Watercraft
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08.11.2022
Thomas Talaga: Präsentierteller oder Niemandsland?
Es führen immer unterschiedliche Wege zum auserkorenen Ziel. Nicht nur im ganz alltäglichen Leben, nein auch bei unserem schönen Hobby ist das so. Die Kunst ist, sich für den zur Situation passenden Pfad zu entscheiden. Wie sagt man doch so vortrefflich: Man muss immer zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein! Fragen über Fragen!Na klar, an der falschen Stelle wird sich das unvergessliche Fangerlebnis nur schwerlich einstellen. Doch selbst wenn der Platz klasse gewählt wurde, gehört auch immer noch das gewisse Quäntchen Glück für die darauf folgenden Entscheidungen dazu. Als Paradebeispiel hierfür kann allein die Feinjustierung des Platzes herhalten. Lege ich meine Rigs besser an der eigenen Uferkante, an der Insel, auf eine der Bodenwellen, oder doch besser draußen an der Sandbank aus? Zudem macht es auch einen gewaltigen Unterschied, ob ich sie nun auf den Flachbereich der Sandbank, also den Präsentierteller, oder aber tief unten an die Kante positioniere. Und falls dann doch an die tiefe Kante, wo genau muss das Rig denn hin? Wähle ich die Vorderseite oder doch besser die gefährlichere Hinterkante? Ach ja, und selbst bei der Entscheidung für eine bestimmte Bodenwelle stellt sich die Frage, ob darauf, davor oder aber dahinter? Fragen über Fragen! Da ist guter Rat bekanntlich ziemlich teuer. Und eine Sache ist gewiss: Jede dieser Entscheidungen kann goldrichtig, oder aber grottenschlecht und somit vollkommen falsch getroffen werden. Vorhersagen und aktuelle Bedingungen beachten!Ich kenne Gewässer, beziehungsweise dementsprechende Spots, da stellen sich diese Fragen immer wieder aufs Neue. Lief es am vergangenen Wochenende noch hinter der dritten Bodenwelle im leichten Schlamm, so kann nun dieselbe Wahl den Blank auf ganzer Linie bewirken. Nicht selten hat mich bei der Entscheidungsfindung ein spezielles Thermometer, mein GTM 40T+ unterstützt. Damit ließ sich das Verhalten der Karpfen in vielen Fällen klasse nachvollziehen. Oder aber es war anhand der Wetterbedingungen bereits klar vorhersehbar. So zum Beispiel, wenn eisige Winternächte mit finsterer Ostlage die Karpfen in die tieferen Regionen abgleiten ließen. Bei milderem Tiefdruck hingegen, bewegten sie sich augenscheinlich lieber wieder etwas weiter oben an der Kante. Auch die Uferkante brachte dann extrem häufig die erhofften Erlebnisse mit einem prall gefüllten Kescher ein. Gräm dich nicht!Und trotzdem sind die kleinen aber feinen Entscheidungen für die exakte Auswahl des, oder der, richtigen Spots echt schwierig. Manchmal läuft es gar so gut, da war allein mein Bauchgefühl schon vollkommen ausreichend und führte zu einem mega Fangspektakel. An solchen Tagen passte dann einfach alles. Trösten Sie sich, denn dies ist eher selten die Realität. Vielmehr ist so eine perfekte Feinjustierung ein Mix aus Erfahrung, dem Erkennen der momentan vorherrschenden Umstände und dem zusätzlich immer noch notwendigen Quäntchen Glück.Ach ja, und dann wären da auch noch das Futter und unsere Köder. Auch hier kann alles richtig oder aber in Perfektion falsch gemacht werden. Dies gilt insbesondere, wenn wir es auf ganz bestimmte oder gar besondere Fische abgesehen haben. Doch davon werde ich Ihnen erst im nächsten Teil der Kolumne berichten. Sie dürfen allerdings schon jetzt echt gespannt darauf sein, versprochen!Ich wünsche Ihnen allzeit das richtige Händchen für den bestmöglichen Weg zum Erfolg!Thomas Talaga