Carpaholic
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11.10.2021
CARPAHOLIC: Auf die schönen Stunden!
Ich freue mich, euch auch in diesem Monat wieder einen Einblick in mein Leben zu geben. Wie immer wird es nicht nur ums Angeln gehen, auch wenn sich in meinem Leben eigentlich doch alles irgendwie darum dreht.Während ich diese Zeilen schreibe, warten meine Frau und ich darauf, dass unsere Tochter auf die Welt kommt, aber momentan möchte sie noch nicht. Daher habe ich noch genug Zeit, euch auch diesen Monat wieder einen Einblick in meine kleine Welt zu geben. Wir haben Anfang Oktober und ich blicke schonmal auf ein sehr erfolgreiches Jahr 2021 zurück, auch wenn es sehr turbulent für mich war und es doch einige sehr traurige Momente gab.Einer dieser Momente war der Tod meiner Oma vor einigen Wochen und ich musste mir danach eine kleine Auszeit nehmen, da ich komplett fit sein wollte, wenn unsere Tochter auf die Welt kommt. So habe ich mir zwei Wochen genommen und habe viel Zeit mit meiner Familie verbracht. Hin und wieder bin aber auch immer mal für eine Nacht ans Wasser gefahren. Ganz ohne Ziel einfach nur draußen sein hieß die Devise und so habe ich auch nichts vorbereitet, sondern bin einfach nur los. Schnelle Nacht mit MarcNach einem Tag mit meiner Frau und meinem Sohn in einem Tierpark habe ich meinen Sohn abends noch ins Bett gebracht, bin dann losgefahren ans Wasser und wollte bis zum kommenden Nachmittag bleiben. Meine Ruten lagen erst im Dunkeln und ich saß noch lange vor meinem Zelt, gemeinsam mit meinem Freund Marc. Wir quatschten und ich vergaß das erste Mal seit langem den schweren Verlust und war endlich wieder frei in meinen Gedanken.In dieser Nacht habe ich wie ein Stein geschlafen und wurde kurz vor der Dämmerung von einem Dauerton geweckt – mein Siren R4 schrie nur so nach Hilfe. Es war die Rute, welche ich direkt ans Ufer geworfen hatte mit einem 15mm Scopex Squid Cultured Hookbait Pop Up am Chod Rig. Ich wollte eigentlich abends beide Ruten auf ca. 50m in die Mitte des Sees werfen. Doch als ich die erste Rute geworfen hatte, rollte ein Fisch direkt am Ufer und so legte ich auch eine Rute dort hin. Ich habe keine zwei Hände Boilies drum herum geworfen und wollte so mein Glück versuchen. Es sollte der richtige Riecher sein, denn es war direkt ein Fisch mit über 20 Kilo. So stand ich in der Dämmerung und hielt den Fisch noch einen Augenblick im Kescher, versuchte, diesen Moment einfach aufzunehmen. Das sind genau die Augenblicke, die einem so viel geben und von denen ich sehr lange zehren kann.Als ich den Fisch versorgt hatte, war die Sonne auch schon da und Marc und ich machten ein paar Bilder. Den ganzen Tag über blieb es dann ruhig und wir machten uns früher schon auf den Heimweg als eigentlich geplant. Irgendwie merkten wir beide, dass hier heute nicht mehr viel passieren sollte. Keine zwei Tage später zogen wir wieder los und diese 24 Stunden sollten mir einen lange gehegten Traum erfüllen. Ich bin lange von der „Zielfischjagd“ ab und einfach froh, wenn ich am Wasser bin, aber natürlich fange ich auch gerne große Karpfen – jedoch nicht mehr um jeden Preis. Trotzdem gab es diesen einen großen Spiegler in diesem See, welchen ich einfach nicht fangen konnte und ich hatte es eigentlich schon abgehakt. Bis zu diesem Tag….Mit freiem Kopf und freiem GeistMarc und ich kamen wieder zusammen am See an und saßen abends noch lange zusammen. Die Nacht verlief ruhig und Marc musste am nächsten Tag schon recht früh los; ich wollte aber noch bis zum Nachmittag bleiben. Als ich schon nicht mehr dran glaubte, meldete sich mein R4 ganz langsam und ich dachte erst an eines der vielen Teichhühner, die mir das Leben schwermachten. Doch dann zog ganz langsam Schnur ab und der Hänger ging immer wieder hoch und runter. Etwas irritiert nahm ich die Rute auf und pumpte etwas heran, ich merkte nur etwas Schweres aber ohne eigenen Aktion. Ich verdrängte den Gedanken an einen großen Fisch, ehe das große Maul mit meinem winzig kleinen 15mm Pop Up an der Oberfläche auftauchte – und direkt war der Fisch auch im Kescher. Sehr unspektakulär. Aber was soll ich sagen: Da war er, der Karpfen, auf den ich so lange gewartet hatte. Ohne Vorbereitungen, ohne ein Ziel, einfach nur Angeln und da war er. Es ist oft nicht unbedingt dieser eine Fisch, sondern eher die Geschichte drum herum, die einem in Erinnerung bleibt. So werde ich noch lange genau an diesen Moment denken und an die Umstände. In der aktuellen Folge meines Insta Liv(f)e Vlogs im Nash YouTube-Kanal geht es auch genau um solche Momente. Um Momente mit meiner Familie am Wasser und um dieses Glück, das man gemeinsam haben kann. Wer die Folge aus Frankreich noch nicht gesehen hat, unbedingt reingucken! Es ist ein Zweiteiler, kombiniert aus der September- und der aktuellen Oktoberfolge, daher unbedingt anschauen.Bis baldEuer Jan