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19.10.2020
Ben Adler: Spundwandfieber
Was waren das noch für spannende und aufregende Zeiten, in denen wir das Karpfenangeln für uns entdeckt haben. Damals noch ohne Auto, wurden wir von unseren Eltern an die entlegensten Orte gefahren, um über Nacht am Wasser zu sein - einzig und allein der Karpfen wegen. Bei vielen von uns ist dies lange her. Umso spannender kann es sein, den authentischen Zeilen unseres Junganglers Ben Adler zu folgen. Ben ist heiss - heiss auf die Spundwände "seiner" Rinne. Also, Mama überreden, Hary anrufen und dann los ...Spontaner StartDie erste Schulwoche nach den Ferien begann und gleich nach Schulschluss war ich schon wieder heiß darauf ans Wasser zu gehen. Zuhause angekommen rief ich meinen Freund Hary an. Er hatte auch Bock und wir beschlossen eine schnelle Nacht unter der Woche einzulegen. Am selben Tag fuhren wir dann noch an die von uns angedachte Stelle, um diese mit einigen Kilos Partikeln und zwei Kilo ECO Boilies von Longbaits vorzubereiten.Ab anne RinneAls der Schultag am Dienstag um 17:30 endlich ein Ende nahm, warf ich sofort das Tackle ins Auto, damit es losgehen konnte. Endlich am Wasser angekommen legte ich meine Ruten auf 100 Meter Entfernung auf ungefähr 10 cm Abstand zur Spundwand, auf 50 Meter Entfernung und 1 Meter Abstand und auf 40 Meter und 1,5 Metern Abstand ab. Zwei der Ruten waren mit einem Schneemann aus einem ECO Boilie, sowie einem gelben und einem grünen Popup beködert. An der dritten Rute schmückte ein Pinker Popup das Multi-Rig. Die Fallen waren also scharf…Die Nacht bricht an…Da wir am nächsten Tag wieder bis 18 Uhr in die Schule mussten, gingen wir rechtzeitig schlafen. Doch nicht allzu lange, da um 02:15 Uhr meine Funkbox einen einzelnen und lauten Ton von sich gab. Hellwach und mit einem Puls von 180 schreckte ich auf, als zwei weitere Töne folgten. Ich stieg schnell aus meinem warmen Schlafsack, schlüpfte in meine Crocs und sprintete zur Rute. Es war die Rute mit dem Schneeman … der Drill begann. Mein Gegenüber ließ sich jedoch nicht beunruhigen und hing eher wie ein nasser Sack am Haken. Dementsprechend war es ein recht kurzer Drill. Es war ein schöner Spiegler mit knapp über 12 Kilo. Nach dem Release setzten Hary und ich uns zwischen die Zelte und realisierten was gerade passiert war. Um 6:00 Uhr wurde ich erneut geweckt, diesmal leider vom Wecker und nicht vom Bissanzeiger. Jetzt hieß es einpacken, ab nach Hause, duschen und dann in die Schule. Eins kann ich euch sagen: Besser kann ein Schultag kaum starten! Deswegen war unsere Laune auch mehr als sehr gut. Ich muss jedoch zugeben, dass gegen Ende des Schultages die Müdigkeit schon stark an mir zerrte.Nächster Tag- nächste SessionDie Zeit in der Schule verging wie im Flug und wenig später standen wir auch schon wieder an den Ufern der Rinne. Schnell wieder alle Klamotten aufbauen, damit die beschuppten Jungs zu Besuch kommen können. Als mein Camp ungefähr eine halbe Stunde stand, traf auch Hary ein. Nachdem er ebenfalls alles aufgebaut hatte, meldete sich von jetzt auf gleich meine Funke mit ein paar zaghaften Tönen. Hastig lief ich den Abhang zur Spundwand hinab und nahm die Rute auf. Wir konnten es kaum glauben, dass wir so schnell einen Biss bekamen. Es folgte ein Drill, welcher von einem schaulustigen Opa verfolgt und moderiert wurde. Der Gute Herr hatte so etwas noch nie zuvor gesehen, wie er uns des Öfteren mitteilte. Ich drillte also den Fisch während ich ihm erklären musste, was das für ein Fisch sei. Merkwürdigerweise war er wie vom Erdboden verschluckt als der Fisch im Kescher schwamm. Naja, das Ergebnis war wieder ein wunderhübscher Spiegler, der meinem pinken Citruz-Pöpi nicht widerstehen konnte. Er war zwar etwas kleiner, wir feierten ihn aber genauso wie seinen Vorgänger.Warte, da kommt noch mehr …Euphorisch saßen wir im Camp. Uns konnte nichts mehr passieren - wir waren glücklich. So kam es, dass wir ruhigen Gewissens die Augen zumachen konnten. Die Nacht verlief ohne weitere Aktion, das dachte ich zu mindestens, als ich um kurz nach 5 Uhr auf mein Handy guckte, um danach noch etwas weiter zu schlummern. Um 6 Uhr herum hatte ich dann einen weiteren Lauf auf der Rute mit dem grünen Snowman. Erneut krabbelte ich aus meinem Zelt und nahm die Rute auf, um sie im nächsten Augenblick Hary in die Hand zu drücken, damit er den Fisch drillen konnte. Jetzt drillte Hary vermutlich den kleinen Bruder der Fische, die wir davor fangen konnten. Als auch dieser Kamerad schließlich im Netz war, wurden wir erst richtig wach und standen um kurz nach 6 Uhr tanzend an der Spundwand. Es lief - wir hatten Bock und kamen so richtig in den Flow. Wir bekamen das Gefühl endlich eine Stelle gefunden zu haben, an der es konstant laufen könnte. Wir waren im SPUNDWAND FIEBER …Fortsetzung folgt…Viele Grüße und Erfolg am WasserEuer Ben Adler