Neid spielt unter Karpfenanglern heutzutage eine große Rolle - das ist nicht schön, denkt man doch an die Pionierzeiten der neunziger Jahre zurück, als man gemeinsam die Welt der Karpfen erkundete. Das heißt aber nicht, dass es nicht immer noch echte Gemeinschaftsangler mit Pioniergedanken geben kann. Franz Rößner beschreibt in seiner Story, wie er gemeinsam mit seinem Kumpel Steven Klatt lernte, gemeinsam zu angeln und sich eben auch gemeinsam zu freuen - am Wasser eins zu werden.
Einsam oder gemeinsam?
Unzählige Meinungen wurden dazu bereits geäußert, ja, das Ganze ähnelt inzwischen fast einer Glaubensfrage: einsam oder gemeinsam ans Wasser? Eine pauschale Antwort darauf gibt es nicht, ein richtig oder falsch ist nicht möglich!
Für uns stand Anfang des Jahres fest: ab Juni wird konzentriert ein bereits aus dem letzten Sommer bekannter Flussabschnitt der Spree in Berlin befischt. Klar war auch, wir ziehen das Ganze gemeinsam durch.
Motivation ist alles
Unsere Angelei der letzten Monate gestaltete sich sehr intensiv. Der Fokus lag dabei auf einzelnen Nächten, fast ausschließlich unter der Woche. Diese oft beschriebenen Overnighter sind aber vor allem eines: anstrengend. Zwei bis drei Mal pro Woche für selten mehr als 12 Stunden am Wasser, morgens vor der Arbeit einpacken, nach Hause um zu duschen und dann ab ins Büro. Der für uns wichtigste Punkt bei dieser Art der Angelei war und ist es, die Motivation über einen langen Zeitraum hoch zu halten.
Zerreißprobe
Wir sind Karpfenangler. Ans Wasser geht es demzufolge natürlich, um Fisch zu fangen. Aber Blanknächte gehören ebenso dazu und auch für uns gab es davon mehr als genug. Geteiltes Leid ist hier bekanntlich halbes Leid. Doch was, wenn man auch inmitten der vierten Nacht in Folge mit der Wathose im Fluss steht, um einen Fisch des Angelpartners zu keschern, während die eigenen Bissanzeiger seit Tagen schweigen? Bleibt man zu 100% konzentriert? Nagt dies nicht trotzdem an der Verfassung, auch wenn man mit einem guten Freund am Wasser sitzt? Legt man seine Rute immer noch im angrenzenden Flachwasserbereich ab, wenn der dritte Fisch in Folge tief in der Rinne lief, um im Kollektiv maximale Erkenntnisse zu sammeln? Füttert man weiterhin mit dem gleichen Elan, wenn die eigenen Ergebnisse ausbleiben, der Angelpartner jedoch einen guten Fisch nach dem anderen in die Kamera hält?
All das sind Gedanken, welche man bei einem gemeinsamen Projekt am liebsten aus dem Kopf verbannen möchte, die jedoch durchaus nachvollziehbar wären.
Lauf auf Lauf
Für uns stand von Anfang an fest: Wir fischen Lauf auf Lauf. Doch damit nicht genug, wir wollten versuchen, das Ganze auf die Spitze zu treiben. Wenn sich der Aufwand der Angelei zu völlig gleichen Teilen auf vier Schultern verteilt, warum sollte dies nicht auch mit dem Erfolg möglich sein?
Wenn sich gemeinsam Gedanken zur Spotwahl gemacht werden, sich beim Füttern, und selbst beim Dönerholen abgewechselt wird, ja, wenn sogar das Abbauen des Bivys teilweise vom Angelpartner übernommen wird, da dieser ein größeres Zeitfenster am Morgen hat: Was gibt es Schöneres, als dass Beide nach einer schlaflosen, fischreichen Nacht am nächsten Tag mit einem fetten Grinsen ins Auto steigen? Ganz klar: Für uns ist genau das die Situation, die wir wollten.
Mein Fisch, dein Fisch? Nichts da!
Dies bedeutete für uns im Klartext, dass wir eben nicht nur Lauf auf Lauf fischen wollten, sondern uns auch besondere Fische teilen. Was spricht dagegen, dass beide den ersten besseren Fisch nach Wochen in die Kamera halten und ein Foto bekommen? Welche Rute dabei ablief? Völlig egal! Der Fisch „gehört“ nur dem, der an der Reihe war, obwohl der Angelpartner mit einer Wathose voll Flusswasser, aber dafür mit einem unbezahlbaren Grinsen zurück ans Ufer kommt? In unseren Augen ist das Quatsch. Nicht, weil wir es uns einredeten, sondern weil es sich Woche für Woche genau so anfühlte.
Gemeinsam motivierter
Viele werden an dieser Stelle mit dem Kopf schütteln. Den Fisch selbst erarbeiten, seinen persönlichen Erfolg nur für sich verbuchen – dies ist und war zurückblickend auf eine intensive Saison an der Berliner Spree nicht unsere Intention. Uns gelang es durch dieses Vorgehen auf jeden Fall, maximal motiviert zu bleiben. Phasen, in denen die Fische gefühlt nur in einem Teil des befischten Areals fraßen, und somit die Bissanzeiger bei einem von uns für mehrere Nächte schwiegen, wurden egal. Alle Ruten wurden trotzdem weiterhin auf die für uns sinnvollste Art und Weise gestaffelt, um möglichst viele Bereiche abzudecken.
Man muss es eben nur wollen
Wie schnell sich das Blatt wenden kann, erfuhren wir in diesem Jahr mehrfach. Ruten, die gefühlt jede Nacht abliefen, brachten teilweise in den folgenden Wochen keinen einzigen Lauf mehr. Doch all dies wurde egal. Sobald sich auch nur einer der Bissanzeiger mit seinem verheißungsvollen Dauerton meldete, standen wir beide in Windeseile vorfreudig am Wasser. Selbst die Reihenfolge des Lauf-auf-Lauf-Fischens wurde teilweise egal. Rute aufnehmen, nochmal zurück ins Titan, um die vergessene Kopflampe zu holen, Wathose anziehen – jeder übernahm im entsprechenden Moment die passende Aufgabe. Entscheidend hierbei nur: Bestmöglich gemeinsam ans Ziel zu kommen!
„Glück verdoppelt sich, wenn man es teilt“ – das ist durchaus auch beim Karpfenangeln möglich. Man muss es eben nur wollen!
Viele Grüße,
Franz Rößner
Wenn Kai und ich zusammen losziehen, suchen wir immer nach einem besonderen Erlebnis und natürlich nach einem neuen Abenteuer. Ganz nach der Devise: Je größer die Wasserfläche, umso größer das Freiheitsgefühl, begaben wir uns auch dieses Mal wieder auf einen Trip ins Ungewisse. Es sollte uns endlich wieder in Richtung Norden ziehen, wo die großen Binnenmeere mit ihrer Weite, Schönheit, ihrer ganz speziellen Atmosphäre und das große Unbekannte auf einen warten.Auf der Suche nach Freiheit und dem UnbekanntenNach einigen stressigen Arbeitstagen über den ersten Mai und Himmelfahrt sollten wir uns ein paar freie Tage so richtig gut tun. Spät nach der Arbeit machten wir uns noch auf den Weg. 280 Kilometer mussten runter geschruppt werden. Wir hatten die besten Voraussetzungen, denn das Wetter war für Anfang Mai endlich frühsommerlich. Stabiler Luftdruck und konstant starker Wind aus Nord-Ost peitschte über das riesige Wasser. Solche Bedingungen sind gerade an den großen Naturseen optimal, denn Wind bedeutet oft Fisch!Da wir erst recht spät aufbrechen konnten und erst bei Dunkelheit am Wasser ankamen, lagen unsere Ruten auch erst tief in der Nacht auf ihren Plätzen. In der ersten Nacht sollte es zunächst ruhig bleiben, was den Vorteil hatte, dass wir uns zunächst einmal richtig ausschlafen konnten. Da sind sieNach einem Kaffee am nächsten Morgen, ging es erst einmal auf die Suche nach den Karpfen. Die flachen Seebereiche waren dabei natürlich unsere Anlaufstellen. So hielten wir zunächst nach frischen Fraßlöchern im Kraut Ausschau, schließlich wurde Mathias in einer großen flachen Bucht fündig. Er entdeckte einige Karpfen im Schilf. Wir fuhren langsam an sie heran und ehe wir es merkten, waren sie plötzlich überall. Was war denn hier los?Die Fische boten uns ein absolutes Spektakel. Von Scheu war nichts zu merken. Die Brassen waren in diesem Gebiet am laichen und Brassenlaich steht nun mal ganz oben auf dem Speiseplan vom Karpfen. Selten kamen wir bisher in den Genuss, so etwas live mit zu erleben. Die Entscheidung den Platz zu wechseln stand sofort fest.Auf zu den KarpfenDer Aussenborder ließ das Schlauchboot im hohen Tempo über die raue See zurück zum Camp gleiten. Alles wurde fix kreuz und quer auf die Boote geschmissen, Spanngurt drüber, fertig. Auf zu den Karpfen. Schnell stand das Camp wieder mitten in der Pampa, bequem war es nicht gerade, aber das war uns wie immer egal. Dort zu sein, wo die Rüssler sind, ist uns stets das Wichtigste.Im flachen aufgewühltem Wasser kamen jetzt auffällige Pop Ups am Hinged-Stiff-Rig und Multi-Rigs zum Einsatz. Eine Handvoll Boilies dazu gefüttert sollte reichen für den schnellen Biss. Selbst beim Ablegen der Ruten sahen wir viele Karpfen. Mathias erste Rute lag keine 10 min, da rannte sie schon los. Einen Milchner mit über 1m länge konnte er daraufhin sicher landen.Die Krönung für MatzeDie Freude über den furiosen Start war riesig, hier sollte uns noch einiges erwarten, da waren wir beide uns ziemlich sicher. Es ging auch gut weiter. Jetzt war Kai an der Reihe mit einem richtig markanten Spiegler voller Laichausschlag. Das war schon heftig, denn die Karpfen bissen fast alle auf einer Fläche von vielleicht Dreißig Quadratmeter und das in solch einem riesigen See. Aber die Krönung sollte für Mathias erst noch kommen: Wir sahen zwischen den ganzen Fischen auch richtig dicke Muttis und auf solche hofften wir natürlich am meisten. Und unser Hoffen wurde erhört! Nachdem schon einige Karpfen auf der Habenseite waren, kam in der Dämmerung eine richtig fette Spieglerdame.Während des Drills konnte man trotz des flachen Wasser überhaupt nichts mehr erkennen, da der Fisch immer am Grund schwamm und alles aufwühlte. Der Fisch machte ordentlich Druck und zog kraftvoll seine Bahnen. Mathias war sofort klar, dass wird ein besserer sein. Als wir den Rogner endlich im Kescher hatten, wurde erstmal abgeklatscht und die Freude war riesengroß. Es war einfach der Wahnsinn was hier abging.Kai feiert GeburtstagAm nächsten Tag stand Kais Geburtstag an und als Geschenk von ganz oben, sollte er auch noch einen richtig dicken Carp abbekommen. Während des Frühstücks nahm ein typischer Meck-Pomm-Fisch, lang und mit riesigem Maul den einzelnen Pop Up am Multi-Rig im Schilffeld. Der Fisch wollte sich nicht so leicht geschlagen geben. Ein ewiges hin und her folgte bis sich endlich die Maschen des Keschers um den Fisch schlossen. Sicher saß der 4er Choddy Haken in der Unterlippe. Darauf mussten wir gleich doppelt anstoßen, wie es sich für einen Geburtstagsfisch gehört, mit einem leckeren Glas Wodka-Tonic. Auch dieser Morgen lief zunächst weiter wie am Schnürchen. Jeder von uns fing noch zwei weitere Karpfen.Die Fische sind wegAb dem Mittag wurde es plötzlich ruhiger. Der Luftdruck fiel rasant und der Wind schlief ein, von den Karpfen war direkt nicht mehr allzu viel zu sehen. Wir überlegten was wir jetzt machen sollten? Bleiben und versuchen eventuell noch ein paar übergebliebene Fische zu fangen? Oder von neuem auf die Suche zu gehen? Am Ende beschlossen wir zu bleiben, da wir am nächsten Morgen sowieso früh packen mussten, um wieder pünktlich auf Arbeit zu sein. In der Nacht und in den Morgenstunden blieb es soweit ruhig bis auf einen Satzkarpfen und Brassen war nichts mehr zu fangen. So ist das eben an solch großen Naturgewässern, Sternstunden sind immer ganz nah, aber genauso schnell auch wieder in weite Ferne gerückt.Wir kommen wieder!Das für uns das Angeln an solch großen, unerforschten Seen etwas ganz Besonderes ist, habt ihr eingangs schon erfahren und aus unserer Feder natürlich auch schon des Öfteren gelesen. Deshalb verwundert es natürlich auch nicht, dass unser Entschluss fest steht schon bald wieder zurückzukehren um neue Abenteuer an den riesigen Naturseen im Nord-Osten der Republik zu erleben. Wenn wir beide uns frei fühlen können, dann ist es genau an diesen Orten, an Orten, wo das Wasser unendlich ist.Kai und Matze
weiterlesenDer Frühling kommt und ehe man sich´s versieht, ist er auch schon wieder von dannen gezogen. Ich weiß nicht, ob es nur mir so geht, aber dies ist wieder eines dieser Jahre, das im Zeitraffer abzulaufen scheint. Mittlerweile ist es auch kalendarisch Sommer und an diesem WE schrieben wir in Köln 36 Grad. Actionreiche Frühjahrsstunden – Jenseits von Durst und HungerEs kommt mir wie gestern vor, als ich die Fische im Flachwasser gejagt habe. Die Laichzeit setzte nach und nach an den Kölner Gewässern ein und jeder sonnige Tag wurde nach Möglichkeit genutzt, um zumindest ein paar Stunden am Wasser zu verbringen, die Fische entweder auf Sicht zu stalken oder am besten gleich an der Oberfläche zu fangen. Den Höhepunkt bildete hierbei eine zweitägige Session, die ich mit Justus Schäfer (@justusschaefer_nt) verbrachte. Wir jagten die Fische an einigen Parkseen der Umgebung von früh bis spät, vergaßen zu essen und zu trinken und fingen jede Menge Fisch. Die Größe stand dabei zu jeder Zeit komplett im Hintergrund. Klar schaden Pfunde nie, aber in manchen Situationen will ich einfach Action und beim Oberflächenangeln gilt dies zu 100%. Stausee! Oder auch nicht …Bei einem Trip in Richtung Nordfrankreich versuchten Luke (@Luke_welsch) und ich, die Fische dann in den Flachwasserbereichen der dortigen Stauseen zu lokalisieren und gezielt zu befischen. Wie es bei solchen Trips häufig der Fall ist, kam es am Ende irgendwie anders als gedacht und wir landeten zu guter Letzt an einer Kiesgrube Nähe Reims – anstelle eines Stausees. Der Umstand wäre zu lang zu erläutern, aber schon nach zwei Minuten am Ufer konnten wir an mehreren Stellen des Sees aktive Fische ausmachen und das Beste war, wir hatten den See für uns allein. Was folgte, war eine dieser Sessions wie man sie danach vermutlich für Jahre vermissen wird. Egal ob Tag oder Nacht, es kam Biss auf Biss. Jede Rute lief und wir kamen teilweise mit fotografieren, Ruten legen, Futter ansetzen und Co kaum hinterher. Futter ansetzen? Ja, absolut richtig. Ich liebe es, mein Futter teils Tage im Voraus zu präparieren. Hierbei fülle ich Eimer mit Boilies, Flakes, Partikeln, Wasser und Scopex Squid Sirup und lasse diese gären. Der säuerlich süße Geruch, die klebrigen Finger und vollgeschissene Matten sagen mir, wie gut dies funktioniert, auch ohne zu viel über Fermentation, Enzyme und Co verstehen zu müssen. Man muss nichts komplizierter machen, als es ist. Partikel mit Boilies mischen, Liquid und Wasser drauf, zwei Tage sauer und eklig werden lassen…fängt. Beim Fischen dient das Restwasser im Eimer wie ein Starter. Ist der Eimer leer, kommen neue Boilies und Partikel hinzu oder man setzt separat einen weiteren an.Nach vier Tagen im Wahn fingen die Fische an zu laichen und auch wenn wir noch etwas Zeit gehabt hätten, traten Luke und ich den Heimweg an. Wir waren durch, die Speicherkarten hart gefüllt mit Fischen in allen Größen und Formen – und Futter wurde auch knapp. Gedanken machen beim Knipsen und Fangorgie in DeutschlandApropos Speicherkarten: Zum Thema Fotografie hätte ich auch noch etwas. Die drei Bilder von Luke, zeigen ihn mit ein- und demselben Fisch. Die Bilder entstanden in vielleicht anderthalb Minuten und auf 5qm Fläche, während morgendlicher Nebel auf dem Wasser lag. Wer schöne Bilder möchte, sollte proaktiv schauen, wo er diese aufnehmen könnte und sollte sich gerade im Sommer die Mühe machen, notfalls mit Wecker aufzustehen. Gerade an Tagen ohne Wolken ist der frühe Morgen die einzige Zeit, um Bilder zu knipsen, welche den Fischen gerecht werden. Da in der Zwischenzeit die Fische hier auch eigentlich überall durch waren mit der Laich, setzten wir unsere Angelei nahtlos an den regionalen Seen fort. Das Ergebnis blieb das gleiche und wir hatten eine absolut irre Nacht mit elf Läufen an einem See, der sonst, wenn er spendabel ist, mal zwei oder drei Fische ausspuckt. Jugendevent mit SondererlaubnisAm letzten Wochenende hatte ich die Freude, an einem Jugendevent teilzunehmen, welches Kochs Angelwelt in Zusammenarbeit mit einem lokalen Verein, sowie Kids aus der Umgebung veranstalteten. Mit im Auto waren ein paar Preise, Futter und Rigs für alle Kids, sowie außer mir noch einige andere der Nash-Jungs wie z.B. Alan Blair, Felix Pinedo, Olaf Barz, Steven Klatt oder Patrick Gorißen.Auch hier lief es wieder rund und ich konnte zwei großartige Fische landen, wobei man hinzufügen muss, dass ich die Erlaubnis hatte, deutlich weiter als eigentlich erlaubt in das offizielle Schongebiet zu fischen. Eigenlob ist an dieser Stelle also unangebracht. Aber es diente dem Zweck und die Kids bekamen ein paar dicke Fische zu sehen, was die meisten nachhaltig begeisterte. Heute Abend geht es wieder ans Wasser, nachdem ich dieses heiße Wocheneden mit dem vorgelagerten Feiertag den Schwimmern, Surfern und Stand Up Paddlern überlassen habe und stattdessen mit Freunden der Grillerei gefrönt habe. Mal schauen, ob die Strähne anhält…Macht’s gut!Euer Marc
weiterlesenEs ist sicher vielen aufgefallen: Die mittlerweile recht bekannte Crew Cyprid Hill hat sich aufgelöst. Entstanden ist Ad Verno mit neuem Logo und neuer Motivation. Wir haben die Hintergründe zur Neuformatierung und ein brandneues Video von den Jungs.Trennung aus FreundschaftCyprid Hill - das waren Steven Klatt, Tristan Drangusch und Philipp Woywode. Sie standen für authentische und ehrliche Videos aus dem nordosten der Republik. Doch vor kurzem hat sich die Gruppe aufgelöst und der neue Name Ad Verno erschien auf den sozialen Kanälen. Was ist passiert? Tristan Drangusch erklärt: „Während der gemeinsamen Arbeit an Cyprid Hill sind die Arbeitsabläufe mit der Zeit immer professioneller geworden. Dabei ist unsere Freundschaft leider immer mehr in den Hintergrund gerückt. Wir haben deshalb zu dritt beschlossen das soziale Miteinander, der gemeinsamen Arbeit an unserem Social-Media-Projekt vorzuziehen und Cyprid Hill einzustampfen“Ja, das hat schon fast romantischen Charakter und wir sagen Hut ab zu dieser Entscheidung Jungs! Ad Verno läuft jetzt also mit Tristan Drangusch und Philipp Woywode weiter.Ad Verno lebt!Der neue Name Ad Verno entspringt dem Keltischen und bedeutet so viel wie: 'Bei den Erlen'- Sie ist der Wasserbaum und schlägt ihre Wurzeln dort, wo kein Baum wächst. Damit trennt die Erle die Grenze zwischen der Welt des Wassers und der Welt des Landes. Diese Analogie nutzt das Team von Ad Verno, um fortan von ihren Erlebnissen an den wilden Gewässern des Nordostens zu berichten. Philipp Woywode sagt motiviert:„Mit Ad Verno werden wir natürlich genauso ambitioniert weitermachen, wie ihr es von Cyprid Hill-Produktionen kennt. Die Videos werden weiterhin qualitativ auf dem höchsten uns machbaren Standard produziert. Im Herbst haben wir fleißig gedreht und die Schneidemaschinerie läuft bereits auf Hochtouren.“Wir wünschen Philipp und Tristan alles gute für die Zukunft mit Ad Verno! Und wer jetzt so richtig Bock auf einen neuen Streifen der Ost-Boys hat, kann sich den aktuellen Film "Bei den Erlen - Das ist Ad Verno" direkt anschauen - Film ab:
weiterlesenBrocke hatte gerade erst die Guidingtour mit den Carp Killers hinter sich als wir zu dritt wieder auf den Weg ins spanische Gebirge machten. Nach rund 2000 Kilometern standen wir vor einer gigantischen Wasserfläche. Im Camp von „Urlaub nach Mass“ erwartete uns Olli. Der Mann für alle Fälle in Mequinenza übergab uns unsere Papiere. Wir brachen wieder auf. Brocke lenkte den Wagen zielstrebig durch die engen Bergpässe. Irgendwann hielt der Wagen und er murmelt irgendetwas durch seinen Bart. Das macht Brocke immer, wenn er nervös ist. Ein verlassenes Grundstück stellte unsere erste Stelle für die ersten paar Tage dar.TraumstartNach zwei Tagen waren wir schon ein bisschen verwundert, dass wir bereits 20 Fische auf der Habenseite hatten. Die Angler um uns herum erzählten uns bei der Ankunft nämlich von sehr schlechten Fängen. So ist das halt, wenn man sich Mark's Film Mequinenza Gold Rush gibt, sich eine Palette San Miguel genehmigt und auf den Dicken hofft, aber nichts dafür zu tun bereit ist. Wir fingen nicht nur in allen Tiefen, nein, wir fingen uns sprichwörtlich den Arsch wund. Die vielen Hindernisse zwangen uns die Fische zu zweit vom Boot aus zu drillen.Da ich direkt neben Björn saß, hatte ich das Glück ihn jedes Mal zum Fisch rudern zu dürfen. Dabei gab er mir grundsätzlich Kommandos im Befehlston. „Rechts! Links! Junge bist du blind?“ Irgendwie schaffte ich es aber immer wieder ihn glücklich zu machen.Unser morgendlicher Wecker war Titus, indem er uns gründlich übers Gesicht schleckte. Toller Wecker! Daraufhin ging er wie jeden Morgen stundenlang Vögel jagen. Brocke stieg hingegen ins Auto und checkte die Lage. Währenddessen konnte ich endlich das Privatgrundstück inspizieren. Das wurde mir vom Oberst (Brocke) ausdrücklich verboten.Durch die Scheibe im ersten Stock konnte ich ein Schlafzimmer ausmachen. Im Vorgarten fand ich sowohl Wasser- als auch Elektroanschluss. Zu gerne hätte ich in die Hütte reingeschaut, aber ich wollte Brocke nicht schon wieder auf die Palme bringen.Drillend ins neue JahrUm etwas Ruhe zu haben, verzog ich mich gerne hoch auf die Berge. Dort setzte ich mich auf eine alte Ruine, die Dennis den „Kummerfelsen“ taufte. Er hatte doch keine Ahnung wie fett der Ausblick hier oben war! Nach dieser Aktion taufte uns Brocke liebevoll A- und B-Hörnchen. Der Silvestertag stand an. Mit den Jungs von Poseidon und ein paar netten Österreichern saßen wir bis spät in die Nacht gemütlich zusammen. Für Dennis und mich war es die Premiere den Jahreswechsel am Wasser zu feiern. Ich fing sogar den letzten Fisch des Jahres um exakt 23.50Uhr.Einen fetten Dank nochmal an die Jungs aus dem Osten. Ohne euch wären wir unser Bier wohl nie losgeworden. Nach 6 Tagen und etwa 70 Fischen brauchten wir eine Auszeit. Björn und ich machten uns es eher gemütlich und fuhren nach Mitternacht die Ruten nicht mehr heraus. Nur Dennis war immer am Fisch! Aber in der letzten Nacht an diesem Platz hat auch er einen Biss verschlafen…Ich bekam das nur mit, weil wir dieselbe Frequenz in unseren Microns haben. Ich nahm seine Rute auf, lief zu seinem Brolly, drückte ihm die Rute in die Hand, während er noch im Schlafsack lag und legte mich einfach wieder schlafen: ein netter Zug oder nicht?In der Hoffnung ein paar größere Fische heraus zu selektieren, machten wir uns auf in eine tiefe Außenkurve. (Philipp Zander alias das A-Hörnchen)Treibgut und strapazierte NervenNaja, tiefe Außenkurve ist relativ. Wir bauten an einer Verengung des großen Seeteils auf. Um auf Tiefe zu kommen mussten wir die Ruten mindestens 150 Meter ziehen. Ich brachte es auf sogar über 300m an diesem hindernissreichen Gewässer, was mir schon nach kurzer Zeit den letzten Nerv raubte. Das sich an dieser Verengung strömungsbedingt sämtliches Treibgut sammelt wurde uns erst beim Dunkelwerden bewusst. Nach etlichen Versuchen die Schnüre von Treibgut zu befreien und wortlauten Auseinandersetzungen zwischen uns Dreien legten wir uns pennen. Ich hätte nie gedacht, dass nach dem ganzen Theater und Ziehen an den Schnüren auch nur eine Rute ablaufen würde. Doch es liefen einfach alle ab. Unfassbar! Die Fische waren voll in Fresslaune.Am nächsten Tag gingen Philipp und ich erst einmal Frustshoppen. 100€ und im Wagen war gerade einmal der Boden bedeckt. Okay, die Palette San Miguel und den Kanister Wasser hatten wir noch in unseren Händen. Geht doch oder!? Als wir den Einkauf in den Kofferraum luden wurde uns schon bewusst, dass Brocke uns den Kopf abreißen würde. Egal! Zum Glück lässt er immer alles an Philipp aus.Brocke und das FreudenfeuerNach unserem Fressrausch legten wir die Ruten neu aus und sammelten Holz für ein Lagerfeuer. Und wie bekommen wir das jetzt an? Kocherbenzin! Das mit der Dosierung hatte Brocke nicht ganz verstanden und kippte etwa eine halbe Flasche auf das Holz. Was dann geschah brauche ich eigentlich nicht zu erwähnen. Ein riesiger Feuerball schoss in die Luft und Brocke landete nach einem doppelten Backflip auf meinem Brolly. Reissverschluss im Arsch! Na super! Und ich dachte das Zelt schafft ein Jahr schadenfrei.Schnell wurde der Schaden „profisorisch“ behoben und wir ließen den Abend mit ein paar Dosen Bier am Feuer ausklingen. In der folgenden Nacht stellte Philipp, bedingt des Funkboxkonzertes durch Treibgut, auf Taub und hätte beinahe nur noch mit einer Rute weiterfischen können, wenn ich nicht seine Rute nach einem Biss aus dem Wasser gefischt hätte.Beim Keschern des Fisches hörte ich meine weite Rute ablaufen und wie sollte es auch anders sein, niemand bewegte sich aus dem Zelt. Das gibt Saures! Nach einem gehörigen Arschtritt ruderte Philipp mich zum Fisch. Stress pur! Aber deshalb waren wir hier. Wir fingen weiterhin Fische, viele Fische! Nach drei Tagen Kampf mit dem Treibgut beschlossen wir erneut den Platz zu wechsln. (Dennis das B-Hörnchen)"Moven bringt immer neue Motivation"Am Morgen der Abreise vom Treibgutplatz war es mein Part erst einmal Einkaufen zu fahren. Dennis verdonnerten wir zum Packen und Aufräumen, während ich mich mit Philipp auf ins nächste Dorf machte. Nachhilfeunterricht im Supermarkt war angesagt! Resultat der Unterrichtsstunde: 50€ für eine Woche a drei Leute im Gegensatz zu den beiden Hörnchen, die es schafften 100€ für zwei Tage zu verprassen. Hochzufrieden fuhren wir zurück zu Dennis.Mit all unseren Sachen fuhren wir anschließend weiter flussabwärts. Nach guten 30 Kilometern Berg- und Talfahrt durch Schluchten und engen Bergpässen fanden wir irgendwie den Weg nach Materana. Nach kurzer Diskussion beschlossen wir erst einmal Location zu machen. Nach einer wilden Irrfahrt fanden wir zwei verzweifelte Deutsche auf einer „Pelletmeile“ (Anmerkung der Redaktion: Eine sogenannte Pelletmeile ist ein Uferabschnitt, an dem das ganze Jahr über von Angelcamps für ihre Gäste mit Pellets angefüttert wird.) Nach kurzem Smalltalk erhielten wir die Info, dass die beiden auf diesem Abschnitt drei Fische in der letzten Woche gefangen haben.Flach oder tief?B-Hörnchen (Dennis) wollte wieder im Tieferen fischen, während ich lieber im Flachen fischen wollte. A-Hörnchen (Philipp) war mal wieder alles scheißegal. Ein kleiner Bergpass führte uns ans Wasser. Beim ersten Blick über die engen Felsen fielen A-Hörnchen und B-Hörnchen die Kinnlade herunter. Das Wasser brodelte hier nur so vor Fisch! Wir legten uns an einem kleinen Platz im Steilhang nieder. Hier konnten wir einen großen Bereich abspannen. Die Ruten lagen schnell auf ihren Plätzen. Gerade machten wir uns es am Abendessen gemütlich als eine große schwarze Wolkenwand über die Berge hervorzog. Auf einmal war totenstille zwischen A- und B-Hörnchen und ein Mistral peitschte durch die Felsspalten. Wir verkrochen uns lieber. Der Sturm hielt die ganze Nacht an. In der Nacht pfiffen alle Ruten nacheinander ab, wie sollte es auch anders sein... Weil A- und B-Hörnchen die gleiche Frequenz in ihren Piepern hatten, habe ich die Bisse so gut wie nie mitbekommen.Mitten in der Nacht lief meine linke Rute ab. A-Hörnchen ruderte mich zum Fisch, während meine rechte Rute los lief. B-Hörnchen nahm die Rute auf. Völlig orientierungslos paddelte A-Hörnchen zurück zum Ufer. Als wir uns etwa vier Mal drehten, war Bambule angesagt. B-Hörnchen lachte sich tot, während ich A-Hörnchen Ruderbefehle gab. Als wir am Ufer ankamen, beschloss A-Hörnchen nicht mehr mit mir Boot zu fahren. Ich nahm die andere Rute auf, aber der Fisch hing bereits fest. Am Ende konnten wir jedoch beide Fische landen.Flacher, flacher, am flachsten…Der Sturm hinderte uns daran, die Ruten noch einmal neu zu legen. Die letzten Tage auf diesem Platz verliefen fast harmonisch. Vor Ende des Trips wollten wir noch ein letztes Mal moven. A- und B-Hörnchen wollten natürlich zusammenbleiben und klebten aneinander wie siamesische Zwillinge. Die beiden waren einfach zu süß, um sie zu trennen. Kurzerhand packte ich alles in meine Falte und suchte mir einen Platz im Steilhang, um noch weiter ins Flache fischen zu können. Nachdem ich meinen neuen Platz bezogen hatte, dauerte es nur wenige Stunden bis die beiden Hörnchen an mir vorbei paddelten. „Was du kannst, können wir auch und zwar noch flacher!“Die beiden verschwanden hinter einer großen Schilfbucht und verschanzten sich auf einer Kiesbank. Dort war das Wasser so klar wie in einer Lagune. Der Abend brach herein. Die Platzwahl meinerseits erwies sich als Volltreffer. Ich konnte viele Fische fangen und das in Wurfweite. Im flachen Flussbett biss es wie verrückt.Nach zwei Tagen und etlichen Fischen trafen wir uns am Auto wieder. Mit breitem Grinsen im Gesicht fingen wir an das Auto zu beladen und die 2000 Kilometer nach Hause anzutreten. Auch beim Einpacken schaffte es A-Hörnchen den Vogel abzuschießen. Als B-Hörnchen und ich damit beschäftigt waren, alle Sachen auf das Auto zu laden, musste sich A-Hörnchen erst einmal waschen.Diese Zeilen entstanden kurz vor der Heimreise im Januar 2014, die uns noch bis heute zum Halse raushängt… (Björn der Obermacker-Guide)Fazit der Geschichte: Wir hatten Spaß wie Sau. Wir würden es jederzeit wieder machen und der Ebro ist eine echte Alternative zu Südfrankreich!Peace!Brocke, Phil, Lühn und Titus(Björn Brockmann, Philipp Zander, Dennis Lühnen und Titus - Björns Hund)
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