Im Einsatz
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03.02.2021
Im Einsatz: Wurfecholote von Deeper
Die Produkte der Firma DEEPER haben für mächtig Furore gesorgt in den letzten Jahren. Zum ersten Mal war es möglich, detailgetreu den Untergrund vom Ufer aus zu erforschen und so manchen Hotspot zu entdecken, den man zuvor nicht auf dem buchstäblichen „Schirm“ hatte. David und Flo aus der Carpzilla-Redaktion hatten das PRO+ seit Längerem im Einsatz und schildern hier ihre gewonnenen Erkenntnisse.David schreibt: Erst wow, dann naja …Als ich die große, schwarze Kugel das erste Mal auf einer Messe sah, war es direkt um mich geschehen. „Wie praktisch ist es bitte, ein Mini-Echolot dabei zu haben, das schnell mit dem Handy verbunden werden kann?“, schoss es mir durch den Kopf. Aber die Enttäuschung folgte zugleich, denn damals gab es den Deeper nur als Bluetooth Version und die Reichweite war dementsprechend sehr eingeschränkt. Ständig gab es Verbindungsabbrüche und der „Riesenboilie“ fand immer seltener den Weg ins kühle Nass.Neue MöglichkeitenDas änderte sich schlagartig, als der Pro+ auf den Markt kam. Reichweiten von satten 100m versprach der Hersteller und für mich wurde es höchste Zeit, meinem Deeper ein Upgrade zu verschaffen. Klar, die Verbindung zum Handy kann unter schwierigen Bedingungen immer noch abbrechen, doch spart der Einsatz des Deepers unglaublich viel Zeit, im Vergleich zum klassischen Marker. App starten, Verbindung aufbauen, Deeper auswerfen und langsam einkurbeln – geht es noch einfacher? Neben der Reichweite ist auch die Akkulaufzeit ein entscheidender Punkt bei den neueren Generationen, etwa einen halben Tag kann man den Deeper schon nutzen, bevor der Akku in die Knie geht. Hierfür habe ich einfach eine kleine Powerbank in der Tasche, mit der der Deeper im Nu wieder einsatzbereit ist.Vorteile und GrenzenFür mich liegen die Vorteile ganz klar im geringen Gewicht und der kompakten Größe, die Tiefe, die Wassertemperatur und der Bodenverlauf werden übersichtlich und ausreichend detailliert angezeigt. Für das schnelle Ablegen der Rute oder um sich in kurzer Zeit einen Eindruck von der Gewässerstruktur zu verschaffen, reicht der Deeper allemal. Wer allerdings die Zeit, ein Boot und vor allem den Platz hat, der sollte doch darüber nachdenken, sich ein „richtiges“ Echolot samt Geber zuzulegen. Flo meint zum DEEPER: Mittlerweile habe ich meinen Deeper seit über zwei Jahren im Einsatz und kann zusammenfassend sagen: Ich möchte auf das Teil nicht mehr verzichten! Anfangs war ich zugegebenermaßen skeptisch, beziehungsweise habe ich mir nicht allzu viel von der Technik versprochen. Denn vergleicht man den Deeper mit einem herkömmlichen Echolot, so wirkt er doch zu kompakt und man erliegt schnell der Annahme, dass in Sachen Funktion und Anzeige irgendwo deutliche Abstriche gemacht werden mussten. Aber weit gefehlt…Erster Einsatz mit ErkenntnisgewinnLeider ist auf vielen meiner Vereinsgewässer der Einsatz eines Bootes nicht gestattet. So musste man sich bei Tiefenangaben auf das aufwändige Ausloten, oder – noch schlimmer – auf die Aussagen anderer Vereinsmitglieder verlassen. Der erste Einsatz des PRO+ zerstörte bereits recht schnell so manchen Eindruck der vorangegangenen Jahre: Krautkanten waren nicht da, wo sie sein sollten, teilweise gar nicht vorhanden, Plateaus lagen in völlig anderer Ausrichtung im See, Hindernisse zogen sich viel weiter ins Wasser und erklärten so manchen Hänger der vorangegangenen Sessions. In der Winterangelei brachte mich zusätzlich das gelegentliche Entdecken der Sprungschicht ebenfalls einen mächtigen Schritt voran.Im EinsatzAnfangs nutzte ich den Deeper noch im Standardmodus, also quasi in der einfachsten Anzeigeform. Schon hierdurch wurde so manches Detail am Gewässergrund enthüllt. Einen großen Schritt voran ging es dann mit der sogenannten Tageslichteinstellung, die nochmal wesentlich detailreicher ist. War ich zunächst noch skeptisch, wie ausdauernd Akku und System sind, bin ich mittlerweile so weit, dass ich gerade auf Kurztrips auch mit dem Boot ausschließlich den Deeper dabeihabe. Diesen befestige ich dann an einem Stück geflochtener Schnur und ziehe ihn auf kurze Distanz hinter dem Boot her. Die prinzipiell immer verfügbare Anzeigeform mit Smartphone vereinfacht das Ganze erheblich im Vergleich zu den sonst üblichen Sonartaschen/-koffern. Beim Einsatz vom Ufer aus lässt sich der PRO+ mit meiner Markerrute auf vernünftige Distanzen katapultieren – lediglich das recht laute Aufklatschen aufs Wasser versuche ich oft zu vermeiden, indem ich beim Angeln selbst das Teil nicht mehr verwende und nur im Voraus sondiere. Die erhältliche Smartphonehalterung für die Rute ist übrigens – ganz im Gegenteil zum ersten Eindruck – erstaunlich stabil und ich nehme das Telefon nur bei Distanzwürfen aus derselben.Weitere VorteileWas mir als Technikgurke erheblich entgegenkommt, ist die äußerst leichte Koppelung von Sender und Empfänger. Zusätzlich gibt es gerade für den ersten Einstieg zahlreiche Videos und Infomaterial im Netz zu finden. Und auf eine weitere Verwendungsmöglichkeit möchte ich noch hinweisen, die sich ebenfalls in der Praxis bewährt hat: Hin und wieder verwende ich ein Futterboot, dieses besitzt jedoch kein integriertes Echolot. Auch hier hänge ich den Deeper mit rund einem halben Meter Armakord hinten an. Abgesehen von den an der Oberfläche angezeigten Störsignalen durch die Propeller/die Wellenbildung, funktioniert auch hier das Echolot einwandfrei. Zwar würde ich hier nicht versuchen, in einem 0,5qm kleinen Krautloch abzulegen, aber für ein außerhalb der Wurfweite liegendes Plateau reicht es vollkommen aus und sorgt dafür, dass ich Futter und Rig an einem sauberen Spot liegen habe.Ein WermutstropfenBeim Anlegen von Tiefenkarten diverser Gewässer bin ich bis zum heutigen Tage leider nicht vollends überzeugt. Das muss nun nicht zwangsläufig am Deeper liegen, sondern liegt vielleicht in der Tatsache begründet, dass sich an noch aktiven Kiesgruben der Untergrund auch noch regelmäßig ändert. Zusätzlich scheint aber auch die Verknüpfung mit Satelliten teilweise noch ausbaufähig zu sein, denn oft erhalte ich nur ein schwaches bis gar kein Signal und so entstehen – vergleicht man das Ganze später mit Google Maps – plötzlich Tiefenkarten von an Gewässer grenzenden Parkplätzen und Straßen.Alle weiteren News und Carpzilla-Inhalte zu Deeper gibt es hier:https://www.carpzilla.de/search/node/Deeper