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08.11.2018
Florian Woldt: Freundschaft, Abenteuer und dicke Fische im Rheintal – Teil 1
Viele Karpfenangler zieht es jährlich in unsere Nachbarländer – allen voran Frankreich. Doch Florian Woldt weiß: Ungehobene Schätze gibt es auch in der Heimat. Er folgte einer Einladung ins Rheintal und erlebte dort einen unvergesslichen Trip mit guten Freunden:Ja ich weiß, Frankreich ist und bleibt das perfekte Ziel für uns Karpfenangler. Jährlich strömen sie aus allen Herren Ländern in das so hoch gelobte Land und hoffen auf den unbekannten Riesen, aus einem öffentlichen Gewässer.Auch ich folgte diesem Trend und unternahm in den letzten Jahren mindestens einen längeren Trip nach Frankreich.Doch mit der Zeit schwand meine Lust und dieses Jahr wollte ich schließlich einem neuen Vorhaben nachgehen. Unter dem Motto: „Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute doch so nahe liegt?“, folgte ich einer Einladung zweier Freunde, mit denen eine gemeinsame Session längst überfällig war.Mein Weg sollte mich schließlich ins Rheintal führen, das voller Seen jeglicher Größe ist. Ein in Frage kommender Zeitraum war schnell gefunden und so versuchte ich, mir im September fünf Tage freizuschaufeln, um mein Vorhaben umzusetzen.Fünf Tage RheintalMein „Abenteuer Deutschland“ Plan bei meinen Freunden Najib El-Ahmad und Marc Fähnrich wurde immer konkreter, ich plante, in den fünf Nächten sogar gleich drei komplett unterschiedliche Gewässer zu beangeln.Die erste Nacht verbrachte ich gemeinsam mit Najib auf einem Futterplatz, den er bereits seit geraumer Zeit unter Futter hielt. Bei dem See handelt es sich um einen wunderschönen Natursee mit Verbindung zum Rhein, dessen Idylle mich noch bis heute schmunzeln lässt.Das klare Wasser, die unterschiedlichen Wasserpflanzen und eine beinahe riesige Artenvielfalt an Lebewesen, über und unter der Wasseroberfläche, ließen mich bei meiner Ankunft erstmal erstaunen.Ich entdeckte Edelkrebse, Sonnenbarsche im Flachwasser, Wasserschnecken und sogar Süßwasserquallen, doch natürlich war ich primär wegen der Karpfen hier, von denen mir Najib schon so vieles berichtet hatte.Wilde und dunkle Schuppis, mit einem Gewicht zwischen zehn und siebzehn Kilo, sollten hier angeblich den Hauptbestandteil ausmachen.Najib legt vorEinen solchen wilden Kämpfer hatte ich mir bereits bei meiner Anreise gewünscht und Najib war guter Dinge, dass dieser Wunsch in Erfüllung gehen wird. Die Angelei dort erwies sich als recht einfach: Eine dichte Krautschicht verlief parallel zum Ufer und endete an einer Kante, die auf gut sieben Meter Wassertiefe abfiel.Weite Würfe waren somit unnötig und auch meine Montage, welche aus einem Choddy Haken am Camo Vorfachmaterial bestand, hielt ich so einfach wie möglich. Najib war sehr zuversichtlich, dass wir innerhalb kürzester Zeit einen Biss bekommen würden und tatsächlich lief noch vor der Dämmerung eine von Najibs Rute ab.Nach kurzem, aber knackigem Drill landete ein um die 30 Pfund schwerer Schuppi im Netz und wir klatschten uns ab – ein super Einstand für unsere Session.Mit dem Einbruch der Dunkelheit wurden viele Tiere am und im See aktiv und wir beobachteten bis spät in die Nacht hinein das rege Treiben von Fledermaus und Co. Ich fühlte mich richtig wohl am See und die Tatsache, dass wir bis zum nächsten Mittag keinen weiteren Biss bekamen, tat der Sache keinen Abbruch.Der dicke EinpackfischTatsächlich bekam ich während des Einpackens doch noch meine Chance auf einen Fisch aus diesem Gewässer. Als nach wirklich unspektakulärem Drill ein gewaltiger Spiegler im Kescher landete konnte ich gar nicht fassen, was da gerade passiert war.Mit zitternden Knien holte ich meine Waage herbei und nach mehrmaligem Absichern, ob das angegebene Gewicht tatsächlich stimmte, war das Ergebnis schließlich amtlich: Über 26 Kilo stand auf der Waage - einfach unglaublich, die Emotionen kochten fast über.Solch einen gewaltigen Fisch erhofft man sich natürlich während jedem Trip, dass es allerdings so schnell passieren würde, hätte ich mir wohl niemals erträumen lassen. Selbst Najib freute sich mit mir, obwohl ich gerade seinen Zielfisch auf seinem Futterplatz gefangen hatte.Nach einer kurzen Fotosession entließen wir den Riesen wieder in sein Element.Wiedersehen mit MarcEs wurde Zeit, weiter zu ziehen und nach einem kurzen Kaffee bei Najib machte ich mich auf zu meinem nächsten Ziel, denn mein Kumpel Marc Fähnrich wartete bereits auf mich. Nach einer herzlichen Begrüßung machten wir uns direkt zu einem von Marcs Vereinsgewässern auf, das wir für die nächsten beiden Tage bearbeiten wollten.Dabei handelt es sich um einen kleinen, dennoch ebenso idyllischen Vereinssee mit knapp unter zehn Hektar Größe, der einen besonders guten Karpfenbestand beheimaten soll. Marc hatte bereits gute Arbeit geleistet und zwei Plätze seit einiger Zeit unter Futter gestellt.Wir befischten einen Ufernahen und einen etwa in der Seemitte gelegenen Spot, um möglichst viele Bereiche des Gewässers abzudecken. Mittels Distance Sticks konnte ich meine Schnur perfekt ablängen, anschließend klippen und war somit immer Gewiss, den Spot nicht zu überwerfen.Fangrausch dank TiefdruckWir begannen zunächst damit, einige Kilo Liva La Revolution Boilies zu verteilen und der erste Biss ließ danach nicht lange auf sich warten. Das Wetter spielte uns komplett in die Karten und wir erlebten in den zwei Tagen einen wahren Fangrausch…Florian WoldtWie Florians Session im Rheintal weiter verläuft, erfahrt ihr morgen im zweiten Teil – seid gespannt!