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5 Profi Tipps: Gutes Futter & richtig Füttern!

Unter der Rubrik Top Tipps bekommen unsere Carpzilla+ Abonnenten Tipps aus erster Hand, die ihr Angeln weiterbringen sollen. Um allen Lesern die Chance zu bieten durch unser Wissen zu profitieren, wollen wir dir künftig einen Einblick in dieses Format gewähren und einen Teil der Top Tipps auch hier preisgeben. Heute geht´s ums Thema „Gutes Futter & Richtig Füttern“.

Kurz und knapp: Was macht einen guten Köder aus?

Wenn es nach Thomas Müller geht, entscheiden zwei Faktoren, ob ein Köder wirklich gut ist: Zum einen muss der Karpfen diesen gut wahrnehmen können, zum anderen muss dieser dem Fisch einen Mehrwert bieten. Das ist prinzipiell einleuchtend, doch was genau bedeutet „gut wahrnehmbar“ und „Mehrwert bieten“? Dafür ist es wichtig noch einmal kurz zu reflektieren, wie Karpfen Futter überhaupt wahrnehmen:

Der Karpfen nutzt sein chemosensorisches System, um chemische Signale aus seiner Umgebung wahrzunehmen. Dieses System umfasst drei Sinne: Geruch (olfaktorische Wahrnehmung), Geschmack (gustatorische Wahrnehmung) und den allgemeinen chemischen Sinn. Chemorezeptoren, spezialisierte Zellen, reagieren dabei auf in Wasser gelöste oder in der Luft transportierte Stoffe. Gehen wir in die Thematik noch etwas tiefer rein…

Tipp #1: Das schmecken Karpfen!

Geschmacksknospen bilden die Basis des Geschmacksorgans und befinden sich hauptsächlich am Maul und den Barteln, aber auch am ganzen Körper. Bezogen auf die Anzahl, nehmen diese vom Kopf zur Schwanzflosse und vom Bauch zum Rücken ab. Durch winzige Öffnungen stehen die Geschmacksknospen in unmittelbarem Kontakt zur Umgebung und können bestimmte im Wasser gelöste Stoffe und an der Oberfläche mit Wasser umhüllte Stoffe bei direktem Kontakt detektieren. Der Fisch erhält über das zentrale Nervensystem die Information, dass es sich hierbei um Futter handelt. Darüber hinaus erkennt der Karpfen sogar Konzentrationsgefälle, die ihm dabei helfen das Futter zu lokalisieren. 

Der intraorale Geschmackssinn, also das, was Karpfen tatsächlich im Maul „schmecken“ wird in der Fachliteratur gleichgesetzt mit der Wahrnehmung einer chemischen Qualität. Was das nach dem Verständnis von Thomas bedeutet: Hier findet eine Unterscheidung von Aminosäuren statt. Manche Aminosäuren docken aufgrund ihrer Molekularstruktur besser an den Rezeptoren an, andere Stoffe wirken als Geschmacksverstärker und erhöhen den Reiz an den Chemorezeptoren. Ebenso interpretiert er die wissenschaftlichen Erkenntnisse so, dass die Wahrnehmung von Aromen auch im Maul des Karpfens stattfindet. 

Tipp #2: So riechen Karpfen! 

Der Geruchssinn ist bereits deutlich besser erforscht und die bisherigen Forschungsegebnisse zeigen, dass Karpfen hier vier Stoffgruppen wahrnehmen: Aminosäuren, also keine langkettigen Proteine, sondern kurzkettige Molekularstrukturen; organische Säuren, Nukleotide und Nukleoside.

Auf Höhe der Augen befinden sich zwei Eingangsöffnungen für die Geruchswahrnehmung. Über diesen U-förmigen Kanal gelangt Wasser in die olfaktorische Kammer, die mit Millionen von Chemorezeptoren sowohl Bestandteile als auch den Nährwert der Nahrung erkennen kann. Es ist davon auszugehen, dass der Geruchssinn hauptsächlich der Fernwahrnehmung und der Geschmackssinn überwiegend der Nahwahrnehmung bei der Suche von Futter dient.

Tipp #3: „Mehrwert-Köder“ an stark befischten Gewässern 

Thomas ist bekanntlich sehr erfolgreicher Futterangler. Man merkt im Audiocoaching deutlich, dass es für ihn wichtig ist, dass sein eingesetztes Futter den Fischen etwas gibt und Mehrwert zu anderen Ködern bietet. Schließlich möchte er sich an einem Gewässer, an dem auch viele andere ihren Futterplatz anlegen, von der breiten Masse abheben und den Fischen das bestmögliche Futter präsentieren. Dazu gehören neben der Attraktivität ein ausgewogenen Nährstoffprofil, dass sich auch in einer guten Verdaulichkeit zeigt. Der Boilie soll dem Karpfen die perfekte Nahrungsquelle signalisieren. 

Tipp #4: Diese 5 Zutaten dürften bei Thomas im Boilie nicht fehlen!

Leberextrakt wird durch Hydrolyse aus Lebermehl gewonnen, hat im direkten Vergleich zu diesem ein deutlich reichhaltigeres Profil an freien Aminosäuren und ist dadurch für den Karpfen besser detektierbar. Zudem enthält Leberextrakt mehr wahrnehmbare Nukleotide und ist bestens als Fress-Stimulator geeignet.

Betain dockt ähnlich wie Glutamat an den Chemorezeptoren an und steigert die neuronale Aktivität, sodass Aminosäuren mit geringeren Konzentrationen verstärkt wahrgenommen werden können – ein Geschmacksverstärker. Betain hat aber auch den Vorteil, dass der Zelldruck gemindert wird, also das Stresslevel vom Fisch gesenkt wird, und die Verarbeitung von Proteinen und Nukleinsäuren verbessert wird.

Bierhefextrakt fördert die Verdauung und ist reich an Nukleotiden und freien Aminosäuren.

Um den Köder detektierbare organische Säuren hinzuzufügen, setzt Thomas gerne auf Zitronensäure oder Ascorbinsäure. Zitronensäure hat zudem den Vorteil, dass es zur Konservierung der Köder beiträgt.

Zuletzt noch ein guter Sweetner mit Monosacchariden, also Einfachzucker, die ebenfalls gut detektiert werden können. Diese haben sich jeher wissenschaftlich aber auch in der Praxis bewährt. Das Ganze dann auch gerne in Verbindung mit Fischmehlködern.

Tipp #5: Futterplatz aufbauen? So geht´s richtig!

Thomas wählt den Standort für einen Futterplatz in der Regel danach aus, wo er Fraßlöcher findet. Hier kannst du sicher sein, dass Fische regelmäßig zum Fressen vorbeikommen. Findet er keine Fraßstellen wählt er Bereiche, an denen die Fische oft vorbeiziehen. Die richtige Standortwahl ist wichtig und entscheidet, wie gut die Fische den Futterplatz annehmen. 

Was einen richtig guten Futterplatzangler von jenem unterscheidet, der nur ab und zu auf seinem Futterplatz erfolgreich ist, ist die Kontrolle. Du solltest ein Gefühl dafür entwickeln, wann dein Futterplatz leergeräumt wurde, wann die Ködermenge hoch- oder runterzuschrauben ist. Zum einen aus ökologischer Sicht, aber auch um den Futterplatz so effektiv wie möglich zu befischen.
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Welche Tipps dich bei Carpzilla+ noch erwarten:

  • Die erste Fütterung & das erste Angeln
  • Tägliches Füttern? Muss nicht!
  • Beim Angeln situativ füttern!
  • Fruchtaroma - bringt das was?
  • Frühjahr: Salze sind top, übermäßigen Eintrag von Fischmehlködern vermeiden!
Übrigens: Passend zum Thema gehen Thomas Müller und Christopher Paschmanns im „Einfach Besser Angeln – Audiocoaching #73“ noch tiefer auf die Thematik ein und berichtet von spannenden Beobachtungen. Neben verschiedenen Beispielen verbergen sich hier noch viele weitere Tipps zum Thema! Mittlerweile helfen dir 100 Audiocoachings dich zu einem besseren Angler zu machen!
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+ Audiocoaching 26.06.2019

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