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Carpaholic / 12.11.2021

CARPAHOLIC: Der Babyeffekt - alles steht Kopf

Seit meinem letzten Beitrag vor gut vier Wochen ist einiges passiert und seitdem steht mein Leben auf einmal auf dem Kopf denn vieles muss neu organisiert werden. Meine Frau und ich sind zum zweiten Mal Eltern geworden und haben jetzt neben unserem Sohn noch eine kleine Tochter bekommen. Seit drei Wochen leben wir als vierköpfige Familie zusammen.

Die beiden Wochen vor der Geburt meiner Tochter und die ersten Wochen danach lag das Angeln natürlich brach und wir konzentrierten uns darauf zusammen anzukommen und uns einzuspielen. Das klappte zum Glück alles so gut, dass ich vergangenes Wochenende dann auch wieder für eine Nacht ans Wasser konnte und ich freute mich sehr wieder draußen zu sein. Natürlich ist es zu Hause gerade total schön mit den dreien und ich gehe auch immer mit einem weinenden Auge, aber ich muss mir einfach regelmäßig meine Zeit nehmen, denn auf Dauer kann ich nicht ohne frische Luft und Wasser an meinen Händen. Trotzdem geht meine Familie über alles und das ist der Ritt, den es zu bewältigen gilt. Wenn man das schafft, kann man alles unter einen Hut bekommen.

Zurück zu meiner ersten Session als zweifacher Vater am vergangenen Samstag. Morgens habe ich auf dem Weg zum See meinen Sohn noch zu meinen Schwiegereltern gebracht, es stand ein Ausflug in den Tierpark an und dann bin ich direkt weiter Richtung See gefahren. Um 12:00 Uhr lagen dann meine Ruten, ich setzte mich entspannt in meinen Stuhl und war einfach nur froh wieder am Wasser zu sein.

Gegen 21:00 Uhr kam in mir dann ein Gefühl auf, das irgendwas nicht richtig sei und so holte ich meine beiden Ruten nochmal ein, um kurzerhand alles umzumontieren. Ich weiß nicht warum, aber die beiden Chod Rigs fühlten sich irgendwie nicht gut an und so wechselte ich auf zwei Citruz Schneemänner – der eine pink, der andere weiß. Ein 115gr Inline Blei und ein sehr langer Leadcore Leader von 1,80m sollten alles sehr flach auf den Gewässerboden pressen.

Kennt ihr solche „Bauchgefühle“? Ich weiß nicht warum aber nachdem dann beide Ruten wieder mit meinem RT4 Futterboot an dem Scheitelpunkt der Kante lagen, fühlte es sich auf einmal richtig an. Ich legte mich dann sehr zufrieden auf meine Liege und wartete was da kommen mag.

Um 4:00 Uhr wurde ich dann das erste Mal von meinem Siren R4 geweckt und ich nahm die Rute auf. Darauf das Übel: Nach einem kurzen Kontakt war der Fisch leider direkt ab. Ich konnte mir das nicht erklären, der Haken und das Rig waren tadellos. Ich stempelte den Vorfall einfach als Pech ab und legte das gleiche Rig wieder an den unteren Punkt der Kante auf knapp 5,5m.

Am Morgen wurde ich dann so gegen 7:00 Uhr wieder wach und kochte mir einen Kaffee. Natürlich war ich sehr genervt davon, dass dieser Fisch ausgestiegen ist, auch wenn ich mir sicher bin, dass es ein kleinerer Fisch gewesen sein musste, da der Kontakt in den paar Sekunden des Drills sehr hektisch wirkte.

Trotzdem nervt mich sowas immer sehr und ich hatte irgendwie kein gutes Gefühl mehr. Also fing ich langsam schon Mal an gedanklich alles einzupacken und sortierte mich. Ich saß dann noch bei ein paar Kaffee vor meinem Hide und entschloss mich gegen 11:00 Uhr dann aber doch einzupacken. Langsam tackelte ich alles ab, da meldete sich mein Bissanzeiger plötzlich doch noch und ich nahm die Rute auf. Recht schnell merkte ich, dass am anderen Ende der Schnur ein besserer Fisch hing. Es war einfach nur Gewicht ohne große Gegenwehr. Zwischenzeitlich dachte ich der Fisch hing irgendwo fest, doch er wollte einfach nur nicht an der Uferkante hochkommen und so pumpte ich ihn Stück für Stück nach oben.

Irgendwann konnte ich dann die Schlagschnur sehen, welche kerzengerade gen Wasseroberfläche und damit die Kante herunter verlief. Ich wusste der Fisch ist keine 10m mehr entfernt. Dann durchbrach er das erst Mal die Wasseroberfläche und ich sah einen riesigen Spiegler auf meinen Kescher zukommen.

Erst im Kescher wurde mir dann aber richtig klar, was ich da gerade gefangen hatte und ich konnte es nicht glauben. Der einzige Fisch bei einer spontanen Session und es war ein hoher Fünfziger – ich war sprachlos. War das dieser „Babyeffekt“, von dem viele sprechen, der mir auch schon bei meinem Sohn eine echte Serie an guten Fischen beschert hat? Oder war es nur Glück? Am Ende war es mir völlig egal und ich war einfach nur glücklich.

Am Abend ging es dann zum Geburtstag meines Schwiegervaters und um 19 Uhr ging auch schon die neue Folge Insta Liv(f)e auf YouTube online. Damit war die erste Folge „Karpfenklatsch“ zusammen mit meinem alten Freund Philipp Braun endlich für euch verfügbar. Dieses neue Format macht mir einen großen Spaß und Kolja und ich haben hier einiges vor. Wer die Folge noch nicht gesehen hat: guckt doch unbedingt mal rein, denn passend dazu gibt es noch ein geiles Gewinnspiel mit einem super Citruz Boilie Paket von Nash zu gewinnen.

Zieht euch die Folge rein und macht mit – ich wünsche euch viel Erfolg.

Bis zum nächsten Monat,

euer Jan

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