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12.08.2020
Zerstörung der Dove-Elbe: Das sagen Szene-Angler und Locals dazu
Glasklares, sauberes Wasser, ein artenreicher Fisch- und Tierbestand, ein wunderschönes Naherholungsgebiet und Wassersportrevier mit überregionaler Bedeutung – all das könnte bald der Vergangenheit angehören! Damit sind auch Szeneangler und Locals, die schon so manche Sternstunden an der Dove-Elbe verbracht haben, nicht einverstanden. Wir haben die Statements:Infos aus erster Hand: Hauke GrantHauke Grant liebt die Dove-Elbe und kennt den Nebenarm, wie seine Westentasche. Viele Nächte hat er dort bereits verbracht, Schmuckstücke des wundervollen Fischbestandes in den Händen gehalten und die Natur geschätzt, wie es auch so viele anderen Hamburger und Touristen tun – das soll auch so bleiben. Denn Biber, Schildkröte und weitere seltene Tierarten finden sich nicht grundlos an diesem Ökosystem ein. Schon im Alter von acht Jahren hat er durch seinen Vater dort das Angeln kennengelernt. 2004 begann er an der Dove Elbe gezielt auf Karpfen zu angeln und konnte sowohl seinen Erfahrungsschatz als auch die Fangerfolge stetig ausbauen. Nicht von ungefähr kommt die Bezeichnung „Elbbüffel“ im Zusammenhang mit seinen Fangfotos. Durch den Tideanschluss und der Verschlickung dieses Elbe-Teils, aus welchem angeschwemmte Sedimente in den danebenliegenden Eichbaumsee geschüttet werden sollen, würde Hamburg gleich zwei wertvolle Gewässer verlieren. Schon zwei Jahre zuvor wurde den Anglern der Hower See durch ein anstrengendes, juristisches Verfahren weggenommen – dieses Szenario soll sich nicht wiederholen.Zum Thema Tideanschluss und „Dove-Elbe-Retten“ versorgte Hauke uns mit Informationen aus erster Hand. Er gab nicht nur aktuelle Geschehnisse und Pläne an uns weiter, er sorgte auch für die Verbreitung und der zusätzlichen Unterstützung durch andere Angler. Christopher Paschmanns„Sechs Jahre lang lebte und angelte ich selbst in Hamburg - die Dove Elbe wurde schon nach der ersten Session zu meinem Lieblingsgewässer dort. Anspruchsvoll, facettenreich und charakteristisch für diese Ecke Hamburgs. Diesen Gewässerkomplex - und das Ökosystem, das er gebildet hat - zu verlieren, wäre sehr schade“.Frank Mollenhauer„Die Dove Elbe – eines meiner ersten Gewässer, in denen ich angefangen habe, gezielt auf Karpfen zu angeln. Das ist mittlerweile über 20 Jahre her. Als ich von der Planung gehört habe die Dove Elbe wieder an die Tiede Elbe anzuschließen, war ich schockiert. Und je mehr ich mir von den Plänen, die geschmiedet werden, durchlese, desto fassungsloser werde ich. Durch das Anschließen an die Gezeiten wird sich jedes Jahr mindestens 20cm Sediment ablagern. Nach 5 Jahren wäre das ein ganzer Meter, der dann wieder abgetragen werden muss. Aber wohin damit? Die dort vorgeschlagene Lösung kann ich auf keinen Fall unterstützen. Das anfallende Sediment soll in den angrenzenden Eichbaumsee geschüttet werden und diesen somit komplett trockenlegen. Was das für die sich darin befindenden Lebewesen bedeutet, darüber denkt wohl keiner nach. Jedenfalls kommt mir das so vor. Ich hoffe, dass sich dieser Plan in Luft auflöst und alles so schön bleibt, wie es ist. Natürlich ist das nicht nur meine Sicht als Angler, sondern auch meine Sicht als Naturliebhaber. Immer mehr Grünflächen in dieser Welt müssen der Industrie weichen, bis irgendwann nichts davon mehr übrig ist – das muss ein Ende haben. Ich teile mit den beiden Gewässern so viele tolle Erinnerungen und bin dort auch immer wieder mal aktiv. Es wäre ein Jammer, wenn das ein Ende hätte“. Vlado Stojanovic„Es war einmal vor langer Zeit… Damit wollen WIR ganz bestimmt nicht die Geschichte der Dove Elbe in vielen Jahren starten, wenn wir unseren Kindern oder der zukünftigen Angelgenration von diesem wundervollen Ort erzählen. Ich denke als Karpfenangler, für den Alles an diesem Gewässer angefangen hat und sich bis zur Tide Elbe weiterentwickelt hat, kann ich verdammt gut einschätzen, wie es wäre, wenn dieser total unverständliche Plan vollzogen und die Dove Elbe zum Hauptstrom hin geöffnet wird. Ein sowohl anglerisches Paradies als auch ein Naherholungsgebiet mutwillig zu zerstören, in dem man gezielt auf eine Verschlickung hinarbeitet, kann absolut nicht im Sinne der Natur sein. Selbst konnte ich nur zu gut an der Tide Elbe beobachten, wie das Ausbaggern der Natur zugesetzt hat. Wir sprechen hier nicht nur davon, dass sich viele Fischarten so gestört in ihrem Lebensraum fühlen, dass sie sich aus diesen Gebieten zurückgezogen haben. Nein, auch Tiere wie der Nutria, der Fuchs und viele andere Lebewesen, die ich in den letzten Jahren immer wieder beobachten konnte, sind auf Kosten der Profitgier und immer größer werdender Hafenwirtschaft zufolge, verschwunden. Warum nur will man mutwillig ein grünes, mitten in unserer Stadt befindliches Paradies verunreinigen? Es wäre nicht nur, sondern es ist schon eine Schande, dass diese Pläne soweit fortgeschritten sind.“Benny Versemann„Die Dove Elbe ist eines der schönsten Gewässer für Wassersportler, Bootsfahrer und Angler. Viele verschiedene Tierarten leben an den Ufern dieses einzigartigen Wassers. Ich selbst habe dort mein Angeln in Hamburg begonnen und kann sagen, dass die Sonnenaufgänge dort magisch sind. Es wäre eine Schande dieses wunderschöne Gewässer zu verlieren.“Gestern erst haben wir einen Beitrag zur momentanen Situation und zu den geplanten Vorhaben an der Dove-Elbe rausgehauen. Um mehr darüber zu erfahren, ziehts euch rein: https://www.carpzilla.de/news/site-news/zerstoerung-der-dove-elbe-ein-oekosystem-soll-den-gezeiten-weichen-14570.html