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05.05.2020
Paul Haupt: Traumstart in die Saison 2020
Die erste Session ist oft ein großer Meilenstein in der frischen Saison. Neue Ziele sind gesteckt, Pläne wurden geschmiedet, es wurde getüftelt, geträumt, herbeigesehnt. Paul Haupt – Teamer bei Dreambaits – behielt, trotz aller Änderungen im eigenen Umfeld, immer die aktuellen Angelbedingungen im Blick und schlug dann so richtig zu. Trotz hohem Angeldruck am auserwählten Gewässer ließ er sich nicht von seinem Vorhaben abbringen, ließ sein Bauchgefühl sowie seine Intuition entscheiden und wurde mächtig belohnt. Lest selbst:Erstmals ging es für mich dieses Jahr ans Wasser. Dass ich mit so einem breiten Grinsen die Heimreise antreten würde, das habe ich mir nicht träumen lassen. Meine Freizeit die ich fürs Angeln aufwenden kann ist in diesem Jahr leider sehr rar gesät. Beruflich sowie privat hat sich einiges verändert und der Ausbau meines Eigenheims steht dem häuslichen Frieden zuliebe im Vordergrund. Dennoch kribbelt es in den Fingern, die Wetterprognose stets vor Augen passte ich eine gute Phase ab um mein Glück zu versuchen.Was ist denn hier los?Wir, sprich mein Frauchen und ich, gönnten uns eine Auszeit um ein paar Tage in der Natur zu verbringen, denn die Prognose schien gut. Seit Tagen herrschte ein leichter, warmer Westwind und die Natur erwachte zum Leben. Der ausgesuchte See leidet seit Jahren unter enormem Angeldruck, es hat sich herumgesprochen, welch wunderschöne Kreaturen in diesem See ihre Bahnen ziehen. Am frühen Morgen, kurz nach der Ankunft, der ernüchternde Blick. Zelt an Zelt gereiht, Stabboje an Stabboje, so stark dass die Fische augenscheinlich Slalom schwimmen müssten um irgendwie an das eingebrachte Futter zu kommen.PlatzwahlDie bequemen Stellen waren also alle vergeben, der anvisierte Gewässerbereich zum Glück frei von Anglern. Um die Gewässerbeschaffenheit zu erklären: Wenn man sich ein Rechteck vorstellen mag, dann saß ich auf der kurzen Seite, am letzten Platz. So konnte ich eine sehr flache Uferregion für mich beanspruchen. Überhängende Bäume sowie kleine Einbuchtungen gehörten zu den vielversprechenden Features. Meine eigene Uferkante war ziemlich steil und von daher war die Benutzung eines kleinen Schlauchbootes der Schlüssel zum Erfolg.Volltreffer, ich sitze im Fisch!Meine Vermutung war richtig, die flachen Bereiche waren bereits durchwärmt und die Fische patrouillierten die Kante auf und ab. Zuerst schnickte ich eine Rute mit einem Pop Up unter die überhängenden Bäume. Bei knapp 2 Metern Wassertiefe und einem kleinen „Tock“ in der Rutenspitze gab es mir genug Feedback um in Ruhe mein Camp für die nächsten Tage aufzubauen.Wenige Augenblicke später surrte auch schon die Bremse und die Komplettierung der bedingt dauerhaften Behausung musste auf sich warten lassen. Ein kleiner Spiegler mit hübschen Schuppen auf der Flanke war der Startschuss des Goldrauschs. Durch die wilden Fluchten im Flachwasser herrschte jetzt etwas mehr Ruhe um alle Köder ins Wasser zu bringen und die 3er Buzzerbar auszufüllen.VerratenBeim Ablegen der zweiten Rute beobachtete ich mehrere Fressblasen auf der glatten Wasseroberfläche; tief in einer kleinen Bucht gelegen, vom Winkel her jedoch eher aus der Kategorie „außer Reichweite“. Dennoch beschlich mich dieses besondere Gefühl. Hier stinkt es förmlich nach Fisch, dort muss einfach eine Rute hin! Nachdem ich die zweite Rute auf der steil abfallenden Kante zum Flachwasserbereich abgelegt und mit zwei Händen halbierten Boilies befüttert hatte, fuhr ich mit der dritten Rute in die Bucht. Auch dort legte ich meine Montage mit einem 15mm Boilie in das seichte Uferwasser, lenkte dann in Richtung Freiwasser, senkte die Schnur mit einem Backlead ab und steuerte ohne Schnurspannung in direkter Linie zu meinem Rutenaufbau. So fungierte das Backlead als leichter Umlenker und zog die Schnur aus dem Bereich, der die Fische aufscheuchen konnte.Tripple in der NachtKurz nach Sonnenuntergang meldete mein Bissanzeiger Signal. Mein Gefühl täuschte mich nicht, die ohnehin gründelnden Fische schien meine Futtergabe aus zwei verschiedenen Boiliesorten regelrecht süchtig zu machen. Ich fütterte ausschließlich Boilies in zwei Sorten und verschiedenen Durchmessern. VooDoo+ und Umami sollten dabei die Bandbreite an Geschmack und Verlangen der Fische abdecken. Im Schutz der Dunkelheit kamen sie tief in die Bucht. Nach einem kurzen und problemlosen Drill hakte ich den Fisch im Kescher ab, rollte diesen kurz ein und befestigte das Netz an der Bordwand. Im Boot wurde kurz ein neues Rig eingehängt und wieder abgelegt, anschließend Beifutter grob im Umkreis von zehn Metern verstreut. Noch während ich den Fisch am Ufer versorgte, piepte es erneut an der Rute. Ohne groß zu reagieren dachte ich, dass sich die monofile Schnur noch sauber legt.Der ist richtig gut!Als es wenig später erneut piepte und der Hänger immer weiter durchsackte, nahm ich die Rute auf und fuhr, ohne Druck auszuüben, dem Backlead entgegen. Dort angekommen, kurbelte ich die Schnur auf Spannung und nahm Kontakt auf. Tatsächlich! Erst jetzt war ich mir sicher, dass sich erneut einer gehakt hatte. Doch der Fisch stand ziemlich tief und fühlte sich ganz anders an. Weniger wild, ruhig aber entschlossen zog er mich die Kante entlang. Etwas später kam der Fisch an die Oberfläche und da war ich mir sicher. „Der ist richtig gut! Verdammt!“, dachte ich mir, das ist ein wirklich großer Fisch. Beim Abhaken präsentierte mir der Karpfen seine volle Schönheit! Eine Schuppenzeile, wie ich sie vorher noch nicht live gesehen hatte. Einfach unfassbar!Dann lief alles wie im Film, noch völlig perplex legte ich erneut ein neues Rig auf dieselbe Stelle. Erneut flogen Boilies grob verstreut über die Bordwand meines kleinen Schlauchbootes.Und ja liebe Leute, am nächsten Morgen klingelte es tatsächlich erneut. Wieder diese Rute, wieder in der kleinen Bucht. Ein kleiner gieriger Geselle schnappte sich noch vor Sonnenaufgang den Happen aus dem seichten Wasser und er machte diese Nacht zu einem Tripple, das mir noch sehr lange im Gedächtnis bleiben wird.Nicht gierig werdenNach dem dritten Karpfen von dem einen Spot entschied ich mich dazu, diesen am Tage in Ruhe zu lassen. Erst zum Einbruch der Dunkelheit legte ich meine Rute dort wieder ab. Und da sich mein Ansitz dem letzten Tag näherte, reduzierte ich meine Futtermenge enorm. Nur noch 6 halbierte Boilies wurden zu meinem Hakenköder beigefüttert.Weiter gehts!Der letzte Abend war angebrochen. Zeit um die Rute in der verwinkelten Bucht startklar zu machen. Die konstante Wettersituation gab mir ein extrem gutes Gefühl. Und ich sollte Recht behalten. Um die Story nicht unnötig in die Länge zu ziehen: Genau dort fing ich in der Nacht noch zwei weitere Fische. Und was für welche! Fisch 5 und Fisch 6. So ein Ergebnis an diesem See, das war wirklich nicht normal!Ein EinpackfischDer letzte Morgen brach an, Frauchen und ich machten uns nach dem ersten Kaffee ran um das ganze Gerödel wieder einzupacken. Und ich sagte noch: Diese Session ist so verrückt, es lief alles so perfekt, hier wäre sogar der Einpackfisch drinne. Diesen hatte ich zuvor noch niemals fangen dürfen.Obligatorisch nahm ich die Ruten von den Ablagen, legte sie auf den Boden und öffnete die Bremse komplett. Muss ich noch mehr sagen? Die ufernahe Rute unter dem Baum brachte nicht nur den ersten Fisch, sondern machte diese Session zu einer wirklich legendären!7 Karpfen an nur einem Wochenende und das noch an diesem Beauty-See? Tiefzufrieden traten wir die Heimreise an und blicken stolz zurück.Paul HauptMehr von Dreambaits findet ihr hier:https://www.dreambaits.be/de