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Der Wiegmann / 06.08.2024

Der Wiegmann: Wer viel angeln geht, fängt auch viel!

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Der Wiegmann - jetzt einmal im Monat!


Hey Leute und herzlich Willkommen zu meiner eigenen Kolumne: „Der Wiegmann“. Der Titel dafür kam aus einer Laune heraus und aus einer Kanalsession mit Mark Dörner, bei der ich das Gewicht mehrerer Fische nacheinander nahezu auf das Gramm genau geschätzt habe. Das Wiegen konnten wir uns also sparen und ich war ab sofort: Der Wiegmann. Dieser Titel hängt auch mit meinem Namen zusammen. Ich bin Max Wiegmann, 21 Jahre alt, leidenschaftlicher Angler, seit vier Jahren Redakteur bei Carpzilla, und einer der Glücklichen, die ihr Hobby zum Beruf machen!
 
In dieser Kolumne möchte ich anglerisch spannende Themen, die ich aus dem Redaktionsalltag oder Gesprächen mit anderen Anglern aufschnappe, diskutieren und anhand meiner eigenen Angelei herunterbrechen. Ich bin längst kein Profi, aber als angehender Onlinejournalist immer heiß darauf neues zu erfahren und die Geschichten mit anderen Anglern zu teilen. Wenn es dabei um meine größte Leidenschaft geht, umso mehr! Ich hoffe also, dass du hier immer den ein oder anderen Denkanstoß mitnehmen und auf deine Angelei beziehen kannst.
 
Wenn es ein Thema gibt, das dir schon lange unter den Nägeln brennt, dann schreib mir doch einfach eine Nachricht auf Instagram – @max_wiegmann03. Ich freue mich schon dazu zu recherchieren! Aber jetzt zurück zum Thema dieser ersten Kolumne.
Max Wiegmann mit Spiegelkarpfen im Hochsommer.
Karpfenruten in der Abendsonne im Hochsommer.

„Wer viel angeln geht, fängt auch viel!“


Schon mal davon gehört? Diese Antwort hat mir vor einiger Zeit ein ziemlich erfolgreicher Angler aus meiner Region gegeben, nachdem ich ihn gefragt habe, wie er es regelmäßig schafft so viele und große Fische zu fangen. Einfach viel angeln gehen – das soll der ganze Zauber sein? Mehr nicht? Kein besonderer Köder? Kein bestimmtes Rig oder die Top-Taktik schlechthin? Im ersten Moment habe ich mich mit diesem kurzen Satz vor allen Dingen schnell abgespeist gefühlt. Und doch steckt so viel mehr dahinter, als ich erstmal dachte. Gerade wenn ich auf das letzte Jahr zurückblicke…
 

Voll im Flow


2023 war ich viel unterwegs. Ich war zwar nicht ungewöhnlich oft am Wasser, aber dafür sehr regelmäßig. Aus meinem anglerischen „Flow“, also dem Fluss, in dem man nur noch ans Angeln denkt, vieles andere ausblendet und quasi alles gelingt, bin ich nie so wirklich rausgekommen. Egal wo ich geangelt habe, ob am Kanal, Stausee, Weiher oder Baggersee – es gab kaum eine Session, in der ich ohne Fisch nach Hause gefahren bin. Also übernimmt man Dinge, die beim letzten Mal funktioniert haben und überträgt sie auf weitere Sessions. Damit meine ich ein Rig, ein Hakenköder oder das Futter. Wenn diese Komponenten bei den nächsten Sessions ähnlich gut funktionieren, fängt man an ihnen zu vertrauen. 
Spinner Rig mit gelbem Pop Up.
Max Wiegmann mit langem dunklem Spiegelkarpfen.
Rambazamba Boilie Futtermischung.

Vertrauen fängt Fische


Und genau das ist meiner Meinung nach ein ganz entscheidender Faktor: Vertrauen fängt! Vertrauen in Hardware und Baits macht den Kopf für andere Punkte der Angelei frei. Denn wenn man sich auf sie verlassen kann, weiß man, dass der Grund keinen Biss zu bekommen ein anderer sein muss. In den meisten Fällen ist es schlichtweg der Spot. Man kann eben nur da fangen, wo sich die Fische auch aufhalten. Um den Bogen wieder zurück zu spannen: Dieses Vertrauen bekommt man eben nur, wenn man viel angeln geht und die entsprechenden Erfahrungen sammelt. Mal eben ein Stündchen eine neue Methode auszuprobieren, wie beispielsweise Fische aktiv anzuwerfen, reicht nicht. Vertrauen kommt aus Erfahrungswerten – und die müssen wir uns eben schaffen.
 

Mindset, Motivation und Zeiteinsatz


Zudem wirken sich Flow und Vertrauen auch auf das Mindset, also unsere Mentalität, unsere Denkweise aus. Wer sich aufs Angeln konzentrieren kann und positiv, motiviert in die nächste Session geht, wird schlichtweg erfolgreicher am Wasser sein. So esoterisch es für den ein oder anderen auch klingen mag, man muss schon immer an sich und seine Fähigkeiten glauben. Stichwort Dranbleiben – gerade, wenn man mal eine Durststrecke am Wasser hat. Durchziehen hat sich oft schon ausgezahlt!
 
Viel Zeit am Wasser zu verbringen, heißt auch sich viel Zeit dafür zu nehmen. Wer oft angeln ist, investiert auch viel dafür und stellt das Angeln anderen Dingen voran – aus seiner Motivation heraus. Weil Angeln gehen in dem Moment eben genau das ist, was man machen möchte. Darauf kommt es an!
Max Wiegmann mit dunklem Schuppenkarpfen vor Brücke.
Flanke eines Zeilenkarpfens.

Der Hausmeister des Zielgewässers


Wer viel angeln ist, wird auch zwangsläufig immer auf dem Laufenden darüber sein, was am beangelten Gewässer gerade los ist. Welche Angler sind unterwegs? Wie viel wird gefangen? Wo wird gefangen? In welchem Areal halten sich die Fische gerade besonders gerne auf? Welche Köderfarben bringen Bisse? All diese Informationen können wir für uns nutzen, um die Angelei zu optimieren. Sei der Hausmeister des Zielgewässers! Damit meine ich keinesfalls, dass du deine Mitangler terrorisieren oder ausfragen sollst. Manchmal kann es sogar besser sein, sich nur auf das eigene Angeln zu fokussieren. Aber offene Augen und Ohren zu haben, schadet nie.
 

Mach' es nicht komplizierter als es ist!


Ein letzter und einer der wichtigsten Punkte, den ich gelernt habe: Mach aus dem Karpfenangeln nicht immer eine Wissenschaft! Oder wie Mark und Paschi es mal in einem Audiocoaching gesagt haben: “Mach aus einem Karpfen kein Tier mit akademischem Niveau“. Ein Karpfen bleibt ein Karpfen – egal in welchem Gewässer. Je öfter du angeln gehst und je mehr Fische du fängst, desto einfacher und logischer erscheint es dir plötzlich. Wo du dir vorher noch an Kleinigkeiten den Kopf zerbrochen hast, herrscht jetzt Routine, keine Verunsicherung. Mach dich locker, dann läuft der Rest von allein.
 
Geh einfach angeln und hab Spaß dabei!
Max Wiegmann
Max Wiegmann mit einem 40er Schuppenkarpfen.
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Editorial Oktober 2014: Der Zilla wächst weiter!
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Editorial 20.10.2014

Herzlich Willkommen zum ersten Editorial im brandneuen „Mag“ auf Carpzilla.de! Das Internet ist schnell, Carpzilla ist es auch. Deshalb erwartet euch an dieser Stelle ab sofort ein Blick zurück auf das was passiert ist und auf das was euch erwartet!Im Editorial wollen wir für einen Moment die Zeit anhalten und betrachten, was in den letzten Wochen auf Carpzilla und in der Karpfenszene abging: Welcher Riese ging in die Maschen, welche Story hat uns gefesselt, was hat uns Karpfenangler bewegt?Ein ganz besonderes Augenmerk möchten wir dabei natürlich auf die Inhalte des Magazins legen. Das „Mag“ ist die neue Kategorie auf Carpzilla. Es ist bereits vollgepackt mit Inhalten – bekannten wie brandneuen! Hier berichten wir auch aus der Redaktion: Was läuft ab hinter den Kulissen von Carpzilla? Woran wird gearbeitet? Was bewegt uns? Welche neuen Projekte stehen in den Startlöchern, welche Produktionen und Produkte sind in der Mache? Beginnen wir mit einem Blick zurück.In den letzten Wochen drehte sich einiges rund um unser Hobby. Los ging es mit Jan Ulak, Pierre-Michel Lehe und Ralf Sendelbach, dem Team Tribal auf der World Carp Classic 2014 am Lago di Bolsena in Italien.Täglich berichteten wir exklusiv von der WCC. Die Jungs fütterten uns mit News. In Deutschland wurden die Daumen gedrückt, in Italien wurde alles gegeben. Dieses WCC-Spektakel schreckt manche ab, andere sind davon fasziniert und träumen vielleicht sogar von einer eigenen Teilnahme. Das ist Karpfenangeln – facettenreich und individuell!Auch spektakuläre Fänge gab zu melden. In unserem Nachbarland Österreich wurden Rekorde gebrochen, wahre Riesen gingen in die Maschen von Gerald Melzer und Martin Kappler. In Deutschland kamen die spektakulären Fangmeldungen fast ausnahmelos vom Fluss. Fluss- oder und Kanalangeln boomt wieder! Marks DVD Reihe "Stahl und Beton" und Volkers Beitrag "Realness oder Wellness" über das Rheinangeln im ersten Carpzilla Buch „Vom Wasser“ haben viele bewegt. Immer mehr Karpfenangler wagen sich wieder an die harten und oftmals undankbaren Fließgewässer in Deutschland. So gelang es Felix Kaczmarek in der Weser einen 55 Pfünder zu fangen! Marvin Schaack zog aus einen 52er dem Main. Für Aufsehen sorgte auch der englische Starangler Darrell Peck. Er fing an einem öffentlichen Gewässer in Belgien einen Koi von 25 Kilo! Die Locals staunten nicht schlecht, denn der Fisch geht nicht oft an den Haken und Darrell fing sogar noch einen weiteren 50er!Doch nun zurück in die Gegenwart. Heute am 20. Oktober ist Carpzilla um eine neue Kategorie gewachsen. Das „Mag“ ist online! Was auf den ersten Blick vielleicht nicht unbedingt nach viel Arbeit aussieht, hat uns in den letzten Tagen wieder viel Schweiß und Nerven gekostet. Carpzillas Magazin bietet euch ab sofort alle exklusiven Carpzilla Inhalte sortiert in einer Kategorie. Neben bekannten und beliebten Rubriken sind auch viele neue dazu gekommen.Mit dem heutigen Release erwarten euch zum Beispiel die 30. Jubiläumsausgabe von Keep the Spirit oder das 60 Sekunden Interview mit Taskas Maurice Willms. Auch die neuen Rubriken haben wir für euch schon ordentlich befüllt. Euch erwarten gleich zwei Härtetests. Für Produkte, die unseren Härtetest durchlaufen haben, vergeben wir ab sofort das „Härtegetestet“ Siegel!Weiter haben Carpzilla Leser endlich die Möglichkeit, ihre Berichte auf Carpzilla einzureichen und exklusiv zu veröffentlichen. In der Rubrik „Deine Story“ macht euch Patrick Ilgen mit seinem Winterbericht vom Ebro vielleicht genauso viel Appetit auf einen Spanientrip wie uns. Oder soll es vielleicht lieber noch diesen Herbst an einen der großen Flüsse Frankreichs gehen? Die aktuellen Wasserstände bieten es jedenfalls an... Christopher Krause war im Frühjahr an der Rhone und berichtet im „Mag“ vom Unglück im Glück.Wir wünschen auf jedenfall ganz viel Spaß mit dem brandneuen „Mag“ auf Carpzilla! http://www.carpzilla.de/mag Und so geht es weiter:Auch wenn die Temperaturen es uns nicht so wirklich spüren lassen, der Herbst ist in vollem Gang und schon bald beginnt die Messesaison mit einem Highlight: der Carp + Cat Expo. Mit ihr erwarten euch wieder viele neue Carpzilla Produkte. Zum Beispiel das neue Buch vom „Picknicker“ Achim Schlüßel. Mit „Picknick für Fortgeschrittene“ veröffentlicht Achim Geschichten, Ansichten, Erfahrungen und Bilder aus 20 Jahren Karpfenangeln: „Ein Buch aus der Szene – für die Szene!“ Hier erfahrt ihr alles darüber:Nach der ersten Messe Ende November geht es weiter mit der Kinotour zum neuen Dark Mörner Film „Keep the Spirit“. Fest steht bereits, dass sie am 05. Dezember in Nürnberg beginnt und am 21. Dezember in Hannover endet. Es wird voraussichtlich sieben Termine im Dezember geben. Alle Einzelheiten erfahrt ihr bald auf dem Dark Mörner Blog oder hier auf Carpzilla.Bereits in den kommenden Tagen gibt es Neuigkeiten zu unserer Kleidungs-Linie! An dieser Stelle können wir bereits verraten, dass wir aufgrund der großen Nachfrage wieder einen ganzen Schwung an Hoodies und Caps nachproduziert haben. Zudem wird es neue Kreationen, limitierte- und Sondereditionen geben… Seid gespannt! Ach und übrigens: CarpzillaTV  ist bereits abgedreht! Freut euch auf die neue Folge!  

Carpzilla+ Vorschau: DEZEMBER 2019
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Carpzilla-News 02.12.2019

Viel los bei Carpzilla+ Bei den wöchentlichen Videoformaten, Audiocoachings und anderen Inhalten verliert man ja schon fast die Übersicht! Und damit du weißt, was dich erwartet – besser: damit du dich vorfreuen kannst – präsentieren wir dir monatlich eine Vorschau auf die anstehenden Inhalte! Und das geht im Dezember!01.12. VIDEO – Da geht was! Raw mit Mark Dörner & Felix PinedoEin fulminates Ende des ersten Da geht was-Jahres! Mark und Felix bringt der Taktikwechsel am Stausee zum Fisch.03.12. AUDIO – Paschi liestHä?! Paschi statt Lücki? Jo, richtig gelesen, Christopher Paschmanns liest seine eigene Story aus Vom Wasser einfach selbst vor.05.12. BLOG – Mr PinpointUnser Blogger Marc Voosen erlebt so einiges, über das es sich zu berichten lohnt.08.12. VIDEO – Social CarpiaAndi Stocker und Noah Oswald starten ihre brandneue Videoserie "Social Carpia"!10.12. KOLUMNE – Karstens ZeltkücheDezemberküche? Das könnte deftig werden!12.12. BLOG – River RatsWenn die Brüder Hetzmannseder in die Tasten hauen und am Auslöser sind, dann wird es deep und inspirierend!14.12. AUDIO – Einfach besser Angeln: Das muss in den BoilieMarco Bettin, Inhaber von Baitlounge, verrät die Struktur seines Ideal-Boilies.15.12. VIDEO – Trippin 8Der Trip von Mark und Felix geht weiter. Die beiden sind in Spanien angekommen.17.12. AUDIO – Lücki liestMarco Lückenhaus, die beste Stimme Deutschlands, übernimmt wieder das Micro!19.12. KOLUMNE – BildspracheChristopher Paschmanns gibt seine Settings für unkomplizierte Nachtfotos mit dem Selbstauslöser preis.22.12. VIDEO – Social Carpia 2Aus einer Inst-Story heraus entstand die Idee, einen social Trip durch Deutschland zu starten.24.12. KOLUMNE – Pecks TagebuchDiesmal: Ein hart beangelter englischer See und große Fische, das riecht nach einem Einsatzort für den Peckinator!26.12. KOLUMNE – Life on the road mit Gaz FarehamGareth nimmt uns mit in sein letztes großes Frankreichabenteuer 2019.28.12. AUDIO – Einfach besser Angeln: Gezielt auf große KarpfenMarco Bettin und Christopher Paschmanns über selektives Angeln.29.12. VIDEO – Trippin 9Neue Gewässer, keine Erwartungen, große Abenteuer - und immer knattert der Bus weiter!31.12. AUDIO – Lücki liestNoch schnell vor Neujahr ein gutes Hörbuch geben? Geht bei Carpzilla+!Neben unseren Top-Inhalten kannst du noch mehrere coole Gewinnspiele erwarten, für die du nicht mehr machen musst, als Carp Club Mitglied zu sein.Also los, das Abo lohnt sich wirklich!Viel Spaß mit unseren InhaltenDeine Zillas

Danny Fairbrass und Darrell Peck für Carpzilla+
PECKS TAGEBUCH - mit Security am Parksee
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+ Kolumnen 19.06.2019

Wenn du mein letztes Tagebuch gelesen hast, wirst du dich vielleicht daran erinnern, dass ich ein paar Tage früher als geplant vom Orient verschwand – ich wurde förmlich weggeblasen... Doch die nächste Mission stand bereits an. Ein 1.000 Hektar großer Parksee-Komplex bei einer französischen Großstadt, verrufen, gefährlich, nicht einfach. Doch ich hatte Dan an meiner Seite...Eine neue MissionDie freie Zeit lungerte ich am Gigantica herum und sortierte meine Ausrüstung für einen bevorstehenden Dreh mit Danny und der Korda-Crew. Unser Ziel: ein fast 1.000 Hektar großer Parksee, der in der Vergangenheit einige außerordentlich große Karpfen produzierte. Unsere Informationen waren bestenfalls begrenzt, aber Dan war zuversichtlich, dass wir es schaffen würden. In Vorbereitung auf diese Sitzung wurden die zuständigen Behörden kontaktiert, um zu arrangieren, dass wir tatsächlich im Park filmen dürfen. Was mit der Frage begrüßt wurde, wie viel bereit wären, dafür zu zahlen... Es kam ein Deal zustande, mit dem Vorteil, dass wir mit dem Auto in den Park durften. Das alleine waren die Kosten wert. Dieses spezielle Gebiet Frankreichs ist bekanntlich gefährlich, die Fahrzeuge wären extrem anfällig für Diebstahl und Vandalismus gewesen, wenn wir sie auf den öffentlichen Parkplätzen abgestellt hätten. Abgesehen von diesem kleinen Vorteil hatten wir aber alle anderen Regeln zu befolgen. Das bedeutete: Tagangeln! Wir mieteten eine Hütte (franz.: Gites), die 15 bis 20 Minuten vom Parkeingang entfernt lag.Big IanIch startete vom Gigantica aus, die Jungs kamen aus UK und doch schaffte es Dan tatsächlich, mich auf der Autobahn zu überholen. Um 17 Uhr trafen wir uns am See. Und hier sollte ich zum ersten Mal unsere Security (kein Scherz) kennenlernen: BIG Ian! Er rollte ganz anders als erwartet in einem blauen Citroen Berlingo auf. Ich muss zugeben, ich rechnete mit etwas Männlicherm, zumindest mit verdunkelten Fenstern... Als ich dann aber zusah, wie er sich aus dem Fahrzeug zwängte, stellte sich Vertrauen in seine Fähigkeiten ein. Ich bin 1,93 Meter groß und wiege etwa 100 Kilo, gegen Ian bin ich mickrig! Der Mann ist ein verdammter menschlicher Berg! Größer als ich und so breit wie ein Kleiderschrank. Zittrig reichte ich ihm die Hand: „Schön, dich kennenzulernen, Ian, guter Handschlag, aber du hast keine Waffen“, sagte ich. Er lächelte nur: „Warte ab und schaue selbst“. Das verlockende ReservatAm Abend blieb uns noch genug Zeit für eine Erkundungstour mit den Schlauchbooten. Und erst auf dem Wasser bekamen wir so wirklich mit, womit wir es hier zu tun hatten: Eine sehr große Kiesgrube, wahrscheinlich der größte See dieser Art, den ich je gesehen habe. Der Kies selbst ist viel größer als das, was ich in Großbritannien gewohnt bin, aus eiergroßen Steinen, wie es in dieser Region Frankreichs üblich ist. Das Wasser war klar, der Pegel niedriger als die maximale Kapazität. In der Ferne lagen mehrere Inseln, von denen die nächstgelegene riesig war, gelegen in gut 400 bis 500 Metern Distanz. Dahinter lag ein Naturschutzgebiet, das auf der Karte rot markiert war. Zwischen dem wechselnden Lichteinfall, der es durch die Wolken schaffte, konnten wir weite Krautgebiete und flache, saubere Stellen sehen. Ich fuhr in Richtung Schongebiet, da es die Ausgänge aus diesem Bereich waren, die mein Interesse geweckt hatten. Ich wusste nur zu gut, dass sich in solchen Gebieten oft Karpfen aufhielten. Auf der Route passierte ich viele perfekte Schotterplätze, die ideal aussahen, um Rigs zu präsentieren, aber die Frage war, ob es in der Nähe Karpfen gab. Das Reservat selbst war nicht übermäßig groß, aber schon allein durch den Blick von oben mit Google Earth wusste ich, es schrie hier nach Karpfen. Es lag hinter zahlreichen Inseln und es waren die Lücken zwischen diesen Inseln, die Ein- und Ausgänge bildeten. Der erste dieser Eingänge war mit Kraut gefüllt, das aussah, als wäre es untertunnelt. Direkt vor diesem großen Bett befand sich ein riesiger heller, sauberer Fleck, und das ließ sofort mein Herz schneller schlagen. Bei genauerem Hinsehen lag dort ein Rohr über dieser Stelle, das zu 100% von den Fischen genutzt wurde, um sich daran zu reiben. Ich nenne das Flankenpunkt. Irgendwann musst du angelnSchicke Stellen fanden wir genügend, sahen aber keine Karpfen. Nach einem kurzen Bad luden wir die Sachen in der einbrechenden Dunkelheit in die Vans, es kühlte merklich ab. Diese Aufgabe fühlte sich auf einmal sehr real an. Die Wettervorhersage für den nächsten Tag versprach starke Südwinde und wir beschlossen, dass wir bei Tageslicht ankommen und im Wind nach springenden Fischen suchen würden. Damit und mit anderen Location-Aktionen verbrachten wir den ganzen Tag und sahen...nichts. Natürlich konnten wir so nicht weitermachen, nicht mit der Filmcrew im Nacken. Also beschlossen wir, am Abend vorzufüttern und am nächsten Morgen die Ruten auf Futter zu legen. Der große freie Bereich am Eingang zum Reservat war mein bevorzugter Bereich und ich befütteret diesen mit einem großen Eimer Tigers und Mais. Auf dem Weg zum Ufer im Boot passierte ich ein Gebiet mit Schilf im offenen Wasser und erschreckte etwas, als ich vorbeikam, das extrem karpfenartig aussah. Der Südwind hatte den ganzen Tag in dieses Schilf gedrückt und ich beschloss, hier auch etwas Futter zu verteilen. Zurück in der Hütte im Bett ging mir diese Begegnung nicht aus dem Kopf, es war ein Karpfen, ich wusste es einfach! Am Morgen in der Dämmerung trug ich das Tackle zum Ufer, richtete mein Camp ein und pumpte das Boot aus. Sobald das Licht ausreichte, setzte ich die Segel in Richtung des nur etwa 100 Meter entfernten Schilfes. Der Kiesboden, auf dem ich gefüttert hatte, sah völlig sauber aus, jede einzelne Tigernuss war weg. Perfekt! Als ich alle 3 Ruten in Position hatte, waren meine Karpfensinne in Hyperüberlastung. Das wird schwierig...Was ich bei dem Bereich am Eingang des Reservats nicht erwartet hatte, waren die Hechtangler. Die Rute dorthin lag etwa 400 Meter weit kreuz und quer über die Krautfelder. Am frühen Nachmittag hob ein Belly Boat-Angler diese Schnur an und bewegte das Rig definitiv. Ich beschloss, es erst später neu zu legen, um zu vermeiden, dass es wieder passierte. Als sich der Abend näherte, bekam mein Selbstvertrauen einen weiteren Schlag. Ich hatte eine Flut von Bissen auf der Schilfrute von einer Herde Weißfische. Es waren Hybriden aus Brassen und Rotaugen oder sowas, groß und gierig. Da war mir auch klar, dass es diese waren, die meine Stellen poliert hatten. Nach jedem dieser lästigen Fische positionierte ich das Rig neu und in der Dämmerung sah ich dabei einen Spiegler von etwa 40 Pfund. Ich erschreckte ihn, aber mit dieser Sichtung hatte ich das Gefühl, dass es bis zu einem ersten Take nicht mehr lange dauern sollte – doch uns rannte die Zeit davon. Als ich bereits Sachen zurück zum Van brachte, kam der Biss! Kein großer Fisch bei etwa 27 Pfund, aber der erste hier und der erste für dieses Shooting. Wir hatten gerade den Release gefilmt, als auch die Rute zum Reservat sich meldete! Zu diesem Zeitpunkt befanden wir uns hart an der Grenze der erlaubten Angelstunden und es war eine große Erleichterung, als sich herausstellte, dass es sich um einen sehr kleinen Karpfen handelte...Das ZeichenTrotz großer Zuversicht, der folgende Tag verlief ohne Fisch. Der Wind hatte gedreht und sollte sich für den Rest der Session so halten. Danny folgte ihm und das war ein guter Zug! Auch meine Spots verloren ihren Reiz. Ich nahm den Wind und die Horde Weißfische als Ausreden, um mir eine neue Ecke zu suchen. Und tatsächlich sah ich gegen Mittag in der Ferne zwischen den Wellen einen Kopf auftauchen – Karpfen! Ohne Ruten im Wasser fiel es mir leicht, mich voll auf diesen Bereich zu konzentrieren. Ich hielt ihn fest im Blick, während ich am Ufer entlang in die Richtung ging. Auf halbem Weg sah ich einen weiteren Fisch springe und das war alles, was ich brauchte, um die nächstgelegene Uferposition zu bestimmen, um diese Gelegenheit anzugehen! Einmal dort wartete ich auf einen weiteren Fisch, der sich zeigte, um die Richtung und Distanz besser einzuschätzen. Und der kam keine 2 Minuten später:  Er sprang in einer Linie mit der Ecke einer Insel in etwa 110 Metern Entfernung. Bingo, es war jetzt an der Zeit, mein Gerät zu holen.AutopilotIch befinde mich in diesen Situationen in einem Autopiloten, der darauf programmiert ist, dass das Platzieren eines Rigs so nah wie möglich am Fisch das Wichtigste auf der Welt ist. Die Filmcrew nervt dann nur, da sie ständig meinen Fluss stoppen muss, um Aufnahmen zu machen, die sie eben braucht. Ich nenne das Karpfenangeln mit der angezogenen Handbremse. Es dauerte also, bis ich meine beiden Helis mit hoch gezogenen Perlen und hellen Pop-Ups etwa zwei Rutenlängen auseinander dort platziert hatte, wo sich der letzte Karpfen zeigte. Der erste Biss kam überraschend schnell und ließ mich in Panik geraten: Die 0,43er Mono raste nur so von der Spule und es war bedrohlich wenig übrig! Mehrfach musste ich beschädigte Schnur runter nehmen in den vergangenen Tagen und hatte gar nicht auf dem Zettel, wie wenig nur noch drauf war. Der Fisch war nicht zu stoppen.  GET IN!Ich schrie Paul mit der Kamera zu: „GET IN THE FUCKING BOAT NOW!“ Und als er endlich an Bord war, gab ich Vollgas, um Schnur zu gewinnen – mit den ersten Metern auf der Spule kehrte auch in mir wieder etwas Ruhe ein. Über dem Fisch musste ich mehrfach enormen Druck ausüben, um ihn aus dem Kraut zu befreien. Dieser Fisch war einfach nur zu krass, eine Neudefinition von stark. Der Drill zog sich ewig hin! Doch ich konnte ihn für mich entscheiden. Und zurück am Ufer wog ich einen Spiegler mit unfassbar großen Flossen auf satte 53lb! Für mich war dieser Schachzug der Wendepunkt für die Session. Am nächsten Morgen veranstalteten die Fische in dieser Region eine unglaubliche Show und hier begannen Dan und ich, uns auch wirklich mit ihnen zu beschäftigen. Wie auch immer, das ist genug für den Moment, ich lasse vieles ungesagt, um den Film noch sehenswert zu halten. Nächsten Monat werde ich mit Geschichten von einem schönen deutschen Fluss zurück sein.Tight lines,Pecky