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Interview / 31.03.2020

Bissanzeiger-Sammler seit über 10 Jahren - Wolfgang Kalweit im großen Interview!

Elektronische Bissanzeiger sind aus dem Karpfenangeln nicht mehr wegzudenken. Wolfgang Kalweit ist passionierter Angler und von den Piepern so sehr fasziniert, dass er vor über 10 Jahren damit begann, sich eine umfangreiche Sammlung aufzubauen. Doch welche Entwicklung durchlebten die Bissanzeiger in diesen Jahren und welche Features machen in der heutigen Zeit Sinn? All das und noch vieles mehr erfahrt ihr im großen Interview mit dem Experten …

Carpzilla: Lieber Wolfgang, wir begrüßen dich herzlich zum heutigen Interview. Du sammelst mittlerweile seit über zehn Jahren Bissanzeiger und die elektronischen Geräte scheinen auf dich einen ganz besonderen Reiz auszuüben. Was macht für dich die Faszination aus und wie ist daraus eine Sammelleidenschaft entstanden?

Wolfgang: Zunächst möchte ich mich dafür bedanken, dass Ihr der Geschichte der Karpfenangelei etwas Raum gebt. Eines ist mal klar, der elektronische Bissanzeiger hat das Karpfenangeln stark verändert. Stellt Euch mal vor, Ihr müsstet nachts wach bleiben und auf das Klingeln eines Glöckchens oder das Rascheln einer Rolle Silberpapier achten! Das waren nämlich die gebräuchlichsten Bissanzeiger in der Zeit vor unseren elektrischen Helfern.  

Ich selbst habe mit 11 Jahren das Angeln begonnen und hatte damals das Glück, durch meinen Bruder Thomas und dessen Freunde schon früh in Kontakt mit älteren „Boilieanglern“ zu kommen. So kam es, dass ich quasi schon mit zwölf Jahren begann, gezielt auf Karpfen zu angeln. Das war 1992. Es war tatsächlich so, dass ich – mangels Geldes – zu Beginn keine elektronischen Bissanzeiger hatte. Ich habe zwei Jahre lang viele Nächte auf der Iso-Matte neben den Ruten geschlafen, mit jeweils einer Aalglocke in der Schnur. Ich habe zwar keinen Biss verpasst, aber das war schon eine Harte Nummer. Neidisch habe ich immer auf die älteren Angelkollegen geblickt, die dank den Optonic Super XL oder den Fox Micron SX in Kombination mit kabelgebundener Sounderbox tief und fest in ihren Zelten schlummerten. Ich glaube, diese Sehnsucht als Kind ist der Kern meiner heutigen Sammelleidenschaft.

Es dauerte nicht lange und mit 13 oder 14 Jahren konnte ich mir endlich auch den ersten elektronischen Bissanzeiger leisten (erst mal einen, für nur eine Rute...) und dann ein halbes Jahr später den zweiten. Es waren Carp Sounder! Sie haben hunderte Nächte zuverlässig für mich auf die Ruten aufgepasst.

Aus der Sehnsucht in Kindertagen, hat sich vor 10 Jahren dann irgendwas entwickelt. Es waren glaube ich Optonic Delkim Conversions – für kleines Geld auf einem Angelflohmarkt gekauft – die das Feuer in mir entzündet haben. Sie erinnerten mich an die Bissanzeiger, die zu Beginn meiner Angelkarriere noch überall zu sehen waren, nämlich die Optonics. Noch heute stehe ich deshalb total auf Optonics und Optonic-Conversions (Umbauten), wie es sie z.B. von Delkim, Bamford, der Wassersportcentrale (WS) Genk oder von Bruins Boxmeer gab. Aber auch unbekannten Umbauten kann ich nicht widerstehen.

Carpzilla: Erzähl uns bitte mehr über deine Sammlung. Welche Modelle umfasst sie bis dato und auf welche „Schätzchen“ bist du besonders stolz?

Wolfgang: Am meisten interessieren mich alle elektrischen und elektronischen Bissanzeiger, die man auf einen Bankstick beziehungsweise Buzzerbar schrauben kann. Das heißt, der Typ Bissanzeiger, wie er im Karpfenangeln am gebräuchlichsten ist. Es gab / gibt ja zum Beispiel auch Bissanzeiger, die auf die Rute montiert oder neben der Rute aufgestellt werden. Die finde ich auch cool, aber eben nur nachrangig. Was das Alter angeht hört mein Interesse an Bissanzeigern ab circa 1995 auf. Das ist so die Grenze, die ich mir gesetzt habe. Älter dürfen sie natürlich sein und deshalb habe ich auch Bissanzeiger aus den 60er Jahren (z.B. den Heron von Auger Tackle).

Der Optonic von Dellareed spielt bei mir eine große Rolle. Auch die in Deutschland hergestellten Modelle, wie Top-Runner, Rotor-Power, Carp Sounder oder Sound Master haben den Weg in meine Vitrine gefunden. Da jedes Modell über die Jahre in vielen unterschiedlichen Varianten hergestellt wurde, habe ich die nächsten Jahrzehnte noch einiges zu tun, um die Palette voll zu bekommen. So ticken Sammler nun mal...

Da die Wiege der modernen Karpfenangelei in England liegt, gab es dort natürlich zig ultracoole Bissanzeiger. Wenn ich Bissanzeiger von der Insel angeboten bekomme, kann ich deshalb auch nicht Nein sagen. Cool und günstig sind beispielsweise die BJ Ultra-Sensitive Bite Alarms. Absolut kultige Pieper aus Metall, die man schon für 20 Euro oder weniger bekommt.

Besonders stolz bin ich jetzt auf keinen speziellen Bissanzeiger. Wenn man mich fragen würde, welches mein liebster Bissanzeiger ist, würde ich sagen: „Der Nächste!“. Auf meiner neuen Webseite www.bissanzeiger-sammler.de werde ich sukzessive die für mich schönsten Modelle präsentieren. Einige sind schon online, schaut bei Interesse gerne auf meiner Seite vorbei.

Carpzilla: Anhand deiner zahlreichen Bissanzeiger-Modelle aus verschiedenen Jahren und Jahrzehnten sind dir mit Sicherheit einige Entwicklungen aufgefallen. Was war dabei für dich ein echter Meilenstein und wo erkanntest du damals noch Verbesserungspotenzial?

Wolfgang: Der Meilenstein schlechthin war natürlich die Erfindung des Rades. Jetzt nicht das Rad als solches, sondern das „Rädchen“ in den Bissanzeigern. Vorher war das gebräuchlichste Prinzip der „Antennen-Bissanzeiger“, wie zum Beispiel der Heron. Die genialen Tüftler Frank Sams und John Lynch (Dellareed) aus England sind dann 1977 einen völlig anderen Weg gegangen. Sie haben ein Drehrad in den Bissanzeiger eingebaut. Auf diesem Rad liegt die Schnur auf und es dreht sich beim Schnurabzug. Geboren war der Optonic! Noch heute ist es das gebräuchlichste Prinzip bei unseren elektronischen Bissanzeigern. Während das Drehrad heute einen Magnetkontakt steuert, wurde damals noch eine Lichtschranke durchbrochen, von einem Flügelrad, das auf der Achse des Drehrades sitzt. Die heutige Technik ist jedoch wesentlich stromsparender und wurde meiner Kenntnis nach erstmalig von Fox im Micron und von Daiwa im Sensitron verwendet.

Eine Mega-Errungenschaft waren dann später natürlich auch die Funksysteme. Es gab aber auch kleine Entwicklungen, die wirklich praktisch waren. Während man Optonics und alle anderen Modelle noch völlig auseinanderbauen musste, um eine Batterie zu wechseln (ohne Schraubenzieher war man dann am Wasser völlig aufgeschmissen), so hatten unter anderem der Micron und Sensitron Anfang der 90er Jahre ein Batteriefach. Banal, aber super praktisch.

Carpzilla: Die Kernfunktion eines Bissanzeigers ist sein akustisches Signal. Doch im heutigen Zeitalter fahren moderne Pieper mit immer mehr Einstellmöglichkeiten und Hightech auf. Welche Funktionen sind in deinen Augen sinnvoll und welche sollen einfach nur uns Angler ködern?

Wolfgang: Was sinnvoll ist, muss jeder für sich selbst entscheiden. Definitiv klasse sind Vibrationssensoren und die Möglichkeit, die Empfindlichkeit einzustellen. Das gibt es aber ja auch schon seit den 90ern. Bei einigen Bissanzeiger gefällt mir die Möglichkeit, dass Fallbisse akustisch und optisch anders angezeigt werden, als Runs. Für mich wird es zu viel werden, sobald Bissanzeiger eine Handy-App haben. Das brauche ich nicht!

Carpzilla: Was glaubst du, wie sich der Standard-Bissanzeiger von heute in den nächsten Jahren weiterentwickeln wird?

Wolfgang: Ich habe ja schon meine „Befürchtung“ geäußert, dass die Bissanzeiger smart werden. Demnächst kann man genau auf seinem Handy nachgucken, wann der Biss war, wie er sich entwickelt hat, wie viele Meter Schnur in welcher Geschwindigkeit abgezogen wurde und wie lange es gedauert hat, bis man an den Ruten war. Auch wird sich der Bissanzeiger mit der App über WLAN kontrollieren lassen, damit man im Regen nicht mehr raus muss, um zum Beispiel die Sensibilität zu ändern oder den Batteriestatus zu checken. Wer es braucht, ok. Das gut umzusetzen wird aber sicher der nächste große Schritt sein.

Wenn ein Bissanzeiger irgendwann auch einen guten Espresso brühen kann, dann kaufe ich mir auch mal wieder einen neuen! :-)

Carpzilla: Vielen Dank für das Interview und deine Zeit.

Das Interview führte David Rosemeier.

Wolfgang ist ständig auf der Such nach alten Bissanzeigern für seine Sammlung. Sollte jemand von Euch noch alte Schätzchen sein Eigen nennen, dann sendet Ihm doch einfach ein paar Fotos zu. Hier findet Ihr Wolfgangs Kontaktdaten: https://www.bissanzeiger-sammler.de/kontakt

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Richard Lehe & Felix Pinedo: Die Youngsters von CC Moore im großen Interview
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Interview 29.05.2016

Die Youngsters von der englischen Boilieschmiede CC Moore sind derzeit mächtig im Gespräch. Richard Lehe fing im Herbst 2015 den bosnischen Rekordkarpfen und produziert tolle Videos. Auch sein Team-Kollege Felix Pinedo liefert ein starkes Video nach dem anderen. Ganz nebenbei fing er auch noch den Rekordfisch in seinem Kanal.Was hat es mit den beiden Jungs auf sich? Was ist das Geheimnis ihrer jüngsten Erfolge? Was treibt sie an? Wir haben Richard und Felix zum Interview geladen!Carpzilla: Hallo Felix und Richard, ihr seid nun seit etwa einem Jahr Teamangler bei CC Moore. Wie hat es sich angefühlt als eine in ganz Europa anerkannte, englische Köder-Firma bei euch anklopfte und was sind eure Aufgaben als Teamangler bei CC Moore?Richard: Es ist mittlerweile 11 Jahre her, dass ich zum ersten Mal in meinem Leben ein CC Moore Produkt in den Händen hielt. Damals kaufte ich es bei der Eröffnung von EuroCarp auf die Empfehlung von Jan Pirzkall. Seitdem gab es immer CC-Moore-Produkte, welche mich begleiteten, da mich die Qualität von Anfang an überzeugte. Nach so vielen Jahren für diese Firma fischen zu können, war für mich ein besonderes Gefühl, fast schon eine Ehre. Was meinen Aufgabenbereich anbelangt bin ich glücklicherweise nicht zu stark eingebunden. Ich stehe im Angelcenter EuroCarp jederzeit als Ansprechpartner für CC- Moore-Produkte zur Verfügung und teile dort gerne meine Erfahrungen mit Kunden.Darüber hinaus gebe ich ähnlich wie Felix in meinen Videos Einblick über die von mir verwendeten Produkte. Ansonsten bin ich recht frei von Druck seitens CC-Moore, was mir eine große Hilfe ist, da mein Studium und die Arbeit mich häufig zeitlich stark beanspruchen.Felix: Als sich CC Moore bei mir meldete war die Freude groß! Unsere Aufgaben als Teamangler sind natürlich die Köder auf Herz und Nieren zu testen. Des Weiteren möchten wir natürlich unsere Erfahrungen, die wir am Wasser mit den Ködern gesammelt haben, mit anderen Anglern teilen. Das geschieht meist im Internet oder auf Messen.Carpzilla: Richard, zunächst nochmal Glückwunsch zum bosnischen Rekordkarpfen. Das muss ein unbezahlbares Gefühl sein. Aber wie bist Du ausgerechnet darauf gekommen nach Bosnien zum Angeln zu fahren?Vielen Dank! Es war ein unbezahlbares Gefühl, ein Stück Unendlichkeit was für kein Geld der Welt zu kaufen ist. Ich bin im Rahmen meiner Fischerei noch nie Scheu vor neuen Erfahrungen gewesen. Ich habe immer das Abenteuer gesucht und bin durch die Angelei schon viel rumgekommen. Bosnien stand allerdings nie in meinem Fokus. So war es Jan, mein guter Freund und Chef im Angelladen, der mir dieses Reiseziel vorschlug. Ich zögerte nicht eine Sekunde und schloss mich diesem Vorhaben an.Carpzilla: Wie sind die Bedingungen vor Ort im Vergleich zum westlichen Europa und wie gestaltet sich die Gewässersuche in einem Land, aus dem so wenig bekannt ist?Richard: Bosnien hat mich in jederlei Hinsicht überrascht. Es ist ein schönes Land, auch wenn vielerorts die Spuren des Krieges in den 90iger Jahren noch nicht verwischt sind. Dennoch fühlte ich mich dort von der ersten Minute an wohl. Die Landschaft ist toll und die Begegnungen mit den Menschen von Herzlichkeit geprägt. Was die Gewässerwahl anbelangt verweise ich immer wieder auf den größten Spicker den das Netz für Angler bereithält. Google Earth ermöglicht tolle Einblicke in alle Bereiche die einen Karpfenangler interessieren könnten. Die Umgebung, die Größe eines Gewässers, ja sogar die Struktur lässt sich sehr gut ergründen. Den letztendlichen Entschluss fällten Jan und ich nach Gesprächen mit Einheimischen. Es ist zu Erwähnen, dass wir den großen Vorteil haben, einige Bosnier als Kunden im Angelladen zu haben. Im Gespräch mit den Kunden wurde schnell klar, dass unsere Gewässerwahl keine schlechte war, was sich im Nachhinein bestätigen sollte.Carpzilla: War es Deine erster Trip nach Bosnien, wieviel Zeit stand euch zur Verfügung und wie war Deine Taktik vor Ort?Richard: Es war mein erster Ausflug in dieses Land, aber bereits dieses Jahr ist der nächste Trip dorthin geplant. Jan und ich hatten zwei Wochen Zeit den Seebewohnern vor Ort auf die Schliche zu kommen. Diese machten es uns nicht immer einfach. Während unseres Aufenthaltes sind wir sechs Mal gemoved, um den Fischen auf die Spur zu kommen. Am Ende war das ein entscheidender Faktor, denn dadurch gelang es uns die Fische irgendwann zu stellen. Meine Taktik hatte ich im Vorfeld bereits lange ausgefeilt. Die Vorgehensweise dabei war, Strukturen zu finden, an denen die Fische früher oder später vorbeikommen und natürlich das Gewässer intensiv zu beobachten, um Fische ausfindig zu machen.An heißen Spots fütterte ich dann großzügig und konnte auch tolle Fische fangen. Nach einigen Tagen begann ich allerdings mindestens eine Rute anders zu fischen als die Einheimischen. Sie angelten meist auf große Distanz, befischten augenscheinliche Strukturen und brachten massiv Futter ein. Also begann ich Ruten kurz zu fischen, Single-Hookbaits zu verwenden und kleine unauffällige Futterplätze zu gestalten. Dieses Umdenken brachte mir nicht die Masse an Fisch, aber eben die ganz besonderen.Carpzilla: Richard, wieviel Potential bietet Bosnien für Karpfenangler aus dem Ausland, würdest Du sagen es ist ein sicheres Reiseziel?Ich glaube Bosnien bietet großes Potential für Karpfenangler. Die Menschen vor Ort sind herzlich in einer Form, wie ich es in keinem anderen Land jemals erlebt habe. Die Gewässer, die ich vor Ort gesehen habe, waren alle sehr gepflegt und wunderschön. Die Fische werden schon seit vielen Jahren zurückgesetzt und ich vermute in vielen Gewässern große Fische.Der einzige Wermutstropfen für einige Angler könnte sein, an den meisten Gewässern die Benutzung von Wasserfahrzeugen jeglicher Art untersagt ist. An dem Gewässer, das Jan und ich befischten, waren an fast allen Stellen Wurfweiten von 130 Meter und mehr erforderlich.Das ist schon eine Herausforderung gerade im Bezug auf das Füttern. Dieser Herausforderung sollte man sich bewusst sein, wobei auch klar ist, dass nicht an jedem Gewässer in Bosnien große Wurfweiten erforderlich sind.Wer bereit ist für Trips ins Ungewisse, kann wahre Sternstunden erleben. Was die Sicherheit anbelangt kann ich mich nur nochmal wiederholen und ruhigen Gewissens behaupten, mich selten in einem fremden Land so wohlgefühlt zu haben.Carpzilla: Kommen wir zu Dir Felix. Mit Deinen Videos hast Du Dir innerhalb kürzester Zeit einen Namen gemacht. Zudem wird die Qualität Deiner Clips immer besser. Wie bist Du dazu gekommen, welchen Stellenwert hat die Filmerei bei Deiner Angelei?Felix: Das Filmen gehört zu meiner Angelei einfach dazu. Egal ob im Sommer oder im Winter, die besten Momente lassen sich besser auf einem Film festhalten als auf einem einzelnen Bild. Mittlerweile kann ich einiges an Wissen auch aus meiner Ausbildung zum Kameramann/Cutter einfließen lassen. Die Möglichkeit, den Job und das (Hobby) zu kombinieren ist natürlich perfekt.Carpzilla: Neben deinen Videos begeisterst Du aber auch Du mit dicken Fischen. Anfang des Jahres warst Du in Kroatien und dann hast Du ja auch noch den längst verschollen geglaubten Kanalkarpfen gefangen, den Mark zuletzt 2011 auf der Matte hatte. Kannst Du uns etwas mehr dazu verraten?Felix:  Klar! Ob der große Schuppi noch im Kanal umher schwamm war ungewiss, jedoch bestand die Chance dass dieser Fisch noch lebt. Deswegen verbrachte ich auch, wie die letzten Jahre zuvor, meine ersten Sessions im Jahr am Sportbootbecken. Nach etlichen Sessions mit vielen guten Fischen, gelang es mir dann auch endlich die Kanal-Legende zu fangen. Das Gefühl solch einen Fisch im Kescher zu haben ist unbeschreiblich. Da geht man sogar bei eiskaltem Wasser freiwillig für die PB-Taufe im Kanal schwimmen.Carpzilla: Hast Du Angst um die Stelle, an der du den 28-kg-Schuppi gefangen hast? Immerhin erkennt man sie ja im Video?Felix: Angst um die Stelle hab ich eigentlich nicht. Ich bin ja schließlich nicht der Erste, der dort den einen oder anderen Karpfen vor die Kamera hält! Der Angeldruck an diesem Spot ist seit einigen Jahren enorm. Das macht die Angelei dort für mich aber umso interessanter...Carpzilla: Wahnsinn was ihr beiden in den letzten Monaten gerissen habt! Da können sich einige alte Hasen noch eine Scheibe von Abschneiden. Doch wie sieht die Zukunft aus? Was sind eure Pläne nach diesen riesigen Meilensteinen in eurer noch jungen Anglerlaufbahn?Richard: Da ich in meinem Leben viele Dinge bezüglich des Angelns selbst erlernt und perfektioniert habe, blieb es mir umso mehr im Gedächtnis, wie sehr mir Tipps geholfen haben, den richtigen Weg zu finden. Es gab immer wieder Menschen, die mir die Augen geöffnet haben, was wichtige Grundhaltungen wie Nachhaltigkeit und die Liebe zur Natur bei mir gefördert haben.Ich möchte auch in Zukunft diese Erfahrungen weitergeben und werde daher weiter an meinen Videos arbeiten, die nicht immer nur den Karpfen im Fokus haben. Darüber hinaus ist es mir wichtig, nie das Feuer in den Augen zu verlieren, wenn die Rute abläuft. Klar, ist ein großer Fisch etwas Besonderes, aber spätestens im Winter werde ich an meinen kleinen Flussaltarm zurückkehren und mich freuen, wenn mir der Winter einen kleinen Zehn-Pfünder schenkt.Diese Liebe zu dem, was wir am Wasser treiben, möchte ich nie missen. Ansonsten komme ich langsam in ein Alter, wo auch andere Dinge des Lebens in den Fokus rücken. Ich werde mich daher auch auf mein Studium und die berufliche Perspektive konzentrieren und hoffe vielleicht irgendwann eine Frau zu finden, die meine Liebe zum Wasser und der Natur teilen kann oder den Wahnsinn zumindest duldet =D.Felix: Eigentlich hab ich nur ein Ziel vor Augen, ich möchte so viel Zeit wie nur irgendwie möglich am Wasser verbringen. Denn etwas Geileres gibt es für mich nicht!Carpzilla: Jungs, wir finden eure Einstellung echt klasse und freuen uns auf eure nächsten Projekte und Veröffentlichungen. Danke für das tolle Interview – wir drücken euch weiterhin die Daumen! 

Im Einsatz: Vipex RS Profiset von Anaconda
Im Einsatz: Vipex RS Bissanzeiger-Set von Anaconda
Im Einsatz
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Im Einsatz 25.11.2020

Wir haben wieder für euch getestet. Genauer gesagt, hatte Florian Schwarz die Vipex RS Bissanzeiger in der Profiset-Variante für euch am Wasser dabei. Seine Eindrücke hat er hier für euch zusammengefasst.Was gehört zum Profiset und wie ist der erste Eindruck?Diese Variante umfasst neben zwei Bissanzeigern einen Receiver, ein Bivvylight, eine Fernbedienung und den Bank Alarm. Besonders die zusätzlich integrierten Teile weckten zugegebenermaßen unsere Neugier, als ich gemeinsam mit Kumpel Leo ans Wasser ging um dem Set auf den Zahn zu fühlen.Von der Optik her liegen die Bissanzeiger auf den ersten Blick im normalen Bereich. Da gibt es nichts, was besonders ins Auge fällt, sie außergewöhnlich „charismatisch“ macht – und das ist auch gut so. Was hingegen gleich auffällt, sind die mitgelieferten und aufschraubbaren Snagears. Diese könnten sich über kurz oder lang als wirklich nützlich erweisen. Die Haptik liegt im mittleren Bereich, was jedoch auch immer ein schwieriges Kriterium ist. Denn was ein Bissanzeiger tatsächlich taugt, wird er uns nicht innerhalb von ein paar Tagen, sondern nur  im Laufe eines größeren Zeitraums offenbaren. Was sich aber direkt offenbart, ist die Tatsache, dass das zu testende Set direkt in einem stabilen Case ankam, was für den ein- oder anderen Grobmotoriker wahrlich ein riesiges Plus darstellt. Das Einlegen der Batterien geriet problemlos und die ersten Bedienungsschritte waren aufgrund der präzisen und leicht überschaubaren Bedienungsanleitung auf Deutsch ein Kinderspiel.Bedienung und FunktionenWie bereits erwähnt, lassen sich die Funktionen dank der Anleitung leicht herausfinden. Aber auch ad hoc kommt man schnell dahinter, was mit den einzelnen Knöpfen gemeint ist. „V“ steht für die Lautstärke, „S“ für Sensibilität und „T“ für die Tonhöhe. Diese Funktionen  haben eine sehr gute Abstufung, so dass der Fischerei an den verschiedensten Gewässertypen wohl nichts im Wege stehen dürfte. Die LED-Anzeige der einzelnen Bissanzeiger wird durch das beleuchtete Schnurlaufrädchen übrigens schön untermalt und gibt einen stylischen Touch. Auch der Receiver fällt handlich und initial  leicht bedienbar aus. Die Übertragung von Bissanzeiger zu Receiver fällt nicht ganz 1:1 aus, hat jedoch nur ein minimales Echo. Angenehm ist aber, dass nicht programmiert werden muss, sondern in meinem konkreten Fall beide Teile bereits miteinander gekoppelt waren. Eine Funktion, die bei Weitem nicht jeder Bissanzeiger aufweisen kann, ist die integrierte Fallbissfunktion. Hierbei leuchtet sowohl am Sender, als auch am Empfänger eine zusätzliche, weiße LED. Hierdurch hat man auch ohne direkte Sicht auf die Ruten immer die volle Kontrolle über das, was gerade mit dem Rig passiert.Einsatz am WasserInsgesamt fiel die Nutzung am Wasser positiv aus. Bissanzeiger und Receiver zeigten keinerlei Aussetzer und auch in Sachen Reichweite bietet der Vipex RS das, was man braucht. Zwar sind seitens Hersteller 150 Meter Reichweite angegeben, diese  sollten jedoch – wie wir alle wissen – zum Wohl des Fisches nicht der Regelfall sein. Wir gingen im Test auf 100 Meter Distanz und die Übertragung klappte problemlos. In puncto Außeneinsatz spricht Anaconda von „Wasserresistenz“, was in den meisten Situationen am Wasser absolut ausreichend sein dürfte. Aber auch hier kann nur eine längere Testphase absolute Gewissheit bringen. Ebensolches gilt übrigens für die Batterielaufzeit, denn diese wird mit satten 900 Stunden (Standby) beim Receiver und überragenden 6600 Stunden (Standby) beim Bissanzeiger angeben. Kurz gesagt: Sollte ein Satz Batterien nur halb so lange halten, wäre das immer noch vollkommen in Ordnung.ZubehörNun aber zu den Teilen, die mir bereits beim ersten Auspacken direkt ins Auge stachen, den im Vipex RS Profiset zusätzlich enthaltenen Gimmicks. Diese wären, wie eingangs bereits erwähnt, ein Bivvylight, eine dazugehörige Fernbedienung und ein Bank Alarm, also eine Sicherheitsvorrichtung. Gerade letztere dürfte für so manch einen da draußen interessant sein, denn leider ist es nicht an jedem Gewässer selbstverständlich, dass man ungestört fischen kann. Zunächst aber zum Licht. Dieses verfügt mit einem Magneten an der Rückseite genau über die Halterung, die sie am Wasser unglaublich praktisch macht. So lässt sich die Lampe an der Zeltwand, an entsprechenden Metallteilen der Stormpoles, auf dem Bivvytable oder an zahlreichen anderen Stellen fixieren oder ablegen. Die Kopplungsfunktion von Bivvylight und Bissanzeiger ist ein cooles Feature, das vor allem in den dunkelsten Herbstnächten, an denen man bei einem Biss auch noch möglichst koordiniert in eine Wathose stolpern muss, ein dickes Plus bietet. Zusätzlich kann das Licht auch mit der Fernbedienung gesteuert werden – gerade in der dunklen Jahreszeit echt nett.Der Bank Alarm ist eine der noch recht neuen Sicherheitsvorkehrungen am Wasser. Hierdurch wird man schnell auf die Leute aufmerksam, die sich nachts dort herumtreiben, wo sie eigentlich nichts verloren haben: an meinem Tackle. Beim Vipex RS Bank Alarm besteht zudem sogar die Möglichkeit, zwischen Bewegungsmelder und Infrarot-Sensor zu wählen. In unserem Fall wählten wir letzteren, denn durch das fallende Herbstlaub wären ansonsten zu viele Fehlalarme ausgelöst worden. Das Signal wurde stets zuverlässig an den Receiver übertragen, was einem tatsächlich ein erhöhtes Sicherheitsgefühl vermittelt.FazitDie Vollumfänglichkeit des Vipex RS Profiset von Anaconda weiß zu überzeugen. Man bekommt hier das Meiste geboten, was die Technik in Sachen Bissanzeige und Zubehör aktuell zu bieten hat. Die Haptik fiel, wie bereits erwähnt, auf den ersten „Griff“ nicht vollends beeindruckend aus, was bei vielen Karpfenanglern ein wichtiges Kriterium ist. Wie sich der Bissanzeiger bezüglich einiger Punkte im Langzeittest schlägt, diese Frage bleibt also leider offen. Eines lässt sich aber bereits sagen: Einsteiger ins Karpfenangeln, die auf der Suche nach allen möglichen Funktionen sind und noch viele weitere Ausgaben zu bewältigen haben, sollten sich das Vipex RS Set einmal näher anschauen.

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