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Deine Story / 16.12.2019

David Rosemeier: Die ungeschriebenen Gesetze am Kanal

Kanalangeln erfordert Ausdauer, ist abwechslungsreich und war bis vor kurzem für unseren Zilla-Redakteur David Rosemeier noch komplettes Neuland. Im September dieses Jahres folgte David einer Einladung von Mark Dörner an den Main-Donau-Kanal und erlebte ein Debüt an der urbanen Wasserstraße, wie es besser nicht hätte sein können. Dabei fällt sein Bericht keineswegs in die klassische "Ich kam, sah und siegte"- Kategorie sondern in Blank, Satzer und Paukenschlag! Wie David seine ersten Schritte am Kanal erlebte, erzählt er euch ausführlich in seiner Story…

Von Menschenhand geschaffene Gewässer mit einem riesigen Überraschungspotential – so könnte man die zahlreichen Kanäle unseres Landes beschreiben. Lange war es ein Wunsch von mir, in einer der zahlreichen Wasserstraßen zu angeln. Doch es sollte bis zum September dieses Jahres dauern, ehe ich meine ersten Schritte an den urbanen Ufern wagen konnte. Inspiriert und motiviert von Marks Stahl und Beton DVDs sowie mit dem Wissen im Hinterkopf, dass er in diesem Jahr ein beeindruckendes Comeback hingelegt hatte, startete ich in Richtung Nürnberg. Das Carpzilla Teamtreffen stand an und perfekte Bedingungen plus Vollmond ließen ein furioses Wochenende für die achtköpfige Mannschaft vermuten.

Aller Anfang ist schwer

Nach einer herzlichen Begrüßung mit Mark, Katharina, Sebbo, Erik, Kai, Christopher, Marco und Andi (um alle einmal aufzuführen) im Carpzilla Headquarter, folgte die Auslosung der Angelplätze. In Zweierteams standen insgesamt drei Plätze zur Verfügung, die sich auf einer 200 Meter langen Strecke verteilten, die Gastgeber angelten nicht mit. Ganz ehrlich: So hatte ich mir meine erste Kanalsession nicht vorgestellt, dennoch muss Fairness eben sein. Etwas gefrustet kam es, wie es kommen musste und ich zog jene Stelle, die ich persönlich bei einer freien Wahl nicht genommen hätte. Das grobe Gerät, die Materialschlacht mit den Bleien und Vorfächern sowie die ständigen Montagenkontrollen nach einem vorbeifahrenden Schiff, zehrten in der ersten Nacht an mir und gingen gehörig an die Substanz. Aber so sind sie eben, die ungeschriebenen Gesetze am Kanal.

Wie verhext

Auch in meinem Fall war der Teufel wiedermal ein Eichhörnchen und trotz meiner Bemühungen lautete das Ergebnis am nächsten Morgen: Blank! Man steckt eben nicht drin, doch die Freude über die Fische, die von einigen der anderen Zillas gefangen wurden und die Hoffnung auf die zweite Nacht an einer der anderen beiden Stellen, stimmten mich zunächst optimistisch. Jetzt ratet mal, wo die Fische in der zweiten Nacht gefangen wurden?! Wieder an den beiden anderen Stellen, an denen ich nicht angelte. Und somit endete das Wochenende so, wie es kommen musste – ohne Fisch! Mir blieben jedoch noch ganze drei Nächte, denn ich wollte noch ein paar Tage länger in Nürnberg bleiben, um mit Mark zusammen noch etwas Kanalluft zu schnuppern.

Es zuppelt am Kanal

Nacht Nummer 3 stand an und Mark zeigte mir einige Stellen, die er in der Vergangenheit bereits erfolgreich beangelt hatte. Er kennt den Main-Donau-Kanal schließlich wie seine Westentasche. Doch kein Spot sagte uns so richtig zu. Wir folgten schlussendlich unserem Bauchgefühl und schlugen unser beschauliches Lager an einer Kanalverbreiterung auf, welche den Karpfen oftmals als Rückzugsgebiet dient – auch in dieser Nacht? Es muss gegen ein Uhr nachts gewesen sein, als Marks Delkim einen Vollrun vermeldete. Nach etwa Geplätscher kam ein kleiner Satzkarpfen zum Vorschein. Na super, wenn die mal am Platz sind, wird der nächste Biss nicht lange auf sich warten lassen. Nur kurze Zeit später hakte ich zwei „Russenlachse“ direkt am Ufer ab. Ein besserer Fisch ließ sich in dieser Nacht nicht mehr blicken.

Nichts geht mehr

Nach einem Office-Day im Zilla-Headquarter lag es an mir, das Ziel für die vierte Nacht auszusuchen. Ich wählte einen Schleusenbereich, der mir nach kurzer Location ziemlich gut gefiel. Ob es hier dicke Schleusenwärter gab? Abwarten! Als ich am frühen Morgen nach einer zermürbenden Nacht – wir schliefen fast unter einer Autobahnbrücke – aus meinem Schirm lugte, sah ich Mark am Ufer entlang hasten. Was macht er denn da? Morgendliche Gymnastikübungen? Aber nein, Mark stand direkt hinter meinen Ruten, als eine davon im schönsten Morgenlicht ablief und stand nun mit krummer Rute in der Hand auf der Spundwand. Innerhalb weniger Sekunden war ich bei ihm und nahm freudig meine Rute entgegen, mein Kontrahent saß jedoch Bombenfest!

Meine Begegnung mit dem Schleusenwärter

Es half alles nichts, also lief ich dem Fisch entgegen und stoppte erst, als meine Schnur senkrecht in Richtung Wasseroberfläche verlief. Nun war guter Rat teuer! Ich drückte nach kurzer Überlegung Mark meine Rute in die Hand und holte einen Fischretter aus meinem Zelt, der mir bereits einige Male den Hintern gerettet hat – auch dieses Mal?! Nach einigen Versuchen erwischte ich meine Schnur hinter dem Hindernis und konnte den Karpfen endlich frei drillen. Als er kurz darauf unmittelbar vor mir auftauchte, stockte mir der Atem. Mein erster Kanalkarpfen, ein großer Spiegler und ein guter Fisch für dieses Gewässer. Mein Einsatz wurde endlich belohnt...

Wie die Session von David und Mark weiterging erfahrt ihr bald in einer brandneuen und fischreichen Kanalratten-Folge. Wo? Natürlich nur auf Carpzilla+!

 

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