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/ 28.01.2025
Aufgeben ist keine Option – Yannicks Geschichte vom verkorksten Social mit Happy End
Zusammen mit zwei Freunden befischt Yannick einen fünf Hektar großen See in Frankreich. Das Social läuft aufgrund verschiedenster Probleme jedoch nicht so wie erhofft. Yannick muss am Ende alleine durchziehen und wird für das Ausharren bei katastrophalem Wetter belohnt. Doch lies am besten selbst... Viel Spaß mit dieser User-Story!
Die Anreise
Unruhig wache ich morgens gegen 04:30 Uhr auf. Ich bin hellwach – und das schon Stunden, bevor eine vielversprechende Session startet. Wer kennt es nicht? Viele Gedanken schießen mir durch den Kopf: Wie wird wohl das unbekannte Gewässer sein? Werden wir fangen, oder gehen wir – wie damals in der misslungenen Welssession im Po Delta – leer aus? Habe ich an alles gedacht? Jeder Karpfenangler kennt diese Fragen sicherlich nur zu gut. Gegen 07:30 Uhr fahre ich los. Leider nicht wie gewohnt in meinem knallroten VW Bus, sondern in einer großen Familienkutsche, die mir glücklicherweise ein Kumpel geliehen hat. Das Tackle ist bis unters Dach gestapelt – alles wie immer. Es geht in das gelobte Land. Dort wartet ein Social, auf das ich mich schon das ganze Jahr gefreut habe. Die fünf Stunden Fahrt vergehen dank guter Telefonate wie im Flug, und nach etlichen Landstraßen bin ich am Ziel. Ein schöner See mit knapp 5 Hektar Wasserfläche liegt vor mir.
Location und der erste Run
Mein Freund Mario ist schon vor Ort und kommt mir freudig entgegen. Wir sehen uns nicht allzu oft, weshalb die Freude umso größer ist. Nach einem kurzen Plausch mache ich mich auch schon auf zu meiner Stelle. Diese befindet sich 400 Meter von Marios Angelplatz entfernt. Voller Euphorie baue ich mein Camp auf und halte parallel den See im Blick. Es liegen sieben Angeltage vor uns, weshalb wir keine Eile verspüren. Nachdem alles soweit aufgebaut ist, beginne ich mit Boot und Proddingstick, den Gewässerboden abzusuchen. Schon bald werde ich fündig und entscheide mich, meine Köder unter überhängenden Büschen sowie in Tiefen von zwei und vier Metern abzulegen. An zwei weiteren Stellen lege ich Futterplätze an, die ich aber nicht sofort befische, um den Fischen Vertrauen in diesen Spot aufzubauen. Als Köder verwende ich einen Prototyp mit einem sehr gut duftenden Cassis-Aroma. Dieser Boilie führte mich an meinem Hausgewässer schon zur Seekönigin. Die zweite Rute schicke ich mit einem Squid Snowman ins Rennen, während ich bei der dritten Rute auf einen angeschnittenen 15mm Squid Wafter setze.
Alle Eisen sind nun im Feuer, und das große Warten beginnt. Mario und ich genießen gerade das von mir mitgebrachte saftige Schaschlik, als aus dem Nichts der Carpsounder von meinem Platz losschreit. Der Prototyp hatte mich mal wieder nicht im Stich gelassen! Wir rennen so schnell es geht zur Rute und fahren dem Fisch mit dem Boot entgegen. Während des Drills merke ich, wie die Schnur immer wieder an Holz reibt, bis der Fisch schließlich aussteigt. Voller Enttäuschung rudern wir zurück, und ich bringe die Rute neu aus. Danach lege ich mich sofort schlafen.
Alle Eisen sind nun im Feuer, und das große Warten beginnt. Mario und ich genießen gerade das von mir mitgebrachte saftige Schaschlik, als aus dem Nichts der Carpsounder von meinem Platz losschreit. Der Prototyp hatte mich mal wieder nicht im Stich gelassen! Wir rennen so schnell es geht zur Rute und fahren dem Fisch mit dem Boot entgegen. Während des Drills merke ich, wie die Schnur immer wieder an Holz reibt, bis der Fisch schließlich aussteigt. Voller Enttäuschung rudern wir zurück, und ich bringe die Rute neu aus. Danach lege ich mich sofort schlafen.
Freud und Leid dicht beieinander
Am nächsten Morgen werden wir beim Frühstück von Marios Bissanzeiger der Firma Nash gestört, und es dauert diesmal nicht lange, bis der erste Fisch im Kescher liegt. Der Fisch bringt satte 19kg auf die Waage und ist ein Start nach Maß. Während wir diesen Moment mit der Kamera verewigen wollen, meldet sich der Bissanzeiger erneut. Die Joker Rute schlägt zu und bringt einen langen, eher schlanken Spiegler mit über 21kg zum Vorschein. Wahnsinn! Was für ein Auftakt in die Session. Wegen der Warmwetterperiode im November und des Westwindes sind wir für die nächsten Tage guter Dinge und malen uns eine erfolgreiche Session aus. Unsere Theorie wird durch den nächsten 15kg Fisch bestätigt, der sich meinen Squid Wafter hat schmecken lassen. Ich bin erleichtert und nun endlich entschneidert. Mit bester Laune verspeisen wir die selbstgemachten Burger und verlieren uns in einem langen Gespräch. Die Bissanzeiger bleiben an diesem Tag leider stumm.
Am Folgetag kommt unser Freund und Teamkollege Wladi dazu. Das Wetter wird schlechter und wir zeigen Wladi das Gewässer sowie seinen Angelplatz. Nachdem er die Stellen selbst gründlich ausgelotet hat, setzt er sich zu uns, und es folgen spannende Gespräche. Der November hält nun auch hinsichtlich des Wetters Einzug. Es wird deutlich kühler, und der Nordostwind bläst uns ins Gesicht. Bevor ich schlafen gehe, schalte ich meine beheizte Liege ein und verabschiede mich in eine unruhige Nacht. Es vergehen zwei Tage ohne Aktion und die Mäuler der Fische scheinen wie zugenagelt. Ich beginne, meine Strategie zu ändern. Da die Fische negativ auf Schnurdruck reagieren, lenke ich meine Schnur über Umlenker unter den Bäumen um. Auch die Ködergröße minimiere ich bei allen Ruten auf 12–15 mm. Das bringt jedoch nicht den gewünschten Effekt, und es vergehen 30 Stunden, in denen die Köder unberührt im Wasser liegen. Selbst jegliche Weißfischaktivitäten haben voll und ganz nachgelassen. Ich lege mich wieder auf meine Liege und versuche, das Positive zu sehen: Immerhin kann ich gut durchschlafen!
Gegen 23:30 Uhr ruft mich Mario an: Aufgrund eines privaten Notfalls muss er sofort vom See abreisen. Um keine Zeit zu verlieren, helfe ich beim Abbauen und Beladen des Autos. Wie geplant, verlässt mich am Folgetag auch Wladi, und ich bin von nun an auf mich allein gestellt. Ich überprüfe meine Rute unter den Bäumen und stelle fest, dass ich einen Schnurbruch erlitten habe, weil ich wahrscheinlich den Umlenker an einem zu flexiblen Ast angebracht und zu stark zugedreht habe. Mein Wutschrei hallt über den gesamten See.
Am Folgetag kommt unser Freund und Teamkollege Wladi dazu. Das Wetter wird schlechter und wir zeigen Wladi das Gewässer sowie seinen Angelplatz. Nachdem er die Stellen selbst gründlich ausgelotet hat, setzt er sich zu uns, und es folgen spannende Gespräche. Der November hält nun auch hinsichtlich des Wetters Einzug. Es wird deutlich kühler, und der Nordostwind bläst uns ins Gesicht. Bevor ich schlafen gehe, schalte ich meine beheizte Liege ein und verabschiede mich in eine unruhige Nacht. Es vergehen zwei Tage ohne Aktion und die Mäuler der Fische scheinen wie zugenagelt. Ich beginne, meine Strategie zu ändern. Da die Fische negativ auf Schnurdruck reagieren, lenke ich meine Schnur über Umlenker unter den Bäumen um. Auch die Ködergröße minimiere ich bei allen Ruten auf 12–15 mm. Das bringt jedoch nicht den gewünschten Effekt, und es vergehen 30 Stunden, in denen die Köder unberührt im Wasser liegen. Selbst jegliche Weißfischaktivitäten haben voll und ganz nachgelassen. Ich lege mich wieder auf meine Liege und versuche, das Positive zu sehen: Immerhin kann ich gut durchschlafen!
Gegen 23:30 Uhr ruft mich Mario an: Aufgrund eines privaten Notfalls muss er sofort vom See abreisen. Um keine Zeit zu verlieren, helfe ich beim Abbauen und Beladen des Autos. Wie geplant, verlässt mich am Folgetag auch Wladi, und ich bin von nun an auf mich allein gestellt. Ich überprüfe meine Rute unter den Bäumen und stelle fest, dass ich einen Schnurbruch erlitten habe, weil ich wahrscheinlich den Umlenker an einem zu flexiblen Ast angebracht und zu stark zugedreht habe. Mein Wutschrei hallt über den gesamten See.
Das Ausharren zahlt sich aus
Aufgeben ist für mich keine Option. Ich habe ein sehr hartes Jahr hinter mir, da mir mein Studium und der Vollzeitjob einiges abverlangt haben. Dieser Angelurlaub ist eines meiner Jahreshighlights und eine gute Möglichkeit, die leeren Akkus aufzuladen. Es vergehen weitere zwei Tage. Eiskristalle bilden sich an meinem Brolly und meine Zeltheizung läuft auf Hochtouren. Die Selbstzweifel werden in mir immer lauter und ich versuche immer wieder, das Wetter als Schuldigen auszumachen. Erfolglos versuche ich, weitere Freunde zum Angeln an diesem Gewässer zu überreden. Mein väterlicher Freund Micha redet mir am Telefon gut zu und rät mir, durchzuhalten: „Vielleicht kommt noch der Dicke!“
Der vorletzte Tag ist angebrochen und ich bin inzwischen auf den Platz von Mario umgezogen, da ich dort besser ins tiefere Wasser angeln kann. Der Wetterbericht kündigt Westwind an und sorgt in mir für einen Hoffnungsschimmer. Leider sieht die Realität anders aus, und es dauert deutlich länger, bis der Wind endlich dreht. Meine Futterstrategie habe ich auf zwei Hände Beast Boilies reduziert, die ich großflächig um den Hakenköder herum verteile. Nach einigen Stunden erwacht plötzlich der Bissanzeiger. Es folgt ein kurzer, aber dennoch intensiver Drill. Nach fünf Tagen ohne Fisch ist der nächste Karpfen endlich im Kescher. Der Fisch ist offensichtlich kein Riese. Doch als ich ihn auf die Seite lege, sehe ich eine Zeile, was das geringere Gewicht schnell vergessen lässt. Mit frischer Energie lege ich meine Ruten neu aus und gehe voller Euphorie in die letzte Nacht. Gegen zwei Uhr soll der Wind wieder drehen, was meiner Meinung nach die letzte Chance auf einen Fisch darstellt. Nachdem ich von einem einzelnen Pieper geweckt werde, höre ich beim Einschlafen enorme Karpfenaktivität am gegenüberliegenden Ufer. Da ich mit Boot und Futterboot keinen Lärm aufs Wasser bringen möchte, bleibt mir nur ein platzierter Wurf. Mithilfe von Google Earth ermittle ich die Entfernung auf ungefähr 109 Meter. Für einen Futterbootangler ist das natürlich kein leichtes Unterfangen. Die 3,5lb starke Rute in Kombination mit einer 40mm monofilen Schnur wird es schon richten. Der erste Wurf verfehlt noch sein Ziel, doch der zweite landet genau dort, wo ich ihn haben möchte. Mit neuer Motivation verabschiede ich mich zurück in meinen Schlafsack.
Das Morgengrauen dämmert schon, und ich werde erneut von einem Pieper geweckt. Die folgenden beiden Pieper lassen mich einen Schnurschwimmer ausschließen, und ich renne hektisch zur Rute. Der Fisch zieht im Drill langsam seine Bahnen und lässt sich von mir nicht wirklich beirren. Nach 20 Minuten intensivem Drill kommt der Fisch zum ersten Mal an die Wasseroberfläche – es ist ein Karpfen! Auf die Entfernung schätze ich den Fisch auf deutlich über 15kg und hoffe, ihn sicher landen zu können. Nach großen Mühen schiebe ich den Kescher endlich unter den Fisch. Der breite Rücken deutet auf einen Fisch mit über 20kg hin. Nachdem ich den Fisch in die Sling gepackt habe, beginnt der große Moment des Wiegens: Die Nadel bleibt bei 26,3kg stehen, und ich kann es kaum glauben. Mein neuer PB liegt vor mir! Um den Fisch nicht länger zu stressen, mache ich noch ein paar Bilder per Selbstauslöser. Glücklicherweise kommt ein netter französischer Angler vorbei und hält diesen Moment mit der Kamera fest.
Ich bin überglücklich, denn besser hätte es nicht laufen können. Mit bester Laune geht es zurück nach Deutschland. Ich bin glücklich und sehr stolz, trotz der widrigen Bedingungen durchgehalten zu haben. Das Warten hat sich definitiv gelohnt. Wieder habe ich festgestellt: Angeln ist das geilste Hobby der Welt!
Der vorletzte Tag ist angebrochen und ich bin inzwischen auf den Platz von Mario umgezogen, da ich dort besser ins tiefere Wasser angeln kann. Der Wetterbericht kündigt Westwind an und sorgt in mir für einen Hoffnungsschimmer. Leider sieht die Realität anders aus, und es dauert deutlich länger, bis der Wind endlich dreht. Meine Futterstrategie habe ich auf zwei Hände Beast Boilies reduziert, die ich großflächig um den Hakenköder herum verteile. Nach einigen Stunden erwacht plötzlich der Bissanzeiger. Es folgt ein kurzer, aber dennoch intensiver Drill. Nach fünf Tagen ohne Fisch ist der nächste Karpfen endlich im Kescher. Der Fisch ist offensichtlich kein Riese. Doch als ich ihn auf die Seite lege, sehe ich eine Zeile, was das geringere Gewicht schnell vergessen lässt. Mit frischer Energie lege ich meine Ruten neu aus und gehe voller Euphorie in die letzte Nacht. Gegen zwei Uhr soll der Wind wieder drehen, was meiner Meinung nach die letzte Chance auf einen Fisch darstellt. Nachdem ich von einem einzelnen Pieper geweckt werde, höre ich beim Einschlafen enorme Karpfenaktivität am gegenüberliegenden Ufer. Da ich mit Boot und Futterboot keinen Lärm aufs Wasser bringen möchte, bleibt mir nur ein platzierter Wurf. Mithilfe von Google Earth ermittle ich die Entfernung auf ungefähr 109 Meter. Für einen Futterbootangler ist das natürlich kein leichtes Unterfangen. Die 3,5lb starke Rute in Kombination mit einer 40mm monofilen Schnur wird es schon richten. Der erste Wurf verfehlt noch sein Ziel, doch der zweite landet genau dort, wo ich ihn haben möchte. Mit neuer Motivation verabschiede ich mich zurück in meinen Schlafsack.
Das Morgengrauen dämmert schon, und ich werde erneut von einem Pieper geweckt. Die folgenden beiden Pieper lassen mich einen Schnurschwimmer ausschließen, und ich renne hektisch zur Rute. Der Fisch zieht im Drill langsam seine Bahnen und lässt sich von mir nicht wirklich beirren. Nach 20 Minuten intensivem Drill kommt der Fisch zum ersten Mal an die Wasseroberfläche – es ist ein Karpfen! Auf die Entfernung schätze ich den Fisch auf deutlich über 15kg und hoffe, ihn sicher landen zu können. Nach großen Mühen schiebe ich den Kescher endlich unter den Fisch. Der breite Rücken deutet auf einen Fisch mit über 20kg hin. Nachdem ich den Fisch in die Sling gepackt habe, beginnt der große Moment des Wiegens: Die Nadel bleibt bei 26,3kg stehen, und ich kann es kaum glauben. Mein neuer PB liegt vor mir! Um den Fisch nicht länger zu stressen, mache ich noch ein paar Bilder per Selbstauslöser. Glücklicherweise kommt ein netter französischer Angler vorbei und hält diesen Moment mit der Kamera fest.
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