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Deine Story / 22.02.2021

Florian Zink: Meine Waffen im Frühjahr

Auch wenn es aktuell noch eisig kalt ist, es dauert nicht mehr lange, bis sich das Wasser langsam wieder erwärmt. Höchste Zeit also, mal zu schauen, was andere Angler so zum Saisonbeginn treiben. Heute bringt euch Flo aus der Carpzilla-Redaktion näher, welche Hilfsmittel er im zeitigen Frühjahr besonders gerne einsetzt.

Es ist wirklich lausig kalt und ich kann mich nicht erinnern, wann wir das letzte Mal in einer derartigen Frostkammer gelebt haben. Das Thermometer zeigte heute Morgen minus 12 Grad, natürlich bin ich trotzdem fischen gefahren. Und auch wenn der Tag nichts gebracht hat, so war es dennoch herrlich, die Sonnenstrahlen auf dem Schnee zu genießen. Zeitgleich läuft in meinem Hinterkopf bereits die Planung für die anstehende Saison mit wärmerem Wasser. Hier nun ein kleiner Einblick in die Vorgehensweise, die ich schon im kalten Wasser einsetze, um im restlichen Jahr davon zu profitieren.

1. Blick aufs Wasser

Ich liebe den Blick aufs Wasser, er beruhigt mich, gibt mir Kraft. Da ich aber regelmäßig viel Arbeit mit ans Wasser nehme, muss ich mich im Frühjahr manchmal geradezu zwingen, wirklich konsequent die Wasseroberfläche im Auge zu behalten. Zwar bin ich nicht mit vielen Gewässern gesegnet, an denen sich in regelmäßigen Abständen Fische zeigen, aber sobald ich konstant dranbleibe, gelingt es dennoch hin und wieder. Dazu zählen natürlich nicht nur springende und rollende Fische, sondern auch verräterische Gründelbläschen. Was mir das Leben hier ungemein erleichtert, ist das alte Fernglas, das stets griffbereit im Auto liegt. Auch nachts versuche ich, so lange wie möglich auf „Empfang“ zu sein, hier dann primär durch das Gehör.

2. Blick durch die Oberfläche

Gerade, wenn die Sonne extrem hell scheint, sind Beobachtungen unter der Oberfläche meist nur eingeschränkt zu deuten. Deshalb ist es natürlich Pflicht, eine vernünftige Polarisationsbrille dabei zu haben. Da ich auch Fliegenfischer bin, besitze ich mehrere Modelle mit unterschiedlichen Glasfarben. So kann ich immer – je nach Sonnenstand – den bestmöglichen Blick generieren. Eine erhöhte Position ist hier immer hilfreich, manchmal reicht bereits ein kleiner Baum, um einen an der ersten Krautkante vorbeiziehenden Fisch zu erspähen.

3. Blick tief ins Wasser

Hier habe ich die Geheimwaffe Nummer 1 der letzten Jahre am Start: meinen Deeper. Dieser liefert mir detaillierte Erkenntnisse, die dem bloßen Auge verborgen bleiben. Denn auch bei noch so klarem Wasser: Ohne Boot sieht man nicht weit! Und genau dieses gilt an den meisten meiner Vereinsgewässer, weil verboten. Wo ich es einsetzen darf, nutze ich ebenfalls den Deeper als kleines und schnell einsetzbares Echolot. Hierzu befestige ich ihn mit einem kurzen Stück starken Geflechts am Heck und los geht’s. Aber auch vom Ufer aus und am Futterboot angebracht, das Ziel bleibt dasselbe: Ich möchte die Sprungschicht finden, will schauen, wo und wie neue Hindernisse im Wasser liegen und kann durch die überwiegende Absenz von Kraut die Bodenstrukturen viel deutlicher erkennen als im Lauf des Sommers. Wenn ich dann auch noch Sicheln auf dem Display habe, ist schnell klar, wo ich das nächste Mal angeln gehe. Ich kann das Teil eigentlich gar nicht genug loben, hat es doch das größere Echolot-Modell mittlerweile fast vollständig ersetzt – obwohl es natürlich nicht die Features eines solchen ersetzen kann.

4. Blick auf die Wassersäule

Auch hier hilft mir ein kleines Hilfsmittel, das ich seit einigen Jahren mein Eigen nenne. Das GTM 40+ zeigt mir in Meterschritten die Temperatur entlang der Wassersäule an. Da Fische wechselwarm sind, orientieren sie sich zwangsläufig an wärmeren Schichten. Gerade in den extrem tiefen Baggerseen meiner Region kommt es schonmal vor, dass im härtesten Winter noch paradiesische Zustände von fast zweistelligen Plusgraden auf 15 Metern Tiefe vorherrschen. Es gilt, möglichst viele Areale des Gewässers zu checken und sich dann nach der Temperatur zu orientieren. Dieses Vorgehen ist natürlich im Winter genauso interessant wie im voranschreitenden Frühling, denn sobald die Sonnenstunden wieder intensiver werden, helfen Wind, Windschatten und flaches Wasser ebenso dabei, Fische anzuziehen. Gerade dieses Vorgehen steht dieses Jahr ganz oben auf meiner To-Do-Liste, denn ich schenkte ihm gerne mal aus Faulheit zu wenig Beachtung.

5. Blick ins Notizbuch

Ich gehöre zur vergesslichen Sorte Mensch. Aus diesem Grund notiere ich sämtliche gemachten Beobachtungen aus den obigen Bereichen im Notizbuch. Klingt vielleicht ein wenig nach „Tipps für Senioren“, gibt mir aber immer wieder ein unglaublich sicheres Gefühl, wenn ich die nächste Session plane. So kann ich mich auf Erforschtes aus den letzten Jahren berufen, habe hierdurch deutlich mehr Vertrauen in meine Angelei und sitze still in dem Wissen, dass es jederzeit rappeln kann.

In diesem Sinne, euch einen guten Start in die neue Saison!

Flo

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