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10.07.2018
Mathias Lange: Privileg am Privatsee
Mathias Lange begeistert immer wieder mit tollen Stories aus Mecklenburg und Brandenburg. Vor kurzem bekam er eine Gelegenheit, von der wohl jeder Angler träumt: Matze gelang es durch gute Kontakte und Überredungskünste, die Erlaubnis zu bekommen, einen Privatsee zu beangeln, der wohl noch nie beangelt wurde…Was er dabei erlebte, lest ihr in seiner neuen Story exklusiv auf Carpzilla:Die Jagd nach großen Fischen spielt in meiner Angelei eine eher untergeordnete Rolle. Mein eigenes Ding durchziehen, den See auch mal für sich alleine zu haben und wilde Fische statt gemästeter Schweinchen aus dem nächsten Vereinssee zu fangen - ist für mich das größte Privileg.Das PrivilegSolche Bedingungen finde ich aktuell an einem kleinen Natursee vor, der nur so vor Schönheit strotzt. Es darf dort eigentlich nicht geangelt werden, da der See im Privatbesitz ist, ich habe aber das große Glück den Besitzer zu kennen.Nach langem hin und her bekam ich endlich die Erlaubnis dort zu fischen. Ein Traum, den wohl jeder Karpfenangler schon geträumt hat, sollte nun für mich wahr werden. Wer kann das in der heutigen Zeit noch erleben, ganz allein einen See beangeln zu dürfen, von dem er so gut wie nichts weiß? Sicher nicht viele! Deshalb bin ich umso dankbarer, dass ich die Chance bekommen habe.Was ich wusste war, dass in diesem See viele Karpfen schwimmen, auch viele kleine, da allen voran zum Eigenbedarf besetzt wurde. Dennoch bin ich mir sicher, dass es auch den einen oder anderen größeren Karpfen geben wird.Das Angeln würde hier zwar sicher nach der Suche im Heuhaufen gleichen, aber das war mir egal, ich wollte entdeckten, einfach Angeln und Spaß haben. Gerade jetzt, da ich als frisch gewordener Vater immer weniger Zeit zur Verfügung habe, kam mir das Privileg am Privatsee gerade recht.Mein Trumpf Ich begann damit zwei Plätze aufzubauen, wegen dem guten Fischbestand mussten drei Mal Fütterungen, im Abstand von zwei Tagen, zunächst ausreichen. Die Fische kennen an diesem See keine Scheu und haben sicher auch noch keinen Kontakt mit Schnüren, Futter oder Montagen gehabt - mein Trumpf!Allein meine Beobachtungen zuvor waren ein Abenteuer. Ich konnte trotz des extrem trüben Wassers so viele Karpfen in den umgefallenen Bäumen und im ganz flachen Wasser lokalisieren, dass ich es kaum erwarten konnte, dort endlich meine Montagen zu platzieren. Das Ungewisse ist es doch, das unser Hobby so spannend macht.Erste SessionMeine erste Session dort stand an und ich hatte zwei Nächte Zeit. Die Temperaturen waren mit über 30 Grad kaum zu ertragen. Ein paar Tage zuvor sahen die Bedingungen besser aus, mit ordentlich Wind und angenehmen 20 Grad.Mit solchen Wetterumschwüngen habe ich nie gute Erfahrungen gemacht. "Fraßen die Fische überhaupt?“ Schoss es mir durch den Kopf.Auf geht’s – ab geht’s!Doch meine Bedenken waren völlig unbegründet, denn es ging richtig ab! Die gefütterten Plätze liefen sofort richtig gut an. Fast im halbe Stunden Takt rannten meine zwei Ruten ab. Wie vermutet waren zunächst viele kleine Fische am Start, damit konnte ich leben, denn ich wollte Action.Ich fischte ausschließlich mit Waftern, denn diese lagen leicht über dem schlammigen Boden und waren somit leicht für die Karpfen einzusaugen. Die Fische standen komplett auf den gefütterten Plätzen und ließen sich von mir kaum beim Ablegen vom Boot stören. Es waren Graser, Spiegler und jede Menge Schuppis dabei.Power ohne EndeWas ich selten in dieser Form erlebt habe, war die Kraft der Fische: Die Drills waren heftig und lang. Ein etwas besserer, wilder Schuppi um die 10kg beschäftigte mich ganze 30 Minuten und zog mich dabei über den halben See. Sowas hatte ich noch nicht erlebt, er war einfach nicht zu bändigen.Insgesamt weiß ich schon gar nicht mehr wie viele Karpfen oder Bisse ich hatte, es war einfach nur unglaublich. Wenn ihr nachts sogar eure Ruten einholen müsst, um noch etwas Schlaf zu bekommen, wisst ihr, dass ihr alles richtig gemacht habt!Ein Wiedersehen steht aus...Den großen Unbekannten, der dort vielleicht noch seine Bahnen zieht, konnte ich allerdings bis heute nicht fangen. Ob es ihn überhaupt gibt - wer weiß?Sicher ist, ich werde es bestimmt nochmal probieren, es herauszufinden: Die Hoffnung auf einen ganz besonderen Fisch, die schöne Natur und natürlich die vielen kampfstarken Fische werden mich sicherlich bald wieder ihren Bann ziehen. Dann nutze ich es wieder: Das Privileg vom Privatsee.Beste GrüßeMathias LangeÜbrigens: Viele weitere coole Beiträge und Artikel über oder von Mathias Lange findet ihr hier in der Übersicht:https://www.carpzilla.de/search/node/mathias%20lange