein Stückchen Schrumpfschlauch denselben Effekt. Liebe Leser, vielleicht experimentieren Sie zukünftig ja auch wieder ein wenig mehr mit Rigs herum. Sie wissen doch, man lernt niemals wirklich aus.Ich wünsche Ihnen jedenfalls viele dicke Fische!Thomas Talaga
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