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Interview / 15.04.2020

Mega-Zeiler und PB - Mollenhauer legt vor

Erst kürzlich ging das Bild eines perfekten Zeilers, abgelichtet vor ungewöhnlicher Kulisse, durch die sozialen Medien und sorgte für Aufsehen. Christopher Paschmanns hat Frank Mollenhauer, den Fänger des spektakulären Fisches, dazu befragt.

Christopher: Hi Frank, da kursiert aktuell ein krasses Bild mit einem großen Zeilenkarpfen durch die sozialen Medien. Erzähl uns doch bitte mehr dazu?

Frank: Hallo Christopher, erst einmal vielen Dank für euer Interesse. Die Geschichte zu dem Zeiler begann im Frühjahr letzten Jahres. Ich wusste von dem Fisch in dem Gewässer, welches ich intensiv in 2019 befischen wollte. Kurz und knapp, ich fing einen Großteil des Fischbestandes in dieser Saison, aber der Zeiler sollte mir vergönnt bleiben. In diesem Jahr sollte mein Fokus aber auf anderen Gewässern im Ausland liegen. Durch meine Selbständigkeit als Dachdecker und die sehr gute Auftragslage, kam ich bisher nur fünf Mal bis jetzt ans Wasser. Was für mich extrem wenig ist, aber manchmal muss man einfach Prioritäten setzen. Durch meine Überarbeitung nahm ich mir spontan letzte Woche zwei Tage frei, um mich für vier Nächte am Wasser zu entspannen. Durch meine mittlerweile gute Gewässerkenntnis des Zeilersees, entschloss ich mich einfach aus dem Bauch raus, dort zu angeln – und das Glück sollte mir hold sein. Ich fing neben 19 anderen Fischen tatsächlich meinen Zielfisch des Vorjahres. Eine wirklich außergewöhnliche Session! Was für ein Moment! Den wollte ich natürlich unbedingt an der perfekten Location verewigen. So entstand das Bild am Wasserfall. 

Christopher: Du hast den Fisch also bereits im vergangenen Jahr beangelt. Warum glaubst du, ging es in 2020 so schnell? Wie bist du die Sache angegangen?

Frank: Wie schon erwähnt ist es eine spontanen Aktion gewesen. Ich denke, meine Mühen von letztem Jahr sollten einfach im Nachhinein belohnt werden. Das ist denke ich auch der Grund, warum ich nicht der geborene Zielfischangler bin. Ich angel im Kopf viel freier und instinktiver, wenn ich kein bestimmtes Ziel vor Augen habe und die vermeintlichen Ziele kommen dann oft so ganz nebenbei. So kam es eben auch diesmal. Ich genieße jede Sekunde am Wasser und möchte nicht enttäuscht sein, wenn mal wieder nicht das gewünschte Ziel im Kescher liegt, sondern erfreue mich einfach an jedem gefangenen Fisch. 

Christopher: Das klingt gut! In einem Post auf der deutschen Fox Instagram-Seite heißt es auch, dass du bereits im Februar einen Spiegler-PB fangen konntest. Echt jetzt? So einen schönen Zeiler und einen neuen PB? Da würde ich gerne mehr erfahren!

Frank: Ja, das ist richtig und somit kommen wir auf meinen Fokus in diesem Jahr zu sprechen. Das wir in Hamburg nicht mit den größten Fischen gesegnet sind ist dir ja bewusst – du hast hier selbst lange gelebt. Was natürlich nicht heißt, dass wir keine haben, aber dennoch ist die Dichte an richtig fetten Karpfen ziemlich überschaubar. Was mich dazu verleitete, Pläne für nur drei bis vier Tage kurze Sessions nach Nord- und auch Südfrankreich zu organisieren. Dies bedeutet: Freitag und Montag nicht zu arbeiten und die verlorene Arbeitszeit in Form von Überstunden vor- und nachzuholen. Das zerrt natürlich an meinen Kräften, sollte sich aber schon in dem zweiten Kurztrip in Form von einem mächtigen Spiegler von 27,5 Kilo auszahlen. 

Christopher: Für kurze Trips nach Südfrankreich? Das ist von dir aus ein ganz schöner Ritt, oder nicht? Wie gehst du das an, von der Planung bis hin zum Angeln selbst? Hast du dann ein festes Gewässer vor Augen? Vielleicht Kontakte vor Ort? Oder legst du es einfach drauf an und fährst los?

Frank: Ich habe nicht die besten Frankreichkenntnisse, aber das ein oder andere ist dann schon bis zu mir durchgesickert. Es sind tatsächlich nur zwei Gewässer, welche ich mir raus gesucht habe. Diese werde ich dann weiterhin intensiv beangeln, sobald sich die Corona-Lage wieder beruhigt hat. Intensiv heißt ca. alle drei Wochen für einen Kurztrip. Ich spreche dann vor Ort immer mit den Locals und bin hoffentlich am Ende der Saison so gut vernetzt, dass ich in Zukunft meine Trips noch besser planen kann. 

Christopher: Es sieht aktuell nicht so aus, als könnten wir bald wieder nach Frankreich zum Angeln. Wie sind deine Alternativpläne für dieses Frühjahr? Haust du bald schon den nächsten Big One raus?

Frank: Durch die momentane Situation musste ich leider etwas umstrukturieren und werde wohl vorerst in Hamburg bleiben und mich treiben lassen. Es gibt noch ein Gewässer, das ich bis jetzt vernachlässigt habe, ich denke, dass ich dort einiges an Zeit verbringen werde. Die Chance auf den nächsten Big One ist dort nicht mal schlecht...

Christopher: Vielen Dank für das Interview und lass uns gerne weiter an deiner Angelei teilhaben! Angler wie du, die so für ihre Passion leben, inspirieren!

Hier findet ihr Frank auf Instagram:

https://www.instagram.com/frank_mollenhauer_/

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