Der Frühling kommt und ehe man sich´s versieht, ist er auch schon wieder von dannen gezogen. Ich weiß nicht, ob es nur mir so geht, aber dies ist wieder eines dieser Jahre, das im Zeitraffer abzulaufen scheint. Mittlerweile ist es auch kalendarisch Sommer und an diesem WE schrieben wir in Köln 36 Grad.
Actionreiche Frühjahrsstunden – Jenseits von Durst und Hunger
Es kommt mir wie gestern vor, als ich die Fische im Flachwasser gejagt habe. Die Laichzeit setzte nach und nach an den Kölner Gewässern ein und jeder sonnige Tag wurde nach Möglichkeit genutzt, um zumindest ein paar Stunden am Wasser zu verbringen, die Fische entweder auf Sicht zu stalken oder am besten gleich an der Oberfläche zu fangen. Den Höhepunkt bildete hierbei eine zweitägige Session, die ich mit Justus Schäfer (@justusschaefer_nt) verbrachte. Wir jagten die Fische an einigen Parkseen der Umgebung von früh bis spät, vergaßen zu essen und zu trinken und fingen jede Menge Fisch. Die Größe stand dabei zu jeder Zeit komplett im Hintergrund. Klar schaden Pfunde nie, aber in manchen Situationen will ich einfach Action und beim Oberflächenangeln gilt dies zu 100%.
Stausee! Oder auch nicht …
Bei einem Trip in Richtung Nordfrankreich versuchten Luke (@Luke_welsch) und ich, die Fische dann in den Flachwasserbereichen der dortigen Stauseen zu lokalisieren und gezielt zu befischen. Wie es bei solchen Trips häufig der Fall ist, kam es am Ende irgendwie anders als gedacht und wir landeten zu guter Letzt an einer Kiesgrube Nähe Reims – anstelle eines Stausees. Der Umstand wäre zu lang zu erläutern, aber schon nach zwei Minuten am Ufer konnten wir an mehreren Stellen des Sees aktive Fische ausmachen und das Beste war, wir hatten den See für uns allein. Was folgte, war eine dieser Sessions wie man sie danach vermutlich für Jahre vermissen wird.
Egal ob Tag oder Nacht, es kam Biss auf Biss. Jede Rute lief und wir kamen teilweise mit fotografieren, Ruten legen, Futter ansetzen und Co kaum hinterher. Futter ansetzen? Ja, absolut richtig. Ich liebe es, mein Futter teils Tage im Voraus zu präparieren. Hierbei fülle ich Eimer mit Boilies, Flakes, Partikeln, Wasser und Scopex Squid Sirup und lasse diese gären. Der säuerlich süße Geruch, die klebrigen Finger und vollgeschissene Matten sagen mir, wie gut dies funktioniert, auch ohne zu viel über Fermentation, Enzyme und Co verstehen zu müssen.
Man muss nichts komplizierter machen, als es ist. Partikel mit Boilies mischen, Liquid und Wasser drauf, zwei Tage sauer und eklig werden lassen…fängt. Beim Fischen dient das Restwasser im Eimer wie ein Starter. Ist der Eimer leer, kommen neue Boilies und Partikel hinzu oder man setzt separat einen weiteren an.
Nach vier Tagen im Wahn fingen die Fische an zu laichen und auch wenn wir noch etwas Zeit gehabt hätten, traten Luke und ich den Heimweg an. Wir waren durch, die Speicherkarten hart gefüllt mit Fischen in allen Größen und Formen – und Futter wurde auch knapp.
Gedanken machen beim Knipsen und Fangorgie in Deutschland
Apropos Speicherkarten: Zum Thema Fotografie hätte ich auch noch etwas. Die drei Bilder von Luke, zeigen ihn mit ein- und demselben Fisch. Die Bilder entstanden in vielleicht anderthalb Minuten und auf 5qm Fläche, während morgendlicher Nebel auf dem Wasser lag. Wer schöne Bilder möchte, sollte proaktiv schauen, wo er diese aufnehmen könnte und sollte sich gerade im Sommer die Mühe machen, notfalls mit Wecker aufzustehen. Gerade an Tagen ohne Wolken ist der frühe Morgen die einzige Zeit, um Bilder zu knipsen, welche den Fischen gerecht werden.
Da in der Zwischenzeit die Fische hier auch eigentlich überall durch waren mit der Laich, setzten wir unsere Angelei nahtlos an den regionalen Seen fort. Das Ergebnis blieb das gleiche und wir hatten eine absolut irre Nacht mit elf Läufen an einem See, der sonst, wenn er spendabel ist, mal zwei oder drei Fische ausspuckt.
Jugendevent mit Sondererlaubnis
Am letzten Wochenende hatte ich die Freude, an einem Jugendevent teilzunehmen, welches Kochs Angelwelt in Zusammenarbeit mit einem lokalen Verein, sowie Kids aus der Umgebung veranstalteten. Mit im Auto waren ein paar Preise, Futter und Rigs für alle Kids, sowie außer mir noch einige andere der Nash-Jungs wie z.B. Alan Blair, Felix Pinedo, Olaf Barz, Steven Klatt oder Patrick Gorißen.
Auch hier lief es wieder rund und ich konnte zwei großartige Fische landen, wobei man hinzufügen muss, dass ich die Erlaubnis hatte, deutlich weiter als eigentlich erlaubt in das offizielle Schongebiet zu fischen. Eigenlob ist an dieser Stelle also unangebracht. Aber es diente dem Zweck und die Kids bekamen ein paar dicke Fische zu sehen, was die meisten nachhaltig begeisterte.
Heute Abend geht es wieder ans Wasser, nachdem ich dieses heiße Wocheneden mit dem vorgelagerten Feiertag den Schwimmern, Surfern und Stand Up Paddlern überlassen habe und stattdessen mit Freunden der Grillerei gefrönt habe. Mal schauen, ob die Strähne anhält…
Macht’s gut!
Euer Marc