Pleiten, Pech und Pannen – so könnte man den Beginn von Simon Steinkraus‘ Trip nach Frankreich beschreiben. Am ersten Gewässer wurden der Prologic Teamer und seine schwangere Frau von einem mächtigen Sturm überrascht. Am zweiten Gewässer bringt Simon endlich einen Futterplatz ans Laufen… Bis die Garde de Peche vorbeischaut. Ob sich das Blatt schließlich noch wendet, erfahrt ihr in diesem zweiten Teil…
Das glückliche Wiedersehen
Einen Tag nach dem Sturm war alles wie verhext. Der Sturm war weg, die Sonne schien, der See war spiegelglatt. Also machte ich mich mit meiner Frau auf die Suche nach den verlorenen Bissanzeigern und Ruten. Nach ca. 45 Minuten im Wasser konnte ich beides zum Glück aus dem See bergen. Was dann kam, konnte ich selbst kaum glauben. Ich holte die Bissanzeiger raus und sagte noch aus Spaß zu meiner Frau: „Ach die Prologic K3 Bissanzeiger sind IPX6 zertifiziert, die gehen bestimmt noch.“ Tatsache! Sie funktionierten beide noch - nach knapp 26 Stunden unter Wasser. Es ging also wieder bergauf!
Erntezeit - ein Umbruch liegt in der Luft!
Vier Tage verbrachten wir dann auf einem Campingplatz und machten uns anschließend auf, zu einem meiner heiß ersehnten Zielgewässer. Vor Ort angekommen erkundigten wir uns noch einmal beim örtlichen Tourismusbüro, über die Bestimmungen. Es hatte sich nichts verändert und die nette Dame gab uns sogar noch einen Tipp, wo wir mit unserem Auto gut an das Gewässer kommen sollten. Schnell fanden wir unseren Platz und ich beschloss zunächst einen Zentral gelegenen Platz mit Futter zu präparieren und nur die Uferkanten zu befischen. Morgens lief direkt meine linke Uferrute ab! Sofort war klar: Der Fisch hatte sich im Holz verfangen. Ich versuchte so weit in das Wasser zu laufen, wie es nur ging, um irgendwie an das Holz zu kommen, doch ich war chancenlos. Der Fisch zog immer und immer wieder Schnur von der Rolle, aber die Montage hielt. Meine Frau kurbelte eine der anderen Ruten ein und brachte sie mir. Nach einigen Würfen gelang es mir die Schnur hinter dem Hindernis zu fangen und zu mir ran zuziehen. Abgeschnitten, eingekurbelt und neu angeknotet - der Drill konnte weitergehen! Ab jetzt gestaltete sich der Drill problemlos. Ich spürte das Gewicht am anderen Ende der Schnur und der Gedanke an meinen Kontrahenten trieb mir direkt Schweiß auf die Stirn. Nach weiteren zehn Minuten stand ich völlig verschwitzt bis zum Bauch im Wasser und hatte einen massiven Schuppi im Kescher. Geil, so kann es losgehen! In diesem Augenblick konnte ich einen richtig fetten Fisch auf meinem Futterplatz rollen sehen. Jetzt war ich angefixt. Schnell wurde der Fisch verarztet und abgelichtet. Anschließend schoss ich nochmal einiges an Futter auf dem Futterplatz nach. Die Fische hatten Hunger nach der Laichzeit.
Alles läuft nach Plan! Die heiße Phase beginnt.
Im Laufe des Tages sah ich immer wieder Fische auf dem Platz rollen und es fiel mir verdammt schwer, mit dem Ausbringen der Ruten bis zum Abend zu warten. Doch wer ernten will, muss sähen! Und ich wollte, dass die Fische mit Vertrauen auf dem Platz fressen konnten. Die Nacht begann und mein Plan ging auf, vier beachtliche Fische fing ich auf dem Futterplatz. Danach ließ ich die Ruten an Land und legte ordentlich Futter nach. Ich hatte viel Futter dabei und noch einiges an Zeit, um hier zu ernten. Nichts wäre schlimmer, als den Platz vorzeitig kaputt zu angeln. Ich ließ wieder den ganzen Tag verstreichen, ohne auf dem Futterplatz zu angeln. Ich fing noch zwei Fische an der Uferkante. Immer wieder sah ich große Karpfen auf dem Futter rollen und es machte mich wahnsinnig. Endlich geschah es mal genauso, wie ich es mir immer erhoffte! Ich war mir 100 % sicher, dass ich an diesem Gewässer so richtig abräumen würde - solange ich die Karpfen geduldig fressen ließ. Darüber hinaus war ich der einzige Angler am See, die Wetterbedingungen waren absolut konstant. Die Fische waren gerade mit dem Laichen durch und fanden jetzt mitten im See einen reich gedeckten Tisch. Ich musste nur noch vorsichtig „pflücken", damit ich es mir nicht kaputt machte. Mit Beginn der Dämmerung warf ich wieder die Fallen auf den Platz. Die Fische sprangen mittlerweile im Minutentakt. Ich hatte das Gefühl, einen Großteil des Seebestandes auf meinem Futter versammelt zu haben. Ich war wie im Fieber, saß hinter den Ruten und wusste, es kann nicht lange dauern. In diesem Augenblick rollt ein Jeep an dem Waldweg hinter meinem Zelt vorbei. Drei ungläubige Paar Augen starrten mich im Dunkeln an...
"Zut!" (Mist!) - das sollte so nicht sein!
„Bon soir la garde de péche. La pêche sur ce lac est interdite.“ Auf Deutsch: Guten Abend, die Fischereiaufsicht. Das Angeln an diesem See ist verboten… Ich fiel fast vom Glauben ab und versuchte zu erklären, dass ich extra vor Angelbeginn im Tourismusbüro war, um mich über die Bestimmungen zu informieren. Ich hatte mir sogar die Informationen abfotografiert und konnte sie vorzeigen. Die Guards glaubten mir und waren glücklicherweise mehr als freundlich. Ich sollte die Angeln einholen und im Auto verstauen. Dafür durfte mit meiner schwangeren Frau die Nacht noch an Ort und Stelle verbringen und man würde auf eine Strafe verzichten. Dankbar, aber dennoch niedergeschlagen verstaute ich meine Angeln im Auto. Wir beschlossen, nach diesem erneuten Tiefschlag, dem Angeln für einige Zeit den Rücken zu kehren.
Zwischen Subfloats und Totholz!
Nachdem wir sechs Tage mit Wandern und Kultur verbracht hatten, machten wir uns auf den Weg zur nächsten Station! Ein großer Stausee mit einfach unfassbar schönem Wasser erwartete uns. Ich freute mich endlich mal wieder, meine Taucherbrille auszupacken, um unserem Zielfisch unter der Oberfläche auf die Schliche zu kommen. Wir verbrachten fünf wundervolle Tage an diesem klaren See. Durch das Schnorcheln konnte ich schnell feststellen, dass hier ein wahnsinniger Krebsbestand unter Wasser lebte. Unzählige Bäume, Totholz und Krautfelder bis auf sieben Meter Tiefe erschwerten das Angeln enorm. Durch Subfloats und Umlenken versuchte ich meine Schnüre von Hindernissen fernzuhalten. Weiterhin kürzte ich die Länge meiner Prologic Mimicry Safty Leadclips, um ein sofortiges Auslösen des Bleis bei einem Fischbiss zu garantieren. Um Fische landen zu können, musste ich teilweise mehrfach mit Krallenbleien die Schnüre hinter Hindernissen hochholen, durchschneiden und neu zusammen knoten. Mir gelang es insgesamt fünf Fische aus der Totholzburg zu fangen. Trotz all dem Aufwand verlor ich aber auch zwei Fische. Die hindernisfreien Stellen produzierten keine Bisse und ich beschloss nach fünf Tagen die Reißleine zu ziehen. Es wurde Zeit, etwas Neues zu sehen.
Auf zu unserer letzten Station!
Die letzte Station auf unserer Tour war ein Wurfgewässer, denn Boote waren hier nicht erlaubt. Mir war bekannt, dass dieses Gewässer einen recht großen Fischbestand innehält. So war der Plan, die Fische mit einem reich gedeckten Futterplatz auf einer großen Fläche zu binden. Auch hier wurde ich eines Besseren belehrt, denn ich unterschätzte den Fischbestand enorm. Mein am Abend eingebrachtes Futter, reichte kaum über die ganze Nacht und war am folgenden Morgen schon nicht mehr der Rede wert. Die Fische hatten sich längst wieder verteilt und so begann ich erst Fische zu fangen, als ich ordentlich Futter nachlegte. Durchfüttern war hier die Devise, um die Fische auf dem Platz zu halten und um für konstante Aktion zu sorgen. So verbrachte ich noch drei Tage an diesem Gewässer und fischte jeweils die Morgenstunden durch, um ab mittags die Zeit mit meiner Frau und anderweitigen Tätigkeiten zu verbringen.
Danach verbrachten wir die letzte Woche noch auf einem wunderschönen Campingplatz, direkt am Meer der Costa Brava und ließen die Seele baumeln. Der perfekte Abschluss für Zeit zu zweit. Bei unserem nächsten Trip ist unser Sohn dann bereits mit von der Partie.
Viele Grüße!
Euer Simon
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