Weiter geht es mit Lukas Oldes Story aus dem stürmischen Osten. Nachdem Luke im ersten Teil zunächst mit seinem Kumpel Matze tagelang umsonst gefüttert hatte, setzte er nun an einer 40 Hektar Kiesgrube alles auf eine Karte. Ob der Plan aufging, lest ihr jetzt hier:
Ein mulmiges Gefühl begleitete mich die nächsten Stunden, war es nicht eventuell doch zu viel Futter für eine einmalige Fütterung. Ich hatte das ganze Jahr über noch nicht wirklich in meinen Flow gefunden, war unsicher bei dem was ich startete.
Springende Delfine
Um 15 Uhr kam ich an der aufgeschütteten Sandspitze an. Den ganzen Vormittag hatte es geregnet, doch jetzt wechselten sich Sonne und Wolken ab. Der Wind drückte weiterhin gute Wellen auf unser Ufer und mich überkam ein kleines Schmunzeln.
Denn bevor die erste Rute im Wasser landete, sprangen bereits drei Fische auf dem etwa 80-100 Meter entfernten Futterareal. Matze schaffte es erst gegen 19 Uhr zu kommen.
Wir klatschten ab und sein Blick blieb an den zwei Schlingen hängen, die dort vor meinen Ruten mit den Wellen tanzten. Ich konnte in den vier Stunden bereits 5 Läufe verbuchen, darunter schon zwei gute Fische. Im Laufe des Nachmittags fütterte ich noch drei Mal jeweils eine kleine Portion nach.
Es läuft an!
Alle Fische bissen auf einem einzelnen Solid Fish an meiner rechten Rute, kein Lauf auf den Schneemann. Schnell fotografierten wir die zwei Fische in der Dämmerung, ehe Matzes Montagen ins Wasser flogen. Wir unterhielten uns noch lange, aßen ordentlich und tranken den ersten Glühwein des Jahres.
Nebenbei lief auch Matzes Rute ab, diesmal war der Schneemann der Erfolgsköder und das sollte sich in der Nacht so fortsetzen. Wir philosophierten noch ein bisschen, über das was da noch kommen mag und kamen zu dem Entschluss, dass da ja noch ein Großer kommen muss!
Rumpelstilzchen kann es nicht glauben
Es muss noch am sehr frühen Morgen gewesen sein, als ich leise Jubellaute und aufgeregtes Hin- und Hergehüpfe vernahm. Der grelle Schein von Matzes Kopflampe leuchtete in mein schlaftrunkenes Gesicht, als ich mit zusammengekniffenen Augen die Ziffern der Reuben Heaton ablas.
Über 21 kg schwer war der massive Schuppi und damit bestätigte sich Matzes neuer PB. Ich umarmte den fassungslosen und völlig perplexen, bärtigen jungen Mann. Der Plan der Initialfütterung ging voll auf und wir waren jetzt schon mehr als happy.
12 Läufe in 12 Stunden
Keine 15 Minuten später lief auch meine Schneemannrute ab. Der Fisch stand gut und die dumpfen Kopfschläge ließen ebenfalls einen besseren Fisch erahnen. Matze schlief tief und fest nach seiner Sportlichen, und ich netzte den nächsten Schuppi ein. 18,5 kg waren das Resultat.
Am nächsten Morgen konnten wir auf 12 Läufe in etwas über 12 Stunden zurückblicken. Der Futterplatz am anderen See war in Vergessenheit geraten.
Es passte einfach alles zusammen, der Luftdruck, die Mondphase und letztendlich auch das Wetter. Na klar kann man diese Methode nicht auf alle Gewässer anwenden. Das Baggerloch beherbergt einen guten Karpfenbestand.
In den letzten Podcasts von Carpzilla gibt es tolle Einblicke von Marc Voosen und Achim Schlüssel was das Thema Futter und Futtertaktiken betrifft, noch viel spannender die unterschiedlichen Sichtweisen zu dem Thema Riglängen. Für mich sehr inspirierend und unterhaltsam!
Doch man sieht an unserer Geschichte, dass man nicht gezwungener Maßen wochen- oder gar monatelang füttern muss, man kann auch mit einer einmaligen Initialzündung voll ins Schwarze treffen!
Lukas Olde









