Seit wenigen Tagen ist das Chod Mono von Mika Products erhältlich. Gemeinsam mit dem speziellen Chod-Haken Katja und dem neuen spziellen Chod-Wirbel, dem Double Chod Ring Swivel, bietet Mika ab sofort alle Komponenten für das Bauen von Chod Rigs an und das nicht ohne Grund:
Das Chod-Rig-Angeln wird auch in Deutschland mehr und mehr zum Trend, denn es funktioniert in der Praxis unglaublich gut. Trotzdem tun sich noch immer viele Karpfenangler mit der richtigen Herstellung von Chod- oder Hinged-Stiff-Rigs schwer:
Wie lang soll das Rig sein? Wie knote ich die steife Mono? Wie binde ich das Rig genau auf eine bestimmte Länge? Solche Fragen beschäftigen führen dazu, dass viele Angler schnell wieder die Finger vom kurzen, steifen Pop-Up-Rig lassen.
Mika-Teamangler Christoph Renz betreibt in seinem neuen Beitrag Aufklärungsarbeit. Er zeigt nicht nur wie man ein Chod Rig schnell akkurat bindet und knotet, sondern auch wie man das Rig genau so lang bindet, wie es in den meisten Fällen sein soll – nämlich schön kurz! Christoph hat das Wort:
Das Chod-Rig: das Pop-Up-Rig schlechthin?!
Bevor ich darauf eingehen möchte, wie man Chod Rigs schnell, einfach und akkurat selbst binden kann, möchte ich den Lesern, die sich bisher noch nicht oder nur wenig mit den Vorteilen von Chod- oder Hinged-Stiff-Rigs beschäftigt haben, diese kurz erläutern. Sowohl das Chod- als auch das Hinged-Stiff-Rig, die in ihrer Basis identisch sind, fungieren als reine Pop-Up-Rigs.
Das Chod Rig wird als Helikopter-Montage laufend auf der Hauptschnur bzw. dem Leader geangelt, das Hinged-Stiff-Rig herkömmlich am Inline-blei oder Safety-Clip. Damit beim Hinged-Stiff-Rig der Pop nicht direkt neben dem Blei am Grund steht, wird am Hinged-Stiff-Rig noch eine sogenannte Boom-Section montiert. Ein Stück Schnur als Abstandhalter zwischen Blei und dem kurzen Pop-Up-Rig.
Zurück zu den Vorteilen: Beide Rigs haben durch ihre kurze Vorfachlänge, die Position des Hakenköders und durch eine spezielle Biegung des sehr steifen Vorfachmaterials hervorragende Hakeigenschaften und das fast unabhängig vom verwendeten Grundbleigewicht! Dazu lassen sie sich auf jedem Untergrund präsentieren – egal ob Matsch, Kraut oder hartem Grund wie Sand oder Kies.
Das Vorfachmaterial
Das von mir verwendete Chod Monofilament wird auf einer 20m Spule geliefert. Mit einem Durchmesser von 0,50mm und 25lbs eignet es sich für Chod-Rig-Haken wie den Katja zwischen Größe 4 bis 6. Das Material ist farblos und im Wasser nicht zu erkennen. Durch die drahtige Eigenschaft lässt sich der richtige Winkel optimal erzielen, auch ohne Dampf!
Der Chod Wirbel
Der neue Chod Wirbel hat zwei Ringe und eignet sich durch die daraus resultierende Beweglichkeit optimal für das Chod- oder Hinged-Stiff-Rig. Durch die gewonnene Flexibilität dreht der Haken nach dem Ansaugen viel schneller in die Richtung der Lippe und ermöglicht ein noch saubereres greifen. Durch das matte Finish reflektiert der Wirbel kein Licht am Grund, wird von den Fischen ebenfalls nicht wahrgenommen.
Chod-Rig binden – darauf kommt es an!
Wer schon mal versucht hat ein Chod Rig zu binden, wird wissen, dass das ohne Übung nicht so einfach ist, besonders dann nicht, wenn das Rig nur 2-4 cm lang werden soll. Nur 2-4cm lang? Ja, richtig, denn meine Erfahrung zeigt: Je kürzer das Rig gebunden ist, desto besser funktioniert es. Ich weiß, es fühlt sich komisch an, ein so kurzes Rig mitten ins Kraut zu werfen, doch vergesst nicht, das Rig hakt durch seine gebogene Form und nicht durch das angebrachte Bleigewicht. Will heißen: wollt ihr im tiefen Schlamm oder Kraut angeln, dann benutzt einfach ein leichtes Blei. 30 bis 40 Gramm reichen schon aus.
Bindeanleitung:
In der Nachfolgenden Bindeanleitung zeige ich euch, wie man das Chod-Rig ganz einfach binden kann – auch wenn es nur ganz kurz werden soll! Los geht’s:
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Zu Beginn schneidet Ihr KEIN STÜCK von der Rolle ab! Ihr knotet zuerst das Mono mit einem Wirbelknoten an den Wirbel. Es reichen drei Überschläge, durch die drahtige Eigenschaft lässt sich der Knoten nicht mehr öffnen. Danach schneidet Ihr ca. 20 - 25cm ab.
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Ihr haltet nun 20 - 25 cm Mono mit einem Wirbel in der Hand. Das Ende führt Ihr von hinten durch das Öhr. Je nachdem wie lang euer Chod Rig werden soll muss der Wirbel näher an das Öhr des Hakens, wichtig ist das die gezeigte Länge nicht der späteren Länge entspricht. Die Rig-Länge wächst um die Länge des Hakenschenkels.
Soll das Chod Rig also nur die Länge des Hakenschenkels haben (1,5 - 2cm) legt ihr das Hakenöhr unmittelbar an den Knoten. Soll das Rig etwa 3 cm lang werden, bindet es so wie hier gezeigt. Soll das Rig 4 cm lang werden lasst zwischen Haken und Wirbelknoten etwa 2cm Platz.
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Ihr Legt eine große Schlaufe.
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Nun legt Ihr mit der Schlaufe eine Windung nach der anderen über den Hakenschenkel.
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5 - 6 Windungen reichen aus.
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Ihr zieht nun am überstehenden Ende. Die Schlaufe wird immer kleiner und der Knoten entsteht.
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Der Knoten sitzt: Ihr zieht nun den Wirbel bis zum Öhr.
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Über das Überstehende Ende zieht ihr ein Bait Srew Ring, eine Stay Put Spirale (wir berichteten) oder einen Rig Ring. Danach führt ihr das überstehende Ende von hinten durch das Öhr und formt ein D, danach flammt Ihr das Ende an. Ein Herausrutschen ist nicht mehr möglich und eure Pop Ups halten auch starke Würfe aus!
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Gerne verwendet ich für das Chod- oder Hinged Stiff Rig gelbe oder weiße Pop Ups oder noch besser zweifarbige, wie die Poppaz von Badgers Best.
- Nun müsst ihr nur noch das Chod Rig auf den Leader / die Hautpschnur schieben - dort befestigen könnt ihr es z.B. mit dem Mika Chod System.
Probiert es aus!
Das war meine kleine aber feine Bindeanleitung – die das Selbstherstellen von Chod- oder Hinged-Stiff-Rigs nicht zur Fummelei, sondern zum Kinderspiel macht.
Probiert es aus – das Angeln mit dem Chod-Rig erweitert sicher auch euren Horizont. Ich kann für meinen Teil sagen, dass es mich seit dem Frühjahr durch die Saison begleitet und mir nicht nur den nebenstehend abgebildeten über 50 Pfund schweren Schuppi gebracht hat…
http://www.mp-direct.de/
Wenn Kai und ich zusammen losziehen, suchen wir immer nach einem besonderen Erlebnis und natürlich nach einem neuen Abenteuer. Ganz nach der Devise: Je größer die Wasserfläche, umso größer das Freiheitsgefühl, begaben wir uns auch dieses Mal wieder auf einen Trip ins Ungewisse. Es sollte uns endlich wieder in Richtung Norden ziehen, wo die großen Binnenmeere mit ihrer Weite, Schönheit, ihrer ganz speziellen Atmosphäre und das große Unbekannte auf einen warten.Auf der Suche nach Freiheit und dem UnbekanntenNach einigen stressigen Arbeitstagen über den ersten Mai und Himmelfahrt sollten wir uns ein paar freie Tage so richtig gut tun. Spät nach der Arbeit machten wir uns noch auf den Weg. 280 Kilometer mussten runter geschruppt werden. Wir hatten die besten Voraussetzungen, denn das Wetter war für Anfang Mai endlich frühsommerlich. Stabiler Luftdruck und konstant starker Wind aus Nord-Ost peitschte über das riesige Wasser. Solche Bedingungen sind gerade an den großen Naturseen optimal, denn Wind bedeutet oft Fisch!Da wir erst recht spät aufbrechen konnten und erst bei Dunkelheit am Wasser ankamen, lagen unsere Ruten auch erst tief in der Nacht auf ihren Plätzen. In der ersten Nacht sollte es zunächst ruhig bleiben, was den Vorteil hatte, dass wir uns zunächst einmal richtig ausschlafen konnten. Da sind sieNach einem Kaffee am nächsten Morgen, ging es erst einmal auf die Suche nach den Karpfen. Die flachen Seebereiche waren dabei natürlich unsere Anlaufstellen. So hielten wir zunächst nach frischen Fraßlöchern im Kraut Ausschau, schließlich wurde Mathias in einer großen flachen Bucht fündig. Er entdeckte einige Karpfen im Schilf. Wir fuhren langsam an sie heran und ehe wir es merkten, waren sie plötzlich überall. Was war denn hier los?Die Fische boten uns ein absolutes Spektakel. Von Scheu war nichts zu merken. Die Brassen waren in diesem Gebiet am laichen und Brassenlaich steht nun mal ganz oben auf dem Speiseplan vom Karpfen. Selten kamen wir bisher in den Genuss, so etwas live mit zu erleben. Die Entscheidung den Platz zu wechseln stand sofort fest.Auf zu den KarpfenDer Aussenborder ließ das Schlauchboot im hohen Tempo über die raue See zurück zum Camp gleiten. Alles wurde fix kreuz und quer auf die Boote geschmissen, Spanngurt drüber, fertig. Auf zu den Karpfen. Schnell stand das Camp wieder mitten in der Pampa, bequem war es nicht gerade, aber das war uns wie immer egal. Dort zu sein, wo die Rüssler sind, ist uns stets das Wichtigste.Im flachen aufgewühltem Wasser kamen jetzt auffällige Pop Ups am Hinged-Stiff-Rig und Multi-Rigs zum Einsatz. Eine Handvoll Boilies dazu gefüttert sollte reichen für den schnellen Biss. Selbst beim Ablegen der Ruten sahen wir viele Karpfen. Mathias erste Rute lag keine 10 min, da rannte sie schon los. Einen Milchner mit über 1m länge konnte er daraufhin sicher landen.Die Krönung für MatzeDie Freude über den furiosen Start war riesig, hier sollte uns noch einiges erwarten, da waren wir beide uns ziemlich sicher. Es ging auch gut weiter. Jetzt war Kai an der Reihe mit einem richtig markanten Spiegler voller Laichausschlag. Das war schon heftig, denn die Karpfen bissen fast alle auf einer Fläche von vielleicht Dreißig Quadratmeter und das in solch einem riesigen See. Aber die Krönung sollte für Mathias erst noch kommen: Wir sahen zwischen den ganzen Fischen auch richtig dicke Muttis und auf solche hofften wir natürlich am meisten. Und unser Hoffen wurde erhört! Nachdem schon einige Karpfen auf der Habenseite waren, kam in der Dämmerung eine richtig fette Spieglerdame.Während des Drills konnte man trotz des flachen Wasser überhaupt nichts mehr erkennen, da der Fisch immer am Grund schwamm und alles aufwühlte. Der Fisch machte ordentlich Druck und zog kraftvoll seine Bahnen. Mathias war sofort klar, dass wird ein besserer sein. Als wir den Rogner endlich im Kescher hatten, wurde erstmal abgeklatscht und die Freude war riesengroß. Es war einfach der Wahnsinn was hier abging.Kai feiert GeburtstagAm nächsten Tag stand Kais Geburtstag an und als Geschenk von ganz oben, sollte er auch noch einen richtig dicken Carp abbekommen. Während des Frühstücks nahm ein typischer Meck-Pomm-Fisch, lang und mit riesigem Maul den einzelnen Pop Up am Multi-Rig im Schilffeld. Der Fisch wollte sich nicht so leicht geschlagen geben. Ein ewiges hin und her folgte bis sich endlich die Maschen des Keschers um den Fisch schlossen. Sicher saß der 4er Choddy Haken in der Unterlippe. Darauf mussten wir gleich doppelt anstoßen, wie es sich für einen Geburtstagsfisch gehört, mit einem leckeren Glas Wodka-Tonic. Auch dieser Morgen lief zunächst weiter wie am Schnürchen. Jeder von uns fing noch zwei weitere Karpfen.Die Fische sind wegAb dem Mittag wurde es plötzlich ruhiger. Der Luftdruck fiel rasant und der Wind schlief ein, von den Karpfen war direkt nicht mehr allzu viel zu sehen. Wir überlegten was wir jetzt machen sollten? Bleiben und versuchen eventuell noch ein paar übergebliebene Fische zu fangen? Oder von neuem auf die Suche zu gehen? Am Ende beschlossen wir zu bleiben, da wir am nächsten Morgen sowieso früh packen mussten, um wieder pünktlich auf Arbeit zu sein. In der Nacht und in den Morgenstunden blieb es soweit ruhig bis auf einen Satzkarpfen und Brassen war nichts mehr zu fangen. So ist das eben an solch großen Naturgewässern, Sternstunden sind immer ganz nah, aber genauso schnell auch wieder in weite Ferne gerückt.Wir kommen wieder!Das für uns das Angeln an solch großen, unerforschten Seen etwas ganz Besonderes ist, habt ihr eingangs schon erfahren und aus unserer Feder natürlich auch schon des Öfteren gelesen. Deshalb verwundert es natürlich auch nicht, dass unser Entschluss fest steht schon bald wieder zurückzukehren um neue Abenteuer an den riesigen Naturseen im Nord-Osten der Republik zu erleben. Wenn wir beide uns frei fühlen können, dann ist es genau an diesen Orten, an Orten, wo das Wasser unendlich ist.Kai und Matze
weiterlesenWas erwartet euch: Zwei Angler stellen sich einem Gewässer, dass ihnen gänzlich unbekannt ist. Mobil suchen sie die Fische, was gar nicht so einfach ist, denn der Parksee ist alles andere als klein. Sie versuchen vier Stellen und werden schließlich fündig.Am Rande ihrer Aktion zeigen Christopher und Max euch natürlich auch, wie sie an so einem mobilen Angeltag unterwegs sind. Dabei stellt Paschi den X-Trail Galaxy Barrow von Trakker vor, der sich für diese Angelei bestens eignet. Max verzichtet sogar auf einen Trolley und setzt lieber auf Rucksack und eine leichte Matte, die er gleichzeitig auch als Sitzkissen verwendet. Schaut euch direkt an, wie es bei den beiden lief und wie sie zum Erfolg kamen! Paschmanns und Middelhoff mobil am Parksee - Film ab:
weiterlesenWas beeinflussen wir durch die Vorfachlänge und welche Materialien sollten wir wann wählen? Marc Voosen & Christopher Paschmanns teilen ihre Erfahrungen mit Dir - im EBA 11! Dich erwarten tiefe Einblicke in die Angelei und Denke der beiden Experten. Marc steuert besonders spannende Beobachtungen bei, die er vor dem Bildschirm seiner Unterwasser-Kamera an einem echten Big Fish-See sammelte.Diese Themen erwarten Dich im Audiocoaching im Überblick:Wie lang muss ein Rig sein?Je kürzer, desto mehr Fisch?Wann sollte die Wahl auf kurze, wann auf lange Vorfächer fallen?Gibt es eine Untergrenze bei der Länge?Welche Vorfachmaterialien kommen bei Marc & Paschi zum Einsatz und warum?Stiff, semi-stiff oder eher soft? Alles hat seine Berechtigung, wenn es richtig eingesetzt wird!Gefährliches Halbwissen vs. echte Erkenntnisse.So fressen die Großkarpfen am Lowstock-See, Marc packt aus!Unterwasseraufnahmen deuten, das verrät die Kamera Dir.Fische beobachten, Verhalten verstehen, Rigs anpassen.Was sagt die Wissenschaft: Saugen Karpfen Köder aus der Entfernung an?Das "Immerdrauf" von Marc & Paschi - gibt es das und wie sieht es aus?und vieles mehr...Dich erwartet also wieder ein tief gehender, inspirierender Podcast, der Dich sicher am Wasser weiter bringt! Viel Spaß damit und bis zum nächsten EBA!
weiterlesenBrocke hatte gerade erst die Guidingtour mit den Carp Killers hinter sich als wir zu dritt wieder auf den Weg ins spanische Gebirge machten. Nach rund 2000 Kilometern standen wir vor einer gigantischen Wasserfläche. Im Camp von „Urlaub nach Mass“ erwartete uns Olli. Der Mann für alle Fälle in Mequinenza übergab uns unsere Papiere. Wir brachen wieder auf. Brocke lenkte den Wagen zielstrebig durch die engen Bergpässe. Irgendwann hielt der Wagen und er murmelt irgendetwas durch seinen Bart. Das macht Brocke immer, wenn er nervös ist. Ein verlassenes Grundstück stellte unsere erste Stelle für die ersten paar Tage dar.TraumstartNach zwei Tagen waren wir schon ein bisschen verwundert, dass wir bereits 20 Fische auf der Habenseite hatten. Die Angler um uns herum erzählten uns bei der Ankunft nämlich von sehr schlechten Fängen. So ist das halt, wenn man sich Mark's Film Mequinenza Gold Rush gibt, sich eine Palette San Miguel genehmigt und auf den Dicken hofft, aber nichts dafür zu tun bereit ist. Wir fingen nicht nur in allen Tiefen, nein, wir fingen uns sprichwörtlich den Arsch wund. Die vielen Hindernisse zwangen uns die Fische zu zweit vom Boot aus zu drillen.Da ich direkt neben Björn saß, hatte ich das Glück ihn jedes Mal zum Fisch rudern zu dürfen. Dabei gab er mir grundsätzlich Kommandos im Befehlston. „Rechts! Links! Junge bist du blind?“ Irgendwie schaffte ich es aber immer wieder ihn glücklich zu machen.Unser morgendlicher Wecker war Titus, indem er uns gründlich übers Gesicht schleckte. Toller Wecker! Daraufhin ging er wie jeden Morgen stundenlang Vögel jagen. Brocke stieg hingegen ins Auto und checkte die Lage. Währenddessen konnte ich endlich das Privatgrundstück inspizieren. Das wurde mir vom Oberst (Brocke) ausdrücklich verboten.Durch die Scheibe im ersten Stock konnte ich ein Schlafzimmer ausmachen. Im Vorgarten fand ich sowohl Wasser- als auch Elektroanschluss. Zu gerne hätte ich in die Hütte reingeschaut, aber ich wollte Brocke nicht schon wieder auf die Palme bringen.Drillend ins neue JahrUm etwas Ruhe zu haben, verzog ich mich gerne hoch auf die Berge. Dort setzte ich mich auf eine alte Ruine, die Dennis den „Kummerfelsen“ taufte. Er hatte doch keine Ahnung wie fett der Ausblick hier oben war! Nach dieser Aktion taufte uns Brocke liebevoll A- und B-Hörnchen. Der Silvestertag stand an. Mit den Jungs von Poseidon und ein paar netten Österreichern saßen wir bis spät in die Nacht gemütlich zusammen. Für Dennis und mich war es die Premiere den Jahreswechsel am Wasser zu feiern. Ich fing sogar den letzten Fisch des Jahres um exakt 23.50Uhr.Einen fetten Dank nochmal an die Jungs aus dem Osten. Ohne euch wären wir unser Bier wohl nie losgeworden. Nach 6 Tagen und etwa 70 Fischen brauchten wir eine Auszeit. Björn und ich machten uns es eher gemütlich und fuhren nach Mitternacht die Ruten nicht mehr heraus. Nur Dennis war immer am Fisch! Aber in der letzten Nacht an diesem Platz hat auch er einen Biss verschlafen…Ich bekam das nur mit, weil wir dieselbe Frequenz in unseren Microns haben. Ich nahm seine Rute auf, lief zu seinem Brolly, drückte ihm die Rute in die Hand, während er noch im Schlafsack lag und legte mich einfach wieder schlafen: ein netter Zug oder nicht?In der Hoffnung ein paar größere Fische heraus zu selektieren, machten wir uns auf in eine tiefe Außenkurve. (Philipp Zander alias das A-Hörnchen)Treibgut und strapazierte NervenNaja, tiefe Außenkurve ist relativ. Wir bauten an einer Verengung des großen Seeteils auf. Um auf Tiefe zu kommen mussten wir die Ruten mindestens 150 Meter ziehen. Ich brachte es auf sogar über 300m an diesem hindernissreichen Gewässer, was mir schon nach kurzer Zeit den letzten Nerv raubte. Das sich an dieser Verengung strömungsbedingt sämtliches Treibgut sammelt wurde uns erst beim Dunkelwerden bewusst. Nach etlichen Versuchen die Schnüre von Treibgut zu befreien und wortlauten Auseinandersetzungen zwischen uns Dreien legten wir uns pennen. Ich hätte nie gedacht, dass nach dem ganzen Theater und Ziehen an den Schnüren auch nur eine Rute ablaufen würde. Doch es liefen einfach alle ab. Unfassbar! Die Fische waren voll in Fresslaune.Am nächsten Tag gingen Philipp und ich erst einmal Frustshoppen. 100€ und im Wagen war gerade einmal der Boden bedeckt. Okay, die Palette San Miguel und den Kanister Wasser hatten wir noch in unseren Händen. Geht doch oder!? Als wir den Einkauf in den Kofferraum luden wurde uns schon bewusst, dass Brocke uns den Kopf abreißen würde. Egal! Zum Glück lässt er immer alles an Philipp aus.Brocke und das FreudenfeuerNach unserem Fressrausch legten wir die Ruten neu aus und sammelten Holz für ein Lagerfeuer. Und wie bekommen wir das jetzt an? Kocherbenzin! Das mit der Dosierung hatte Brocke nicht ganz verstanden und kippte etwa eine halbe Flasche auf das Holz. Was dann geschah brauche ich eigentlich nicht zu erwähnen. Ein riesiger Feuerball schoss in die Luft und Brocke landete nach einem doppelten Backflip auf meinem Brolly. Reissverschluss im Arsch! Na super! Und ich dachte das Zelt schafft ein Jahr schadenfrei.Schnell wurde der Schaden „profisorisch“ behoben und wir ließen den Abend mit ein paar Dosen Bier am Feuer ausklingen. In der folgenden Nacht stellte Philipp, bedingt des Funkboxkonzertes durch Treibgut, auf Taub und hätte beinahe nur noch mit einer Rute weiterfischen können, wenn ich nicht seine Rute nach einem Biss aus dem Wasser gefischt hätte.Beim Keschern des Fisches hörte ich meine weite Rute ablaufen und wie sollte es auch anders sein, niemand bewegte sich aus dem Zelt. Das gibt Saures! Nach einem gehörigen Arschtritt ruderte Philipp mich zum Fisch. Stress pur! Aber deshalb waren wir hier. Wir fingen weiterhin Fische, viele Fische! Nach drei Tagen Kampf mit dem Treibgut beschlossen wir erneut den Platz zu wechsln. (Dennis das B-Hörnchen)"Moven bringt immer neue Motivation"Am Morgen der Abreise vom Treibgutplatz war es mein Part erst einmal Einkaufen zu fahren. Dennis verdonnerten wir zum Packen und Aufräumen, während ich mich mit Philipp auf ins nächste Dorf machte. Nachhilfeunterricht im Supermarkt war angesagt! Resultat der Unterrichtsstunde: 50€ für eine Woche a drei Leute im Gegensatz zu den beiden Hörnchen, die es schafften 100€ für zwei Tage zu verprassen. Hochzufrieden fuhren wir zurück zu Dennis.Mit all unseren Sachen fuhren wir anschließend weiter flussabwärts. Nach guten 30 Kilometern Berg- und Talfahrt durch Schluchten und engen Bergpässen fanden wir irgendwie den Weg nach Materana. Nach kurzer Diskussion beschlossen wir erst einmal Location zu machen. Nach einer wilden Irrfahrt fanden wir zwei verzweifelte Deutsche auf einer „Pelletmeile“ (Anmerkung der Redaktion: Eine sogenannte Pelletmeile ist ein Uferabschnitt, an dem das ganze Jahr über von Angelcamps für ihre Gäste mit Pellets angefüttert wird.) Nach kurzem Smalltalk erhielten wir die Info, dass die beiden auf diesem Abschnitt drei Fische in der letzten Woche gefangen haben.Flach oder tief?B-Hörnchen (Dennis) wollte wieder im Tieferen fischen, während ich lieber im Flachen fischen wollte. A-Hörnchen (Philipp) war mal wieder alles scheißegal. Ein kleiner Bergpass führte uns ans Wasser. Beim ersten Blick über die engen Felsen fielen A-Hörnchen und B-Hörnchen die Kinnlade herunter. Das Wasser brodelte hier nur so vor Fisch! Wir legten uns an einem kleinen Platz im Steilhang nieder. Hier konnten wir einen großen Bereich abspannen. Die Ruten lagen schnell auf ihren Plätzen. Gerade machten wir uns es am Abendessen gemütlich als eine große schwarze Wolkenwand über die Berge hervorzog. Auf einmal war totenstille zwischen A- und B-Hörnchen und ein Mistral peitschte durch die Felsspalten. Wir verkrochen uns lieber. Der Sturm hielt die ganze Nacht an. In der Nacht pfiffen alle Ruten nacheinander ab, wie sollte es auch anders sein... Weil A- und B-Hörnchen die gleiche Frequenz in ihren Piepern hatten, habe ich die Bisse so gut wie nie mitbekommen.Mitten in der Nacht lief meine linke Rute ab. A-Hörnchen ruderte mich zum Fisch, während meine rechte Rute los lief. B-Hörnchen nahm die Rute auf. Völlig orientierungslos paddelte A-Hörnchen zurück zum Ufer. Als wir uns etwa vier Mal drehten, war Bambule angesagt. B-Hörnchen lachte sich tot, während ich A-Hörnchen Ruderbefehle gab. Als wir am Ufer ankamen, beschloss A-Hörnchen nicht mehr mit mir Boot zu fahren. Ich nahm die andere Rute auf, aber der Fisch hing bereits fest. Am Ende konnten wir jedoch beide Fische landen.Flacher, flacher, am flachsten…Der Sturm hinderte uns daran, die Ruten noch einmal neu zu legen. Die letzten Tage auf diesem Platz verliefen fast harmonisch. Vor Ende des Trips wollten wir noch ein letztes Mal moven. A- und B-Hörnchen wollten natürlich zusammenbleiben und klebten aneinander wie siamesische Zwillinge. Die beiden waren einfach zu süß, um sie zu trennen. Kurzerhand packte ich alles in meine Falte und suchte mir einen Platz im Steilhang, um noch weiter ins Flache fischen zu können. Nachdem ich meinen neuen Platz bezogen hatte, dauerte es nur wenige Stunden bis die beiden Hörnchen an mir vorbei paddelten. „Was du kannst, können wir auch und zwar noch flacher!“Die beiden verschwanden hinter einer großen Schilfbucht und verschanzten sich auf einer Kiesbank. Dort war das Wasser so klar wie in einer Lagune. Der Abend brach herein. Die Platzwahl meinerseits erwies sich als Volltreffer. Ich konnte viele Fische fangen und das in Wurfweite. Im flachen Flussbett biss es wie verrückt.Nach zwei Tagen und etlichen Fischen trafen wir uns am Auto wieder. Mit breitem Grinsen im Gesicht fingen wir an das Auto zu beladen und die 2000 Kilometer nach Hause anzutreten. Auch beim Einpacken schaffte es A-Hörnchen den Vogel abzuschießen. Als B-Hörnchen und ich damit beschäftigt waren, alle Sachen auf das Auto zu laden, musste sich A-Hörnchen erst einmal waschen.Diese Zeilen entstanden kurz vor der Heimreise im Januar 2014, die uns noch bis heute zum Halse raushängt… (Björn der Obermacker-Guide)Fazit der Geschichte: Wir hatten Spaß wie Sau. Wir würden es jederzeit wieder machen und der Ebro ist eine echte Alternative zu Südfrankreich!Peace!Brocke, Phil, Lühn und Titus(Björn Brockmann, Philipp Zander, Dennis Lühnen und Titus - Björns Hund)
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