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Deine Story / 16.03.2021

Armin Pollak: Nicht um jeden Preis!

Armin Pollak gibt uns in seinen Stories immer wieder Denkanstöße mit auf den Weg und sensibilisiert dabei so manchen Leser. Auch in seiner heutigen Story spricht Armin Themen an, die sicherlich dem einen oder anderem Karpfenangler auf dem Herzen liegen. Checkt seine folgenden Zeilen ab…

Karpfenangeln erfreut sich immer größer werdender Beliebtheit. Noch vor nicht einmal 10 Jahren kannte man die Karpfenangler aus seiner Gegend fast alle persönlich. Heute ist gefühlt jeder zweite Angeleinsteiger ein selbsterkorener Carphunter. Die immer größer werdende Anzahl an Karpfenanglern macht sich natürlich auch im Business bemerkbar. So schießen Boiliefirmen wie Pilze aus dem Boden und in den Märkten oder Läden werden mittlerweile Millionenumsätze alleine im Karpfensektor gemacht. Qualität fällt nicht mehr so stark ins Gewicht, dafür aber Marketing umso mehr. Nicht zuletzt bleibt dabei jedoch auch oft die Moral auf der Strecke und auf genau diesen Punkt möchte ich in den folgenden Zeilen etwas deutlicher eingehen. Den Anstoß zu diesen Zeilen hat mir vor nicht allzu langer Zeit ein ganz besonderer Fisch gegeben.

Eine Frage des Gewissens

Ich war bei einem guten Freund an seinen See zum Angeln eingeladen. Aufgrund der noch sehr niedrigen Wassertemperaturen waren meine Erwartungen nicht sehr hoch, und mir war es einfach wichtig eine gute Zeit dort zu verbringen. Am zweiten Tag bekam ich einen recht zögerlichen Biss und zum Vorschein kam ein kleiner, wirklich uralter, Karpfen, der womöglich mehr Jahre auf den Flossen hatte, als ich auf dem Buckel. Seine Körperform verriet, dass es auch gesundheitlich nicht mehr ganz so gut um ihn stand. Beim Abtasten konnte ich eine massive Laichverhärtung feststellen und ihm steht deswegen wahrscheinlich ein nicht mehr langes Leben bevor. Wer das Privileg hat, als Teamangler tätig zu sein, wird mir sicher zustimmen, dass gerade in dieser Jahreszeit besondere Fische gerne zu Marketingzwecken verwendet werden. Kurz nach den Fotos schoss mir jedoch ein Gedanke durch den Kopf! Unter keinen Umständen wird dieser Fisch für irgendwelche Werbezwecke verwendet! Der Fisch war alt, krank und seine besten Tage waren gezählt. Mein Gewissen und der Respekt gegenüber dem Fisch verbot es mir in irgendeiner Form Kapital aus dem Fisch zu schlagen, bzw. schlagen zu lassen. Viel wichtiger war es mir diesem Fisch hiermit meine Anerkennung auszusprechen. An dieser Stelle nochmals vielen Dank an die Teamleitung Marcel Protz und Christian Scheller von Proline Deutschland, die mich bei dieser Entscheidung sofort unterstützt haben! Aus eigener Erfahrung weiß ich nämlich, dass dies bei anderen Firmen leider nicht immer der Fall ist.

Fame vs. Friendship

Karpfenangeln ist für viele mittlerweile wie ein Wettlauf. Wer fängt die meisten, wer hat den Dicksten und wer ist allgemein der Geilste. Der grundsätzliche Respekt gegenüber der Kreatur gerät hierbei leider oft ins Hintertreffen. Die Bilder zählen und dies um fast jeden Preis! Im Grunde genommen und um Missverständnisse zu vermeiden geht es mir mit diesen Zeilen nicht darum gewisse Fische nicht zu zeigen o.ä. Vielmehr fällt mir ein gesellschaftliches Problem auf, nämlich, dass Moral und auch Loyalität in den letzten Jahren immer mehr zu einer verlorenen Tugend verkommen sind. Es gibt Menschen, für die der Fame wichtiger ist, als sich z.B. an Abmachungen unter Freunden zu halten. Andere profilieren sich mit Besatzfischen, die sie nie am Haken hatten, wiederum andere scheißen Gleichgesinnte bei den Behörden an und sogar Firmen verbieten es ihren Teamanglern deren Freunde zu supporten. Wir alle haben ein Hobby, ja sogar eine gemeinsame Passion und leben einen absolut geilen Lifestyle, aber trotzdem macht sich dieser „ICH“ Gedanke mehr und mehr breit und ich frage mich, wohin das wohl noch führen mag? Worte eines Unikats am Kanal, schwirren mir, während ich diese Zeilen verfasse, immer wieder im Kopf herum. Florian Schwarz aus der Carpzilla Crew traf es in einem Gespräch ziemlich auf den Punkt und sagte, „wenn alle an einem Strang ziehen würden, könnte man sich untereinander viel einfacher absprechen und es wäre alles viel entspannter. Immerhin haben wir ja alle das gleiche Ziel!“

Back to the Roots – stellt euch vor, wir würden in einer Zeit leben, in der sich nicht jeder versucht zu profilieren, in der Werte wieder großgeschrieben werden und der Spirit, sowie der Respekt zurückkehrt. Sicher ist dies ein Wunschgedanke, aber ich denke gerade zum Saisonanfang wäre das doch ein ganz guter Vorsatz.

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