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Nachgehakt / 29.02.2024

Fangrausch im Winter? Nachgehakt bei Philipp Romweber

„Geht im Februar und fängt auf Ansage die Fische.“ – mit diesem Satz startet Philipp Romweber, Teamangler bei Supreme Baits, in sein kürzlich erschienenes Video zum Karpfenangeln im Winter. In „10 auf einen Streich – Karpfenangeln am Parksee“ nimmt dich Philipp mit zu einer Session im frühen Februar und erlebt einen Fangrausch, von dem viele von uns zu dieser Zeit sicherlich träumen. Das Besondere ist: Philipp macht kein Hexenwerk aus seiner Winterangelei und trotzdem ist er sehr erfolgreich. Wir haben nachgehakt, wie er im Winter vorgeht, worauf er achtet und weshalb man seiner Meinung nach immer eine gute Chance hat einen Fisch zu fangen, wenn man einen wichtigen Punkt niemals aus den Augen verliert. Lies selbst…

CARPZILLA: Hi Philipp, und herzlich Willkommen zum heutigen Nachgehakt Interview. Danke, dass du dir die Zeit nimmst. Was treibt dich selbst im Februar an, bei Bedingungen, die für das Karpfenangeln kaum schlechter sein könnten, nach draußen zu gehen?

Philipp: Grundsätzliche brauche ich keine Motivation angeln zu gehen, auch nicht im Winter. Denn Angeln ist einfach ein Teil meines Lebens und dass ich meine Angelsachen einmotte, hat noch nie wirklich stattgefunden. Auch wenn es mal nicht läuft, fängt es meisten nach einer oder zwei Wochen Angelpause wieder an zu kribbeln und ich muss ans Wasser. Meine Erwartungen schraube ich im Winter eigentlich immer sehr runter und versuche für mich das Beste aus der Situation zu machen. Den Rest akzeptiere ich dann einfach, auch wenn es mir schwerfällt. Man muss halt bedenken, dass es Winter ist und nicht selbstverständlich ist etwas zu fangen.

CARPZILLA: Welche Rolle spielt für dich die Vorbereitung bei einer Wintersession? Timest du deine Winterangelei nach bestimmten Faktoren oder gehst du raus, wenn du Zeit hast?

Philipp: Ich würde sagen es ist eine Mischung aus beidem. Manchmal gehe ich angeln, wenn ich Zeit habe, auch, wenn die Bedingungen nicht schlechter sein könnten. Dann bin ich mir aber über meine Chancen nichts zu fangen sehr bewusst! Wenn ich es planen kann, suche ich mir immer die mildesten Wetterphasen heraus, eine Ein- bis Zweiwöchige milde Wetterphase wie im Video ist da dann die absolute Primetime.

CARPZILLA: Im Video beangelst du einen Parksee, an dem du bereits in der Vergangenheit sehr viel unterwegs warst. Warum suchst du dir gerade dieses Gewässer aus? Was ist ein typisches Wintergewässer für dich?

Philipp: Dieses Gewässer habe ich mir gerade für einen Winter-Videodreh herausgesucht, weil ich aus der Vergangenheit wusste, dass es dort sehr produktiv sein kann. Somit war das Risiko sehr gering ein Video zu drehen, in dem man blankt. Dass es aber so gut laufen würde, hätte ich vorher auch nicht gedacht.

Ein typisches Wintergewässer ist für mich ein See mit einem guten Fischbestand. So wird die Chance auf einen Fisch erhöht und es ist auch einfacher sie zu finden. Dafür eignen sich besonders Gewässer mit einer recht flachen Durchschnittstiefe, weil die Fische dort relativ schnell auf die Wetterphasen reagieren und nie weit weg vom Köder sind. Auch Gewässer mit wenig, bis gar keinem Kraut können produktiv sein, weil die Fische keine Möglichkeiten haben sich darin zu verstecken und somit besser fangbar sind.

CARPZILLA: Welches Futter nutzt du im Winter und was kommt an den Haken? Fütterst du überhaupt bei oder angelst du nur Single Hookbaits?

Philipp: Grundsätzlich komme ich mit wirklich wenig Futter im Winter aus. Es gibt zwei Vorgehensweisen wie ich mein Futter im Winter einsetze:
  1. Viel Kleinkram, wie eine Mischung aus Dosenmais, Boiliecrumb und Maisflakes angereichert mit Liquids. Das ist schon eine sehr gute Mischung, die bei einem großen Weißfisch-Aufkommen aber auch schnell zur Hölle werden kann. Sei also vorsichtig, falls du viele Rotaugen und Brassen im Gewässer hast.
  2. Eine kleine Hand mit fünf bis zehn gut in Liquid vollgesogenen Boilies und evtl.  etwas attraktiver Boilieteig. Das reicht meistens aus und zieht nicht sofort jede Brasse an den Platz. 
An den Haken kommen im Winter eigentlich fast immer Pop Ups in 12-15mm, die ich vorher ordentlichen mit Attraktoren wie beispielsweise Goo behandelt habe.

CARPZILLA: Oftmals hört man davon, dass Karpfenangler im Winter erstmal eine Stelle für 24 Stunden aussitzen, um ein Gefühl dafür zu bekommen, ob man am richtigen Platz ist. Du hingegen warst im Video sehr mobil unterwegs. Warum?

Philipp: Aussitzen, um die Fische zu finden, war, ist und wird auch nie mein Ding werden. Bei meiner sowieso nur geringen Zeit, die ich zum Angeln zur Verfügung habe, ist das für mich persönlich eine absolute Zeitverschwendung. Bevor ich die Fische nicht gefunden habe, angle ich meistens erst gar nicht. Finde ich wirklich überhaupt keine Fische, würde ich mich immer auf Erfahrungen berufen, die ich an dem Gewässer aus vorhergegangenen Sessions gemacht habe.

Bei der Session speziell im Video bin ich so vorgegangen, dass ich die Tage davor immer wieder mal am Gewässer war und versucht habe mittels Polbrille und Drohne die Fische ausfindig zu machen, sodass ich direkt wusste, wo ich anfangen muss. Was sich auch als sehr gut erwiesen hatte, denn bei den Wetterbedingungen, die vorherrschten, war an Drohne Fliegen und Fische mit der Polbrille Finden nicht zu denken. 

CARPZILLA: Die Fische bewegen sich im Winter kaum und fressen nicht – sie sind quasi nicht fangbar. Dieses Gerücht spukt in den Köpfen vieler Angler herum. Was ist deiner Erfahrung nach daran wahr?

Philipp: Fische sind eigentlich fast immer fangbar, nur die Zeitfenster, in denen sie fressen, sind meistens und gerade im Winter superklein. Wenn man dann noch im falschen Bereich angelt, denn die Fische bewegen sich nicht viel, dann kann in einem natürlich schnell das Gefühl aufkommen, dass sie nicht fangbar sind. Aber auch hier gilt wieder: Erst die Fische finden, dann fangen.

CARPZILLA: Vielen Dank für die Infos und deine Zeit, Philipp. Wir wünschen dir viel Erfolg für diese Saison!

Philipp:
Dankeschön, hat mich auch wirklich sehr gefreut eure Fragen zu beantworten und meine Erfahrungen mit der Community zu teilen.

Liebe Grüße und bis bald!
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