Interview
|
24.11.2020
Insiderwissen zur Bait Fabrik – Thomas Roll steht Rede und Antwort #2
Der Traumjob eines jeden Karpfenanglers: Boilieproduzent. Im zweiten Teil des Interviews mit Thomas Roll – Inhaber der Bait Fabrik – erwarten euch heute Insiderinfos zum Stand seines Unternehmens. Wo liegen die Ursprünge, was treibt ihn und sein Team an und was gibt es Neues? Hier erfahrt ihr es.Carpzilla: Hi Thomas und herzlich willkommen zum zweiten Interview-Teil. Diesmal möchten wir gerne näher auf deine Firma, die Bait Fabrik, eingehen. Gib uns doch vorab einen kurzen Einblick in die Entstehung deiner eigenen Baitschmiede …Thomas Roll: Servus zusammen, freut mich sehr, dass ihr noch mehr von mir und vor allem von der Bait Fabrik wissen wollt.Traditionell bereise ich mit einigen sehr guten Freunden zum Jahresende hin den Süden Frankreichs - quasi als Jahresabschluss. Und ja, genau dieser Haufen bohrte schon seit Jahren, dass ich eine „Boiliebude“ auf die Füße stellen soll.Aufbruchsstimmung oder gar ein Pioniergedanke kamen mir bei der Vorstellung in keiner Weise in den Sinn, denn für meine Begriffe war der Markt an Anbietern auch mehr als gesättigt und arbeitstechnische Langeweile herrschte in meinem Leben sowieso nicht.Aber die Jungs aus der Truppe wussten seit vielen, vielen Jahren um meine Leidenschaft der Futterherstellung und diese waren auch die treibenden Kräfte zur Gründung der Bait Fabrik. Grundgedanke des Ganzen war für Freunde, immer wieder mal was mit abzudrehen. Aber innerhalb kürzester Zeit wuchs mir das Thema über den Kopf und die bestellten Mengen waren kaum noch zu managen.Im ersten Jahr gab es die Bait Fabrik offiziell überhaupt nicht und wir hatten eigentlich dementsprechend nix, weder eine Präsenz in den sozialen Medien oder gar einen Online-Shop. Und so hinkten wir dem Wachstum der Bait Fabrik mit jedem Baustein hinterher. Erst mit dem Bau des Angelladens und der Produktionshalle konnten wir langsam aufschließen. Rückblickend würde ich da einiges anders organisieren und auch unterschiedlich vorgehen, aber wer kann schon in die Zukunft schauen und weiß, wie sich so ein Projekt entwickelt.Der „First Step“ , wie man so schön sagt, liegt nun schon sieben Jahre zurück. Sieben Jahre, die von viel Arbeit geprägt waren, aber vor allem auch von viel Freude und Spaß. Und wenn ich heute betrachte, aus welchen Ländern die Online-Bestellungen kommen oder welche Strecken unsere Kunden auf sich nehmen, um uns vor Ort persönlich im Laden zu besuchen, dann macht das uns – das ganze Team der Bait Fabrik – auch sehr stolz.Eigentlich steckt die Bait Fabrik in mir persönlich schon über 30 Jahre!Carpzilla: Die Produkte aus eurem Portfolio heben sich teils stark von denen der restlichen Anbieter ab. Wie kommt ihr auf ausgefallene Produktideen, wie zum Beispiel die Parched Bombs?Thomas Roll: Das ist richtig – da gibt es doch einige Unterschiede. Die Produkte entstehen bei uns nicht am Reißbrett oder weil ich persönlich immer wieder mal geistige Ergüsse habe – nein, definitiv nicht. Die verschiedenen Wege auf Karpfen zu angeln und der Bedarf unserer Kunden prägen unser Portfolio und das ist auch genau der richtige Weg. Der große Austausch mit unseren Kunden in den oft teils langen Gesprächen oder Telefonaten sind der „Creator“ für neue Produkte bei uns in der Bait Fabrik. Ich höre den Leuten immer genau zu und ich merke auch im Laufe der Gespräche immer wieder, was dem Angler in seiner speziellen Situation oder genau an seinem Gewässer fehlt und das ist der Ansatz der Entstehung neuer oder oftmals auch sehr spezieller Produkte, wie auch den Parched Bombs. Wenn sich aus unterschiedlichen Gesprächen immer wieder Themen-Überschneidungen ergeben, dann denke ich da über ein passendes Produkt nach.Wir stellen Produkte für den Angler her und versuchen nicht, den Kunden Produkte aufzudrängen, die sie gar nicht benötigen oder haben möchten.Carpzilla: Wie lange dauert es im Schnitt von der ersten Idee bis zum Release eines neuen Boilies oder einer neuen Range?Thomas Roll: Die Frage kann ich so gar nicht beantworten, denn Ideen gibt es viele und wir fuchteln im Background an vielen Produkten rum. Der Zeitpunkt, wann dem Kunden neue Produkte im Verkauf zur Verfügung stehen, ist ganz unterschiedlich. Ich arbeite auch sehr unorthodox und lasse bei der Entstehung neuer Produkte den „Film“ auch schon mal rückwärtslaufen, denn wenn ich weiß, was der Kunde Neues braucht, werden bei einer Produktentwicklung erst mal die Attraktoren und die technische Anforderung an das Produkt festgelegt und der Rest folgt dann.Carpzilla: Worauf legst du in deiner Firma und bei deinen Produkten besonderen Wert? Sprich: Was ist die Firmen-Philosophie der Bait Fabrik?Thomas Roll: Unsere Firmen-Philosophie steckt in unserem Slogan „NATURAL CARPFOOD“, denn den besten Rohstoff liefert die Natur – das ist unser Leitfaden!Wert lege ich ganz besonders auf Transparenz und Offenheit in der Produktion und das finden die Leute klasse. Vor Ort in der Produktion die Rohstoffe zu begutachten, die Zusätze zu kosten, auch mal dabei zu sein, wenn „mein Boilie“ gedreht wird, all das begeistert viele und schafft Vertrauen in den teils fragwürdigen Markt. Aber, auch bei uns werden keine Rezepturen offen gelegt. Wir sind ja nun doch schon einige Jahre auf dem Markt und durften einiges an Kundenerfahrung sammeln – besten Dank dafür. Und nach unseren Erfahrungen richten wir unser Unternehmen aus. Die Futter-Herstellung bei uns im Haus und auch unseren top sortierten Tackle Shop mit allen führenden Marken, darauf lege ich ebenfalls Wert.Ich versuche unsere Kunden mit meiner Erfahrung zu begleiten und dahingehend zu beraten, dass sie uns nach einem Einkauf bestmöglich ausgestattet verlassen, um am Wasser maximalen Erfolg zu haben.Carpzilla: Auf welche Entwicklung innerhalb der Firma bist du besonders stolz? Was hat sich in den letzten Monaten getan oder besonders gut entwickelt?Thomas Roll: Besonders stolz bin ich auf meine Familie, die unermüdlich arbeitet – ohne euch keine Bait Fabrik. Danke ihr Lieben!Stolz machen mich auch unsere Kunden – für mich sind der große Zuspruch und das Vertrauen in keiner Weise eine Selbstverständlichkeit. Auch euch allen, vielen, vielen Dank! Und wir hängen weiterhin am Gas für euch.Stolz machen mich auch unsere Consultants – die Bait Fabrik Familie. Unsere Karpfen-Truppe und die Feeder Jungs! Unsere Leute liegen mir sehr am Herzen, denn auch ohne sie läuft bei uns gar nix. Sie sind die, die euch unter anderem mit Input versorgen, euch erklären, wie man Produkte richtig anwendet und euch auch Rede und Antwort stehen – privat, wie auch auf den sozialen Kanälen. Nicht zu vergessen die Auslands-Trips, die erlebten Abenteuer an den entlegenen Gewässern Europas. Auch darüber berichten unsere Jungs.Die Bait Fabrik besteht aus drei Bereichen Bait Fabrik CarpBait Fabrik Method/FeederBait Fabrik Tackle ShopUnd uns freut besonders, unsere Kunden mit Produkten für sämtliche Facetten der Angelei auf Karpfen ausstatten zu können – alles aus einer Hand.Carpzilla: Was dürfen wir von dir und der Bait Fabrik in den nächsten Monaten erwarten? Hast du noch ein Projekt oder gar ein neues Produkt in der Pipeline?Thomas Roll: Projekte gibt es viele, gedanklich und auf dem Papier, aber wie meist fehlt die Zeit zum Realisieren. Der größte Teil meiner Zeit steckt schlichtweg in der Produktion, denn ich bin immer mit dabei. Aber da stellen wir gerade die Weichen und haben auch für unterschiedliche Unternehmensteile neue Mitarbeiter eingestellt, um euch da draußen weiterhin den gewohnten Service bieten zu können und auch darüber hinaus.Wir haben auch einige Video-Formate am Start, über eine Vergrößerung/Umbau des Ladens wird nachgedacht und noch einige spannende Dinge werden 2021 kommen. Neue Produkte wird es auch geben und die „Viper-Range“ liegt schon fertig im Regal. Ist aber nicht alles, da kommt schon noch mehr.Die regionale Jugend unterstützen wir gerne und den Kids macht das auch mega Freude. Ich bin oftmals sprachlos, wenn die Kids mit dem Fahrrad im Laden ankommen, stundenlang die Päckchen an den Regalwänden drehen, die Ruten, die Zelte und Liegen bewundern und sich ihre mitgebrachten Rucksäcke füllen, um schlussendlich wieder mit dem Rad abzudüsen und die teils weiten Strecken nach Hause zu treten. Mich begeistert das und erinnert mich an meine eigene Kindheit – leider gab es das zu meiner Zeit noch nicht.Für mich persönlich geht es hoffentlich nächstes Jahr wieder nach Frankreich, fiel dieses Jahr aus, denn ich bin da der „Saver“ und wollte kein unnötiges Risiko eingehen. Geplant sind zwei-drei Reisen in den Süden für jeweils zwei, drei Wochen an ganz coole Gewässer und ja, mit Kamera in Begleitung. Des Weiteren ist die Boots-Angelei wieder ganz oben und vor allem meine große Leidenschaft, die Flüsse.Wir haben noch wenige Wochen in diesem Jahr und möchten euch viel Gesundheit wünschen, jetzt schon eine schöne Weihnachtszeit und vor allem noch die ganz dicken Fische zum Finale.Tom RollIhr wollt einen Blick hinter die Kulissen der Bait Fabrik werfen? Dann checkt den neuesten Vlog von Mark Dörner:https://www.carpzilla.de/carpzilla-tv/vlog/md-vlog-12-vom-stausee-zum-kanal-15170.htmlZur Website von der Bait Fabrik gelangt ihr hier:https://www.baitfabrik.de