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Deine Story / 12.03.2024

David Rosemeier: Steinig und schwer oder eine Frage der Strategie? Der Weg zum ersten Saisonkarpfen!

Hier und da tauchen sie allmählich auf – die allerersten Fangbilder in den sozialen Netzwerken. Immer ein Garant dafür, dass es am Wasser so langsam losgeht. Wer den Saisonstart noch hinauszögert, bis das Wasser die magische 10-Grad-Marke erreicht hat, verpasst womöglich den ein oder anderen Bonusfisch. David Rosemeier erklärt, wie das Phänomen Kaltwasserkarpfen gelüftet wird…

Zugegeben, so richtig einladend ist das Wetter im Februar noch nicht, wenn es auch bei mir an der Zeit ist, mein Tackle aus dem Winterschlaf zu holen. Dabei ist es dem diesjährigen Winter zu verdanken, dass die Saison bereits so früh im Jahr losgehen kann. In manchen Jahren waren die Seen meiner Heimat zu diesem Zeitpunkt noch von einer dicken Eisschicht überzogen. Doch dem Klimawandel sei Dank (Ironie), fällt die winterliche Zwangspause immer kürzer aus. 

In diesem Jahr entschied ich mich dazu, den Saisonstart an einem für mich gänzlich unbekannten Gewässer zu verbringen. Keine Vorkenntnisse über den Fischbestand, Bodenbeschaffenheiten oder sonstiges, ich startete sprichwörtlich bei null und musste mir den See Stück für Stück erarbeiten. Keine leichte Aufgabe, denn die Wassertemperatur lag nur knapp über fünf Grad!
Karpfenangeln im Frühjahr.
Das frühe Frühjahr hat zwei Facetten. Zum einen können sich die Fische bei Minusgraden noch in ihren Winterstandorten aufhalten. Zum anderen mobilisiert sie die inzwischen längere, helle Tageshälfte und lockt die Karpfen vielerorts in flache, sonnenerwärmte Bereiche. Auch wenn es oberhalb der Wasseroberfläche noch nicht so aussieht, sind die Fische oftmals schon deutlich mobiler, als man für möglich hält!  

Für mich gibt es auch im Februar zwei sehr wichtige Anhaltspunkte, an denen ich mich orientiere. Zuallererst meide ich Wassereinläufe, die zu dieser Zeit häufig eiskaltes Schmelzwasser mit sich führen. Zum anderen interessieren mich abgestorbene Krautfelder, Totholzbereiche und Buchten, in denen bei milden Wetterphasen der Wind hineindrückt. Wichtig ist hier zu unterscheiden, dass sich die Fische in manchen Bereichen grundsätzlich aufhalten und manche nur bei entsprechenden Bedingungen aufsuchen. 
PR Baits Saure Biene Boilies.
Frühjahrs-Rigs von David Rosemeier.
PR Baits Saure Biene Ready To Use PVA Sticks.
Da mein auserwählter Baggersee gleich über mehrere dieser angesprochenen Strukturen verfügt, musste ich mich erst an die Standorte der Fische herantasten. Im Wasser liegendes Totholz diente mir als Hotspot der allerersten Nacht 2024. Mit der zweiten Rute – der Suchrute – wollte ich in mehreren Nächten verschiedene weitere Areale absuchen. Tatsächlich bekam ich auf die Totholzrute gleich am ersten Morgen einen fulminanten Biss. Doch der Fisch verabschiedete sich nach einem kurzen Hook and Hold Kampf in den kalten Fluten. Kein guter Start und ehrlich gesagt, macht mir das stumpfe Wegziehen von einem Hindernis auf Dauer auch keine Freude. Doch mit der Suchrute erzielte ich in der darauffolgenden Nacht einen Treffer, genauer gesagt sogar zwei! Hinter einem kleinen Plateau fand ich ein abgestorbenes, großes Krautfeld mit vereinzelt lemig-weichen Stellen dazwischen. Trotz eines eher gemischten Gefühls erwies sich diese Stelle als absoluter Glückstreffer. Sie schien von den Karpfen in regelmäßigen Abständen angeschwommen zu werden, die im abgestorbenen Kraut nach Nahrung suchen.
David Rosemeier fängt langen Spiegelkarpfen.
Makelloser Zeilenkarpfen für David Rosemeier.
Gleich zwei Spiegler besuchten mich Anfang Februar für einen kurzen Landgang – und so sollte es weitergehen! In drei Nächten fing ich auf diesem Platz insgesamt sieben Karpfen! Darunter hohe 30iger und ein überaus hübscher Zeiler. Ein Saisonstart nach Maß, den ich in den kommenden Wochen noch weiter ausbauen möchte. Doch nun heißt es erstmal ab nach Frankreich und dem dort nahenden Frühling entgegenfahren. Diese Saison wird ein Fest, ich spüre es!
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