Tja, im Januar auf Karpfen angeln - für mich, zweifelsohne eine Mission, der ich mich vor einigen Jahren nicht gestellt hätte und wenn, dann nur in Begleitung eines guten Humpens Glühweins, meiner Zeltheizung und einem Kumpel. Die Angelei wäre bei diesem Unterfangen definitiv an zweiter Stelle gekommen. Jedoch gehört auch der Januar mittlerweile zu den Monaten, welche durchaus produktiv gestaltet werden können, wenn man bereit ist etwas Zeit zu investieren.
Tipp 1: Der Platz
Wie oft wurde dieser Punkt in Zeitschriften, Podcasts, Berichten und Talks, nicht zuletzt hier auf Carpzilla, schon erwähnt. Das wichtigste bei der Karpfenangelei ist und bleibt die Location!!! Und ja, im Januar ist die richtige Platzwahl nochmal um ein vielfaches relevanter als im Sommer oder im Herbst. Nun haben wir in der Regel Wassertemperaturen von ca. 4 Grad und die Fische legen keine großen Strecken mehr zurück, um Futter zu finden. Jetzt ist es noch wichtiger, dass deine Haken zu den Fischen kommen und nicht umgekehrt. Doch, wo soll es hingehen? Grundsätzlich herrscht der Grundglaube im Winter die tiefsten Bereiche des Gewässers aufzusuchen. Dies ist meiner Meinung nach erstmal kein schlechter Gedanke. Solange das Wasser noch nicht vollständig durchmischt ist, hat man hier die Chancen 1 bis 2 Grad wärmeres Wasser zu finden, als im restlichen See. Ich jedoch gehe gerne anders vor. Da (glücklicherweise) die meisten Angler ab November das Handtuch schmeißen und ihr Zeug einmotten, habe ich im Winter den See in der Regel für mich alleine. Viele Wochen lang kümmerten sie sich um ihre Plätze und es flogen so einige Kilos Futter hinein, doch nach den ersten Blanknächten wird der See schlagartig immer leerer und somit auch die tieferen Herbstplätze. Diese Wassertiefen, welche im Herbst produktiv sind, erfüllen ebenso im Winter ihren Zweck, erst recht wenn sie wochenlang unter Futter standen und somit eh immer wieder angeschwommen werden.
Tipp 2: Das Futter
Hier kann ich mich extrem kurz halten, denn für mich gibt es nur einen Köder, den ich ab Dezember verwende, und das ist Boilieteig. Diesen vermische ich gerne noch mit ein wenig Dosenmais und sorge somit für eine klebrige schmierige Masse. Ich mache es vom Fressverhalten der Fische abhängig, ob ich ab und an noch eine Hand voll Boilies mit hinzugebe. Der Fokus liegt jetzt jedoch auf Teig.
Tipp 3: Die Futtertaktik
Karpfen fahren ihren Stoffwechsel in der kalten Jahreszeit extrem herunter und benötigen nicht mehr allzu viel Nahrung, hier ist weniger mehr. Ich füttere beim ersten Mal knapp 1 Kilo Teig in Form von Hühnerei großen Bällen in das Areal. Nun folgt ein Schritt, den ich in dieser Jahreszeit als mindestens genauso wichtig erachte, wie die Platzwahl, nämlich, die Kontrolle. Nach zwei Tagen komme ich wieder und kontrolliere meinen Platz mit einer Unterwasserkamera, um sicherzustellen, dass die Fische sich hier aufhalten und auch gefressen haben. Finde ich keinen Teig mehr, kann ich nun etwas mehr Futter hinzugeben und wiederhole den Rhythmus aus Kontrolle und Füttern nun täglich. Hier kann es ab und an mal vorkommen, dass etwas Futter übrig bleibt. Nun ist es wichtig nicht wieder neues Futter auf den Platz zu geben, sondern lieber am nächsten Tag nochmal wieder zu kommen und den Grund auf ein Neues zu kontrollieren.
Tipp 4: Die Bedingungen
Wer hat es in so unzähligen Berichten nicht auch schon gelesen, im Winter die sonnendurchfluteten, windstillen Tage mitzunehmen, um sich seinen Winterkarpfen zu fangen. Gewiss, wenn man es regelmäßig macht, wird man auch mal erfolgreich sein, jedoch fragt euch einmal selbst: Wieso sollte der Karpfen im Winter das doch so gehasste Hochdruckwetter auf einmal dafür nutzen, um auf Nahrungssuche zu gehen? Sicherlich nicht wegen der paar wenigen Sonnenstunden, die es noch nicht einmal schaffen, die ersten 50 cm des Oberflächenwassers zu erwärmen. Im Gegenteil, die Sonne und die meistens damit einhergehende Hochdruckphase, PLUS die ohnehin aktuell schwierigen Bedingungen, vernageln den Fischen meistens erst recht die Mäuler. Hier verändert sich zu den anderen drei Jahreszeiten absolut nichts. Ein schönes Tiefdruckgebiet, mit Wind und Regen sind auch im Januar meine liebsten Bedingungen.
Tipp 5: Die Gemütlichkeit
Machen wir uns nichts vor - es ist kalt, es wird früh dunkel und es ist verdammt nochmal richtig kalt. Wer die Winterangelei ernsthaft betreiben möchte, setzt sich Bedingungen aus, die einem sehr schnell die Lust vermiesen können. Ich habe schon lange aufgehört den Helden zu spielen und gehe bei diesen Bedingungen nicht mehr ohne geschlossenen Schirm und Zeltheizung vor die Tür. Etwas ordentliches zu essen, sowie ein gutes Buch machen die vielen dunklen Stunden auch um einiges erträglicher.
Die Winterangelei kann unangenehm und anstrengend sein, keine Frage. Jedoch kann sie auch ein erfolgreiches neues Jahr einleiten und somit einer neuen Saison schon die Krone aufsetzen, noch bevor sie so richtig begonnen hat. Macht was draus!
Beste Grüße
Benni
Die beiden Naturebaits Jungs Peter Kölble und Benjamin Kessenich waren gemeinsam in Frankreich auf Tour. Eigentlich wollten sie nur eine entspannte Zeit an der große n Rhone erleben – doch weit gefehlt: Erst kamen die Waller, dann der Mistral…So schön die Herausforderung Flussangeln auch ist - in den Sommermonaten scheinen die französischen Fließgewässer immer krasser im Würgegriff der mittlerweile allgegenwärtigen Welse zu sein. Peter und Beni versuchten vieles – doch die Glattmänner gaben keine Ruhe. Sogar tagsüber bissen bis über zwei Meter große Exemplare wie wild.Die Lösung: vom Fluss an den See. Doch obwohl der Plan zunächst aufzugehen schien, dauerte es nicht lange bis auch im Stillwasser das Treiben der Waller begann. Als wäre diese Herausforderung am Karpfengeschirr nicht genug, zog auch noch ein heftiger Mistral auf bestimmte von nun an das Treiben.Doch der heftige Sturm hatte auch etwas Gutes – er brachte die Karpfen richtig in Fahrt und mit einer Taktikänderung gelang es Kölble und Kessen ich sogar den Wallern eine Finte zu schlagen.Alle Einzelheiten und viele coole Bilder der Tour seht ihr aktuell im Update bei Naturebaits:https://www.naturebaits.de/berichte/2017/juli-2017/zwei-vom-winde-verweht-peter-kolble-benjamin-kessenich.html
weiterlesenUnter der Rubrik Top Tipps bekommen unsere Carpzilla+ Abonnenten Tipps aus erster Hand, die ihr Angeln weiterbringen sollen. Um allen Lesern die Chance zu bieten durch unser Wissen zu profitieren, wollen wir euch künftig einen Einblick in dieses Format gewähren und einen Teil der Top Tipps auch hier preisgeben. Heute geht´s ums Thema „Karpfenangeln am kleinen Fluss“.Der Winter hält ein und nach den verrückten Temperaturen um Silvester wird es wieder kühler. In den letzten Profi Tipps gab es viele hilfreiche Tipps zum Winterangeln - und einer zielte genau darauf ab: Probier´s im Winter am Fluss. Wir wollen tiefer auf die Angelei an kleinen, oft stark unterschätzten, Flüssen eingehen und bedienen uns dem Wissensschatz von Florian Schwarz, der am Fluss groß geworden ist und seine Erfahrungen zum Thema im #75 Audiocoaching mit Christopher Paschmanns austauscht… Tipp #1: Unterm RadarFische, die sich bewegen, müssen auch fressen! Und dennoch laufen viele Flüsse - und besonders die kleinen Flüsse - völlig unterm Radar. An den vielen Kilometer langen Flussläufen herrscht deutlich weniger Angeldruck, es gibt nicht selten auch idyllische naturbelassene Bereiche, die noch nie einen Karpfenangler gesehen haben. Warum? Weil die meisten sich nicht vorstellen können, dass es hier überhaupt Karpfen gibt oder anzweifeln hier die „Großen“ zu fangen. Falsch gedacht! Denn auch kleine Flüsse beherbergen große Überraschungen. Ein Beispiel gefällig? Kai Thiry war Anfang 2022 in Frankreich an vier verschiedenen Gewässern unterwegs. Und erst der kleine unscheinbare Fluss brachte den ersten Fisch der Saison – und was für einen!Tipp #2: Hot Spot AltwasserFlo beschreibt seine Hotspots im Audiocoaching sehr präzise. Altwasser bzw. Altarme bieten den Karpfen viele Vorteile: Wenig Strömung, seichtes Wasser, viele Wasserpflanzen und viel Nahrung. Dennoch angelt er selbst nie im Altwasser, sondern wählt Spots auf den Zugrouten der Fische, sprich im Einlaufbereich zum Altwasser. Dies hängt zum einen damit zusammen, dass es im Altwasser selbst mit den ganzen Hindernissen sehr schwierig wird die kampfstarken Flussfische zu halten. Zum anderen bietet man den Fischen den Rückzugsort- die Holding Area- innerhalb des Altwassers und schafft weniger Misstrauen. Im Einfahrbereich ist auch häufig ein Übergang von schlammig-sandigem Grund zu Kies oder Steinpackung zu beobachten, der Lebensraum für viele Futtertiere bietet.Tipp #3: Unauffällige Hot SpotsSo ein Altwasser ist natürlich Anlaufpunkt für die meisten Angler, nicht nur für Karpfenangler. Dabei haben die kleinen Flüsse noch deutlich mehr Hot Spots zu bieten, die bei weniger Angeldruck viel produktiver sein können. Ein von der Natur geschaffener Hotspot sind Kehr- oder Rückströmungen die sich nach scharfen Kurven oder Hindernissen einstellen. Hier sammelt sich allerlei Futter für die Fische und sinkt zu Boden – also prädestiniert, um auch unser Futter hier einzubringen! Ein super Nebeneffekt ist, dass hier deutlich weniger Treibgut in den Schnüren hängen bleibt.Noch unauffälliger sind Vertiefungen im Flusslauf, sogenannte Gumpen, die nicht anhand der Oberflächenbewegung so einfach identifiziert werden können. Doch wie findet man diese? Eine Möglichkeit ist es, den Abschnitt mit der Karpfenrute und einem Tastblei abzulaufen und so tiefere Bereiche ausfindig zu machen. Oder wie es Flo Im Audiocoaching schildert: Gehe einfach mit der Spinnrute und Gummifisch auf Spotsuche für Karpfen! Auch mit einem Wurfecholot wie dem Deeper ist es möglich die Tiefenstruktur zu scannen und schnell Meter zu machen. Strukturveränderungen, die sich zum normalen Flussverlauf unterscheiden sind immer interessant, vorausgesetzt die Tiefe stimmt!Tipp #4: Instant oder Futter?Richtig eingesetztes Futter kann am Fluss zu regelrechten Fangorgien führen. Dennoch gehört viel Know-How dazu, die richtigen Mengen einzubringen. Im Fluss gibt es deutlich mehr Fischarten, die sich für unser Futter interessieren und auch ohne Probleme Boilies verputzen. Barbe, Döbel, Alande und andere große Weißfische kommen da nicht selten als Beifang vor. Mengen pauschal zu nennen ist nicht möglich, hier muss jeder für sich herausfinden, was zum Bestand und Gewässer passt. Wenn man die Möglichkeit hat Plätze zu kontrollieren, umso besser. Wie so oft zahlt sich die Regelmäßigkeit meist aus und wird Dir auf lange Sicht natürlich mehr Fische bringen. Das bedeutet aber nicht, dass es nicht sinnvoll wäre instant am Fluss zu angeln - ganz im Gegenteil! Die zuvor beschriebenen Hotspots sind immer für einen Fisch gut und besonders dann, wenn am überlaufenen Hausgewässer die angepeilte Stelle mal belegt ist, oder Du einfach mal was anderes ausprobieren möchtest, ist der kleine Fluss immer eine Option. Zudem ist es häufig schlichtweg nicht notwendig Geld in Form von Futter einzutragen, um erfolgreicher zu sein!Tipp #5: Pop Up am Fluss?!Eine Frage, die immer wieder gestellt wurde: Kann ich mit Pop Ups am Fluss angeln? Flo war selber jahrelang skeptisch, doch die letzten Jahre haben ihm gezeigt, dass Pop Ups sogar den Unterschied ausmachen können. Wenn man vorwegnimmt, dass Karpfen von Natur aus sehr neugierig sind und auch sich bewegende Tierchen wie Krebse & Co. fressen, warum sollten diese dann keinen in der Strömung stehenden oder sich bewegenden Pop-Up aufnehmen? Genau dann, wenn der normale Hookbait nicht liefert, kann der extra Reiz mit einem Pop Up den Bann brechen, berichtet Flo. Washed Out Pinke Pop Ups am Ronnie Rig haben sich als echte Bank an einem von Flo´s Flüsschen herauskristallisiert.Tipp #6: Der richtige FlussabschnittPrägend für die meisten kleinen Flüsse ist die Tatsache, dass diese durch Staubauwerke wie Wehre, Staustufen oder Rauschen vom Menschen verändert wurden. Sei es zum Zwecke der Energieerzeugung mittels Wasserkraft, der Wassernutzung in der Landwirtschaft oder für gewisse Maßnahmen des Hochwasserschutzes – diese Bauwerke grenzen die Bestände in einer gewissen Form schon ein. Auch wenn Fische durch Hochwasser oder Fischtreppen Abschnitte wechseln können, so ist davon auszugehen, dass bestimmte Abschnitte häufig über einen besseren Karpfenbestand verfügen als andere. Diese Fragen sollte man sich deswegen zuallererst stellen: Werden durch Angelvereine hier Karpfen besetzt? Werden auf diesem Abschnitt häufiger Karpfen gefangen? Gibt es stille Flachwasserbereiche wie Altwasser oder Seitenarme, in denen sich Karpfen auf natürliche Weise reproduzieren können? Kannst du diese Fragen für einen Abschnitt mit Ja beantworten, bietet es sich an es hier zunächst auszuprobieren. Hier kommt man in der Regel schneller zum ersten Fluss-Karpfen! Euch hat der Beitrag gefallen und Ihr wollt noch weitere 6 Tipps zum "Karpfenangeln an kleinen Flüssen"? Dann schließt jetzt ein Carpzilla+ Abo ab oder startet eine kostenlose Testwoche auf Carpzilla+ und wir verraten euch im Beitrag "Unterschätzte Gewässer! 12 Tipps fürs Karpfenangeln am kleinen Fluss!" sechs weitere Tipps zum Thema! Welche Tipps dich bei Carpzilla+ noch erwarten:Sauber AblegenPraktische FutterhilfeGroße Karpfen im Fluss selektierenFlo´s Fluss RigWinter am FlussHochwasser und SchmelzwasserDarüber hinaus habt ihr Zugriff auf über 90 veröffentlichte Audiocoachings zu diversen Themenfeldern. Mit dem passenden „Einfach Besser Angeln – Audiocoaching #75“mit Florian Schwarz und Christopher Paschmanns erwarten Euch noch viele weitere spannende Tipps zum Thema. Oder ihr begleitet Flo und Mark bei einem krassen Fangrausch am kleinen Fluss im 21. Teil von „DA GEHT WAS“ auf Carpzilla+!
weiterlesenDie Aufregung steigt, denn die erste große Karpfen-Messe in Deutschland für 2017 steht an! Mit am Start auf der Carp + Cat Expo in Wallau: Naturebaits. Zum Start der Messesaison tritt Naturebaits mit großem Team und starken Angeboten an. wir verraten, was euch am Naturbaits-Stand erwartet:Teamauflauf und Messe-SchnäppchenAm Naturebaits Stand beraten euch in diesem Jahr Szene-Größen wie Benjamin Kessenich, Andreas Heinz und Christian Wolf mit besten Gewissen zu den Produkten. Auch Inhaber und Boilie-Meister Jan Brauns wird euch natürlich Rede und Antwort stehen und euch zum kompletten Produktspektrum beraten.Natürlich hat Naturebaits auch einen Haufen Messe-Angebote, wie zum Beispiel Bundles aus den Sorten Dickenmittel 2.0, GLM, Tuns SC, Bloodworm, Green Granada und Fresh ´n’ Squid am Start. Darin enthalten sind jeweils Boilies, Teig, Liquid, Weightless Hookbaits der jeweiligen Sorte und eine Little Box.Der Stand im StandNeben den eigenen Produkten aus dem Hause Naturebaits haben die Jungs aber auch die Produkte vom österreichischen Hersteller RigBee mit im Stand. RigBee bietet praktische Produkte zur sorgenfreien Stromversorgung auf Li-Ion-Basis her. RigBeeProduktvorstellungen auf Carpzilla findet ihr hier:https://www.carpzilla.de/search/node/RigBeeDas Team um Jan Brauns ist hoch motiviert für das kommende Messewochenende und freut sich auf euren Besuch. Alle Infos zu den Naturebaits Podukte findet ihr unter folgendem Link:https://www.naturebaits.de
weiterlesenMit dem Nash-Video zur Winterangelei hat Alex "Zille" Zilleckens die Karpfenangler-Welt für kurze Zeit ins Staunen versetzt. Drei richtig gute Fische in einer schnellen Nacht, darunter sogar der zweitgrößte Karpfen des Gewässers – und das im Januar. Wir wollen mehr über Zille´s Kaltwasserangelei erfahren und haben beim sympathischen Teamer nachgehakt. So geht er vor...Carpzilla: Hallo Zille, erstmal Glückwunsch zu dieser wirklich erfolgreichen Wintersession und dem gelungenen Video dazu. War es geplant deine Winterangelei in Bild und Ton festzuhalten oder haben die glücklichen Umstände spontan dazu geführt?Zille: Hi zusammen und vielen Dank erstmal für die Glückwünsche. Ein Video zu meiner Winteranglei zu drehen war tatsächlich schon länger geplant. Ich hatte mir fest vorgenommen den Winter über viel zu angeln und unserem Videographer Basti daher angeboten mich bei einer Session zu besuchen. Als ich Mitte Dezember dann die ersten Fische fangen konnte, planten wir den Dreh vorerst auf den 22. Januar, da Basti Anfang des Monats zu einer anderen Veranstaltung musste. Wie es aktuell häufiger der Fall ist, wurde jene Veranstaltung Corona-bedingt abgesagt und wir entschieden uns relativ spontan dazu doch schon Anfang Januar zu filmen. Glücklicherweise, denn die Bedingungen haben gepasst und es lief wirklich gut.Carpzilla: Viele Karpfenangler motten ihr Tackle zum Winter ein und sind erst wieder im Frühjahr am Wasser. Was reizt dich so an der Kaltwasser-Angelei, warum legst du keine Winterpause ein?Zille: Ich liebe das Angeln in der kalten Jahreszeit aus genau dem Grund, dass viele Leute ihr Tackle einmotten und ich häufig allein am Wasser bin. Der Winter strahlt einfach eine unglaubliche Ruhe auf mich aus. Außerdem gefällt mir die Herausforderung zu dieser Jahreszeit: Der Kampf gegen die Witterung, die nicht wirklich aktiven Karpfen und vor allem der große Unterschied zu meiner sonstigen Angelei. Normalerweise bin ich kein großer Tüftler und vertraue immer auf die Basics. Im Winter hingegen liebe ich es viel herumzuprobieren, mal mit Solid Bags und feinem Futter zu angeln, einfach zu experimentieren, anstatt Plan-X zu verfolgen. Selbstverständlich steht der Fokus immer auf dem Fisch, einfach die Zeit am Wasser zu genießen, Socials mit Freunden zu unternehmen gehört aber auch dazu. Und eine Sache sehe ich sowieso nicht ein: Warum sollte ich drei Monate im Jahr auf das verzichten, was ich halt am liebsten tue, nur weil es kalt ist? Wenn ich gar nicht mehr Angeln gehen würde, dann würde mir ja sprichwörtlich die Decke auf den Kopf fallen. Der Spruch: „No Fishing No Life“ kommt ja nicht von ungefähr…Carpzilla: Im Winter regelmäßig zu fangen kann zur echten Mammut-Aufgabe werden. Was sind deine drei Top-Tipps, um auch jetzt noch am Fisch zu sein?Zille: Generell ist es schwierig das Vorgehen im Winter zu pauschalisieren. Drei Tipps, die ich dennoch geben kann, sind:Wenn füttern, dann nur vor dem Angeln und nicht währenddessen. Die Fische nehmen ohnehin meist nur wenig Futter auf und je weniger Futter am Hakenköder liegt, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit einen Biss zu bekommen.Schenkt Single-Hookbaits euer Vertrauen und probiert es wirklich mal aus. Wenn ihr euch an den Gedanken nicht gewöhnen könnt, dann hängt wirklich nur einen ganz kleinen PVA-Stick mit an den Haken.Glaubt nicht, dass die Fische im Winter ausschließlich in den tiefsten Bereichen des Sees stehen. Probiert auch mal Areale aus, die im Herbst oder Frühjahr gut funktioniert haben.Carpzilla: Im Video erzählst du, dass der vergangene Herbst für dich nicht wirklich gut gelaufen ist. Weißt du, woran das gelegen haben könnte und warum der Schalter gerade jetzt im Winter gekippt ist?Zille: Warum ich im Herbst schlecht gefangen habe, kann ich ehrlichgesagt nach wie vor leider nicht beantworten – es war kein „Aha“ und Lerneffekt für mich da. Fakt ist jedoch, dass die Fische an meinem Herbstgewässer ab Oktober augenscheinlich nicht mehr das Futter der Angler gefressen haben. Bei Kontrollen war der Futterplatz zwar immer leergefegt, nur gehen wir davon aus, dass dies den zahlreichen Wasservögeln an dem See geschuldet ist. Meinem Wissensstand nach, wurde ab dem 10. Oktober – und das bis heute – kein Karpfen mehr an diesem Gewässer gefangen. Eine Tatsache, die unsere Vermutung bestätigen würde.Dass ich jetzt im Winter wieder regelmäßig fange, liegt am Gewässerwechsel. Ich habe die Futterkampagne am besagten, anspruchsvollen See beendet und meinen Fokus auf zwei Hausgewässer gelegt, die ich wirklich gut kenne. Generell gestaltet sich die Angelei dort relativ einfach – die perfekten Wintergewässer also.Carpzilla: Welche Rolle spielt das Futter im Winter und auf welche Köder setzt du jetzt?Zille: Im Winter setzte ich sehr gerne unsere Citruz Range ein. Ich vertraue da auf auffällige Köder, wie kleine Schneemänner, Pop Ups oder auch mal einen Wafter. Als Beifutter füttere ich gerne Dosenmais und Pellets, ob nun Citruz oder herkömmliche Fischpellets spielt dabei keine große Rolle. Hauptsache sie arbeiten gut und schnell. Eine Futterration, die ich alle zwei Tage füttere, ist beispielsweise: 1 Kilo Pellets, 1-2 Dosen Süßmais und ein paar wenige Hände Boilies. Falls man die Plätze mit dem Boot, Futterboot oder einer Futterrakete befüttert, dann funktionieren im Winter auch Boilieflakes ziemlich gut.Vielen Dank für deine Zeit! Übrigens: Weitere Infos zu Zilles Traumession findet ihr in unserer News.Ihr kennt das Video noch nicht? Dann seid ihr hier an genau der richtigen Adresse. Film ab:
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