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Rig Professor David Gumhold erzählt aus dem Nähkästchen - Teil I

„Ist es wirklich notwendig, ultrakomplizierte Rigs zu basteln, um besonders vorsichtige Karpfen zu überlisten?“ Diese Frage stellte sich Pro Lines Teamangler David Gumhold. Hier zeigt er euch nun, auf welche vier Rigs er sich immer verlassen kann. Spoileralarm: Es sind vermutlich nicht die Rigs, die euch als erstes in den Sinn kommen. Aber nun lassen wir David erzählen:

Wo fängt es an, wo hört es auf?

Wer so manche Literatur über das moderne Karpfenangeln liest, dem wird gleich aufgefallen sein, dass man teilweise eine Fachhochschule besucht haben muss, bevor man seinen Haken im richtigen Winkel an der Vorfachschnur anknüpfen darf. Ich bin überzeugt, dass man auch mit einem einfachen Rig zum gewünschten Erfolg kommen kann. Mono-Rigs werden oft unterschätzt, die Steifigkeit der Materiealien schreckt viele davor ab, diese zu verwenden. Jedoch haben sie einen großen Vorteil, einerseits das sogenannte „Reseten“ funktioniert einwandfrei und dazu kommt noch eine gewisse Selektivität durch die Steifigkeit. Den Anfang macht mein Big Balls Rig, dass ich für Ködergrößen ab 20mm verwende. Ihr bindet es wie folgt:

(Die einzelnen Arbeitsschritte findet ihr in der Bildbeschreibung!)

Big Balls Rig

Benötigt wird dazu nur ein Monofilament in dem gewünschten Durchmesser von 0,40 mm aufwärts (ca.20lb) und die richtige Hakenform, in diesem Fall eine Kontinental Form (Gr.6). Die gerade Spitze und der gerade mittellange Schenkel Sorgen für den gewünschten Hakensitz im Fischmaul. Der Trick bei so einem Rig ist lediglich, dass man den Austrittswinkel des Haares mit 3 Wickelungen unterhalb des Haars, gegenüber der Hakenspitze, verändert und somit eine Art Klaue erzeugt. Die Spitze zeigt dadurch mehr Richtung Hakenöhr. Wer möchte kann den Hakenschenkel noch zusätzlich mit einem Shrinktube als Line Aligner verlängern um den Austrittswinkel des steifen Mono‘s anzupassen. Was noch zu erwähnen ist, dass man dieses Rig unbedingt mit einem Ringwirbel am Blei einsetzen sollte, um die gewünschte Beweglichkeit zu erhalten.

Hinged Stiff Rig

Das nächste Rig, welches ich euch vorstellen möchte, ist ein wahres Multitalent in Sachen Köder-Präsentation. Viele kennen es wahrscheinlich als Pop Up Rig, das Hinged Stiff Rig. Hier heißt es steif, aber gelenkig bleiben. In den meisten Fällen wird dieses Rig für die Pop Up Präsentation genutzt. Jedoch kann man es auch sehr gut für Wafter oder Bodenköder einsetzen.  Bei den meisten Stiff Rigs fehlt es an Gelenkigkeit im Hakenbereich. Beim Hinged Rig haben wir alles was wir benötigen, die Steifigkeit und die Beweglichkeit. Für Wafter würde ich das ganze Rig mit einem Kontinental Haken nutzen. Für die Flexibilität, wenn man nicht genau weiß was man einsetzen möchte, kann ich euch auch einen Haken mit einem nach außenstehenden Öhr empfehlen, mit dieser Form kann man ebenso alles abdecken, sei es einen Wafter oder ein Pop Up präsentieren.

Mehr in Teil II

Im zweiten Teil geht´s dann um zwei weitere Rigs, die euch vielleicht zum Nachdenken anregen. Seid gespannt!

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Christopher Paschmanns am Rainbow Lake mit großem Karpfen.
Christopher Paschmanns Blog #3: der ewige Kompromiss
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CP-Blog 08.02.2021

Im vorausgegangenen Blog habe ich es bereits angekündigt: Diesmal wird es technisch und taktisch! Passt ja zum Winterangeln – und erst recht zu kommerziellen Gewässern im Winter… Und warum der ewige Kompromiss? Nun, weil ich beim Angeln im Grunde nie so kann, wie ich eigentlich möchte…Völlig überdimensioniertDafür ist die Angelei am Rainbow Lake ein gutes Beispiel. Diesen vielleicht berühmtesten Paylake kennt wohl jeder, oder? Knapp beschrieben: Etwa 40 Hektar groß, voll mit Inseln, von Gräben durchzogen und eher ein gefluteter Nadelwald als ein See. Holz ist hier unter Wasser kein seltener Hotspot, sondern fast allgegenwärtig. Ach ja, fast vergessen: In diesem See schwimmen wahrscheinlich mehr Karpfen jenseits der 25 Kilo als in den meisten Bundesländern Deutschlands. Mit diesen Umständen geht einher, dass man um solide Komponenten nicht rumkommt: geflochtene Hauptschnur, dicke monofile Schlagschnur, dickes, abriebfestes Vorfachmaterial, große, starke Haken, schwere Bleie und Subfloat Montagen. Dazu gibt’s dann echtes „Hook and hold-Angeln“. Nicht die feine englische Art… Und ich weiß sicher, dass diese grobe Herangehensweise Fische kostet. Genau das meine ich mit Kompromiss: Ja, würde man die Sache dort feiner angehen, wären ganz sicher mehr gehakte Fische drin. Doch ohne die grobe Materialschlacht würde man sie selten sicher in die Maschen bekommen. Got it?Überall ähnlichWas sich am Beispiel des Rainbows so gut beschreiben lässt, trifft auf fast alle Gewässer und sogar Angelarten zu. Selbst beim Fliegenfischen würde das feinere Vorfach die Bissfrequenz erhöhen, genauso aber auch die Verlustrate. Auch der Cassien ist da ein gutes Beispielgewässer: Steine, abgerissene Montagen am Grund, dazu viel Holz. Ohne Schlagschnur und robuste Rigs geht es an nur sehr wenigen Stellen mit reinem Gewissen. Doch die machen im oft sehr klaren Wasser wirklich keine gute Figur… Ich glaube, mehr Beispiele sind gar nicht nötig.Rainbow im WinterAm Rainbow ist das Wasser trüb, die hohe Fischdichte und schiere Größe der Karpfen sorgt für ordentlich Konkurrenzdruck unter den einzelnen Tieren, wenn es um Angelfutter geht. Das mischt die Karten etwas neu. Und ich weiß aus der Erfahrung von Freunden, die das Ausnahmegewässer im Sommer beangelten, dass die grobe Kelle den Fischen dann wenig auszumachen scheint. Selbst habe ich den See zweimal im Winter beangelt. Und da war es nicht sonderlich vertrauenserweckend, ein 10-Unzen-Blei an einer groben Subfloat Montage im eisigen Wasser als Falle zu drapieren. Anders formuliert: Meine Wunschvorstellung war, sehr kurze Rigs aus unauffälliger Mono oder aus Fluorocarbon mit an dezenten 3-Unzen-Inline Bleien einzusetzen. Tatsächlich konnte ich es fast genau so beim ersten Trip an einem Spot machen, der nach guter Erkundung tatsächlich keine Hindernisse aufwies und direkt am Ufer lag. Und dieser Spot brachte dann sogar drei von sieben Fischen dieser Session (auf zwei Angler). Im Vergleich zu den anderen, offensichtlicheren Hotspots also ein gutes Ergebnis. Lag das nun an der Tatsache, dass dort sonst selten ein Köder liegt? Oder an der feineren Präsentation?Einfach liegen lassenBei den anderen Ruten mussten wir damals gröber vorgehen. Und ein Trick, der uns in vielerlei Hinsicht als hilfreich erschien, war es, die Rigs einfach lange liegen zu lassen. Ich nutzte Subfloat Montagen mit dünnen Ästen vorm Vorfach auf der Schlagschnur – wie in Karpfenzeit 1 beschrieben – da ich der Meinung war, dass die Fische dieses Sees kein Problem damit haben, wenn sie beim Fressen einen Ast berühren, auf Schnüre hingegen würden sie empfindlich reagieren. Und bei Subfloat Rigs ragt die Schnur eben steil zur Oberfläche. Zurück zur Taktik: Einen Köder nach dem Auslegen länger als die übliche Nacht liegen zu lassen, bietet verschiedene Vorteile. Zunächst mal stören wir das Areal nicht, da wir seltener mit dem Boot hineinfahren. Auch wird sich Sediment über das Rig (ja, auch den Köder) legen, es fällt weniger auf, sieht älter aus, weckt – so die Hoffnung – weniger Misstrauen. Wichtig dabei ist, dass der Köder zur Taktik passt. Mit einem Pellet klappt das nicht. Tigernüsse erschienen uns im Februar dafür als ideal. Übrigens biss der größte Fisch dieses Trips auf genau so ein Nuss-Rig, das bereits seit vier Tagen in einer ruhigen Bucht ausharrte. Ich hatte nur einige wenige Nüsse dazu gefüttert. Mein langjähriger Freund und damaliger Angelpartner Hauke Kleinen und ich teilten uns den Fisch – wie alle dieser Tour – als gemeinsamen Fang. Aber das ist mal einen anderen Blog wert…KontrastprogrammJetzt habe ich viele Zeilen zum Rainbow geschrieben, dabei wollte ich eigentlich auch auf die Situation an einem Big Fish-Gewässer eingehen, an dem im Winter Freiwasserangeln möglich ist: dem Iles3 in Frankreich, den ich zum „sicheren“ Einstieg in meinen aktuellen Roadtrip mit Familie als erstes Gewässer im Dezember 2021 anfuhr. Dann packe ich das und mehr einfach in den nächsten Blog - bis dahin!CP

Kai Thiry mit dickem Spiegler aus kleinem Fluss.
Kleine Flüsse – große Fische?! 6 Profi Tipps fürs Fluss-Abenteuer!
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Karpfenangeln Profi Tipps Jahreszeit 13.01.2023

​Unter der Rubrik Top Tipps bekommen unsere Carpzilla+ Abonnenten Tipps aus erster Hand, die ihr Angeln weiterbringen sollen. Um allen Lesern die Chance zu bieten durch unser Wissen zu profitieren, wollen wir euch künftig einen Einblick in dieses Format gewähren und einen Teil der Top Tipps auch hier preisgeben. Heute geht´s ums Thema „Karpfenangeln am kleinen Fluss“.Der Winter hält ein und nach den verrückten Temperaturen um Silvester wird es wieder kühler. In den letzten Profi Tipps gab es viele hilfreiche Tipps zum Winterangeln - und einer zielte genau darauf ab: Probier´s im Winter am Fluss. Wir wollen tiefer auf die Angelei an kleinen, oft stark unterschätzten, Flüssen eingehen und bedienen uns dem Wissensschatz von Florian Schwarz, der am Fluss groß geworden ist und seine Erfahrungen zum Thema im #75 Audiocoaching mit Christopher Paschmanns austauscht… Tipp #1: Unterm RadarFische, die sich bewegen, müssen auch fressen! Und dennoch laufen viele Flüsse - und besonders die kleinen Flüsse - völlig unterm Radar. An den vielen Kilometer langen Flussläufen herrscht deutlich weniger Angeldruck, es gibt nicht selten auch idyllische naturbelassene Bereiche, die noch nie einen Karpfenangler gesehen haben. Warum? Weil die meisten sich nicht vorstellen können, dass es hier überhaupt Karpfen gibt oder anzweifeln hier die „Großen“ zu fangen. Falsch gedacht! Denn auch kleine Flüsse beherbergen große Überraschungen. Ein Beispiel gefällig? Kai Thiry war Anfang 2022 in Frankreich an vier verschiedenen Gewässern unterwegs. Und erst der kleine unscheinbare Fluss brachte den ersten Fisch der Saison – und was für einen!Tipp #2: Hot Spot AltwasserFlo beschreibt seine Hotspots im Audiocoaching sehr präzise. Altwasser bzw. Altarme bieten den Karpfen viele Vorteile: Wenig Strömung, seichtes Wasser, viele Wasserpflanzen und viel Nahrung. Dennoch angelt er selbst nie im Altwasser, sondern wählt Spots auf den Zugrouten der Fische, sprich im Einlaufbereich zum Altwasser. Dies hängt zum einen damit zusammen, dass es im Altwasser selbst mit den ganzen Hindernissen sehr schwierig wird die kampfstarken Flussfische zu halten. Zum anderen bietet man den Fischen den Rückzugsort- die Holding Area- innerhalb des Altwassers und schafft weniger Misstrauen. Im Einfahrbereich ist auch häufig ein Übergang von schlammig-sandigem Grund zu Kies oder Steinpackung zu beobachten, der Lebensraum für viele Futtertiere bietet.Tipp #3: Unauffällige Hot SpotsSo ein Altwasser ist natürlich Anlaufpunkt für die meisten Angler, nicht nur für Karpfenangler. Dabei haben die kleinen Flüsse noch deutlich mehr Hot Spots zu bieten, die bei weniger Angeldruck viel produktiver sein können. Ein von der Natur geschaffener Hotspot sind Kehr- oder Rückströmungen die sich nach scharfen Kurven oder Hindernissen einstellen. Hier sammelt sich allerlei Futter für die Fische und sinkt zu Boden – also prädestiniert, um auch unser Futter hier einzubringen! Ein super Nebeneffekt ist, dass hier deutlich weniger Treibgut in den Schnüren hängen bleibt.Noch unauffälliger sind Vertiefungen im Flusslauf, sogenannte Gumpen, die nicht anhand der Oberflächenbewegung so einfach identifiziert werden können. Doch wie findet man diese? Eine Möglichkeit ist es, den Abschnitt mit der Karpfenrute und einem Tastblei abzulaufen und so tiefere Bereiche ausfindig zu machen. Oder wie es Flo Im Audiocoaching schildert: Gehe einfach mit der Spinnrute und Gummifisch auf Spotsuche für Karpfen! Auch mit einem Wurfecholot wie dem Deeper ist es möglich die Tiefenstruktur zu scannen und schnell Meter zu machen. Strukturveränderungen, die sich zum normalen Flussverlauf unterscheiden sind immer interessant, vorausgesetzt die Tiefe stimmt!Tipp #4: Instant oder Futter?Richtig eingesetztes Futter kann am Fluss zu regelrechten Fangorgien führen. Dennoch gehört viel Know-How dazu, die richtigen Mengen einzubringen. Im Fluss gibt es deutlich mehr Fischarten, die sich für unser Futter interessieren und auch ohne Probleme Boilies verputzen. Barbe, Döbel, Alande und andere große Weißfische kommen da nicht selten als Beifang vor. Mengen pauschal zu nennen ist nicht möglich, hier muss jeder für sich herausfinden, was zum Bestand und Gewässer passt. Wenn man die Möglichkeit hat Plätze zu kontrollieren, umso besser. Wie so oft zahlt sich die Regelmäßigkeit meist aus und wird Dir auf lange Sicht natürlich mehr Fische bringen. Das bedeutet aber nicht, dass es nicht sinnvoll wäre instant am Fluss zu angeln - ganz im Gegenteil! Die zuvor beschriebenen Hotspots sind immer für einen Fisch gut und besonders dann, wenn am überlaufenen Hausgewässer die angepeilte Stelle mal belegt ist, oder Du einfach mal was anderes ausprobieren möchtest, ist der kleine Fluss immer eine Option. Zudem ist es häufig schlichtweg nicht notwendig Geld in Form von Futter einzutragen, um erfolgreicher zu sein!Tipp #5: Pop Up am Fluss?!Eine Frage, die immer wieder gestellt wurde: Kann ich mit Pop Ups am Fluss angeln? Flo war selber jahrelang skeptisch, doch die letzten Jahre haben ihm gezeigt, dass Pop Ups sogar den Unterschied ausmachen können. Wenn man vorwegnimmt, dass Karpfen von Natur aus sehr neugierig sind und auch sich bewegende Tierchen wie Krebse & Co. fressen, warum sollten diese dann keinen in der Strömung stehenden oder sich bewegenden Pop-Up aufnehmen? Genau dann, wenn der normale Hookbait nicht liefert, kann der extra Reiz mit einem Pop Up den Bann brechen, berichtet Flo. Washed Out Pinke Pop Ups am Ronnie Rig haben sich als echte Bank an einem von Flo´s Flüsschen herauskristallisiert.Tipp #6: Der richtige FlussabschnittPrägend für die meisten kleinen Flüsse ist die Tatsache, dass diese durch Staubauwerke wie Wehre, Staustufen oder Rauschen vom Menschen verändert wurden. Sei es zum Zwecke der Energieerzeugung mittels Wasserkraft, der Wassernutzung in der Landwirtschaft oder für gewisse Maßnahmen des Hochwasserschutzes – diese Bauwerke grenzen die Bestände in einer gewissen Form schon ein. Auch wenn Fische durch Hochwasser oder Fischtreppen Abschnitte wechseln können, so ist davon auszugehen, dass bestimmte Abschnitte häufig über einen besseren Karpfenbestand verfügen als andere. Diese Fragen sollte man sich deswegen zuallererst stellen: Werden durch Angelvereine hier Karpfen besetzt? Werden auf diesem Abschnitt häufiger Karpfen gefangen? Gibt es stille Flachwasserbereiche wie Altwasser oder Seitenarme, in denen sich Karpfen auf natürliche Weise reproduzieren können? Kannst du diese Fragen für einen Abschnitt mit Ja beantworten, bietet es sich an es hier zunächst auszuprobieren. Hier kommt man in der Regel schneller zum ersten Fluss-Karpfen! Euch hat der Beitrag gefallen und Ihr wollt noch weitere 6 Tipps zum "Karpfenangeln an kleinen Flüssen"? Dann schließt jetzt ein Carpzilla+ Abo ab oder startet eine kostenlose Testwoche auf Carpzilla+ und wir verraten euch im Beitrag "Unterschätzte Gewässer! 12 Tipps fürs Karpfenangeln am kleinen Fluss!" sechs weitere Tipps zum Thema! Welche Tipps dich bei Carpzilla+ noch erwarten:Sauber AblegenPraktische FutterhilfeGroße Karpfen im Fluss selektierenFlo´s Fluss RigWinter am FlussHochwasser und Schmelzwasser​Darüber hinaus habt ihr Zugriff auf über 90 veröffentlichte Audiocoachings zu diversen Themenfeldern. Mit dem passenden „Einfach Besser Angeln – Audiocoaching #75“mit Florian Schwarz und Christopher Paschmanns erwarten Euch noch viele weitere spannende Tipps zum Thema. Oder ihr begleitet Flo und Mark bei einem krassen Fangrausch am kleinen Fluss im 21. Teil von „DA GEHT WAS“ auf Carpzilla+!

Thomas Talaga: Rigs & Tricks, Part 4
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Watercraft 28.10.2021

Unglaublich, mittlerweile bricht bereits der vierte Teil meiner Ausführungen über Rigs an. Und noch immer habe ich nicht alle grundlegenden und wichtigen Dinge dazu angesprochen. Doch zumindest ist nunmehr alles schon sehr ordentlich unterteilt. Schonmal ein D probiert?Wie schaut es denn in Ihrer Rig Box mit D-Rigs aus? Kommen diese Montagen bei Ihnen ebenfalls regelmäßig zum Einsatz. Ich bin z.B. ein bekennender Fan von diesem Vorfachaufbau. Besonders beim Hindernisfischen setze ich ein D-Rig bereits seit vielen Jahren ein. Dazu kombiniere ich ganz einfach einen sehr stabilen Kurv Shank XX mit einem 50lb tragendenden, beschichteten Vorfachmaterial. Der extrem stark gewählte und somit auch außergewöhnlich schwere Kurv fällt nach dem Einsaugen sehr rasch wieder nach unten. Dadurch fasst er weitaus besser in der Unterlippe als ein deutlich leichterer Haken. Kombiniert man das Ganze dann noch mit einem schweren Hakenköder, so werden die Fische in der Regel bombensicher in der Unterlippe gehakt. Der schwere Köder drückt den Kurv quasi noch zusätzlich in Richtung Maulunterseite. Aussteiger sind bei dieser Auswahl der Montage höchst selten und kommen bei mir fast nie vor. Wenn vor Hindernissen, warum dann nicht auch anderswo?Was beim Hindernisfischen so super klappt, sollte auch sonst sehr gut funktionieren. Das ist auch der Grund, warum ich diese Montage mittlerweile auch beim entspannten Fischen, so ganz ohne Hindernisbedrohung, einsetze. Ach ja, früher habe ich zur Köderbefestigung immer einen mittelgroßen Rig Ring verwendet. Heute nutze ich oftmals auch einen Micro Ring Swivel, einen winzig kleinen Ringwirbel. Dieser gibt dem Haken eine größere Bewegungsfreiheit und mir ein noch besseres Gefühl im Hinterkopf. Und exakt dies sollte jeder Angler schließlich auch stets haben. Zumeist habe ich auch bei dieser Variante noch ein ordentliches Stück Knetblei kurz vor dem Haken auf dem Vorfach. Dazu ummantele ich kurzentschlossen noch einen großen Sinker mit etwas Putty. Dadurch dreht der Haken dann noch deutlich aggressiver ein. Aber das hatte ich ja bereits ausführlich in den vorangegangenen Teilen dieser Serie beschrieben.Ich nutze allerdings auch noch sehr gerne und häufig eine weitere D-Variante. Und zwar eine Fluorocarbon-Version. In der Regel schaut sie vom Aufbau her wie ein normales Chod Rig aus. Der einzige Unterschied besteht dann daraus, dass ich das D etwas größer und länglicher wähle. Und ja, auch hierbei tausche ich mittlerweile den Rig Ring gegen den zuvor bereits angesprochenen kleinen Ringwirbel aus. Standardmäßig setze ich bei dieser Montage dann auf einem Choddy Haken. Der ist bedingt durch seine Form ein echt starkes Fangeisen. Durch das nach außen gebogene Hakenöhr eignet er sich bestens für das steife Fluorocarbon.Ach ja, da fällt mir noch etwas Interessantes ein: Nutzen Sie eigentlich auch so ganz normale Fluorocarbon Rigs? Damit meine ich die Ausführungen, die mit einem Haar kombiniert sind? In der Regel wird bei diesen Montagen dann zuerst das Haar aus mehr oder weniger weichem Geflecht an das Hakenöhr geknotet. Erst danach wird dann ebenfalls der Haken an das Vorfachmaterial angebunden. Nicht selten fixiert dann noch ein kleiner Silikonring den „Haaraustritt“ auf dem Hakenschenkel. So oder ziemlich ähnlich sehen zumindest die Standardversionen der weitaus meisten Karpfenangler aus. Und keine Frage, diese Montage funktioniert auch wirklich mehr als nur passabel und hat sich in unzähligen Situationen bestens bewährt.Und trotzdem, ich nutze an viel befischten Gewässern oder aber wenn ich bestimmte, nicht so einfach zu fangende Zielfische ins Auge gefasst habe, eine abgewandelte Version. Standard kann ja schließlich auch jeder!Maulsperre für Fortgeschrittene (Karpfen)Nein mal ernsthaft, mir ist ehrlich gesagt aufgefallen, dass ich in exakt den beschriebenen Situationen mit dieser Abart deutlich erfolgreicher war. Doch was ist daran denn so kontrovers? Ganz einfach, ich binde das Vorfach inklusive „Haar“ einfach komplett durch. Richtig gelesen, bei meiner speziellen Version besteht einfach alles aus Fluorocarbon. Von wegen „weiches, schön geschmeidiges Haar“. Bei meiner Version ist alles extrem sperrig, grob und wirkt halt total ungehobelt. Klingt echt skurril, nicht wahr? Allerdings ist dies auch so gewollt und man könnte es schon fast als „die Masche“ bezeichnen. Im Grunde genommen fischt so eigentlich kaum ein anderer Angler. Ganz genau! Und daher ist es für die Carps auch so speziell und anders. Kombiniere ich das Ganze nun auch noch mit einem richtig schweren und starken Stahl von einem Haken, dann besitze ich schon fast ein „Alleinstellungsmerkmal“. Das hat doch was und ist damit schon irgendwie wieder recht cool! Doch viel wichtiger ist natürlich, dass es einfach große Karpfen fängt.Da so etwas beim Karpfenfischen wahrlich extrem selten zu finden ist, können unsere Zielfische wohl kaum negative Erfahrungen damit gemacht haben. Und exakt so schaut es auch in der Praxis aus. Mal eben wieder ausspucken will dann schon echt gut gelernt sein. Es funktioniert schon nahezu wie eine Art Maulsperre. Selbst erfahrene Gesellen kommen mit so einem Gesamtgebilde von Vorfach gar nicht klar. Haben sie erst einmal den Haken samt Köderkombi in ihr Maul eingesaugt, werden sie das Ganze nur noch ziemlich selten wieder los. Als Haken verwende ich hierfür übrigens einen Wide Gape oder aber Kurv Shank der Größe 4 und teils sogar auch 2 in der Version XX. Fürwahr, schaut man zum ersten Mal auf diese dickdrahtigen Hakenversionen, wirken sie wirklich enorm. Wahrscheinlich würde auch ein normaler Wide Gape oder Kurv Shank Haken schon ausreichend sein – nur für den Fall, dass Sie dem Braten nicht so wirklich trauen. Das sollte natürlich jeder für sich ganz allein entscheiden. Ich jedenfalls habe bereits derartig viele Karpfen damit gefangen, dass sie mein volles Vertrauen genießen. Damit gehören die Zeiten voller Skepsis längst der Vergangenheit an. Ach ja, zum Schluss noch eine Kleinigkeit zu diesem Rig: Ich binde immer ein paar dieser Montagen vor. Zur Lagerung kommen sie dann in eine passende Rig Box. Das bewirkt, dass sich der Winkel, in dem das Vorfach aus dem Hakenöhr austritt, wieder sehr gut entschärfen kann. Fluorocarbon ist wirklich extrem steif und beide Hakenversionen besitzen ein leicht nach innen gebogenes Öhr. Sollten Sie sich diese Zeit nicht nehmen können oder wollen, so bewirkt ein Kicker oder aber ein Stückchen Schrumpfschlauch denselben Effekt. Liebe Leser, vielleicht experimentieren Sie zukünftig ja auch wieder ein wenig mehr mit Rigs herum. Sie wissen doch, man lernt niemals wirklich aus.Ich wünsche Ihnen jedenfalls viele dicke Fische!Thomas Talaga 

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