Deine Story
|
10.01.2020
Peer Bannow: Mission Großfisch Teil 2 - Die Revanche!
Peer ist bereit für die Revanche! Nachdem ihm der eine große Fisch aus der Sling entkommen ist, ist Peers Hunger nach seinem Ziel größer denn je. Seine Futtertaktik stellte er auf Big Baits um - der Altbestand sollte doch endlich mal den Köder schlucken! Wie versprochen, zaubert Peer tatsächlich eine richtige Bombe, seinen neuen PB, aus dem 350 Hektar großen See! Gebt Euch die Story von Peer Bannow hier:Ein paar Wochen später kam ein guter Kumpel aus Österreich zu mir und wir entschieden uns, wieder die gleiche Taktik wie beim ersten Mal zu fahren. Doch dies ging mal so richtig in die Hose. Das Wetter war einfach zu gut für die großen Seen. Unsere Endbilanz nach 6 Nächten waren deshalb lediglich zwei kleine Schuppis, ein Sonnenbrand und drei verschiedene Stellen die wir befischt hatten.Wir sind wieder im Fangrausch!In den folgenden Wochen begann meine Ausbildung und ich konzentrierte mich erst mal auf neue Gewässer, kurze Nächte unter der Woche und am Wochenende. Ich entschied mich also mal, einen ganz neuen 120 Hektar großen See in Mecklenburg-Vorpommern zu befüttern. Ich war an dem See zuvor erst einmal und wusste, dass man dort mit Futter einiges erreichen kann. Mehrere Wochen fütterte ich also etliche Kilos an Prawn Boilies und auch Mais. Nach zwei Wochen regelmäßigen Fütterns sah ich bereits einige Fische auf dem Fußballfeld-großen Spot springen. Ich zog das Füttern noch eine Woche durch, bis es dann Freitag nach der Arbeit losgehen konnte.Während wir aufbauten, zeigten sich auch schon einige Fische auf dem Platz. Die ersten fünf Ruten waren schnell gelegt und bis zur sechsten kam es gar nicht, da lief die erste schon ab! Und genau so ging es die nächsten 14 Stunden weiter... Es waren nur kleinere Fische bis circa 12 kg, aber es machte unheimlich viel Spaß! In der zweiten Nacht legten wir dann nur noch zwei 24 mm Kugeln als Schneemann aus. Die Frequenz ging deutlich nach unten, aber die Fischgrößen deutlich nach oben! Am Ende der Session zeigte der Zähler 40 Karpfen und wir hatten einen gelungenen Abschluss!Big Baits for the win!Ein Fisch aus dem Altbestand muss her, ganz klar!. Für die nächste Session fütterte ich nun deutlich weniger und nur noch 24 mm Boilies. Kurze Ansitze brachten mir keinen Fisch, doch ich fütterte immer weiter, denn die Spots waren jedes Mal leergefegt! Mein Bruder wollte sich das Ganze auch einmal ansehen, also nahm ich ihn kurzerhand mit und er konnte auch relativ schnell den einen oder anderen kleineren Fisch fangen. Meine mit zwei 24 mm beköderten Ruten schwiegen zwar mal wieder, aber ich hatte es mal wieder im Gefühl - hier kommt was. Und dann: Biss! Normalerweise konnten wir die Fische nach der ersten großen Flucht an Land pumpen, doch bei diesem Fisch war das ein wenig anders. Er fühlte sich schwer an und auch die Schläge in der Rute ließen auf keinen kleinen Fisch schließen. Ich rief mein Bruder zur Hilfe und er ruderte mich über den Fisch, aber dieser hatte noch lange nicht genug. Er drehte eine Runde nach der anderen um das Boot und blieb die ganze Zeit tief am Grund stehen. Es schien einer der wirklich großen zu sein, denn sowas hatte ich an dem See zuvor noch nie erlebt. Dann war es endlich soweit, der Fisch kam langsam nach oben und als mein Bruder und ich ihn das erste Mal sahen waren wir uns sicher: Ein Fisch aus dem Altbestand! Nach einer halben Ewigkeit war er endlich über den Maschen des Keschers. Diesmal schossen wir ein Nachtbild, damit mir nicht der gleiche Fehler wie beim letzten Mal passierte. Ich sackte ihn trotzdem, es war zu dem damaligen Zeitpunkt mein Personal Best und mit dem wollte ich auch noch ein paar bessere Fotos machen. Mit einem mega breiten Grinsen fuhren wir dann auch nach Hause. Ein unvergesslicher Morgen, den ich mit meinem Bruder teilen konnte.Die Sache war noch nicht geritzt!Doch eine Revanche hatte ich dieses Jahr immer noch vor mir! Es war schon Ende Oktober und die Wassertemperaturen sanken rapide ab. Ich wusste, dass ich mein verlängertes Wochenende nicht mit Feiern verbringen wollte, sondern mit Hardcore Angeln. Alles war sehr spontan, aber ein Kumpel von mir hatte trotzdem noch Zeit und wir wollten es nochmal wagen.Doch wo setzen wir uns nur hin?Windschatten oder volle Breitseite? Wir entschieden uns letztendlich doch, in den kalten Wind zu ziehen. Wir beide waren an diesem Ufer noch nie gewesen, aber dort würde es schon eine kleine geeignete Stelle geben. Denkste! Als wir dann an unserer eigentlichen Stelle angekommen waren, hätte es nicht schlimmer kommen können. Wie waren in einer wahren Matschpampa gelandet. Fahren wir halt ein bisschen weiter, dachten wir uns, da wird das schon ein wenig besser sein. Nichts da! Jetzt noch zu moven war unmöglich, da wir keine 2,5 km zu dem anderen Spot rudern wollten. Wir suchten uns also einige alte Baumstämme die wir unter die Liegen legten. Darüber packten wir dann kleinere Äste. So blieb immerhin unser Tackle trocken.Endlich die Ruten im Wasser...Eigentlich wollten wir uns einen Futterplatz an unserem eigenen Ufer anlegen und dort alle sechs Ruten verteilen. Ich konnte aber mithilfe von Google Maps schon zwei Plateaus auf gut 500 Metern Entfernung entdecken und mein Bauchgefühl sagte mir: "Da müssen meine Ruten unbedingt liegen und zwar schon heute!". Schnell hatten mein Kumpel und ich die eigene Uferkante unter Futter gesetzt und ich fuhr dann alleine zu den Plateaus. Dort angekommen, schmiss ich den Deeper raus um meine Ruten perfekt an den Kanten platzieren zu können. Ich entschied mich für fünf bis sechs Meter Tiefe. Beim Ablegen merkte ich schon , dass der Grund voller Muscheln war! "Hier muss es klappen!" - dachte ich mir.Nicht schon wieder Brassen...Mitternacht bekam ich schon den ersten Fallbiss! Brassenalarm! Als ich die erste Brasse abgehakt hatte, ging es dann zur zweiten Rute rüber. Ich sagte zu meinem Kumpel nur ganz locker: "Das ist aber ne schwerer Brasse!". Plötzlich machte mein Gegner am anderen Ende mächtig Druck! Die Bremse wollte gar nicht mehr aufhören zu kreischen! Schnell ab ins Boot und hinterher. Nach einiger Zeit waren wir dann über dem Fisch. Die Rute bog sich bis ins Handteil - der Fisch zog uns von A nach B! Nach einer halben Ewigkeit kam er dann an die Oberfläche. Ich dachte mir. "Kein Großer, ein guter kampfstarker Schuppi!" Als er dann endlich ausgedrillt war und mein Kumpel ihn netzen konnte, war ich einfach nur sprachlos. Denn auf der Matte sah ich das erste Mal was ich hier überhaupt gefangen hatte. Schnell war die Waage geholt und mein Schuppi Personal Best, mit knapp über 20 kg, war gewogen. Völlig fertig, aber überglücklich, wollte ich die Ruten natürlich wieder an ihre Spots fahren, setze mich ins Boot und fuhr los. Am Spot angekommen merkte ich jedoch erst mal wie neblig es geworden war. Ich konnte kaum 20 Meter weit gucken. Im Leichtsinn legte ich die Rute ab und wollte zurück fahren, doch wo war das Ufer nur? Ich konnte weder meinen Kumpel mit der Taschenlampe sehen, noch konnte ich mit Google Maps navigieren und so fuhr ich immer im Kreis umher. Schon leicht panisch schaffte ich es dann doch an Land! Die zweite Rute blieb zunächst am Ufer, da das Risiko, bei diesem Nebel nicht mehr ans Ufer zu kommen, einfach zu groß war.Neuer Tag, dicke Fische!Am nächsten Tag beköderte ich die Ruten neu und fuhr sie präzise an die Spots vom Vortag, in der Hoffnung, dass die Fische dort die zweite Nacht auch entlang ziehen würden. Die Hoffnung war groß, aber es passierte nichts. Nach kurzer Überlegung, ob wir die Stelle wechseln sollten und nach einem kurzen Besuch bei anderen Anglern, versuchten wir unser Glück hier weiter. Die Ruten legten wir im Laufe des Tages im strömenden Regen neu. Um 22 Uhr eingeschlafen, dauerte es nicht lange, bis um 1 Uhr die Rute mal so richtig ablief. Ein Vollrun, wie er im Buche steht! Schnell stiegen wir ins Boot und ich drillte einen der wenigen Spiegler. Endlich wieder Aktion! Am nächsten Morgen bekam ich ein paar Piepser auf der linken Rute, der Bobbin bewegte sich ganz langsam nach unten und dann wieder nach oben. Ich dachte mir: "Ach komm, die Rute willst du eh gleich einholen, dann kannste die ja jetzt einfach mal kontrollieren." Zum Glück, denn da zog mal wieder etwas Schweres an der Rute. Meine Knie wurden mal wieder ganz weich und ich hoffte, dass jetzt alles gut gehen würde. Ein riesiger Schuppi glitt in die Maschen des Keschers! Ein Blick und ich wusste: das ist mein neuer PB! Ich wog diesen Fisch natürlich auch, aber da war mir das Gewicht tatsächlich schon fast egal. Ich war einfach überwältigt von dem, was da mal wieder passiert war. Ein Wahnsinnsfisch im Norden und das an einem 350 Hektar See! Mega! Die Session war vorbei und ich fuhr mit einem Grinsen auf dem Gesicht nach Hause, welches mir auch einige Tage danach noch im Gesicht stand!Nun kommt der Winter in großen Schritten auf uns zu und ich werde mich wieder meinen kleineren Vereinsseen widmen. Im nächsten Jahr geht es dann wieder los, ganz nach dem Motto: "Go big or go home!".