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Deine Story / 03.10.2018

Alexander Zilleckens: Living the Dream - Part 1

Nash Teamer Alexander Zilleckens machte seinen Traum wahr und fuhr nach bestandener Abschlussprüfung zwei Monate durch Frankreich. Zille erlebte in dieser Zeit viele Abenteuer und so einige Sternstunden, aber auch herbe Rückschläge! Wir freuen uns die Story zu seiner Tour in zwei Teilen auf Carpzilla präsentieren zu dürfen:

Seit langer Zeit träumte ich davon über einen längeren Zeitraum in Frankreich zu angeln. Nein, nicht zwei Wochen – bestenfalls gleich zwei Monate. Nach meiner Abschlussarbeit bot sich mir endlich die Möglichkeit dazu und diese wollte ich beim Schopfe greifen: Nicht lange nachdenken, sondern Tackle packen, einfach losfahren und meinen Traum leben:

15 Stunden durch die Nacht

Nach bestandener Abschlussprüfung, einem tollen Abschiedsgrillen mit meiner Familie und über 15 Stunden Autofahrt kam ich schließlich völlig erschöpft an einem ca. 100 Hektar großen Stausee im Süden Frankreichs an. Fast zeitgleich traf auch mein Kumpel Sascha aus Baden-Württemberg ein. Wir hatten uns für die ersten fünf Tage am Stausee verabredet und hatten mächtig Bock endlich loszulegen.

Nach ausgiebigem widersehen mit meinem „Local-Kumpel“ Sebastien, der uns Vorort herzlichst empfing, ging es endlich los. Wir übernahmen die Stelle von Sebastien und bauten auf. Dank ihm wussten wir ebenfalls, dass die Fische momentan wohl in Beißlaune sein mussten, denn Sebastien hatte in den Tagen zuvor schon mächtig abgeräumt.

Futter bei die Fische

Völlig übermotiviert fütterte ich einen riesigen Platz im tiefen Wasser. An dieser Stelle konnten Sascha und ich schon im letzten Jahr richtig abräumen. Allerdings hatte der See zu diesem Zeitpunkt einen sehr niedrigen Wasserstand. Der Platz sollte erst einmal ruhen und so verteilten wir ein paar Ruten an den Uferkanten mit nur einzelnen Boilies. Erst als die Dämmerung hereinbrach lag auch die letzte Rute, die erste Nacht konnte kommen!

Beauty am Morgen

In den frühen Morgenstunden kam dann der erste Biss der Tour. Ein im flachen Wasser angebotener Hookbait bescherte uns den ersten Fisch, so konnte es weitergehen. Die Tage mit Sascha vergingen wie im Flug, wir fingen konstant Fisch, doch die erhofften Massenfänge und vor allem das durchschnittliche Gewicht der Fische, ließ erstmal zu wünschen übrig.

Unter der Sprungschicht?

Mein großer Futterplatz mitten im See war ein absoluter Griff daneben. Ich war blind vor Aufregung am ersten Tag und hatte es mit der Futtermenge scheinbar komplett übertrieben. Tagelang wurde der Platz nicht angenommen, täglich kontrollierte ich die Stelle, doch es tat sich nichts, lediglich die Uferruten brachten zwei bis drei Fische pro Nacht.

Nach fünf Tagen stellte sich schließlich heraus, dass die Fische aktuell nicht tiefer als 8 Meter fressen, daher legte wir unsere Montagen fortan in flachere Gefilden. Leider musste Sascha mich schon verlassen, dennoch blieb ich nicht lange alleine, da sich am nächsten Morgen schon ein weiterer Kumpel bei mir meldete. Pünktlich zum Frühstück kam Flipper an, der jedoch völlig übermüdet war und sich erstmal eine große Mütze Schlaf gönnte.

Es läuft an..!

Ich hatte am Abend zuvor eine flach auslaufende Spitze unter Futter gesetzt und mit Flippers Ankunft begann die Stelle anzulaufen. Alleine während seines „Erholungsschlafes“ fing ich 5 Fische! Wir entschlossen und dazu einen gemeinsamen Futterplatz anzulegen und diesen zu einem späteren Zeitpunkt gemeinsam zu beangeln.

Der Plan ging voll auf und es endete in einer wahren Fangorgie. Etliche Schuppis und Spiegler der 20 Pfund Kategorie hauten sich den Ranzen mächtig mit ScopexSquid Boilies in 20mm &24mm voll. Durchangeln war angesagt, doch nach drei Tagen und über 30 Fischen waren wir erstmal satt. Glücklicherweise ließ sich zwischendurch auch mal ein guter Fisch auf dem Futter blicken.

Das Abenteuer geht weiter

Das nächste Ziel war einer der großen französischen Stauseen mit über 500 Hektar Wasserfläche. Wir beide hatten dieses Gewässer zuvor weder befischt noch angeschaut, umso mehr beeindruckte uns das blaue Wasser und die wilden, teilweise überfluteten Wälder.

Tagsüber war es leider extrem windig, deshalb konnten wir erst gegen Abend mit unseren Faltbooten übersetzen. Gegen Abend wagten wir es und nach über einer Stunde rudern, erreichten wir eine Insel, die für zwei Angler geradezu ideal war - Spots in allen Himmelsrichtungen und eine Location vom Feinsten.

Freudenschreie in der Nacht

Wir angelten die erste Nacht jeder nur mit zwei Ruten vor den Füßen und wollten es entspannt angehen lassen, schließlich hatte wir mehr als genug Zeit. Gegen 05:30 rissen mich plötzlich Freudenschreie aus dem Schlaf und Flipper kam wie ein Wilder durch die Büsche gerannt.

Ich traute meinen Augen nicht, da hatte der Kerl tatsächlich gleich am ersten Morgen einen mächtigen Spiegler aus dem See gezogen, an dem manche Leute wochenlang auf den ersten Biss warten.

Spotsuche mit Drone

Nachdem wir den Fisch ordentlich feierten, erkundeten wir die Insel und die möglichen Spots rundherum. Leider tat sich die nächsten Tage nichts mehr und nachdem ich drei Nächte komplett geblankt hatte, suchte ich einen neuen Seeteil mit dem Boot ab. Währenddessen erkundete Flipper den See mit seiner Drone und wurde schnell fündig:  „Fische Alter, da stehen überall Fische!“, klang es durch mein Handy - Jackpot!

Die Fische schienen in der großen Flachwasserzone zu stehen und so dauerte es auch nur wenige Stunden bis wir auf die Insel umgezogen waren, von der wir diese ideal beangeln konnten. Flipper war schnell am Fisch und so paddelte ich ihn mit krummer Rute in Richtung Fisch. Während des Drills begann ein riesiges Feuerwerk am Horizont - ein Gänsehautmoment, den wir sicher nie vergessen werden.

Ein Hoch auf die Nuss

Wir fühlten uns pudelwohl und fingen fast täglich Fisch. Um die Beifänge in Form von Welsen und Weißfischen zu minimieren, beschloss ich die Boilies fast gänzlich weg zu lassen. Tigernüsse waren fortan das Mittel der Wahl.

Nach zwei kleineren Fischen, die ich direkt am Boot abhakte, kam dann für mich die erste große Erlösung. Ein uriger TwoTone mit Halbzeile konnte den Tigernüssen nicht widerstehen. Ich war mehr als glücklich und auch ein bisschen stolz: Solch einen Fisch in solch einem großen Gewässer zu fangen - alle Träume schienen wahr zu werden.

Tunnelblick

Langsam aber sicher bekam ich einen Tunnelblick: Ich hatte mächtig Bock auf einen richtig großen Fisch. Allerdings musste ich schnell feststellen, dass sich die „Monster des Südens“ nicht durch bloßen Willen fangen lassen. Es gehört eben auch das nötige Glück und eine gute Portion Gelassenheit dazu.

Um mein Glück weiter herauszufordern, wechselte ich erneut den See, das neue Ziel war ein Ministausee von nicht einmal 10 Hektar Wasserfläche.

Ich bekam den in der Szene bekannten „Top Platz“ und angelte drauflos. Hier wird er sicher kommen, redete ich mir ein. Tatsächlich fing ich direkt am ersten Morgen den größten Fisch meiner bisherigen Tour. Doch leider blieb es bei diesem einen Fisch. Nachdem ich 48 Stunden keine Aktion mehr hatte, wechselte ich den Platz.

Nicht um jeden Preis!

Wiederum drei Nächte, zwei halbstarke Schuppis und viele Katzenwelse später, hatte ich keine Lust mehr auf den „Ministausee“ der mehr einem Parkteich ähnelt. Ich hatte die Nase voll, an einem braunen Loch zwischen hunderten Touristen zu sitzen. Nein dafür war ich nicht hier, ich wollte Freiheit und große wilde Gewässer erkunden. Der Abschied viel mir nicht schwer und kaum war ich zurück auf der Straße spürte ich, wie der Flow zurückkehrte…

Wie Zilles Tour in Frankreich weiter ging, erfahrt ihr im zweiten Teil seiner Story hier:
https://www.carpzilla.de/mag/deine-story/alexander-zilleckens-living-dream-part-2-11630.html

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